Ha, ich bin heute den ersten Tag hier, und schon jetzt gefallen mir die meisten eurer Ansichten und Meinungen sehr gut. Allein schon dieser Thread hier dünkt mich sehr interessant
Ich schliesse mich den meisten Vorrednern an mit der Meinung, dass es keine wirkliche Grenze gibt zw. Profis und Autodidakten. Klarer wird es bei den Grenze zwischen Profis und Semiprofis, oder Profis und Amateuren. Aber dies einzig wegen "la profession", aber das wurde ja alles bereits gesagt, genau wie das Wort Profi nicht heissen muss, dass der so genannte ein extrem hohes Niveau haben muss oder eben der Amateur ein niedriges.
Was ich allerdings sehr interessant finde, ist eben das Verschmelzen der Grenzen, das ja überall existiert, nicht nur in der Musik.
Und hier sollte mMn besonders der geschichtlichen/evolutionsmässigen Aspekt unter die Lupe genommen werden:
Wie vor 2000 Jahren (und auch später) lesen und schreiben ein ganz besonderes Privileg war, genau so war es bis vor kurzem auch mit dem technischen Erlernen eines Instruments. Früher konnte nicht jeder einfach auf Lehrbücher zurückgreifen, oder sich einen Lehrer leisten. Doch im Zeitalter des Internets und Youtube gibt es mehr als genug Lehrer, die gratis Lektionen raufladen und anderen zur Verfügung stellen. Und für mich bricht hier die Grenze zwischen Autodidaktismus und professionellem "Dinge gelehrt bekommen".
Und auch die Entscheidung ein Instrument oder Genre zu perfektionieren, oder eine grosse Bandbreite anzustreben muss jeder und jede für sich selbst fällen. Dem einem bereitet es halt mehr Spass (oder bringt es beruflich mehr), wenn er 15 Instrumente spielen kann, der anderen bringt es mehr, wenn er ein Instrument in- und auswendig kennt und alles mögliche damit anstellen kann.
Ich sehe mich hier ziemlich in der Mitte: (abgesehen davon dass ich nicht Noten lesen kann und so) ich sehe die Djembe als mein Lieblings-/Hauptinstrument, doch hin und wieder möchte ich auch mit den Congas bisschen Fortschritte machen, oder einfach mit den Shakern n paar neue Takte machen... aber ich denke, dass jeder Musiker zumindest mal ein oder zwei andere Instrumente in der Hand hatte als sein Hauptinstrument...
Hausmusik: ich glaube es hat es immer gegeben und wird es immer geben, dass in manchen Familien regelmässig zusammen musiziert wird. Gerade heute wo wir so sehr auf der Suche sind nach alten Heilmethoden, Lernmethoden, usw. , boomt das Arbeiten mit Musik.
Apropoz Heilmethoden... Es gibt ja viele (vorwiegend Naturvölker), die sagen, dass die menschliche Stimme und überhaupt das Musikmachen dem Hauptzweck de Heilung dienen. Nicht umsonst singen sorgende Mütter ihren verletzten Kindern ein tröstendes Liedchen vor. Und nicht umsonst lächeln die verletzten/kranken dann in den meisten Fällen.
Der Hauptgrund fürs Musizieren ist für übrigens auch für mich Heilung: Wenn mich dumme Gedanken plagen, oder ich und meine kranke Seele unverstanden und alleine fühlen, dann mache ich Musik. Und in den allermeisten Fällen kommt dann die Besserung.
Auch um andere Mitmenschen besser kennenzulernen kann die Musik / das Musiziern ein gutes Werkzeug sein.. wenn ich unterwegs bin mit meinen Instrumenten, dann such ich mir meistens lieber andere Musiker, um mit ihnen zusammenzuspielen als alleine.
Haha! Nochmals zurück zum Unterschied zw. Profi und Amateur: ich habe gerade meinen Job gekündigt und nun spiele ich nicht selten auf der Strasse für bisschen Münz... SO GEIL MEIN ZIEL - BERUFSMUSIKER ZU WERDEN ERREICHT ZU HABEN!
Liebe Grüsse
r o o t s