Programm zum Manipulieren von Klangspektren?

[synox89]

Hallo, Musiker,

es tut mir vorab leid, falls ich mit den falschen Fachbegriffen umgehe. Ich bereite mich für einen Abi-Vortrag über den Klang des Theremins vor und will auch seinen Klang manipulieren.

Meine Frage ist es, was es für Programme gäbe, mit denen ich den Klang, also das Klangdiagramm eines Samples (zB Gitarre, Geige, Theremin etc) analysieren und (manuel) manipulieren könnte?
Damit will ich zB erreichen, dass ich halt die Obertönen so manipuliere (oder hinzufüge), dass ich neue Klangfarben "kreiere". Sowas kann man ja auch mit den Guitar Effect Pedals machen (oder?), aber als Schritt davor, um in die Materie hineinzukommen, wäre so ein Programmchen ganz nett...

Danke euch!

 

[borgward]

Da gibt es jede Menge freeware, die dir evtl. helfen könnte.
probier doch z.B. mal "audacity" oder "Wavepad Sound editor"

 

[Etna]

Moin!

Kennst du das Matheprogramm Matlab? Wenn ja, dann falte dein Thereminsignal mal mit anderen Signalen. Falls du nicht weisst, was eine Faltung ist, frag einfach mal deinen Mathelehrer. Matlab sollte er auch kennen.

Du kannst auch damit viele Plots erstellen mit nur 3-4 Zeilen Code.

Zumindest sollte das meiner Meinung nach schneller sein, als sich in zig Freeware-Tools einzuarbeiten. Gute Tutorials gibt es auch im Netz. Du kannst damit auch Signale simulieren und Filter einbauen.

Gruß,
Etna

 

[The_Dark_Lord]

Sorry, aber Audacity ist entschieden einfacher zu bedienen als Matlab, wenn man nicht schon viel Ahnung von Programmieren hat...

 

[synox89]

Hm, einige Probleme: Audiacity und Wavepad Sound Editor stellen keine Klangspektren, oder ich habe das nicht gefunden (falls ich falsch liege, bitte korrigieren), sondern ein Frequenzspektrum. Der Unterschied ist, wie ich bisher lernen konnte: Klangspektrum ist meist ein Balkendiagramm, das auf der x-Achse die Frequenzen darstellt und die y-Achse die Lautstärke. Es zeigt einfach welche Frequenzen in einem Klang vertreten sind, in einem einzigen Moment.

Die frequenzdiagramme dagegen zeigen eine Hüllkurve über längere Zeit, die von der Mischung von allen vertretenen Obertönen entsteht. Dies benötige ich zwar auch, aber im Moment suche ich ein Programm, welches den Klangspektrum aufzeichnet und auch verändern kann. Hoffentlich versteht man was ich meine. ^^

Und matlab wird Schülern nicht bereitgestellt.

 

[Telefunky]

vermutlich suchst du etwas wie Sony Spectral Layers
dürfte relativ genau die Spitze der verfügbaren Technologie markieren... vielleicht genügt dir die Demo (?)
in gewisser Weise ähnlich ist der Ansatz von Virtual ANS, allerdings weniger technisch und mehr auf die künstlerische Anwendung fokussiert (Umsetzung Grafik/Ton)

cheers, Tom

 

[klaatu]

Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Was ist für dich der Unterschied zwischen einem Klangspektrum und einem Frequenzspektrum?

 

[synox89]

Diese Grafik ist in dem Wikiartikel über Frequenzspektrum gezeigt. Die Kurve oben im Bild zeigt die gesamte Hüllkurve des Klangs, seine Lautstärke und die drinn enthaltenen Frequenzen/Obertönen sind drinn enthalten, je doch für mich nicht ablesbar. (das geht soweit ich bis jetzt verstanden habe mit Fourieranalysen, damit bin ich noch nicht so gut vertraut).



Beim Klangspektrum dagegen hat man ebenso eine Kurve, die aber nicht über x=Zeit, sondern x=Frequenz verläuft. Dieses Diagramm enthält im Grunde genommen weniger information, ist aber anschaulicher. Man kann sehen, welche Obertöne in einem Klang enthalten sind. Je höher die Kurve ausschlägt, desto lauter ist die entsprechende Frequenz.

Und jetzt suche ich ein Programm, das den Klang zB einer Geige in solch einem Diagramm darstellen kann,wo man sofort sehen kann, welche Frequenzen enthalten sind.

 

[Telefunky]

das Darstellen ist keine Kunst... die fängt erst bei der Manipulation solcher Daten an
Wavosaur (Freeware) kann das im Tools Menu - nebenbei (um Lichtjahre) besser als 'Audacity'...

cheers

 

[klaatu]

Anhang anzeigen 319697Diese Grafik ist in dem Wikiartikel über Frequenzspektrum gezeigt. Die Kurve oben im Bild zeigt die gesamte Hüllkurve des Klangs, seine Lautstärke und die drinn enthaltenen Frequenzen/Obertönen sind drinn enthalten, je doch für mich nicht ablesbar. (das geht soweit ich bis jetzt verstanden habe mit Fourieranalysen, damit bin ich noch nicht so gut vertraut).

Das Diagramm zeigt oben und in der Mitte die Amplitude in Abhängigkeit von der Zeit, unten wird dann das Frequenzspektrum abgebildet. Das sind zwei unterschiedliche Dinge, die du möglicherweise verwechselst. Das Klangspektrum ist somit das selbe wie im Diagramm unten dargestellt, nur mit einer analogen Darstellung statt einer digitalen. Bei der digitalen Fouriertransformation (DFT oder FFT) werden nur diskrete Frequenzanteile dargestellt (verursacht durch die Abtastung des Signals, daher das Balkendiagramm) wohingegen bei der Fouriertransformation alle Frequenzanteile einer Funktion abgebildet werden können, daher gibt es hier eine schöne graphische Abbildung statt der Balken.

 

[Etna]

Nunja...

Ich tendiere immer noch zu Matlab. Im Studium dankst du mir sicherlich, dass du es jetzt schon benutzt hast. Es ist quasi unausweichlich es erlernen zu müssen, wenn du deinen Werdegang weiterhin in dem Bereich bestreiten willst. Da sind alle Plots mit einer Zeile möglich. Man kann darin direkt neben der Analyse verschiedener .WAV Dateien diese auch bearbeiten. Wenn es für die Schule ist, hilft dir dein Mathelehrer auch sicherlich dabei.

Was man oft übersieht: Es ist wesentlich einfacher eine schwer erlernbare Software die alles kann zu meistern, als sich stets in mehrere leichtere Software einzuarbeiten. Irgendwann verwirft man diese sowieso, weil sie ausgereizt wurde und seinen Anforderungen nicht mehr gerecht wird.

Was ebenso an Matlab cool ist: Man muss nicht programmieren, man kann auch zeichnen.

 

[Reflex]

@ synox89

Schau dir Photosounder und (auf der gleichen Seite) den Analyser Spiral an.
Ich glaube, das ist ziemlich genau das, was du suchst.

http://photosounder.com/