Programm für Tonfolgen

MoArt
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Hallo Leute,

gestern saß ich an meinem Instrument udn dachte mir
"Kann es nicht ein Programm geben, dass mir Vorschläge für Notenfolgen machen könnte? Dann wüsste ich jetzt was ich spielen soll".

Und da ich Programmierer bin habe ich kurzerhand versucht ein solches Programm zu schreiben. :D

Es ist momentan noch äußerst rudimentär aber die Grundfunktionen sind im groben vorhanden.
Brabbl_1.PNG
In der obersten Liste wird die Tonart ausgewählt, in der man spielen will. Hier kann man vorerst Dur oder Moll auswählen (weiteres ist in Planung)
danach kann für jedes der 4 unteren Felder ein dazu passender Akkord gewählt werden.
Mit einem klick auf "Shuffle!" wird nun im jeweils farblich passenden Kästchen unten eine zufällige Abfolge von Tönen generiert.
Die Einstellung der Akkorde iist beliebig Veränderbar. So kann man z.B. auch 4-mal den gleichen Akkord wählen:
Brabbl_2.PNG

Das ist im großen und ganzen das Programm ^^
Programmiert in ca. 8 Stunden.
Im Anhang ist es zum Testen. Einfach das Zip-Archiv entpacken und die "Brabbl.exe" im Ordner ausführen.
Ihr braucht dafür ggf. das .NET-Framework 4

Joar.... was haltet ihr davon?
ist das ganze ne Schnapsidee oder sollte ich versuchen, das Programm weiter zu verbessern und den Ton-Auswahl-Algorythmus zu verbessern und das ganze etwas ansehnlicher machen?

Freue mich über Kritik.

Grüße,
MoArt

---
Edit: Der Programmname wird nicht verändert, der ist toll ^^
 
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  • Brabbl_Alpha.zip
    39,8 KB · Aufrufe: 143
...Kann es nicht ein Programm geben, dass mir Vorschläge für Notenfolgen machen könnte?...

Ein solches Programm wäre z.B. Band In A Box, das seit gut 20 Jahren auf dem Markt ist und immer noch weiterentwickelt wird.

Unter anderem generiert es auf Wunsch Melodien in verschiedensten Stilistiken über beliebige Harmonien, die man dabei noch nach vielen Vorgaben steuern und nach Erstellung Ton für Ton verändern kann.
http://www.bandinabox.com/de/
http://www.pgmusic.com/

Als Programmierung finde ich deine Arbeit unabhängig von so "harter Konkurrenz" natürlich klasse!
 
Zuletzt bearbeitet:
Joar.... was haltet ihr davon?
ist das ganze ne Schnapsidee oder sollte ich versuchen, das Programm weiter zu verbessern und den Ton-Auswahl-Algorythmus zu verbessern und das ganze etwas ansehnlicher machen?

Hallo MoArt,

ich habe Deinen Thread in das UF "Kompositionslehre und Arrangement" verschoben, denn es geht ja eher um Komposition als um Songwriting.

Programmiertes Komponieren gibt es schon mind. seit 1660, als Athanasius Kircher sein Komponierkästlein entwickelte (Bild siehe die im Zitat angegebene Referenz).

The arca musarythmica is a device by which a non-musician could compose a piece of four-part music using prearranged musical fragments inscribed in wands arranged in columns inside the box. Each type of wand corresponded to a particular metrical unit e.g. 4, 5, or 6 syllables, and on each wand there were examples of florid counterpoint on one side and more simple note-against-note settings on the other. Once the phrase to be set had been analyzed into its fundamental syllabic units, each of these could be set to an example taken from a wand of the appropriate type. There are many arcas still extant, including one in the Pepys Library of Magdalene College Cambridge.
Quelle: Liam Devlin in: GLASGOW UNIVERSITY LIBRARY SPECIAL COLLECTIONS DEPARTMENT Book of the Month, November 2002, Athanasius Kircher
Später hat u.a. Mozart ein Musikalisches Würfelspiel erfunden und Xenakis hat Partituren mit einem FORTRAN-Programm erzeugt.

Gut, Du kannst prima programmieren. :) Doch in einem Musiker-Forum kommen wir jetzt zum Kern der Sache: Wie soll musikalisch sinnvoll programmiert werden?

Da beginnt es interessant zu werden, denn man muß sich darüber klar werden, welchen Gesetzmäßigkeiten die Musik überhaupt gehorchen soll. Je nach Stil und ästhetischem Ideal sind die Gesetze höchst unterschiedlich, z.B. für

- Gregorianische Gesänge
- strenge Choralsätze
- Fugen
- Melodieführung und Harmonik in Klassik und Romantik
- Zwölftonmusik
- Jazz
usw.

Das freie Programm Impro-Visor hat z.B. Gesetzmäßigkeiten des Jazz eingebaut, indem es die Töne in die dort üblichen Kategorien unterteilt:

- Chord tones
- Color tones
- Approach tones

Es kann Licks generieren, mit "Grammar Learning" sogar Stile imitieren und natürlich auch automatisch begleiten.

Es ist also wichtig, zu entscheiden, welchem Stil Dein Programm entsprechen soll und das führt zur musikalischen Frage: Welchen Gesetzmäßigkeiten gehorcht dieser Stil?

Vielleicht findest Du ein Segment, wo ein breiteres Interesse vorliegt.
Mit einem entsprechenden Programm könnte man u.U. auch die Ausbildung in bestimmten Stilrichtungen unterstützen.

Viele Grüße

Klaus
 
ich habe dein programm ausprobiert echt lustig :D damit kann ich zwar nichts anfangen aber trotzdem gute arbeit :D
 
danke für eure anmerkungen
über manche aspekte habe ich eigentlich noch gar nicht nachgedacht muss ich ganz ehrlich sagen ^^

das ziel des programmes soll es ja nicht in erster linie sein, vorlagen für lieder zu liefern, sondern eher ein inspirationsgeber zu sein wenn man mal wieder dasitzt und einem nichts gescheites einfällt.

aber zurück zum kontext:
ich habe mir aufgrund von deinen aussagen klaus gedanken gemacht
ich würde gerne algorythmen einfügen, die in etwa 5 stilrichtungen characterisieren.
hatte da gedacht an: rock, pop, blues, jazz, metal

jetzt bräuchte ich dazu nurnoch eine lektüre, in der für diese stilrichtungen markante verwendungen der töne beschrieben sind, damit ich das ganze umsetzen kann.
dein anschnitt war ja schonmal nicht schlecht in sachen jazz.

kannst du mir mehr darüber erzählen oder mir eine lektüre empfehlen

band in a box kannte ich so noch nicht. =/
aber mein programm soll keine 170€ kosten.
wenn es etwas wird soll es trotzdem kostenlos und open source bleiben =)

ich hoffe ich bekomme noch weitere anregungen von vielen musikern ^^

eine frage die mich auch interessiert:
glaubt ihr es wäre sinnvoll weitere modi einzubauen?
also nicht nur dur und moll sondern z.b. die verschiedenen moll-varianten (momentan basierend auf natürlich moll)?
 
ich würde empfehlen alle akkorde wählen zu können also nicht nur diatonisch
 
...aber mein programm soll keine 170€ kosten.
Schon klar, Vergleiche zwischen einem gerade in wenigen Zügen von einem einzelnen Coder geschriebenen Programm und einer Software wie BIAB wären nicht sinnvoll.

Der Vollständigkeit halber: der Preis von BIAB hängt von der Ausstattung ab, z.B. Midi-Sound vs. hochwertiger Samples aus eigenen Sound-Bbliotheken, Umfang der mitgelieferten "Styles" sowie weiterer Software-Pakete usw.

Die von dir angesprochenen Möglichkeiten werden bereits von der einfachsten BIAB-Version weit übertroffen.
Sie kostet zum Herunterladen 129 USD, das wären umgerechnet rund 87 EUR und damit die Hälfte des von dir genannten Preises.

Ich benutze das Programm mit diversen Updates seit bald 20 Jahren auf meinen PCs und kann es als professionelle Lösung wärmstens empfehlen. Man merkt ihm an, dass es von und mit versierten Musikern seit langer Zeit entwickelt wurde.
Den Preis des Programms würde ich in Hinsicht zum Nutzen als äußerst günstig bewerten.

Bei mir steht im Vordergrund, Musik zu machen und dafür auch bei Einsatz von PC und irgendwelcher Programme möglichst zügig zu praktisch verwertbaren Ergebnissen zu kommen. Ein befreundeter Musiker-Profi schreibt z.B. mit BIAB und Finale seit Jahren professionelle Arrangements.
Ich als Hobbymusiker benutze es meist als "Begleit-Automat" bzw. Play-Back-Generator für Jazz-Improvisationen oder als "Sparringspartner" für Frage Antwort-Spiele für ein praktisches Gehörtraining auf dem Instrument: BIAB erfindet Jazz-Licks, ich spiele sie nach. Mit relativ einfachen Algorithmen wäre es da nicht mehr getan.

Wie gesagt, als experimentelle Lösung finde ich dein Programm spannend und sympathisch.
 
ich habe mir aufgrund von deinen aussagen klaus gedanken gemacht
ich würde gerne algorythmen einfügen, die in etwa 5 stilrichtungen characterisieren.
hatte da gedacht an: rock, pop, blues, jazz, metal

jetzt bräuchte ich dazu nurnoch eine lektüre, in der für diese stilrichtungen markante verwendungen der töne beschrieben sind, damit ich das ganze umsetzen kann.
dein anschnitt war ja schonmal nicht schlecht in sachen jazz.

kannst du mir mehr darüber erzählen oder mir eine lektüre empfehlen


Ja, "bräuchte ich dazu nurnoch eine lektüre"... Da bei dem "nur noch" beginnt die eigentliche (musikalische) Arbeit. Da mußt Du schon bereit sein in die Musik einsteigen, denn selbst wenn Dir Musiker etwas erklären, so wirst Du das nur aufnehmen und verarbeiten können, wenn Du etwas musikalisches Verständnis aufbringst.

Dein Programm kann nur so gut sein, wie die Qualität der Algorithmen, die Du hineinsteckst.

Bei näherem Hinsehen, wirst Du feststellen, daß es gar nicht so einfach ist, die gemeinsamen Merkmale einer Stilrichtung herauszufinden, da das Ausgangsmaterial der entsprechenden Musik außerordentlich differenziert ist, z.B. Metal:

Metalgenres.png
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Metal#/media/File:Metalgenres.png

Du bist also gezwungen, klischeehaft zu vereinfachen. Einige Merkmale des Metal sind hier zusammengefaßt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Metal#Musikalische_Merkmale

Oder ist vielleicht für Deine Zwecke eher der Blues geeignet?
Da kannst Du vom 12-taktigen Blues-Schema ausgehen mit einer festen Folge von Akkorden und der Blues-Tonleiter.

Hör Dir auch an, wie die Blues-Melodien meist rhythmisch strukturiert sind, so daß Dein Programm auch in dieser Hinsicht sinnvolle Notenvorschläge machen kann. Vielleicht kommst Du soweit, daß es mit Zufallszahlen plus Algorithmen einen Vorschlag für ein ganzes Stück komponieren kann. Möglicherweise kommt etwas inspirierendes dabei heraus. Auf jeden Fall wirst Du bei dieser Arbeit viel über die jeweilige Musik lernen.

Im Forum ist jede Menge Information vorhanden, die Du Dir mit der Suchfunktion herausfischen kannst.

Viele Grüße

Klaus
 
ich bin's mal wieder =)
ich habe Brabbl jetzt ein wenig freundlicher gestaltet und vor allem dynamischer

neuerungen:
- man kann sich nun bis zu 8 Panels selber aufmachen, je nach bedarf
- man kann zwischen 3/4 und 4/4 Takt wählen

Brabbl_3.PNG

Wie schon gesagt wurde bin ich nur ein Programmierer, also geht das ganze nur langsam vorran ^^
Aber ich habe viel ehrgeiz also wird das im laufe der zeit schon werden.
Ich versuche momentan den Algorythmus für die notenauswahl anzupassen
wie zu sehen ist, habe ich schon eine auswahl für die verscheidenen "Styles" hinzugefügt.
Allerdings habe ich das ganze vorerst deaktiviert, da es noch einige probleme damit gibt.

Ich freue mich über weiteres Feedback.

Die aktuelle Version von Brabbl zum testen ist im Anhang =)
 

Anhänge

  • Brabbl_0.2.zip
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