Qualität Fender Mexico Strats aus den 90ern?

Rends
Rends
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.07.24
Registriert
03.07.13
Beiträge
685
Kekse
2.315
Ort
Point North
Hin und wieder schreiben ja einige, daß die Qualität der Mexikanischen Fender in den letzten Jahren zugenommen hat.
Was ist denn von den 90er - Anfang 2000er Modellen zu halten?
Falls es Qualitätsprobleme gab, welcher Art?
 
Eigenschaft
 
"Mexikanische Fender" ist mittlerweile sehr viel mehr als vor 25 Jahren. Damals gabs nur die "Standard" Modelle, die heute um die 500€ kosten, heute produziert Fender in Mexiko viel mehr und auch teurere Modelle bis über 1000€.

Bei den "Standards" hat sich meiner Erfahrung nach nicht viel getan, das sind brauchbare Modelle ohne Luxus für nun um die 500€. Für den Preis vollkommen ok, aber Jubelschreie wirds da wohl keine geben.

Bei den teureren Modellen, die Richtung 1000€ streben, sehe ich mittlerweile eigentlich gar keinen qualitativen Unterschied zu den ein paar Kilometer weiter nördlich produzierten USA Modellen. Da gibt schon richtig leckere Sachen, auch ausgefallenere Modelle.

Ansonsten: Wie immer loben Gitarren-Verkäufer alles was älter als ein paar Jahre ist gerne in den Himmel, früher war ja eben alles besser. Da soll dann wohl etwas vom Glanz einer 59er Las Paul auf einer 95er Mex Strat überspringen. ;-) Mittlerweile ist auch gerne alles schon "vintage" , was älter als 10 Jahre ist... Ich würde da nicht viel drauf geben, ich kaufe dann lieber im Zweifelsfalls ein neueres Modell.
 
Ich besaß eine Mexico Std. Strat aus Ende der 90er. Klanglich war das eine ziemliche Gurke - sie klang irgendwie dünn. Die Verarbeitung war OK; nicht weltbewegend, aber OK.
Habe sie allerdings zeitnah gegen eine Japan Fender Strat, ebenfalls aus den 90ern, ausgetauscht.
 
Ich bin mir nicht ganz sicher bzw. habe es wohl vergessen: Irgendwann hat sich bei den MIM der Saitenabstand und damit die Tremolos verändert, oder?

Ansonsten kann ich nur über die Classics sprechen und hier fällt mir besonders bei den nicht deckend lackierten 70s auf, dass die optische Qualität der Korpi mit den Jahren enorm zugenommen hat: Waren es bei frühen MIMs noch bis zu 5 (fünf!) Planken, so ist das heute deutlich besser geworden. (Deckend lackierte Korpi sind dennoch mehrplankig, was aber keine Aussage über den Klang ist.)

Im allgemeinen kann man wohl gut sagen, dass heutzutage gegenüber der früheren Produktion ein eingeschwungener Zustand vorherrscht: Ungenauigkeiten in der Fertigung (Passung Halstaschen, Mittigkeit der Bohrungen Tremolo, Genauigkeit der Bohrungen Tremolo, also keine Ausreißer einiger Löcher von ihrer Linie, usw. usf). längst behoben sind.

Bzgl. des Klanges ist es bei den MIMs wie bei den USA-Strats: es gibt sone und solche.
 
Ja, früher stahlen die Japan Modelle den mexikanischen schnell die Show weil die nicht so starken Qualitätsschwankungen unterlegen waren. Seit ca. Ende 2010 ist das nicht mehr so und ich empfinde die Mexiko Modelle den japanischen überlegen, was aber auch an den oben erwähnten gefertigten Serien liegt.
 
Ja, früher stahlen die Japan Modelle den mexikanischen schnell die Show

Es gab auch eine Zeit, da stahlen die Japaner auch den Amis die Show. ;-)
Wie es heute aussieht beim Vergleich Mexiko-Japan weiß ich nicht. Ich hatte noch keine japanische Fender in der Hand, die nach 2000 gebaut wurde, aber alle neuen Mexiko-Strats, die ich spielen durfte, waren durch die Bank gut. Vielleicht hatte ich auch einfach Glück.

Liebe Grüße aus Dresden
Sockenkopf
 
Ich weiß nicht obs am reinen Alter und der Abnutzung liegt, aber auch beispielsweise 90er USA Standard Strats gefallen mir nicht so gut wie die aktuellen Modelle, da hatte ich mir gebraucht auch einige angeschaut. Ja, bei den Mexs wars auch so, aber da bin mir unsicher, ob ich das dem Produktionsort und der Qualiät allgemein anlasten kann, oder eben nur dem Alter. :confused:
 
Ich habe 1995 mal Erfahrungen mit einer Stratocaster aus der Squier-Series gemacht. Das war keine Squier, nur die Serie hieß so. Der Body war damals glaube ich aus Pappel und als Neupreis wurden 600DM aufgerufen. Die Gitarren aus dieser Serie waren fast durch die Bank weg Mist. Mir ist sie glücklicherweise erspart geblieben, weil ich kompetente Beratung dabei hatte, aber ein Schulfreund hat sich eine geholt. Allerdings in einem anderen Laden und ein gutes halbes Jahr später. Die "Mängel" waren aber fast identisch.
Zum einen war die Saitenlage jenseits von Gut und Böse, man konnte sie auch nicht richtig gut einstellen. Bei meinem Kollegen war zudem der Einstellstab des Halses defekt, er musste also ausgewechselt werden. Die Singlecoils waren nicht weiter erwähnenswert. Schrebbelige Keramikteile. Das Finish wirkte auch sehr billig und plastikartig. Nachdem bei der besagten Gitarre der Hals und die PUs getauscht wurden (Tex-Mex) war sie gar nicht mal so schlecht, allerdings auch nicht gerade so toll, dass sie GAS-Anfälle auslösen würde.

Ich hatte als Vergleich meine Squier E-Series Stratocaster aus Japan. Die Stock-Singlecoils (ebenfalls Keramik) waren jetzt auch nicht so mein Fall, aber der Rest der Gitarre war einfach "erwachsener". Die Lackierung war weniger "billig", bessere Hardware, Gotoh-Tuner, von Schaller entwickeltes und von Gotoh gebautes Vibrato etc.

Die Squier-Series hatte mehr mit einer Einsteiger-Squier, denn mit einer Fender zu tun. Optisch und haptisch eher mit einer Bullet oder Affinity verwandt, obwohl diese heutzutage gar nicht mal so schlecht sind. Damals war Squier aber ein echtes "Billig-Label", weil Fender Lehren aus den 80ern gezogen hat und die Qualität schrittweise immer weiter reduziert hat, um sich keine Konkurrenz mit der Kernmarke zu machen.

Jahre später waren wir mal wieder in einem Gitarrenladen unterwegs und es gab dort auch wieder eine der besagten Squier-Series. Auch diese Gitarre hatte wieder diese fiese Saitenlage, die jedes anständige Bespielen nicht zu ließ. Optisch und haptisch war auch alles beim alten.

Ich würde vorsichtig sein, was mexikanische Fender-Gitarren bis zu den frühen 2000ern betrifft. Zur Jahrtausendwende ging es allmählich aufwärts und heute bekommt man sogar richtig gute Instrumente aus Mexiko, wenn auch für einen Preis, den man damals für eine American Standard auf den Tisch legen musste. Selbst eine Classic Vibe-Squier kostet heute mehr als eine der günstigen Fender-Gitarren aus Mexiko. Dafür sind die höheren Serien wirklich interessant. Die Mexiko Standard finde ich jetzt nicht so berauschend. Für das Geld bekommt man wo anders, auch im eigenen Haus Gitarren mit mehr "Charakter". Außerdem sind ebenfalls "nur" Keramik-Singlecoils verbaut. Klanglich finde ich da eine Classic Vibe interessanter, auch wenn sie wohl bewusst optisch etwas "billiger" wirken. Lack scheint in China ja wohl immer und überall in gigantischer Menge zur Verfügung zu stehen. :)

Gut gefallen haben mir die aktuellen Roadworns. Das Aging ist nicht mehr so übertrieben, durch den Nitroanteil im Lack eine schöne, wenn auch etwas klebrige Haptik und die Tex Mex-Singlecoils sind auch nicht schlecht, wenn man auf ein eher mittiges Voicing steht. Die Classics und Classic Player fand ich auch ganz nett.
 
Ich bin mir nicht ganz sicher bzw. habe es wohl vergessen: Irgendwann hat sich bei den MIM der Saitenabstand und damit die Tremolos verändert, oder?

Ansonsten kann ich nur über die Classics sprechen und hier fällt mir besonders bei den nicht deckend lackierten 70s auf, dass die optische Qualität der Korpi mit den Jahren enorm zugenommen hat: Waren es bei frühen MIMs noch bis zu 5 (fünf!) Planken, so ist das heute deutlich besser geworden. (Deckend lackierte Korpi sind dennoch mehrplankig, was aber keine Aussage über den Klang ist.)

Im allgemeinen kann man wohl gut sagen, dass heutzutage gegenüber der früheren Produktion ein eingeschwungener Zustand vorherrscht: Ungenauigkeiten in der Fertigung (Passung Halstaschen, Mittigkeit der Bohrungen Tremolo, Genauigkeit der Bohrungen Tremolo, also keine Ausreißer einiger Löcher von ihrer Linie, usw. usf). längst behoben sind.

Bzgl. des Klanges ist es bei den MIMs wie bei den USA-Strats: es gibt sone und solche.


Ich hatte letzte Woche in einem Geschäft eine 70s Classic Natural in der hand.

War leider nicht ganz mein Tag sonst hät die Strat bissl mehr geschrien ^^. Qualitativ unglaublich, der Body besteht aus 2 teilen allerdings sieht mans kaum. Die PU`s sind ganz geil vorallem der Bridge Pickup weis zu überzeugen, Nich so Perkussiv eher bissl mehr Mitten drin macht spass damit zu spielen vlt. ist sie bei einem besseren tag von mir bald meins^^

Würde mir eigentlich auch noch eine 70s Classic Player wünschen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte früher eine Mex Tele aus '92 und eine Mex Strat von '95
Beiden war an einigen Details anzumerken, dass sie eher Billigprodukte waren, die Strat hatte z.B. nur ein einlagiges Schlagbrett und namenlose Tuner. Die Tele hatte eine top loading Bridge.
Von der Bespielbarkeit und klanglich war ich aber mit beiden sehr zufrieden, vor allem die Strat twangte unglaublich! Verkauft hab ich sie wegen dringend notwendiger Verkleinerung der Gitarrensammlung, grundsätzlich waren die schon o.k. - ich hatte beide gebraucht um jeweils ca 250,- erworben, das waren sie auf jeden Fall wert, ich fand sie besser als die übliche Squier, von denen ich über die Jahre auch ein paar hatte.
Negative Kommentare wie von den Kollegen oberhalb hab ich immer wieder gelesen, die Streuung war wohl recht groß. Ich persönlich kann nichts schlechtes sagen, hatte wohl Glück - die heutigen Standards fühlen sich aber schon haptisch viel vertrauenerweckender an, das muss man dazu sagen, zur Classic Player Serie z.B. ist es dann schon ein ziemlicher Sprung
 
Danke für eure hilfreichen Antworten. Werde mir dann wohl keine Mex aus der Zeit ohne antesten kaufen.
 
...70s Classic Natural....Qualitativ unglaublich...

Kann ich nur bestätigen. Ich konnte mit den Jahren eine stetige Qualitätssteigerung in der Verarbeitung gerade bei den Classic 70s Natural feststellen. Die Fräsung für den Hals war/wurde z.B. so dermaßen genau, da passte aber auch kein Blatt mehr zwischen.
Irgendwo hier im Forum habe ich auch meine letzte Classic 70s beschrieben, die ich mal hatte.
 
Letztlich birgt doch von der Konstruktion her keine Strat "versteckten" Mängel. Der Aufbau ist eben vergleichsweise simple. Wenn man so eine Gitarre in die Hand nimmt und genau anschaut, kann man selbst begutachten, ob es eine Gurke oder ein Schätzchen ist. Vor einem Kauf ist ein Test halt essentiell, aber das ist bei gebrauchten Gitarren ja noch mal mehr angesagt als bei Neuware, wo auch immer eine gewisse Streuung vorhanden ist.
 
Ich hatte mir auch mal gebraucht ne Neunziger Mex Strat gekauft.
Leider auch ne Gurke.
Die Gitarre war wenig resonant, die Bünde schlecht abgerichtet und scharfkantig.
Glücklicherweise hat Fender hier deutlich nachgelget und scheint, zumindest mein Eindruck, den Standard angehoben und kann den halten.
 
Ca. 1990 fing die Produktion in Mexiko an.
Die ersten Instrumente waren furchtbar - einfach ein billiger Abklatsch der USA Standard Strat mit billiger Asia-Hardware und
Pappel-Bodies aus vielen Teilen, oft schlecht verarbeitet.
Die Hälse wurden zwar in den USA im Werk in Corona gebaut, aber es waren nicht die gleichen, die für die amerikanischen
Instrumente verwendet wurden.
1995 kam die Tex Mex Strat und kurz danach die Jimmy Vaughan Strat.
Die waren schon etwas besser, auch wenn die Bodies immer noch aus vielen Pappel-Streifen zusammengeleimt waren.
Ab 2000 kamen dann schon deutlich spürbarere Updates.
Die Hardware wurde umgestellt auf große CTS-Poties, den selben 5-Way-Switch, der auch in den USA verwendet wird und
Erle als Korpusholz. Auch die Fertigungsqualität wurde verbessert.
Mittlerweile sind die Mexiko Instrumente richtig gut und mit ein paar Upgrades kann man sie annäherend
auf USA-Niveau bringen.
Als Fender 2012 an die Börse gehen wollte, wurde seitens des Unternehmens kommuniziert, dass Mexiko
die "solide Mittelklasse" sein soll, ähnlich wie die Instrumente aus Japan, die seit einigen Jahren wohl auch aus diesem
Grund kaum noch in Europa und Amerika angeboten werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich hatte dbzgl. mal Kontakt mit dem Fender-Support. Hatte mal im Net ne Floyd Rose Strat aus Mexico aus 96 erworben, wo der Sattel ein Stück weit Richtung Tuner "in der Luft" saß. Wollte wissen, ob das ne B-Ware war oder nicht. Letztlich wurde mir dann durch die Blume mitgeteilt, dass das Werk in den 90ern in Mexiko halt noch unerfahren war und daher auch solche Konstruktionsfehler nicht selten waren.

Dass Pappel statt Erle oder Esche oder Linde verbaut wurde, wurde ja schon gesagt. Pappel wächst auf sehr sandigem Boden. Ein befreundeter Tischler und Gitarrist sagte mir mal, dass man da immer "den Stein/Sand" mithören würde. Die o.g. Strat klang in der Tat "tot".

Die heutigen Mex.-Modelle sind jenseits der Standard-Serie an sich echt gut. Gute Pickups, zum Teil auch namenhafte und ordentlich verarbeitet in der Regel. Tauscht man noch den Gussblock des Tremolos gegen einen aus Stahl oder Messing, wertet das die Gitarre nochmal ein gutes Stück weit auf.

Ich habe mal ne 50s Classic mit einem PU-Set von Suhr, Gotoh-Tunern und einem Callaham-Tremolo aufgewertet: Ist zur Zeit meine Lieblingsstrat! Und ich besitze da einige, auch sündhaft teure, USA-Modelle.

Zudem besitze ich noch eine 50 Classic Telecaster, da habe ich die Brücke durch eine massive aus Messing und den Stegtonabnhmer durch einen DiMarzio Fast Track T ersetzt: ebenfalls ne klasse Gitarre geworden.

Tipp: die Jimmie Vaughan Serie. Da ist sogar USA-Hardware vorhanden inkl.- Stahlblock. dazu ein traumhafter Hals, dessen Profil von C im 5. Bund auf V wechselt.
 
Meine 1999/2000er Mexico-Sambora hatte einen zu tief liegenden Klemmsattel (leicht mit Unterlegscheiben zu beheben) und die Tremolokammer war ziemlich grob gefeilt und dann überlackiert. Das sah so aus, als ob jemand die gröbste Feile, die da war benutzt hat, ohne auch nur einen Hauch von Feinschliff. Gut, dass das verbaute Floyd Rose II ein Tonesucker war, steht auf einem anderen Blatt und hat jetzt nichts mit der Verarbeitung zu tun.
 
Hatte mal eine aus dem Jahr 1995, war nix besonderes und hat nach genau einem Gig meinen Haushalt auch wieder verlassen.
 
Die neueren Classic-Modelle aus Mexiko sind ja nun wirklich gut, aber es sollte erwähnt werden, daß bei den Bünden irgendwie weicheres Material verwendet wird. Jedenfalls konnte ich zusehen, wie die Kerben schnell entstanden und dann zunahmen. Liegt bestimmt auch an meinem Handschweiß, aber bei anderen Gitarren ist das nicht so ausgeprägt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hatte mal eine Ibanez Blazer aus Japan (1981), deren Korpus war 6 Teilig....

Aber der Klang und die Bespielbarkeit war excellent.

Über die mexikanischen Gitarren kann ich leider nicht viel sagen, jedoch sind die asiatischen Modelle aus Korea und Indonesien in den letzten Jahren sehr viel besser geworden.
ich habe gerade eine Squier Thinline Tele 72 aus Indonesien bekommen, die wirklich makellos ist.
Das mexikanische gleiche Modell von "7ender" kostet fast das dreifache und hat die selben Teile, Pu`s und Materialien verbaut. Dass die Qualitätssteigerung auch um das dreifache höher ist, halte ich für ausgeschlossen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben