Project Batten Floor / Spruce-Caster meets PRS

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Da ich beim Ausmisten noch viele Teile zusammengefunden habe, habe ich beschlossend, diese zu verwursten. Durch meine Bausatz- und Instandsetzungserfahrungen wollte ich mal versuchen, wenigstens einen Body selbst zu bauen.

Einen solchen Versuch hatte ich schon mal gestartet und es endete in einem Desaster. Das ist nun auch schon 10 Jahre her, aber der Birke-Multiplex-Prügel liegt immernoch hier (kommt aber ins nexte Feuer :D)
Damals war das alles arg grobmotorisch (Stichsäge und Stechbeite), aber die Form fand ich nett!
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man beachte die filigranen Löcher für die PUs:
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Wie auch immer. Für das neue Projekt habe ich mir einen Satz für einen Lindenbody gekauft, fand aber mittlerweile, dass das Konzept des Prototyps ist aber immernoch spannend (Baumarkt-Korpus). Darum habe ich nochmal genauer geschaut und siehe da: Holzdielen in passender Größe; 2m Lang. Da sollten etwa zwei Bodys raus kommen...Macht also 1,5Euro Materialkosten pro Stück!

Dann wolln wir mal sehen, ob der Herr, der diese (Teil)Wissenschaftliche Abhandlung über Tonholz verbreitet hat recht hat.

Die Diele ist massive Fichte in Profiqualität (im Baumarkt ein Fachterminus für Schrott!), aber hat keine Risse und relativ wenige Äste.
Diele abgerichtet und zusammengeleimt, dann per Stichsäge die Kontur ausgenagt und schon mal den Bindingkanal gefräst:

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Leider gefiel Madamme die das obere Horn nicht, also musste ich nacharbeiten:
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Besser und irgendwie stimmiger:
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Gewölbte Decken fand ich schon immer klasse. Intuitives Schnitzen! Jetzt merke ich übrigens, was das Schlimme an Fichte ist: Es fasert richtig fies aus. Da muss man probieren und sich erstmal Grundlagen in der Holzbearbeitung (Faserrichtung) anlesen; dann klappts aber, dank Geigenbau-Hobel:
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Und das war schon fast das Meiste; Stand aktuell:
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Also, Fichte würde ich einem Holzanfänger wie mir wirklich nicht empfehlen...

hier nach zwei Schellack-Füllungen. Mir gefiel das Ergebnis nicht. Irgendwie fleckig...
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Also die chemische Keule:
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Beim Finish bin ich noch unschlüssig. Schwarz ist raus, weil das meine nächste Baustelle wird. Ich fände Lila ala Steve Stevens geil. Aber ich tendiere zu Flipflop.

Hat jemand andere Vorschläge?
 
Sehr mutig!
Aber das Ergebnis braucht sich nicht zu verstecken.

Bin gespannt was du zum Klang erzählst :)
Ich halte wenig von dieser Tonholzdebatte. Aber rein physikalisch gesehen, fühlt mein Gehirn, dass Fichte Schwingungen klarerweise mehr dämpft, als zB Ahorn.
Bin WIRKLICH gespannt auf deine Berichte!


Und: LILA!
 
Finde ich gut. Ich bin ja auch ein Freund von "Hand"arbeiten.

Das obere Horn finde ich allerdings ziemlich gewöhnungsbedürftig. Steht sehr weit raus.
 
Na sieht doch gut aus und die legendären Blackguard Teles von 52 hatten einen Body aus Sugar Pine :D
 
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Ne, also echt... Fichte macht echt keinen Spass. Hat man alles schön gefüllt und geschliffen, sackt es wieder ein und man kann von vorne anfangen. Ich beende das Experiement jetzt und gehe ans Finishen. Fichte ist zu weich um es mit einer Ziehklinge zu bearbeiten und beim Schleifen nimmt man immer zuviel vom "weichen Teil" des Holzes weg. Ich meine das, um die Maserung rum... bin kein Holzwurm ;)

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ach schmeiss ordentlich klarlack drauf :D das füllt auch.. hehe
 
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Kleiner Zwischenbericht:

Das Problem an Fichte ist weniger das Holz, als die Vorbehandlung. Dadurch, dass das Holz nicht getrocknet wurde, bzw noch nicht abgelagert ist, verzieht es sich immer wieder und bereits gefüllte Risse und Poren platzen immer wieder auf/sacken ein.

So ist dann auch die gesamte Grundierung und Lackierung wieder eingefallen und an einer Stelle hat sich das Binding -wahrscheinlich durch Verzug - wieder angelöst. Alles in Allem würde ich es nicht empfehlen, einen Korpus aus Baumarkt-Fichte herzustellen. Das alleine schon wegen der Verarbeitung und Nachbearbeitung und erstmal noch unahbhängig vom Klang.

Wenn man aber einen Prototyp bauen will, um bsp. zu sehen, ob ein Design ergonomisch ist etc => Was besseres und billigeres gibt´s eigentlich nicht!

Ich habe den Farbauftrag zwar drauf, aber ich glaube, ich muss nochmal schleifen, darum gibts grad´ keine aktuellen Bilder
 
Das Holz arbeitet massiv weiter, was eigentlich klar ist: Es wurde nicht getrocknet, geschweige denn entsprechend Abgelagert. Ich befürchte, dass sich sogar Risse bilden können. Auf jeden fall aber fällt jede Oberfgfächenbehandlung wieder sehr, sehr deutlich ein.  

Für mich abschließend: Es geht und als reiner Prototyp, um Ergonomie oder Werkzeug/Handarbeitstechnike zu testen ist das eigentlich ideal! Mir würde kein Material einfallen, das sich besser eignen würde; vor allem was den Preis angeht! Für diesen "Korpus" habe ich etwa 5,- für eine 2m-Diele gezahlt.  

Witzigerweiße ist eine Dielenbodengitarre KLANGLICH gar nicht mal schlecht! Sehr präsente Ansprache und recht warmes Klangbild. Nicht so "kompakt", sondern eher luftig. Generell ist Fichte als Tonholz nicht verkehrt! Übermäßig viele Tests habe ich aber nicht gemacht, weil mir die Lust ausging, mich weiter in dieses wellige Ding zu vertiefen. Ich werde dieses Design aber nochmal in abgelagerter Linde nachbauen!  

Für die Herstellung einer "richtigen" Gitarre würde ich eher abraten! Wobei ich jeden potentiellen Bastler ermutigen würde, sich selbst ein Bild zu machen!  

Hiermit beende ich mein Projekt; thanks 4 watching :)  
 
Thanks 4 charing!

Gruß Jörg
 

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