Qualität der Hohner Tango IV

  • Ersteller Nordwald
  • Erstellt am
Nordwald
Nordwald
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.02.24
Registriert
08.12.10
Beiträge
16
Kekse
0
Nach 25 Jahren werde ich mir nun ein zweites Instrument zulegen. Mir wurde von zwei verschiedenen Musikhäusern, von denen ich jeweils die Geschäftsführer persönlich kenne, sehr unterschiedliche gebrauchte Instrumente angeboten. Alle sind in sehr guten Zustand und überprüft bzw. gewartet worden.
Die Hohner Tango IV würde € 1.500,-- kosten (Farbe weiß, M oder S kann ich nicht sicher sagen).
Ist der Preis dafür überhaupt gerechtfertigt?
Eine neuwertige, fast ungebrauchte, Weltmeister Cassotto 374 bekäme ich schon um 1600,--. Die Hohner Amica IV 96 kostet neu rund € 2000,--. Eine Hohner Concerto III würde ich schon um € 600,-- bekommen (natürlich dafür nur dreichörig, 72 Bässe).
Kann mir hier bitte jemand in meine Ratlosigkeit helfen? Danke!
Nordwald
 
Eigenschaft
 
Hallo Nordwald
ich habe mehrere Jahre v.a. eine Tango IVs gespielt und war eigentlich zufrieden damit, bis ich die Cassotto Instrumente entdeckte. Danach war mir die Tango im Diskant zu schrill und im Bass blutleer. Ich habe dann das Diskantverdeck modifiziert, so dass es "Cassottiger" tönt und die hohen Frequenzen gedämpft werden.

Die Tastatur und die generelle Verarbeitung des Instrumentes finde ich immer noch sehr gut. Ich habe meine Tango wesentlich billiger bekommen, aber das will nichts heissen. Allerdings würde ich die Weltmeister genau ankucken, weil, wie gesagt, ich steh auf den Cassotto Klang.

Grüsse accordion
 
Hallo Nordwald,

ich habe eine Tango IIIM und finde die so an sich nicht schlecht. Ob IV oder III das bezieht sich nur auch die Anzahl der Chöre - der klang an sich ist der gleiche, solange du innerhalb der selben Serie bleibst, also M, N, P oder S. Es ist ein solides Instrument mit weichem Klang, zählt aber nicht zur Oberklasse, eher mittlere Mittelklasse.

Allgemein wird den alten Tangos der bessere Klang nachgesagt, also die M und N Serie, vielleicht auch noch die P. Der S Serie wird nachgesagt, nicht mehr diesen warmen, weichen Klang zu haben und insgesamt nicht mehr ganz so solide verarbeitet zu sein.

Was die Geräte gebraucht kosten, weiß ich grade nicht, aber der Preis von 1500;-- für eine zwar komplett hergerichtete IV M? oder S erscheint mir doch recht hoch. Für den Preis bekommt man locker eine gute, hergerichtete Atlantik IV und die ist von der Klasse her ne Stufe höher.

Eine Hohner Amica würde ich nicht als Alternative hierzu empfehlen - der Klang ist schon sehr, sagen wir mal "gewöhnungsbedürftig". Mich hat er eher abgeschreckt - anderen gefällt er.

Die Weltmeister Cassotta hingegen ist ein recht solides Teil mit angenehmen vollem Klang - wäre durchaus auch eine Empfehlung wert.

Überhaupt ist der Klang eine sehr persönliche Sache - da kann ich dir nur ganz dringend raten, dir die Geräte selber anzuhören, auszuprobieren und dann durch eigene Erfahrung selber für dich bewerten: gefällt mir der Klang, liegt mir das Akkordeon (passt es von er Ergononie zu meinem Körperbau), wie fühlt es sich an ...
Und dann ergibt es sich erstaunlicherweiise meist von selbst, dass sich von ganz alleine ein Favorit herausstellt. Ob das dannn ein neues oder gut restauriertes altes ist, ist ziemlich unerheblich, denn wenn Akkordeone einigermaßen pfleglich behandelt werden, ist ein Alter von über 50 Jahren noch gar kein Thema um drüber nachzudenken, ob das Gerät noch gut funktioniert. Einzig wichtig ist, dass es dir gefällt und liegt!

Hier wurde die Tango schon mal mit anderen verglichen:
https://www.musiker-board.de/akkord...antic-iv-jubilee-120-luciaiv-p-tango-iii.html

und hier gabs auch schon mal was zu den Tangoreihen:
https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum-sonst/334769-hohner-tango-iv-s.html

Gruß, maxito
 
Danke für Infos. Sie sind für meine Entscheidungsfindung schon einmal sehr hilfreich. Außerdem heißt es nicht umsonst: Wer schnell hilft, hilft doppelt.
Als Neueinsteiger in diesem Forum bin ich begeistert.
Nordwald
 
Hallo accordion,

du schreibst, dass du das Diskantverdeck modifiziert hast. Wie sieht diese Modifizierung genau aus?

Grüße
Markus
 
Hallo Ippenstein,

danke für den Tip. Habs gleich heut abend ausprobiert und muss schon sagen: Es bringt was.
Es wird natürlich dadurch kein Cassotto-Instrument draus, aber es klingt etwas weicher.
Danke und Gruß
Markus
 
Wie sieht diese Modifizierung genau aus?

Wie Du vielleicht schon gelesen hast https://www.musiker-board.de/akkord...langbeeinflussung-durch-diskantverdeck-2.html, habe ich mit verschiedenen Materialien und Formen experimentiert. Mittlerweile bin ich bei einer vollständigen Abdeckung angelangt, sowohl im Diskant, wie auch im Bassbereich. Dazu verwende ich formstabile Plastikfolie, die mit einem Heissluft-Bläser in Form gebracht und mit Klebstreifen befestigt wird. Höchst simpel und im Sub-Euro Bereich.

Plastik deshalb, weil es nicht nur dämpft, sondern auch Resonanzen zulässt, was dem Cassotto Effekt näher kommt. So werden tiefere und mittlere Frequenzen verstärkt und der schrille Anteil am Klang gedämpft (nach meinem Empfinden zumindest).

attachment.php
 

Anhänge

  • TangoIVSabdeckung.JPG
    TangoIVSabdeckung.JPG
    47,2 KB · Aufrufe: 6.652
Hallo Accordion,

da kannst Du theoretisch alles nehmen, was gut schließt. Der klanganhebende Effekt kommt durch die dadurch entstehende Kammer zustande. Schau Dir mal die Scandalli und Soprani mit den Saxklappen an. Die arbeiten mit dem selben Prinzip.

Viele Grüße

Andreas
 
Hallo Accordion,

wie gestern geschrieben hat das mit der Folie schon was gebracht. Mal sehen, vielleicht werde ich auch noch etwas experimentieren mit den Folien. Gestern habe ich eine ziemlich dünne Folie verwendet. Als nächstes werde ich mal eine etwas dickere testen, evtl. mit Schlitzen.
Danke für den Hinweis.

Gruß
Markus
 
Hallo an alle, die mich hier mit ihren Ratschlägen unterstützt haben!
In der Zwischenzeit ist die Entscheidung gefallen und der Kauf getätigt.

Die Weltmeister Cassotto wurde es dann doch nicht.
1. wollte der Besitzer dann doch mehr Geld dafür,
2. habe ich ein italienisches Akkorden mit Cassotto getestet und war vom Cassotto-Klang dann nicht wirklich überzeugt (ist eben wirklich eine Geschmacksache und womöglich auch eine der "Prägung" in meinen rund 35 Akkorden-Jahren).
3. war diese Instrument ziemlich schwer und somit vom Handling hier irgendwie unausgewogen für mich. Leider habe ich die Marke nicht mehr im Kopf: eine der wenigen 72-Bass-Akkordeons mit 4 Chören, ein halbes Jahr alt um Euro 4500,--.

Interessant auch meine Erfahrungen mit der Concerto III:
Bei einem Händler probierte ich zwei vom Äußeren idente ältere Modelle (klassisches Hohner-Akkordeon-Desgin in rot). Eine der beiden klang naja, das zweite Instrument war klanglich echt beeindruckend. Dieser Unterschied war schon überraschend. Jüngere Concerte III, die ich bei einem anderen Händler anspielte, überzeugten mich überhaupt nicht und kamen klanglich gar nicht an das vorher genannte Instrument heran.

So blieb am Ende die Tango IV T, die ich anfangs auf Grund des hohen Preises schon ausgeschieden hat. Meine Entscheidungskriterien, dass ich mich letztlich für sie entschied:
1. Ich hängte mir das Instrument um, spielte es an, und sie passte einfach.
2. Der Klang gefiel mir (wobei der Bass für meinen Geschmack noch mehr Power haben dürfte).
3. Vier Chöre und 96 Bässe bieten natürlich nochmals mehr Möglichkeiten.
4. Das Instrument ist praktisch neuwertig, was mir auch nochmals das Gefühl vermittelt, jetzt eine wirklich ein neues Akkordeon zu besitzen. Diese irrationale Argument erwähne ich, weil es durchaus meine Entscheidung gegen die Concerto III und für die Tango IV beeinflusst.
5. Sicherheit bei meiner Entscheidung gab mir zusätzlich die Begutachtung durch eine Harmonikawerkstatt, die mir den guten Gesamtzustand des Instrumentes bestätigte (übrigens auch jenen der Concerto III).

Zu guter Letzt: musiker-board.de und seine Mitglieder haben mir bei meiner Wahl sehr geholfen. Vielleicht unterstützen meine genaueren Schilderung ebenfalls jemanden auf seinem Weg zu einem neuen Akkorden.
Beste Grüße und viel Spaß beim Musizieren von einem der viel Freude mit seinem neuen Akkordeon hat.
Nordwald:)
 
Hallo Nordwald
herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen Schätzchen! Toll, dass Du eine Rückmeldung machst: ich bin sicher, das wird Anderen helfen bei der Entscheidungsfindung. Ich bin auch der Ueberzeugung, dass schlussendlich der Bauch entscheidet, ob ein Instrument das Richtige ist oder nicht. Die Streubreite bei der Concerto ist sicher ein Hinweis, ein Instrument nicht einfach nach Marke oder Modell zu kaufen, sondern zuerst anzuspielen.
Ich wünsche Dir viele fröhliche Tannenbäume und andere stimmungsvolle Lieder!

Ciao, accordion
 
Hallo Nordwald,

anbei habe ich nun das absolute Schnäppchen für Dich... :rofl: gestern stand es noch für 10.000 Öre Sofortkauf drin, aber der Verkäufer ist bei diesem "Unikat" ja bereits vernünftig geworden und hat den Sofortkauf auf unverschämt billige 5000 Euro gesenkt. :rofl: Und jeder, der sich eine Verdi kaufen wollte, wird sicherlich erst mal schauen, was denn so ein Verdi-KONZERTINSTRUMENT auf dem Gebrauchtmarkt bringt, das selbst die Morino und die Gola in den Schatten stellt, weil es 4-chörig ist und das private Akkordeonmuseum kein Exemplar davon hat!!!!! :rofl:

Ich vermute sogar, daß der Verkäufer selbst glaubt, was er da schreibt. :D Und da dieses unschlagbare Angebot nicht im Nirwana verschwinden soll, hoffe ich, daß Max hier eine Hardkopie reinsetzt. :D
 

Anhänge

  • Verdi2 (Custom).JPG
    Verdi2 (Custom).JPG
    165,4 KB · Aufrufe: 710
  • Verdi1 (Custom).JPG
    Verdi1 (Custom).JPG
    147,9 KB · Aufrufe: 750
Zuletzt bearbeitet:
Mit der hardcopy hat das leider nicht so geklappt, wie ich das so dachte...

aber als warnendes Beispiel, möchte ich es doch niemand vorenthalten, denn die Unverfrorenheit, wie hier ein recht altes Instrument der Mittelklasse - ungefähr vergleichbar zur Tango IV - in lausigem Zustand (geflickter Balg) als Traumunikat angeboten wird, hat selbst mich sprachlos gemacht.

Deshalb hier das Beispiel, auf ein Akkordeon, das selbst neuwertig nur einen Bruchteil davon gekostet hat und auch heute noch relativ einfach aufzutreiben ist (und zwar in einwandfreiem Zustand!) - und man kann es nicht oft genug wiederholen - bei Gebrauchtkauf über Internet kann man auch gewaltig böse Überraschungen erleben!:bad:

Gruß, maxito
 
Hallo Ippenstein
das ist ja ein schöne Weihnachtsgeschenk! Wie ich gerade feststellte, hat das Akkordeonmuseum auch keine Tango IVs und keine Concerto III, sondern bloss Vorgänger- oder Nachfolgemodelle. Also habe ich da unvermutet gaaanz kostbare Raritäten rumstehen, die nicht mal das Akkordeonmuseum hat :eek: (ich hoffe bloss, das treibt jetzt nicht die Preise in der Bucht hoch).

Doch zurück zur Tango IVs: ich heimste heute ein Kompliment ein bei einer befreundeten Mitspielerin, bei der ich sonst nur mit den teuren Cassotto Instrumenten aufkreuze. Diesen wollte ich das Risiko eines Transportes per Velo über Eis und Schnee nicht zumuten und kam mit der Tango. Sie fand das Teil toll und fragte, ob ich das nächste Mal wieder mit der Tango kommen könnte .....:gruebel:
 
Hallo Accordion,

ja, das ist halt Geschmackssache. Das ist so wie wenn jemand den Bandoneonklang auf einem Cassottoinstrument sucht... da ist er mit einem Tangoinstrument einfach besser bedient. Ich bin froh, daß wir alle unterschiedliche Geschmäcker haben und es so nicht das Standardakkordeon gibt, bei dem man sich maximal die Farbe aussuchen kann, sondern daß wir auf eine Vielfalt stoßen. Ab und zu träume ich auch noch von einem kleinen Ding für unterwegs. Es muß einfach nur Stimmung machen können, mehr nicht.

Grüße

Ippenstein
 
gelöscht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie fand das Teil toll und fragte, ob ich das nächste Mal wieder mit der Tango kommen könnte .....

da siehste mal!

gegen die Tango ist ja auch an sich überhaupt nichst einzuwenden - mit der kann man sehr wohl gute Musik machen - ich spiel meine Tango IIIM immer noch regelmäßig, und das nicht weil mir dann jeweils die anderen Instrumente zu schade sind, sondern auch wegen des Klangs auch obwohl ich auch mehrere Casotto Instrumente habe.

...und gemäß den Wunschtäumen einiger Anbieter in der "Bucht":
schade dass ich keine Verdi ...M sondern nur eine Tango ...M habe , sonst hätte ich vielleicht auch ein kleines Vermögen im Koffer rumstehen und keiner sagt mir da was davon .. aber wenn jemand einen Liebahber findet, der von gar nix eine Ahnung hat, aber gaaaaaanz viel Geld übrig und unbedingt eine Tango IIIM sucht - da dürfte er vielleicht (aber nur vielleicht!) mal meine Tango probespielen - aber nur unter Aufsicht, denn es könnte ja sein, dass die gaaaaaanz viel Wert ist und ich gar nichts davon weiß!:D:rofl:

Gruß, maxito
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Max,

wenn Deine Tango alt genug ist, könnte es sein, daß ein Herr Morino oder Gola mal daran vorbeigeschlendert ist, als er auf dem Weg zur Werkskantine gewesen ist. Allein die Vorstellung dessen läßt den Preis Deiner Tango in die Höhe schnellen!!! :D
 
Hallo Ippenstein,

Dein Engagement in allen Ehren, aber eigentlich wollen wir hier nicht Verkäufer von anderen Plattformen anprangern (wir haben darüber vor längerem schon mal per PN korrespondiert). Wer ein wenig gesunden Menschenverstand besitzt, sollte leicht merken, dass sich in den Online-Börsen einige schwarze Schafe tummeln, die aus Schrott Gold machen wollen - deswegen weisen wir doch auch immer wieder darauf hin, dass sich speziell Anfänger lieber an den Fachhandel vor Ort wenden sollen.
Abgesehen davon ist Deine Nachricht an den Verkäufer auch nicht gerade "schön" geschrieben.

Ich bitte daher, hier wieder zum eigentlichen Thema des Threads zurückzufinden, nämlich der allgemeinen Diskussion über ein Akkordeon-Modell, und die Diskussion über einen einzelnen Verkäufer/ein spezielles Angebot zu beenden.

Danke!

Bei Einwänden bitte die üblichen Kommunikationswege aktivieren (PN oder Feedback-Bereich).
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben