Querflötenreinigung

  • Ersteller fransenkind
  • Erstellt am
F
fransenkind
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.05.06
Registriert
19.06.04
Beiträge
5
Kekse
0
Hallo!
ich würde gerne wissen wie ich meine Querflöte am besten reinigen kann. sie ist versilbert und schon leicht angelaufen, vorallem in klappen nähe, ein Silberpoliertuch hat leider nicht weitergeholfen.
Würde mich freuen wenn ihr mir helfen könnt!
Bis dann
Liebe Grüße Franzi
 
Eigenschaft
 
Hallo Franzi,

das Putzen der Flöte ist mit ein paar Risiken verbunden. Mit dem Silberputztuch kommt man nicht überall hin, und mit einer Silberpolitur kann man bei nicht sachgemäßem Umgang die Polster schädigen. Putzt man zwischen den Tonlöchern muß man aufpassen, daß man keine Federn aushängt. Ich benutze dazu feine Flanellstreifen ( Flanell Stoffreste ) und gegebenenfalls Wienerkalk ( kommt vom Begriff "wienern", also polieren ). Es handelt sich dabei um feinst gemahlenen Kalk ( so fein wie Mehl ). Eine kleine Prise auf einen kleinen Stoffstreifen, damit zwischen den Tonlochkaminenpolieren, und schon glänzt die Flöte wieder. Man bekommt das in jedem Haushaltswarengeschäft.
Hilfreich sind auch Pfeifenreiniger. Hierbei aber unbedigt die Spitze umbiegen, damit die Silberoberfläche nicht zerkratzt wird.

:) Dietmar
 
Dankeschön für den lieben Tipp!!!
 
Querflöte=Holzblasinstrument!!!!!
 
Beim "Wiener Kalk" handelt es sich nicht um gebrannten oder Löschkalk, sondern um den weichen porösen Muschelkalk. Ich glaube nicht unähnlich dem Meerschaum bei Pfeifen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Meerschaum

Lege dein Silber in heißes Salzwasser (Elektrolyt) mit einem Stück Alufolie.
 
hallu :)

prinzipiell ein guter tipp mit dem salzwasser und der alufolie - beispielsweise für omis altes tafelsilber ;)
aber bei einer querflöte absolut nicht zur umsetzung anzuraten, da man sie als laie nicht unbedingt mal eben
komplett in alle ihre einzelteile zerlegen kann und hinterher auch wieder so zusammenbekommt.

liebe grüße :)
 
Ich habe mehrere versilberte Instrumente, 3 Trompeten und 1 Flügelhorn.

Die Anwendung von Salzwasser / Alufolie funktioniert, weil es die Oxidation des Silbers umkehrt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Silbersulfid
http://de.wikipedia.org/wiki/Silberpflege#Elektrochemische_Reinigung

Alles Metall muss natürlich vollständig von der Lösung bedeckt sein, sonst entstehen dauerhafte Schlieren am Luft/Wasserübergang
Es darf sich auch keine Schutzschicht auf der Versilberung befinden, z.B. durch diverse "Vorbehandlungen" mit allerlei Mittelchen.
Danach sollte man das Instrument mit klarem Wasser spülen und völlig trocknen.

Bisweilen wird vor dieser Methode gewarnt, weil sich die Silbermoleküle nur noch "locker" ansetzen. In den über zwanzig Jahren mit meiner ältesten Trompete und gut 16 Jahren mit meinem Flügelhorn habe ich bei jeweils 3-4 Anwendungen noch keine Nachteile feststellen können.
Mittlerweile liegen und stehen selten gespielte Instrumente bei mir nicht mehr offen im Zimmer mit Sonnenlicht herum. Damit wird die Hauptursache einer zügigen Oxidation der Versilberung eingedämmt (Schwefel aus der Luft plus UV-Strahlung als Energiequelle).

Bei versilberten Instrumenten gehören für mich ansonsten leichte Oxidationsspuren dazu, besonders in Ecken und Winkeln. Das macht für mich den eigentlichen Reiz dieser Oberfläche aus, wir reden ja nicht von Ess-Besteck.

Als günstig erweist es sich auch, die allgemeine Pflege des Instruments regelmäßig durchzuführen - mit fließend Wasser, Bürstchen und einem ganz feinen Mikrofasertuch. Das benutze ich auch, um bei Wärme nach dem Spielen Schweissspuren abzuwischen, wenn ich das Instrument unterwegs nicht gleich abspülen kann.
Für meine Instrumente reichen diese Möglichkeiten aus.


Wer es bei der Pflege der Versilberung chemischer mag, kann sich auch mit dem HiTec-Produkten von Heydays beschäftigen. Ich kenne Blechbläser, die darauf schwören, darunter auch ein Instrumentenbauer.
Der hat extra ein "Probeinstrument" herumstehen, um die Verzögerung der erneuten Oxidation nach der Behandlung beobachten zu können. Nach über einem Jahr ist er immer noch sehr überzeugt vom Nutzen.
http://www.heyday-s.com/en/home/products-instruments/woodwind_instrument.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Wichtig ist noch, dass man bei versilberten Instrumenten nicht mit Silberpolierpaste hantieren sollte. Diese Pasten enthalten feinste Schleifmittel, die die nur wenige µm dicke Silberschicht sehr schnell abtragen...man schleift sich sein Silber also quasi vom Instrument. Nicht machen!
 
hallo nochmal :)

für blechblasinstrumente mag die salzwasser-methode durchaus praktikabel sein, wie zonquer das beschreibt.
aber bei der querflöte ist es nicht anzuraten, da die pölsterchen unter den klappen mit einer bestimmten, ganz feinen haut oder mebran überzogen sind.
da die polster also ohnehin schon sehr empfindlich sind und man die klappen eben nicht so ohne weiteres mal eben abschrauben kann, halte ich diese methode für die querflöte für nicht geeignet.
bei blechblainstrumenten ist das vermutlich ungefährlicher, weil in den ventilen kork ist. der macht das mit.

liebe grüße :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...aber bei der querflöte ist es nicht anzuraten, da die pölsterchen unter den klappen mit einer bestimmten, ganz feinen haut oder mebran überzogen sind.

Danke für den Hinweis, derart empfindliche Teile gibt es an einer Trompete in der Tat nicht. Dort muss man nur die Ventile ausbauen, den Dämpfungsfilzen bekommt es nicht, allzu oft nass zu werden.

Kommt denn Ultraschallreinigung beim Instrumentenbauer infrage?
Da werden ja auch diverse Lösungen benutzt.
 
Der Instrumentenbauer kann dazu aber auch das ganze Instrument zerlegen und ggf. anschließend neue Polster etc. anbringen. Da mag sowas funktionieren, keine Ahnung was die für Methoden anwenden.

Für den Laien, der das in der Regel nicht schafft, sind alle Methoden, die mit Wasser oder feuchten Reinigungsmitteln zu tun haben, tabu. Zum einen ist es, wie oben schon beschrieben, Gift für die Polster. Aber auch andere Teile der empfindlichen Mechanik reagieren z. T. unangenehm auf Feuchtigkeit. Nach einem Auftritt, bei dem wir ungewollt ziemlich nass geworden sind, hat zum Beispiel bei meinem Piccolo mal eine Achse in der Führung angefangen zu rosten ... die Folge war, dass ein Teil der Klappen sich nur noch sehr träge bewegen ließ - äußerst unangenehm.

In der Regel reicht bei einer angelaufenen Flöte ein Silberputztuch (nicht zu häufig anwenden, auch das greift nämlich die Versilberung an). Schlecht erreichbare Stellen (z.B. unter den Klappen) lässt man, sofern man nicht an der Flöte schrauben und die Mechanik demontieren kann, besser anlaufen. Das soll dann der Instrumentenbauer bei der nächsten Generalüberholung erledigen. Auch bei allen Verfärbungen, die sich nicht problemlos mit dem Silberputztuch entfernen lassen, empfehle ich den Gang zum Fachmann.
 
Ich putze zwischen den Klappen immer mit Wattestäbchen (also die fürs Ohr). Das geht total gut und wenn man die vorher etwas am Silberputztuch reibt, noch besser. Das Silberputztuch sollte übrigens (laut meiner Lehrerin und ich glaube ihr :) ) extra eins für Querflöten sein und keins, was man für Besteck u.Ä. verwendet, weil das der Flöte schadet. Ist zwar etwas teurer, aber das kauft man sich einmal und dann hat man es immer. Meins ist jetzt bestimmt über 10 Jahre alt. Weiß nicht mehr genau, was es gekostet hat, aber das macht dann 1€ pro Jahr...

Die Polster kann man ganz gut mit Zigarettenpapier enbaben. Also wenn die irgendwann so schmatzen. Einfach dazwischen machen, die Klappe runterdrücken und vorsichtig(!) wieder herausziehen. So erkennt man übrigens auch ganz schnell, wenn sie nicht mehr richtig schließen, weil das Zigarettenpapier dann zu leicht raus kommt.

Auf keinem Fall irgendetwas mit Wasser machen! Ist es eventuell möglich, die Kommentare mit dem Wasser wieder zu löschen, weil ich könnte mir vorstellen, dass jemand (vielleicht Kinder, die die Antwort nicht einschätzen können), der schnell eine Lösung finden möchte, nicht den ganzen Tread liest und es ausprobiert und dann seine Flöte kaputt ist.
 
Ist es eventuell möglich, die Kommentare mit dem Wasser wieder zu löschen, weil ich könnte mir vorstellen, dass jemand (vielleicht Kinder, die die Antwort nicht einschätzen können), der schnell eine Lösung finden möchte, nicht den ganzen Tread liest und es ausprobiert und dann seine Flöte kaputt ist.

Dass jemand nur Teile des Threads liest und umsetzt und damit sein Instrument ruiniert, ist zwar theoretisch möglich, aber derjenige ist dann auch wirklich selbst schuld. Danke für die Warnung und den Hinweis, aber wir können die User dieses Boards schlichtweg nicht vor ihrer eigenen Unfähigkeit beschützen. Denn die wasserbezogenen Reinigungsmethoden gibt's ja durchaus, sie sind in je nach Situation und konkretem Instrument und dem Vorwissen des Anwendenden evtl. das richtige Mittel der Wahl. Daher wäre es nicht gut, solche Antworten grundsätzlich zu löschen.

Also: mit Wasser und/oder Reinigungsmitteln sollte man an sein Instrument nur reinigen, wenn man weiß, was man tut. Wer's nicht weiß, eröffnet bitte im passenden Unterforum einen Thread dazu und beschreibt die konkrete Situation, evtl. mit Fotos - danke.

Harald
(Hauptsache, keiner geht mit seinem Instrument bei der Restaurierung so um wie dieser Kollege aus dem Bassbereich ;))
 
das angelaufene Silber ist kein Schmutz! Mein Vollsilberflöte läuft immer wieder an. Das hängt mit dem Handschweiß zusammen. Was ich so lese mit Wiener Kalk u. in heißes Wasser legen... *kopfschüttel*
Gib das Instrument einem Holzblasinstrumentenmacher um es zu "reinigen". Ansonsten reicht es die Flöte nach dem Spielen immer mit einem weichen Tuch zu putzen.
 
Mein Vollsilberflöte läuft immer wieder an

Handschweiß und Sonnenlicht sind zwei massive Einflüsse zur Beschleunigung der dunklen Oxidschicht auf versilberten Oberflächen, die sich einigermaßen gut beeinflussen lassen.
Ein feines Mikrofasertuch (Drogeriemarkt) ist sehr empfehlenswert und genügt mir inzwischen, manche Silberpflegeprodukte können dagegen gesundheitsschädliche Bestandteile enthalten.

Es gibt mindestens ein HiTech-Pflegemittel, das ein Anlaufen (Oberflächenoxidation) verlangsamt. Ich persönlich mag die dezente Silberpatina meiner Instrumente an schwer zugänglichen Stellen und brauche das nicht, aber dieses Mittel wurde u.a. von einem mir bekannten Instrumentenbauer an seinen eigenen Trompeten privat und mit gutem Ergebnis getestet:
https://www.thomann.de/de/heydays_silver_protection.htm
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben