Querflöte: Überblasen oder Griffwechsel für Oktavsprung ? Anfängerfrage :-(

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rinaldo_Baching
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Hallo zusammen,
ich bin dabei, gerade ein wenig Querflöte zu lernen,
nachdem ich auch Klavier spiele, habe ich wenigstens einen etwas fundierteren Start.

Aber es gibt etwas, das ich bis jetzt noch nicht verstanden und auch nicht im Internet gefunden habe:
wenn ich es richtig kapiere, kann ich ja z.B. vom eingestrichenen C zur nächsten Oktave gelangen, wenn ich überblase
aber auch, wenn ich den entsprechenden Griff aus der Grifftabelle verwende.
Und nun die peinliche Frage:
wovon hängt ab, was man verwendet ?

Vielleicht gibt es jemand, der mir hier weiterhelfen kann,
hab das Forum grade erst gefunden.

Aktuell kann ich mir aus zeitlichen und finanziellen Gründen keinen Lehrer leisten,
daher versuche ich halt, so ein bisschen was zu erreichen.

Vielen Dank im voraus,
Reinhold.
 
Hallo Reinhold

Willkommen im Club der Flötisten.

"Dumme Fragen" gibt es nicht. Sonst hätte das Forum hier nur noch 10 % Inhalte. Dazu ist es ja da, dass man sich gegenseitig Tipps und Hilfe gibt.

Zu deiner Frage: Jeder Flötenton besteht bekanntlichermaßen nicht aus einen einzelnen Ton (eine reine Sinus-Schwingung), sondern ist immer aus Grundton und Obertönen zusammengesetzt. Theoretisch könnte man also z. B. das c' greifen und das c'' mit exakt dem gleichen Griff einfach überblasen erklingen lassen. Als Tonübung wird dies übrigens immer wieder empfohlen, um ein Gefühl für den Ton zu entwickeln, bzw. um alle Obertöne gut mitschwingen zu lassen, die Obertöne der Reihe nach durch Überblasen hörbar zu machen

Der erste überblasene Ton des c' ist die Oktave, also auch ein c (c'' in diesem Fall). Für das c'' wird aber ein anderer Griff als für das c' genommen. Sonst würde es grifftechnisch sehr das Greifen der anderen Töne erschweren und außerdem zwar richtig in der Tonhöhe sein, aber eine gänzlich andere Klangfarbe und/oder Lautstärke in Relation zu anderen Tönen bekommen. Theoretisch geht es zwar, aber praktisch passt es grifftechnisch und tonmäßig nicht.
Griffe c' - c''.jpg

Du siehst hier, dass für c1 alle Tonlöcher geschlossen werden und für die Oktave c2 nur zwei Klappen gedrückt werden (die oberste Klappe, gis-Klappe auf der Unterseite der Flöte und die Trillerklappen sind dann geschlossen)

Es gibt jedoch Töne, die tatsächlich exakt gleich gegriffen werden und "nur" überblasen werden. Dies ist z. B der Wechsel von c" auf c''' oder g' auf g''. Das ist von der Klangfarbe und der Lautstärke gleich gut zu gestalten. In dem Fall natürlich auch sehr bequem, da man den Griff nicht wechseln braucht, wenn z. B. die entsprechenden Oktavsprünge gespielt werden müssen. Bei deinem Beispiel (c' zu c'') jedoch nicht (wie schon beschrieben).

Griffe c'' - c'''.jpg

Griffe g' - g''.jpg


In diesen Fällen wird z. B. der Ton exakt gleich gegriffen und wirklich nur rein überblasen.

Bei der Oktave geht es also teilweise, unter anderem weil die Oktave rein erklingt. Bei anderen Intervallen hört es sich aber dissonant an, weil die Obertöne Naturtöne sind, die kleine Differenzen zu den Intervallen haben, die wir normalerweise auf den Instrumenten spielen.

Besorge dir auf alle Fälle eine Grifftabelle für die Querflöte (gibt es kostenlos im Netz), dann lernst du die Griffe für verschiedene Töne kennen.

Was deinen Versuch angeht, ohne Unterricht die Flöte zu erlernen, wünsche ich dir viel Glück. Ohne Lehrer ist es aber wirklich um Einiges schwieriger, wenn du nicht gerade ein Naturtalent bist. Schau dir auf jeden Fall Videos im Netz an. Da sind gute Anleitungen zu finden und vielleicht reicht dies ja auch für dich. Und was den Zeitbedarf angeht, so hilft wirklich nur permanentes Üben. Besser jeden Tag eine halbe Stunde, als alle paar Wochen stundenlang an einem Tag.

Alles Gute

P.S
Wenn ich etwas falsch dargestellt habe, korrigiert mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
habe Unsinn geschrieben :) war grifftechnisch beim Tenorsax......
 
Hallo Reinhold

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Zu deiner Frage: Jeder Flötenton besteht bekanntlichermaßen nicht aus einen einzelnen Ton (eine reine Sinus-Schwingung), sondern ist immer aus Grundton und Obertönen zusammengesetzt. Theoretisch könnte man also z. B. das c' greifen und das c'' mit exakt dem gleichen Griff einfach überblasen erklingen lassen. Als Tonübung wird dies übrigens immer wieder empfohlen, um ein Gefühl für den Ton zu entwickeln, bzw. um alle Obertöne gut mitschwingen zu lassen, die Obertöne der Reihe nach durch Überblasen hörbar zu machen

Der erste überblasene Ton des c' ist die Oktave, also auch ein c (c'' in diesem Fall). Für das c'' wird aber ein anderer Griff als für das c' genommen. Sonst würde es grifftechnisch sehr das Greifen der anderen Töne erschweren und außerdem zwar richtig in der Tonhöhe sein, aber eine gänzlich andere Klangfarbe und/oder Lautstärke in Relation zu anderen Tönen bekommen. Theoretisch geht es zwar, aber praktisch passt es grifftechnisch und tonmäßig nicht.
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Du siehst hier, dass für c1 alle Tonlöcher geschlossen werden und für die Oktave c2 nur zwei Klappen gedrückt werden (die oberste Klappe, gis-Klappe auf der Unterseite der Flöte und die Trillerklappen sind dann geschlossen)

Es gibt jedoch Töne, die tatsächlich exakt gleich gegriffen werden und "nur" überblasen werden. Dies ist z. B der Wechsel von c" auf c''' oder g' auf g''. Das ist von der Klangfarbe und der Lautstärke gleich gut zu gestalten. In dem Fall natürlich auch sehr bequem, da man den Griff nicht wechseln braucht, wenn z. B. die entsprechenden Oktavsprünge gespielt werden müssen. Bei deinem Beispiel (c' zu c'') jedoch nicht (wie schon beschrieben).

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In diesen Fällen wird z. B. der Ton exakt gleich gegriffen und wirklich nur rein überblasen.

Bei der Oktave geht es also teilweise, unter anderem weil die Oktave rein erklingt. Bei anderen Intervallen hört es sich aber dissonant an, weil die Obertöne Naturtöne sind, die kleine Differenzen zu den Intervallen haben, die wir normalerweise auf den Instrumenten spielen.

Besorge dir auf alle Fälle eine Grifftabelle für die Querflöte (gibt es kostenlos im Netz), dann lernst du die Griffe für verschiedene Töne kennen.

Was deinen Versuch angeht, ohne Unterricht die Flöte zu erlernen, wünsche ich dir viel Glück. Ohne Lehrer ist es aber wirklich um Einiges schwieriger, wenn du nicht gerade ein Naturtalent bist. Schau dir auf jeden Fall Videos im Netz an. Da sind gute Anleitungen zu finden und vielleicht reicht dies ja auch für dich. Und was den Zeitbedarf angeht, so hilft wirklich nur permanentes Üben. Besser jeden Tag eine halbe Stunde, als alle paar Wochen stundenlang an einem Tag.

Alles Gute

P.S
Wenn ich etwas falsch dargestellt habe, korrigiert mich.
Hallo Troubadour24,

herzlichen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast und mir das so einleuchtend und verständlich erklärt hast !!
Ich hab mir natürlich schon einiges angeschaut an Videos und es kommt auch einigermaßen brauchbare Musik aus der Querflöte, solange ich im unteren Bereich spiele.
Überblasen als Übung klappt auch relativ gut und Grifftabelle hab ich auch.
Jetzt muss ich halt mal schauen, wie es ist, wenn ich mich innerhalb von zwei Oktaven bewege.
Auf Dauer wäre mir natürlich auch mit Lehrer am liebsten, aber die einzige, bei der ich mal für eine Probestunde war, hatte dann doch keine freien Zeiten mehr.
In Musikschulen bei uns ist es dann noch teurer...
Vielleicht finde ich ja mal jemand, der mir zu einem akzeptablen Preis ein paar Online-stunden zum Einstieg ermöglicht.
Viele Grüße aus Freising,
Reinhold.
 

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