Punksound mit Marshall JVM 210-H/Harley Benton G212 Vintage

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Hallo Leute!

Vor ca. einem Jahr hatte ich das Thema "Marshall für Punkrock" eröffnet, worin ich beschrieb, dass mein Marshall JVM 210-H doch zu vielseitig (jap, klingt völlig bescheuert, meint einfach: zu komplex um einen bestimmten/gewünschten Sound zu bekommen) für einen Punksound ist und ich etwas anderes bräuchte (keine Ahnung, ob sich jemand von euch jetzt spontan erinnert). Da ihr alle mir im Laufe der "Diskussion" stets neue und brauchbare Tipps, Hilfen & Ratschläge gegeben habt, will ich mich jetzt nochmal an euch wenden.

Seit ein paar Tagen hab ich auch eine Box daheim stehen - thanks to Daddy -, es ist eine von den Harley Benton mit den 2x12" Celestion Vintage 30 Speakern (Bild meines Equipments müsste im Anhang sein).
Was soll ich sagen; das Teil klingt für meine Begriffe megageil - die Box ist wahrscheinlich eine gute, günstige Alternative zu anderen, teueren Exemplaren. Ich spür da aber auch keinen riesig krassen Unterschied zu meinem kleinen Transistoramp Peavey Blazer 158, abgesehen von der Lautstärke. Also doch, ich glaube irgendwo spüre ich schon einen Unterschied (ihr denkt euch "der tickt doch nicht mehr ganz richtig"), aber einen krassen Unterschied kann mein anscheinend doch laienhaftes Ohr nicht so richtig gut feststellen ...
Ich würde eben ganz gerne diesen Punksound hier mit meinem JVM spielen können, habe die vergangenen 2 Tage, seit das Ding da ist, auch mit den Einstellungen rumgespielt, kriege aber langsam das Gefühl, meinen gewünschten Sound kriege ich irgendwie nicht richtig hin - wahrscheinlich eine Frage der richtigen Einstellung und der ausreichenden Fummelei ...
Im OD-Modus hat mir der grüne Kanal schon eigentlich für eben genanntes Beispiel (oder Sachen wie No Use For A Name, The Story So Far, The Flatliners, The Ramones, Lagwagon ... mir fallen gerade keine anderen ein, in dem Thread letztes Jahr hatte ich ne ganze Latte an Bands genannt) zu wenig Zerre, im orangenen Modus ist mir die Zerre aber wiederum schon eigentlich zu viel, da es in den Hi-Gain-Bereich und die Metal-Schiene geht. Viele der von mir (auch im Thread) genannten Bands spielen aber mit recht viel Zerre, vielleicht würde es Sinn machen, den orangenen Modus einzustellen und das Gain einfach runter zu fahren? :confused: Oft denke ich mir dann, nein, so viel Zerre brauchst du doch für Punk nicht - aber an vielen Stellen brauch ich's scheinbar schon.
Ich würde gerne solche Riffs spielen, wie die, die der Kerl im Video ab 1:33 anspielt, mit palm-muting und so. Nur leider ist der Klang, der da bei mir rauskommt, lange nicht so kratzig und bissig, wie bei ihm. Ich vermute stark (!), dass es an der Gitarre liegt - wie gesagt, ich habe eine J&D (Fernost-Les Paul-Kopie) mit eingebauten Seymour Duncan PU's, während der Kerl eine Gibson benutzt. Als ich vor einem Jahr im Session meine Klampfe dabei hatte und zum Vergleich mal eine Les Paul Studio benutzte, merkte ich direkt den Unterschied im Sound. Die Gibson-Gitarren haben einfach klasse PU's eingebaut ...

Auch wenn es schwer ist eine Ferndiagnose zu stellen; vielleicht könnt ihr mir dennoch weiterhelfen! Meint ihr auch, es liegt mit Sicherheit an meiner Klampfe, dass ich meinen gewünschten Sound einfach noch nicht hinbekomme? Oder eifere ich da gar einer Utopie nach? :rolleyes:
Vielleicht hab ich einfach noch nicht genug rumprobiert und an den Einstellungen rumgefummelt ...

Sorry für diesen Roman hier ...

Ach ja, eins will ich noch loswerden: Dieses Forum hier ist klasse!

Gute Nacht und schöne Grüße.

Julian
 
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Hi

Eine kurze Antwort ;)

Der Sound im Video ist ein 2203, das heißt relativ wenig Gain. Das kratzige beim Muten kommt vom harten Anschlag und gehört einfach zum Verstärker dazu. Der JVM205 hat nur den sehr glatten und stark verzerrten OD2, der dafür überhaupt nicht taugt. Ich würde es mal im Clean Red probieren.
 
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Gerade in der Punkschiene würd ich mir nicht zu viel Gedanken um den Sound machen, hauptsache er gefällt und knallt. Es ist immer schwierig sich nach Youtubevideos, Platten etc. zu richten und einem Sound nachzueifern, da ist so viel mehr im Spiel als nur das bloße Equipment. Der Sound im Video kam mir jetzt auch nicht wesentlich prägnant vor, wo Ratschläge wie: dreh an Regler Xy und du hast diesen Sound, zum gewünschten Erfolg führen könnten. Gutes Equipment ist aber natürlich immer eine wünschenswerte Voraussetzung.

Die Harley Benton ist ne gute Box, die habe ich auch mal gespielt. Warte noch ein wenig ab, wenn die Lautsprecher eingepielt sind, dann klingt das nochmal besser. Das du dich über deine Transe ähnlich anhörst wie über den Marshall liegt wohl auch an deiner Person :p

Gruß
 
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Also dass es an der Gitarre liegt kann ich mir nicht vorstellen, gerade für so einen Sound dürfte der Unterschied zur Gibson minimal sein (*duck und weg*).
Bist du versiert im Löten oder kennst wen? Der Umbau des OD2 auf OD1 Specs (mehr Mitten) dürfte dem Amp bei den Sounvorstellungen gut tun und ist extrem simpel (wenn man keine Ahnung davon hat sollte man es aber tunlichst bleiben lassen, da liegen hohe Spannungen an).
Ansonsten kann ich meinen Vorpostern zustimmen, lass den OD Kanal erstmal weg und probiers mit dem Cleankanal gelb + Booster oder dem roten.
 
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Wie sind deine Einstellungen überhaupt ?

Hab meinen Amp leider nicht in Greifweite, deswegen nur auch dem Gedächtnis. Für einen in die Fresse Sound kann man OD Green schon nehmen. Channel Volumen runter (9-10h), Master dafür rauf (>13h), Mitten (14h) rein. Rest 12h oder weniger. Gain kannste da ruhig satt nehmen (>15h) , sonst wirds durch das Treble Bleed zu dünn. Presence/Resonance um 12h. Die Palm Mutes kommen durch die AGC der Kamera so krass. Ansonsten dünnt die Kamera den Sound aus, wie man an dem Feedback bemerkt ist das Gain da auch nicht so ohne. Wenns zu krass ist Volume an der Gitarre runternehmen. Vielleicht auch ein wenig Tone.
 
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Genau - poste mal Deine derzeitigen Einstellungen.
Mit meinem Sovtek (den ich in einen ganz alten JCM800 hab' modden lassen - also im Vergleich weniger Gain zu den neueren Modellen - Danke nochmal an Bierschinken!) bekomme ich einen recht guten und ähnlich klingenden Sound hin. Gain etwa 12h - 12.30h, Bass kurz vor 12h, Mitten 12.30h - 13h, Treble etwa 14h - 14.30h und den Presence etwa auch so auf 13h. Hinterer PU, alles voll auf an der Gitarre.

Ich glaube nicht, daß es an zu wenig Gain an Deinem Amp liegt, sondern eher an der stärkeren Kompression in der Verzerrung, die die neueren Sounds (scheinbar) brauchen. Daher würde ich versuchen, mit weniger Gain und mehr Mitten/Höhen zu starten.
Hängt halt auch viel vom Spielen ab.
Wenn so garnix geht, versucht einen "einfachen" Boss DS-1 im Clean-Kanal vorzuschalten. Auch der macht für so Sounds eigentlich eine ganz gute Figur. Gibt aber wirklich tausende Effekte, mit denen das geht und Du solltest so einen Sound mit Deinem Equipment hinbekommen, ganz sicher! ;-)
Und: Es liegt höchstwahrscheinlich nicht an der Box - die ist dafür gut!
 
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Ich würde persönlich auch aus dem OD Channel raus bleiben und auf Clean/Crunch Red setzen. Ein Blick ins Handbuch wird dir verraten, dass dieser Modus der 2203 Modus sein soll. OD Green soll nach einem gemoddeten 2203 klingen, aber ich find den kompletten OD overgained. Im EQ sollten ein moderater Bass, eine gute Portion Mitten und sinnvoll, aber gemäßigt reingeregelte Höhen zielführend sein.

Ein harter Anschlag und eine robuste Saitenstärke können dir weiterhin helfen deinen Sound in die richtige Richtung zu schieben. Gerade bei Palm Mutes ist auch die Handposition essentiell um genug kratzen im Sound zu halten, damit es nicht nur MUMPF macht.

Aber ein wichtiger Punkt, den noch niemand angesprochen hat: Die Box die gespielt wird hat Green Backs, du spielst V30. Das sind Welten, gerade bei hohen Lautstärken, bei denen die Green Backs erst anfangen richtig zu leben und ihren typischen Sound zu entwickeln. Versuch den Amp mal an einer anderen Box, bevor du die Gitarre ins Visier nimmst. Bei einer uneingespielten V30 Box ist die Frustration voreingebaut, wenn man einen Green Back-Ton im Ohr hat.

Gruß, David.
 
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Danke an alle für die Antworten!
Ich weiß, dass ich manchen hier wahrscheinlich mit dem Thema schon gehörig auf den Sack gehe, aber mir selbst lässt die Sache auch kaum Ruhe - ist ja auch klar, sobald ich die Gitarre anstöpsle und den Amp aufdrehe, beschäftige ich mich ja mit dem Thema.
Eigentlich hätte ich schon gedacht, dass ich mit dem OD-Modus besser bedient wäre, deswegen erstaunt's mich jetzt, dass ich doch eher den Clean/Crunch-Channel nutzen sollte. Ich hab mir gedacht, dass man bei den Bands merkt, dass die mit einer Crunch-Zerre nicht auskommen.
Bei Lagwagon zum Beispiel:


oder auch bei No Use For A Name:


...ist das meiner Meinung nach schon der Fall (vielleicht ist meine Annahme aber auch falsch, was gut möglich ist :D )

Meine Settings hab ich angehängt. Hab eben mal ein Bild davon gemacht, als ich versucht hab', mich irgendwie nach euren Vorgaben zu richten.
Vielleicht macht es bald auch mal Sinn, dass ich mal was aufnehme und eine mp3 als Soundbeispiel hochlade?
Ich hab auch einen Boss DS-1 Bodentreter hier, da hab ich aber nach wie vor Probleme mit der Lautstärke, das hab' ich mal in nem anderem Beitrag genauer erläutert. Eventuell könnte ich den auch davor klemmen.
Achja, und der Unterschied zwischen einer Gibson LP Studio und meiner Paula-Kopie ist mir letztes Jahr im Session schon aufgefallen - vielleicht wäre es aber an diesem (meinem) Amp anders?

Schön, dass es Leute gibt, die Ahnung haben :D
 

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Lass dich nicht vom Namen des Kanals verwirren, sondern probier alles aus, was dein Equipment zulässt und vertrau deinen Ohren. ;)

Der Clean/Crunch-Channel im Zweikanal JVM geht schon deutlich über einen Crunchsound heraus, da ist ein saftiger Overdrive wie in den verlinkten Beispielen auf jeden Fall drin. Wenn du dann noch mit dem DS-1 als Boost rangehst, also am Pedal den Volumeregler hoch, Gain eher im unteren Drittel bis höchstens Hälfte und Tone nach gusto, eröffnen sich noch mehr Möglichkeiten. Gerade bei Palmmutes wie bei No Use For A Name sollte das was bringen, da der Bassbereich ausgedünnt wird und der Anschlag dadurch klarer herauskommt.

Mir persönich gefällt der OD Kanals des JVM's nicht richtig, der ist schon sehr modern und komprimiert. Für Leadsounds zu gebrauchen und natürlich auch was für die Metal- und Prog-Ecke. Gäb's einen günstigen JVM 105 nur mit dem Clean/Crunch Kanal, wäre ich wohl ziemlich am durch die Gegend GASen. :D

Wenn du den Unterschied weniger im Spielgefühl oder der Holzbasis deiner Les Paul gegenüber der Gibson Studio siehst, sondern in den Pick-Ups, dann find raus was die Studio drin hatte und bau sie dir ein. Für Burstbucker oder 490R/498T werden ja nicht gerade Boutiquepreise aufgerufen und ob sie wirklich besser als Seymour Duncans sind? Anders, ja. Ich weiß ja nicht,was für Seymour Duncans du genau eingebaut hast, aber so ein SH-4/6 ist für Punkrock bestimmt keine schlechte Wahl. (Wenn man denn die irgendwie paradoxe Punkrocksoundsuche inklusive Geldinvestieren etc betreibt) Ob das aber alles des Rätsels Lösung ist...

Gruß, David.
 
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Also nochmal: Das in den beiden Videos ist meiner Meinung nach KEIN High Gain, ein ganz netter, aber nicht heftiger Crunch. Und der geht mit weniger Gain statt mehr.

Wenn Du HighGain hören willst:
http://www.youtube.com/watch?v=7qu_ihZO5PM
http://www.youtube.com/watch?v=mZnNVPcdNAk
http://www.youtube.com/watch?v=qdAObyeEUhs
http://www.youtube.com/watch?v=RvyCH9e32mw

das hört sich etwas anders an, oder? Nicht nur vom Spielen, der Musiksorte...nimm´ nur den Gitarrensound. Und davon isses meilenweit entfernt...

Fang´ einfach mit wenig Gain an und stell´ den Master-Volumen etwas lauter. Und ja, eingespielt sollten die V30 werden, ansonsten klingt es erstmal etwas grauslig.
 
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Okay, danke euch nochmals. Sieht so aus, als bräuchte ich noch deutlich mehr Geduld, um mich mit den Einstellungen und in Verbindung damit dem DS-1 auseinanderzusetzen. Neue PU's in die Paula einbauen kommt für mich erstmal nicht in Frage - einerseits weil ich denke, dass die Seymour Duncan's schon was taugen, andererseits weil ich mir sonst eh eine komplett neue Gitarre holen würde. Ein letztes Beispiel nur zur Sicherheit noch (gestern Abend noch live gesehen:)): dann ist das hier von The Story So Far auch keine krasse Verzerrung, sondern "nur" Crunch-Sound, evtl. geboostet? *duck-und-weg*


 
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Ich denke, dass Du mit Crunch Red beim JVM ins Zviel kommst. Gain für die Rhythmus-Gitarre hat der Kanal satt und genug und der Ton hat mehr Substanz als bei dem OD Kanal (viel zu viel Gain und Kompression).

Starte doch mal mit allen Reglern auf 12 Uhr. Dann Palm-Mutes und Gain langsam höher bis es für Dich genug `schmatzt`.

Für Leads kannst Du den Boss zuschalten (wie beschrieben minimal Gain beim Bodentreter).

Der JVM bringt aber genug von Haus aus mit für den Sound, den Du suchst. Allerdings ist der erste Kanal in meinen Augen der Stärkere.
 
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mal eine theoretische Betrachtung. In dem folgenden Bild ist die dB Kurve von einem jcm800 MV und einem jvm410 im crunch red, beide voll im preamp gain aufgerissen (im video 10 = max? )
Blau ist direkt am Gitter von V2, Grün am Gitter von V3
Man kann sehen dass die Kurven sich deutlich unterscheiden und somit der jvm crunch mit einem jcm mv wenig zu tun hat
a) der jcm hat mehr gain +48db bei einem Maximum von 2.k kHz etwa, mit deutlichem Abfall hin zu den Bässen (nochmal: auch schon bei voll aufgedrehtem Gain)
b) der jvm erreicht nur +42db bei unter 1khz, und viel weniger Abfall in den Bässen -> mehr Plobben als saubere knackige Palmmutes
 

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Interessante Betrachtung, Stefan!
Sind die Ton- und Master-Einstellungen auch gleich (also Presence, Resonance hat der JCM800 ja nicht)?
Das sollte -der Vergleichbarkeit wegen- ja auch gleich sein.
(Nicht mißverstehen: Ich zweifle die Kurven nicht an, die Beeinflußbarkeit des Klangs durch die Regel-Möglichkeiten der einzelnen Frequenzbänder sollte ähnliche Werte möglich machen, oder nicht?)

Ich denke, daß die Kombination von Gitarre-Amp-Box sowie die Regelmöglichkeiten des Verstärkers an sich schon erfolgreich sein können. DAuert halt ein bisserl länger.
Heisst aber auch, daß Du, haky, den Amp wahrscheinlich ganz anders einstellen musst als ich meinen 800er-Klon. Testen also!
 
Das ist eine reine Preamp Betrachtung vom Frequenzgang bis zu dem Punkt wo es maximales clipping gibt. Natürlich kannst Du mit dem TS danach noch Regeln, wenn dein Sound dann aber schon Matsch ist bringt das auch nix. Im Video fährt der Master auf 2.5, das ist nicht viel - der PI wird nicht viel clippen.
Feedback u.a. bringt noch so viele Faktoren mit ins Spiel dass es imo nicht mehr durch Spice simulierbar/vergleichbar wird (OT, Box usw).
Aber der JVM ist auch viel steifer mit mehr neg. Feedback als der JCM. Casey_Butt hat das im jvmforum ausgerechnet. Ein 250k Pot zusätzlich in Serie wie hier von Charlotte beschrieben macht durchaus Sinn für etwas mehr Dynamik in den low/mid gains, wirkt jetzt aber auch keine allzu großen Wunder
http://jvmforum.com/phpBB3/viewtopic.php?f=7&t=4467&hilit=feedback&start=165
 
Auch wenn es schwer ist eine Ferndiagnose zu stellen; vielleicht könnt ihr mir dennoch weiterhelfen! Meint ihr auch, es liegt mit Sicherheit an meiner Klampfe, dass ich meinen gewünschten Sound einfach noch nicht hinbekomme? Oder eifere ich da gar einer Utopie nach? :rolleyes:


Hallo Julian! :)

Ich komme ursprünglich auch aus der Ecke, in der du deinen Sound suchst. Das ist zwar schon ein bisschen her, aber trotzdem ein paar Anmerkungen:

1. Das erste Youtube Video ist nicht wirklich aussagekräftig, gerade der Part der Du ansprichst (1:33) ist deutlich hörbar geprägt durch den internen Kompressor des Kameramikrofons. Auf solche Aufnahmen solltest Du wenig bis nichts geben, insbesondere wenn Du einen bestimmten Sound an deinem eigenen Amp suchst. "Live" klingt auch dieses Video völlig anders.

2. Die Harley Benton Vintage ist keine "gute" Box. Ich habe sie aktuell auch hier und muss ganz offen sagen: Dieses Teil hilft Leuten mit schmalem Budget halbwegs zu klingen und ist vom P/L Verhältnis super. Es bleibt aber eine billige Box und der Unterschied zu den höherklassigeren Modellen ist enorm. Zwischen der HB und einer Orange PPC / Mesa Recto liegen Welten, wenn nicht Galaxien - obwohl die gleichen Lautsprecher verbaut sind. An dieser Stelle wird definitiv zu viel gespart.

3. Nach deinen Soundbeispielen (Lagwagon, NUFAN) suchst du eher den amerikanischen, kalifornischen Punkrocksound. Auch wenn ich mir jetzt sicher einen kleinen Shitstorm einfahre :)D): Das konnte Marshall noch nie und auch der JVM kann das nicht. Suche den Fehler nicht an deiner Gitarre, hier machst Du wohl "alles richtig". Ich habe fast 6 Jahre Marshall gespielt bis ich verstanden habe, dass das "Britische" irgendwie nicht das ist, was ich suche. Nach deinen Beispielen ist es am ehesten der Amp, der dir nicht das bringt, was Du erwartest.


Evtl liege ich falsch, aber ich rate dir, dir mal einen Tag zu nehmen und mit deiner Gitarre im Musikladen verschiedene Amps anzutesten und nach Herzenslust mit den Settings zu spielen. Hier ist meiner Meinung nach das größte Potential.


Viel Erfolg bei der Suche,
Julian
 
@ Lord Ashram: Ich denke auch, dass ich meinen Amp einstellen muss, als du deinen 800er-Klon. Ich muss mich, wie schon gesagt, eh noch mehr mit den Settings und den Einstellungen auseinandersetzen, glaube ich...
Die Beiträge meines Namensvetters und auch die Grafik von Stefan find ich klasse und total informativ, hab nur das Gefühl, jetzt wieder demotiviert zu werden - eigentlich dachte ich, die Phase des "Rumprobierens" und des Amp-Anspielen ist vorbei, und ich hätte mit dem JVM einen guten Allrounder, mit dem ich für viele verschiedene Sounds gewappnet bin (auch mal auf die Gefahr hin, dass ich vielleicht in 6 Jahren gar kein oder kaum noch Punkrock spiele), der mir aber auch die Sounds bietet, die ich aktuell suche.
Die Soundbeispiele von NUFAN oder auch Lagwagon sind nur ein kleiner Teil von Bands, die mir vorschwebten. Aber auch bei denen ist mir aufgefallen, dass sie oft Marshalls benutzen (Habe NUFAN live auch mit Marshalls gesehen, ich glaube es waren JCM 2000er. Gerade den benutzen auch einige Punkbands, glaube ich.) In dieser Punk-Schiene werden meines Wissens nach häufig entweder Mesas oder Marshalls, teilweise auch Orange-Amps, benutzt.
Hach ja, datt is zum Mäusemelken ... :redface:
Leider kann ich wegen dem Feiertag auch heute nicht wirklich in die Saiten hauen. Kacke. :weep:
(Tjaja, die Probleme der ersten Welt ...)
 
ähm, Julian...sehe ich anders -
GERADE die Marshalls (die ich persönlich bis auf den 800er auch nicht besonders mag, das nur am Rande) machen den Sound. Natürlich hat das was mit persönlichen Geschmack zu tun - warum auch nicht - soll jeder spielen, was er mag! Aber die Mesas wären nun so ziemlich am Ende der Liste gewesen, die ich für diese Sounds vorgeschlagen hätte. (Für den "POP-Nonsens-Punk" von Green Day (heute!) oder Blink - da ja, keine Frage, aber das is ja für kleine Mädchen und Jugendliche, die cool und rebellisch wirken wollen...egal, wieder mein Lieblingsthema - sorry für´s OT!)

Die Marshalls gehen dafür schon gut und die HB-Box ist (ist hier in den Foren auch so ziemlich gängige Mehrheitsmeinung) eigentlich nicht so verkehrt- sofern man sie ordentlich eingespielt hat!
Sag´mal, Haky - kennst Du nicht ein paar erfahrenere Musiker, die schon so einiges durch haben? Die würde ich dann mal einladen oder bei denen vorbeischneien, sowas hilft unglaublich viel, weil die eben aus Erfahrung ganz schnell die passenden Einstellungen finden!
 
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- eigentlich dachte ich, die Phase des "Rumprobierens" und des Amp-Anspielen ist vorbei, und ich hätte mit dem JVM einen guten Allrounder, mit dem ich für viele verschiedene Sounds gewappnet bin (auch mal auf die Gefahr hin, dass ich vielleicht in 6 Jahren gar kein oder kaum noch Punkrock spiele), der mir aber auch die Sounds bietet, die ich aktuell suche.
(Tjaja, die Probleme der ersten Welt ...)

Sei unbesorgt, die Zeit des "Rumprobierens" wird nie vorbei sein. Das liegt leider in der Natur des Gitarristen. Ansonsten hätten auch nicht alle das gut bekannte G.A.S sondern würden sich einen Verstärker und 1-2 Gitarren kaufen und währen damit bis zum Ende ihres Lebens durchaus glücklich ;)
 
@ Lord Ashram: Ich kenne schon den ein oder anderen Musiker, aber wahrscheinlich niemand (bzw. kaum wen), der diesen Sound drauf hat bzw. ungefähr weiß, wie man ihn einstellt.
Du hast aber recht, ich müsste die mal kontaktieren und mir da Hilfe suchen.
@ Bran: Na geil, im Prinzip hab ich mir sowas schon gedacht ... :rolleyes: Hab auch heute erst gelesen, wofür G.A.S. eigentlich steht :redface:

Also ich hab eben noch ein bisschen rumprobiert, und der Clean/Crunch-Channel im roten Modus bzw. im orangenen Modus + Boss DS-1 als Booster kommen dem Sound, den ich suche, schon sehr nah. Hi-Gain sind diese Beispiele der Bands nicht, aber es kam mir schon vor, als wenn da mit 'ner ganz ordentlichen Crunch-Zerre gearbeitet wird.
Klar würde man sich am ehesten denken: "Sound für Punk? Hauptsache den Amp aufdrehen - muss laut sein, dann knallt's auch!" Nur spielt der Grad der Verzerrung auch meiner Meinung nach ne große Rolle. Wie schon gesagt, denke ich nicht, dass es sich bei den gezeigten Beispielen um Hi-Gain handelt, und auch eher kaum eine Punkband mit ner Hi-Gain-Zerre spielen würde, da es einfach 'way too much' ist und nicht unbedingt - vielleicht auch Ansichtssache - gut klingt.
Mir kam es beim Spielen (deswegen auch mein Verlangen nach "mehr Zerre" wahrscheinlich) oft so vor, als wenn es noch etwas trocken klingt, und der Sound mehr Zerre bräuchte, um in die gewünschte Richtung zu tendieren. Noch ein vielleicht blödes Beispiel, aber in diesen lessons spricht Brian Baker von Bad Religion über sein Gitarrenspiel bzw. bestimmte Techniken. Der Amp, den er da benutzt, ist ein Mesa Mark Combo, glaube ich (er sagts auch am Anfang), aber bei Bad Religion sehe ich ständig Marshall-Tops auf den Bühnen stehen. Vielleicht machen die Gibson-pickups noch einen kleinen Unterschied zu meinen aus.

 

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