Prolight+Sound 2014 (und ein bisschen Musikmesse)

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Nachdem ich das letzte mal 2010 auf der Musikmesse respektive der Prolight+Sound war, war es dieses Jahr langsam mal wieder an der Zeit. Das Gewinnspiel hier im Musikerboard kam mir da gerade recht und letztlich konnte ich mich zu den glücklichen Gewinnern einer Dauerkarte zählen. Als dann meine Karte ankam, war ich doch etwas überrascht - es handelte sich um eine "Ehrendauerkarte". Nüchtern betrachtet bedeutet das aber im Vergleich zur 46.- Euro teuren regulären Dauerkarte nur, dass man sein Ehrenticket nicht als Fahrschein verwenden kann. Für mich stellte dies kein Problem dar, besitze ich doch ein Semesterticket für den gesamten RMV-Bereich.
Die Preisgestaltung ist klar auf den Vorverkauf ausgelegt und Spontanbesuche können richtig teuer werden. So kostet eine nicht ermäßigte Tageskarte im Kassenverkauf 45.- Euro und damit gerade einmal einen Euro weniger als eine Dauerkarte im Vorverkauf. Wer also nächstes Jahr über einen Besuch der Musikmesse nachdenkt, sollte sich auf jeden Fall vorher ein Ticket organisieren.

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Midas

Als Nutzer eines X32 interessierte mich vor allem das M32 von Midas. Also stand als erstes ein Besuch am Stand der Musicgroup an.
Im Vergleich zum X32 fällt sofort das edlere bzw. schlichtere Design auf. Anstatt die Beschriftung der Knöpfe neben den Knopf zu drucken, sind die Knöpfe selbst beschriftet und hinterleuchtet (siehe Bilder). Ein klarer Pluspunkt im Vergleich zum X32. Bei den LED-Metern, den kleinen Displays und dem großen Display ist kein Unterschied zwischen M32 und X32 erkennbar; nur der hochglänzende Zierstreifen bei den kleinen Displays macht sich als Quell unnötiger Reflexionen negativ bemerkbar. Die Anordnung der Bedienelemente und Schnittstellen gleicht Größtenteils dem X32.
Auf meine Frage, inwieweit sich das X32 und das M32 denn nun genau unterscheiden würden, bekam ich die Anwort, dass die Unterschiede nur in der Hardware lägen. So soll das M32 die Preamps und Fader der Pro1 bekommen. Die Software soll sich nicht unterscheiden und Shows und Einstellungen sollen sich von der einen zur anderen Konsole übertragen lassen. Es wurde zwar nicht explizit erwähnt, aber man kann wohl im Umkehrschluss annehmen, dass sowohl Wandler, als auch Hardwarekern (wie eben auch manche Baugruppen wie Displays) identisch zum X32 sind.
Eine interessante Neuigkeit zum Betrieb mit 96 kHz ist noch, dass sich die Kanalanzahl dann halbieren wird. Das Pult soll Ende Juni ausgeliefert werden und wird wohl um die 4000 Euro kosten.

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Neben dem M32 wurde auch die neue ProX gezeigt. Die Haptik wurde nur leicht überarbeitet, allerdings wurde die Rechenleistung massiv augestockt - so sind jetzt 168 Eingangskanäle, 99 Mix-Busse und 40 simultane Effekte möglich. Damit schlägt die neue ProX sogar die XL8. Die Konsole und das "Neutron"-Rechenrack sollen zusammen um die 40.000 Euro kosten (ohne Wandler).
Da der Trackball im Bedienkonzept doch eine relativ große Rolle einnimmt, bin ich doch etwas enttäuscht gewesen. Die Tasten über dem Trackball zu haben, ist doch sehr unergonomisch, ein paar Daumentasten und ein leichtgängigerer Trackball hätten mir besser gefallen.





Function One

Beim unauffälligen Vorbeischleichen am Stand von Function One wurde natürlich sofort mein Blick auf die beiden riesigen von der Decke baumelnden Hörner bemerkt und ich wurde in ein Gespräch vertieft, dass leider unbefriedigend verlief. Schon meine erste Frage nach der unteren Grenzfrequenz des Riesenhorns wurde nur mir ratlosem Schulterzucken beantwortet.

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Glücklicherweise wurde ich immerhin in die Halle 9.2 geschickt - dort sollte sich ein Vorführraum befinden. Nach langem Suchen auf der richtigen Etage aber in der falschen Ecke des Gebäudes gelangte ich endlich zum besagten Raum und war dort wirklich positiv überrascht. Einerseits konnte man endlich in aller Ruhe ein paar Systeme mit Musikstücken der Wahl hören (was auf Messen leider viel zu selten der Fall ist), andererseits war der Klang überraschend gut. Ich habe selten Systeme gehört, bei denen man so wenig gehört hat, wie laut sie eigentlich sind. Die hohe Lautstärke war eigentlich nur dadurch wirklich wahrnehmbar, da man sich nur noch schreiend unterhalten konnte.

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Ich weiß ja, dass die meisten DJs a.) quasi taub sind und b.) die Qualität einer Veranstaltung an der Lautstärke bestimmen, aber das aufgebaute Monitoring fand ich dann doch reichlich übertrieben.

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RCF

Reichlich Verwirrung stiftete RCF mit ihrer Open-Air-Vorführung. Der Klang der TTL55 war sehr inhomogen, ein Schritt zur Seite änderte den Klang komplett. Die Bässe waren viel zu laut, dröhnten, wummerten und die Unterscheidung unterschiedlicher Töne war unmöglich. Die Absichten von RCF blieben im Dunkeln - ob nun eine gewisse Zielgruppe angesprochen werden sollte, oder man dem Motto "auch schlechte Publicity ist Publicity" folgen wollte - einig waren sich aber alle, mit denen ich gesprochen habe zumindest in dem Punkt, dass der Klang mehr als enttäuschend war.
Ärgerlicherweise vergaß ich auch beim RCF-Stand vorbei zu schauen, um mir die neue Art 745A anzuschauen.





TW Audio

Bei TW-Audio gab es das neue Vera36 (Bild 1 mitte) und die neue T24N (Bild 1 rechts) zu sehen (und bei der Concert Sound Arena auch zu hören).

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Klanglich war das Vera36 neben dem System von KV2-Audio eines der Highlights der Concert Sound Arena. Massiv gestört hat allerdings der große Rückhall der Hallenwand, auf welche sämtliche Systeme dummerweise ausgerichtet waren. Viele Systeme nebeneinander hören zu können ist selten möglich und die Musikmesse würde die perfekte Gelegenheit bieten, nur leider waren viele Hersteller gar nicht an den Bühnen vertreten.

Der S33 von TW-Audio sei vielleicht noch einer Erwähnung wert: Der Bass hat einen nach Vorne gerichteten 18"er und einen nach Hinten abstrahlenden 15"er. Durch einfach umschalten am Controller kann ein einzelner Bass somit wie ein Endfire-Array oder ein Cardioid-Subwoofer-Array funktionieren.





Licht

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Ein großes Thema dieses Jahr waren wieder Laser. Zumindest konnte ich in der Halle keine Unterschiede zu meinem letzten Besuch 2010 feststellen.
Laser scheinen die Elektromobilität der Veranstaltungsbranche zu sein; fast jeder Hersteller hat zwar ein Produkt im Angebot, in der "Wildnis" habe ich so etwas aber noch so gut wie nie angetroffen.

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Sonstiges

Täusche ich mich, oder ist das ein C1000-Klon?

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Ein paar übergroße Plektren für 20 Euro das Stück. Zum Vergleich die Standardgröße eine Ebene tiefer.

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Hier konnte man Pick-Ups wickeln.

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Gitarrist zu laut? Isocab von Monacor.

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Fazit

Die Prolight+Sound ist ein guter Ort um sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen und neue Hersteller bzw. Produkte zu entdecken. Allerdings empfehle ich jedem, auf Grund der Größe mehr als einen Tag für die Messe einzuplanen, das Ticket vorzubestellen, außerhalb zu parken und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (beim Ticket dabei) zur Messe zu fahren.
Überraschend hoch war dieses mal die Anzahl der Fachbesucher unter 10 Jahren und als am Freitag Nachmittag die Messe auch für normale Besucher öffnete, war schon deutlich mehr los. Aus diesem Grund habe ich mir auch den Samstag gespart.
Wenn ich Zeit habe, werde ich nächstes Jahr die Messe bestimmt wieder besuchen.
 
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