Psychisches Problem?

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Dash
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Hallo Leute,

ich habe lange gewartet und mich besinnt - nun möchte ich gerne mal die Meinung mir fremder Menschen hören. Die ganze Geschichte ist eine sehr lange, denoch schränkt sie mich in der heutigen Zeit sehr ein.

Angefangen hat es in meiner Grundschulzeit. In der 2. Klasse hatte ich eine Lehrerin, die mich öfters lächerlich machte, nebenbei schlug sie mich auch des öfteren. Als Kind hab ich mich damals sehr verschlossen und es dauerte über 1 Jahre bis ein Teil zu meinen Eltern durchdrug und ich die Schule wechselte. Die Lehrerin befand sich während des Wechsels im Krankenhaus, schrieb mir einen Brief den ich nie las und irgendwann weggeschmissen habe.

Erst kürzlich wurde mir auch gesagt, dass sie mit Alkoholproblemen von der Schule geflogen ist. Nach der Schule leistete ich direkt meinen Zivildienst und in dieser Zeit konnte ich endlich zu mir finden. Übe seit kurzer Zeit das Gitarrenspiel und lerne in jungen Jahrn schon den Umgang mit dem Klavier.

Dies ist jetzt eine kleine Vorgeschichte zu meiner großen Frage:
Die genannte Lehrerin hatte mich (bzw uns) damals auf Tonband aufgenommen und uns vorgespielt - ich war total geschockt von meiner Stimme. Heute weiß ich, dass man seine eigene Stimme oft 'komisch' findet - nur damals eben nicht. Trotzdem versuche ich zu singen (habe aber noch keinen Unterricht, möchte ich aber gerne mal nehmen, wenn ich das Geld habe) nur diese damalige Sache mit dem Tonband schreckt mich oft schnell ab.. es fühlt sich wie ein Feuer im Innern an, welches ausbrechen möchte..aber nicht richtig kann. Leute meinen ich habe eine tiefe Stimme, ein Freund meinte mal sie sei sehr angenehm und ich solle Psychologe werden, weil meine Stimme entspannend wirkt, andere nennen sie 'extravagant'.

"Extravagant" - genau so nannte es ein Typ kürzlich zu mir. Und ich war wieder sehr schnell verunsichert. Sowas verunsichert mich sehr schnell. Hör ich meine Stimme in Videos.. wird mir auch recht schnell anders. Ich glaub manchmal ich rede sogar anders, wenn ich merke das ich aufgenommen werde :screwy:

Punkt ist:
Ich möchte diesen 'Fluch' endlich besiegen. Kann man sowas schon ein psychisches Problem nennen? Kann mir ein Gesangslehrer helfen diese Unsicherheit zu nehmen? Vllt ist das auch bekanntes Problem? Ich würde gerne mal eure Meinung hören. Denn ich würde gerne später singen.. es muss nich so professionell sein. Mein nächstes Ziel ist es von hier wegzuziehen und auf ein SAE Institut zu gehn und später evtl. als Audio-Designer tätig zu sein. Allgemein bin ich eigentlich als sehr gesprächiger, offener, netter und unterhaltsamer Mensch bekannt. Nur die wenigsten wissen wie mich diese Unsicherheit meiner Stimme belastet. Das Problem klingt so einfach, aber ich komm seit jeher einfach nicht dagegen an. :redface:

PS: Das Forum sieht wirklich sehr interessant aus :) ich versuche hier sehr aktiv zu sein.

Liebe Grüße.
 
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Hallo und herzlich Willkommen!
Hmm... ich bin kein Psychologe und kann es auch nur zum Teil nachvollziehen. Ich denke jeder hat erstmal daran zu knabbern, seine Außenwelt-Stimme zu hören. War bei mir auch so. Aber ich hab mich inzwischen oft genug über Lautsprecher gehört, um mich an diese Stimme gewöhnt zu haben.

Das mit dem inneren Feuer kann ich mir nicht ganz vorstellen. Hast du das immer, wenn du dich von Band hörst? Oder nur, wenn du an das Tonband der Lehrerin zurückdenkst?
 
Hallo Dash!

Ich weiß nicht wie sehr dich das Ereignis mit dem Tonband belastet. Wenn es dich sehr belastet, dass du Angstsymptome bekommst, deine Stimme deswegen wie abgeschnürt ist und jede Situation vermeidest bei der du aufgenommen werden könntest, könnte da mehr hinterstecken als die unangenehme Empfindung die du beim Hören des Tonbandes hattest. Was definitives dazu sagen, kann dir nur ein Psychologe.

Ansonsten kann ich dir nur sagen, dass du dran denken musst, dass diese Aufnahme schon lange her ist und sich deine Stimme verändert hat. Außerdem war zu der Zeit die Technik sicher noch nicht so ausgereift wie heute und die Aufnahme war qualitativ schlecht. Wie du schon gesagt hast, weißt du auch, dass so ziemlich jeder seine Stimme auf Aufnahmen anfangs grauslich findet, weil sich die Stimme anders anhört als der innere Klang, den man selbst wahrnimmt. Ist die Aufnahme qualitativ schlecht (Rauschen, nasaler, dumpfer Klang, Übersteuerung) ist der Schock natürlich größer.
Dass du keine seltsame Stimme hast, sagen dir ja schon deine Mitmenschen. Wenn man schon sagt, dass deine Stimme beruhigend wirkt, heißt das ja schon mal, dass sie angenehm klingen muss. Der Ausdruck "extravagant" klingt für mich schon mal positiv nach Wiedererkennungswert. Vielleicht bezieht sich das "extravagant" auch eher auf deine Aussprache und Sprachstil. Vielleicht kann dir ja ein Gesangslehrer helfen dir mehr Selbstbewusstsein zu geben. Ein guter GL ist schließlich ein Fachmann, der die Stärken in deiner Stimme erkennt und die Schwächen mit dir ausbügeln will. Er wird die Einstellung zu deiner Stimme verbessern wollen, dass du freier singen kannst.
Vielleicht tut es dir mal gut über deinen Schatten zu springen und mehrere gute Aufnahmen von dir zu machen, dass du deine Stimme mal hören, dich dran gewöhnen kannst und die Veränderung zu damals siehst. Damit du deine Stimme nicht verstellst, solltest du versuchen dich zu entspannen und von dem Gedanken lösen aufgenommen zu werden. https://www.musiker-board.de/vb/plauderecke/259534-gesammelte-tipps-lampenfieber.html
Wie auch immer, trau dich! Es kann nichts schlimmes passieren! Ich finde es schon mal super, dass du den Willen hast, dieses Problem zu überwinden :great:
 
Hallo !
Ich kann mich Vali nur anschließen.
Hast Du eine Möglichkeit, Dich zu Hause aufzunehmen und in aller Ruhe ein bisschen zu experimentieren? Würdest Du dich das trauen ? Dann tu es, Du kannst dabei nur gewinnen.
Wenn aber diese blöde Lehrerin noch zuviel Macht über Dich hat und Du deshalb ein altes Trauma mit Dir herumschleppst, das Dich daran hindert, Deine Stimme zu entfalten, musst Du vielleicht eine Zeitlang professionelle Hilfe in Anspruch nehmen - und das muss nicht unbedingt ein Psychologe oder Psychotherapeut sein. Ein einfühlsamer Gesangslehrer kann da unter Umständen eine Menge erreichen.
schöne Grüße
Bell
 
Hallo Dash,

ich tut mal in's gleiche Horn wie die anderen drei. Ob es die (am Anfang imho ganz normale) Verunsicherung, die eigenen Stimme zu hoeren, oder ein groeberes Problem ist, wirst nur Du mit einer professioniellen Kraft (nicht unbedingt Psychologe, aber halt vielleicht in die Richtung ausgebildet) rausfinden koennen. Da koennen wir hier gar nichts zu sagen.

Das man, wenn man es nicht gewoehnt ist und vielleicht eh schon schlechte Erfahrungen damit verknuepft, sich anders verhaelt, wenn man aufgenommen wird, halte ich auch in einem gewissen Rahmen fuer normal. Das Verkrampfte Laecheln von Leuten, die von jemandem fotografiert werden, der sie nicht locker bringt, kennt wohl jeder. Bei Tonaufnahmen ist das denk ich auch nicht viel anders; viele Leute verspannen sich halt einfach, wenn sie aufgeregt sind.

The good new is, man kann sich echt an die eigenen Stimme vom Band gewoehnen. Wenn Du gern singst, mach das :great: Ich denk wie Bell*, ein/e wirklich gute/r, einfuehlsame/r GL kann da viel bewegen und Dir vielleicht sogar helfen, die Sache mit dem Tonband aufzuarbeiten.
 
bobcät;3635628 schrieb:
Das mit dem inneren Feuer kann ich mir nicht ganz vorstellen. Hast du das immer, wenn du dich von Band hörst? Oder nur, wenn du an das Tonband der Lehrerin zurückdenkst?

das mit dem Feuer...
ich wollte da eher einen "inneren Drang" beschreiben :) ich weiß nicht ob diese Gefühl normal ist - jedenfalls merke ich schon tief in mir, dass ich schon wirklich mit viel Gefühl singen könnte.. dafür braucht es aber eben auch wieder die Stimme :redface:


@Vali, Bell*, moniaqua
_______

Es tut wirklich mal gut sowas zu lesen (von allen 4). Und ich denke ich werde mal versuchen mich aufzunehmen - irgendwann gewöhnt man sich bzw ich mich vielleicht ja wirklich dran. Das lustige ist ja. Ich selber hör mir ziemlich hoch :p und Leute sagen ich rede recht tief. Eine Möglichkeit zum Aufnehmen fällt mir noch nicht ein, aber das wird wohl das kleinere Problem darstellen.

Rein von meinem Bewusstsein wusste ich eigentlich schon mit meinem Schulschluss, dass ich gegen dieses Problem vorgehen muss. Das ganze ging dann so aus, dass ich bei meiner Zeugnisausgabe des Realschulabschlusses als einzigste Person das Mikro meines Rektors gekrallt habe und mich vor einigen hundert Leuten bei meiner letzten Lehrerin der 10. Klasse und meinen Eltern bedankt habe. Für mich war das damals ein wirklich großer Erfolg.

Und zum Thema Gesangslehrer:
Wie viele Stunden reichen denn aus um eine gute Basis zu haben?

Ich werde bald jobben gehn und dann sehr baldn einen Umzug in die Stadt wagen (nach Stuttgart) und habe dort auch schon eine Lehrerin gefunden die ganz nett wirkte.

http://www.julies-voice.de

10 x 30 Minuten für 231,-- €
fänd ich sogar noch ganz okay. Glaub ich :confused: Weiß nicht wie viel ich brauchen werde.
 
Hallo !
Wieviele Stunden Du für eine gute Basis brauchen wirst, kann keiner voraussagen. Das ist individuell verschieden, und es kommt auch darauf an, was man stimmlich erreichen will. Manche Sänger - meistens Profis - haben eine mehrjährige Ausbildung und nehmen außerdem ihr Leben lang zumindest hin und wieder Unterricht, hören also nie auf damit, auch wenn sie schon längst selbst unterrichten. Für Hobbysänger können ein paar Monate guter Unterricht durchaus reichen, um sich eine brauchbare technische Basis anzueignen.
Es kommt auf viele Faktoren an - Talent, Gehör, Musikalität, Stimmqualität...
Probiere es einfach aus. Da Gesangsunterricht etwas sehr Spannendes sein kann, ist es gut möglich, dass Du so bald nicht mehr damit aufhören willst.
10 x 30 Minuten für 231,-- € finde ich durchaus akzeptabel. Ansonsten wohnt IcePrincess in Stuttgart und kann Dir sicher noch jemanden empfehlen.
schöne Grüße
Bell
 
Moin,

es ist ja schon alles gesagt.

Ich möchte noch einen Punkt zu denken geben, wenn Du Dich aufnimmst:

Vergleiche Deine Stimme nicht gleich mit Profis die im teuren Studio sitzen, da steckt manchmal ne Menge Effekte hinter, die die Stimme zum Vorteil verändern und Techniker sind da am Werk die genau wissen, welche Frequenz sie anheben oder runter regeln müssen.

Hör dir mal manche Rockband live an und dann auf einer Studioaufnahme. Da liegen manchmal Welten zwischen.

Grüsse
Squiere
 
Hallo !
Wieviele Stunden Du für eine gute Basis brauchen wirst, kann keiner voraussagen. Das ist individuell verschieden, und es kommt auch darauf an, was man stimmlich erreichen will. Manche Sänger - meistens Profis - haben eine mehrjährige Ausbildung und nehmen außerdem ihr Leben lang zumindest hin und wieder Unterricht, hören also nie auf damit, auch wenn sie schon längst selbst unterrichten. Für Hobbysänger können ein paar Monate guter Unterricht durchaus reichen, um sich eine brauchbare technische Basis anzueignen.
Es kommt auf viele Faktoren an - Talent, Gehör, Musikalität, Stimmqualität...
Probiere es einfach aus. Da Gesangsunterricht etwas sehr Spannendes sein kann, ist es gut möglich, dass Du so bald nicht mehr damit aufhören willst.
10 x 30 Minuten für 231,-- € finde ich durchaus akzeptabel. Ansonsten wohnt IcePrincess in Stuttgart und kann Dir sicher noch jemanden empfehlen.
schöne Grüße
Bell

okay,
danke das macht für mich Sinn. Werde mich mal umsehn und mir alles anschaun und vllt kann ich schon bald davon berichten.

Vielen Dank an euch alle :)
 

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