Quantisierung von außereuropäischen Rhythmen

rusher
rusher
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.01.24
Registriert
11.06.06
Beiträge
2.204
Kekse
7.170
Ort
Köln
Hallo,
ich arbeite an einem musikwissenschaftlichen Forschungsprojekt mit und muss in diesem Zusammenhang ein programmiertes Rhythmuspattern für 4 Instrumente auf verschiedene Arten quantisieren. Ganz grob gesagt soll erforscht werden, wie sich zeitliche Veränderungen einzelner Schläge im Millisekundenbereich auf die Wahrnehmung des Rhythmusses in verschiedenen Musikkulturen auswirkt.
Das zugrundeliegende Raster könnte mit einem 4/4 Takt verglichen werden, der auch aus 4 Achteltriolen besteht. Soweit ist alles noch gut programmierbar. Nun hat aber ja jede Triolenachtel die gleiche Notenlänge. Für das Projekt wäre es erforderlich, die Abstände zwischen den Noten innerhalb eines Tripletts prozentual neu zu verteilen. Das heißt, dass nicht jede Note der Triole ein Drittel der Gesamtlänge dauert, sondern beispielsweise die erste 25%, die zweite 33% und die dritte 42%.

Die Umständliche Möglichkeit wäre natürlich, die Prozente in Millisekunden umzurechnen und alle Noten um den entsprechenden Wert zu verschieben. Weil es sich aber um etliche Variationen bei verschiedenen Tempi handelt, wäre es super, wenn man irgendwie die prozentuale Dauer der jeweiligen Triolenachtel verändern könnte. Ist das möglich? Bitte um schnelle Antworten. Ende August muss alles stehen, weil die Forschergruppe dann nach Mali und später nach Indien fliegt, und die Ergebnisse den ausgewählten Expertengruppen vorspielt.
 
Eigenschaft
 
Klingt spannend. Aus dem Bauch raus habe ich keine Lösung, aber möglicherweise könnte man mit Cubase und der Groove-Quantize-Funktion was machen. Auf jeden Fall sollte das mit dem Cubase Logical Editor gehen, wenn auch umständlich. Zuguterletzt könnte man darüber nachdenken, mit extrem kurzen Takten und Taktwechseln zu arbeiten.

Nur so ein paar Ansatzpunkte...wenn du willst, beschreib doch dein Projekt im Musikwissenschaftsforum, ich würde mich freuen.

Viel Erfolg!

Harald
 
Ja, das habe ich auch schon überlegt. Da ist es aber vermutlich schneller, die einzelnen Beats im entsprechenden Millisekundenbereich zu verschieben als das über den Logical Editor zu regeln. Am besten wäre eben, das Raster dementsprechend einstellen zu können.
 
Soweit ich das überblicke, wird das wohl am schnellsten mit der Groove-Quantisierung und der Feineinstellung derselben zu regeln sein ...

LG, Thomas
 
wenn dein Ausgangs-Pattern als Abfolge von Midi-Events vorliegt, dann sollte das Modifizieren anhand einer Rechenregel kein grundsätzliches Problem darstellen... mit Visual Basic Irgendwas...
Das Programm muss ja nicht interaktiv mit Bildschirmgrafik sein. Im Prinzip (auf einen 4er Takt bezogen):
Start, Anzahl Variationen ? 6
Lauf 1: Sende Event 1, Pause 100, Sende Event 2, Pause 100, ...
Berechne Verschiebung(V)
Lauf 2: Sende Event 1, Pause 100 +/- V, sende Event 2, ...
...
Lauf 6:
Ende
die Events zeichnest du bei Bedarf im Sequencer auf

cheers, Tom
 
Zuletzt bearbeitet:
Soweit ich das überblicke, wird das wohl am schnellsten mit der Groove-Quantisierung und der Feineinstellung derselben zu regeln sein ...
LG, Thomas
Das habe ich mir gerade mal angesehen. Wahnsinnig viel Arbeit bleibt dadurch nicht erspart. Zur Anlegung eines Groovepatterns muss man ja genauso die Abstände in ms Umrechnen, weil eine Prozentuale Verteilung, wie ich sie vorhabe, nicht möglich ist. Ob ich dafür ein Groovepattern anlege, oder in der Mididatei die Hits um den entsprechenden Betrag verschiebe, ist dann relativ egal. Der einzige Vorteil könnte sein, dass die Relationen bei der Anlegung eines Groovepatterns erhalten bleiben, wenn ich die Songgeschwindigkeit ändere. Im anderen Fall werde ich die ms Abstände der Töne pro Geschwindigkeit errechnen müssen.
 
Nagut, das mag jeder sehen wie er will ... aber ich halte es nicht für wahnsinnig kompliziert, Formeln in eine Exeltabelle so einzugeben, daß eine Relation zwischen Tempo, prozentualer Swinganteil und Dauer in ms dabei hergestelllt wird ...

LG , Thomas
 
Über die Exceltabelle haben wir das nun realisiert. Die Forschungsarbeit frisst nun doch deutlich mehr Zeit, als erwartet, weil immer mehr Faktoren auftreten, die das Ergebnis beeinflussen könnten. Die gilt es natürlich zu beseitigen. Es ist aber so langsam Land in Sicht und wir haben erste handfeste Dateien entworfen. Ende Oktober wird das Experiment mit einer Pilotgruppe in Köln durchgeführt, um zu sehen, ob weitere Probleme auftauchen oder alles läuft, wie wir uns das vorstellen. In den darauffolgenden Monaten fliegen die Projektleiter dann nach Mali und Indien, um das Experiment dort durchzuführen. Wenn Forschungsergebnisse vorliegen und veröffentlicht sind, kann ich hier gerne wieder davon berichten.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben