Probleme mit Tasten beim Spielen

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Bella‘sKlavier
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Hallo alle zusammen,

habe ein Klavier vererbst bekommen. Das letzte Mal wurde es im Juli 2019 gestimmt, klingt auch noch in Ordnung. Es wurde zu mir transportiert und beim Spielen haben sich ein paar Probleme gezeigt. Hatte noch nie zuvor ein richtiges Klavier und kenne mich deswegen nicht sehr gut damit aus und hoffe hier auf Hilfe, ob man einiges wieder richtig bekommt.

Mir ist zuallererst aufgefallen, dass ab ca der Mitte abwärts die Tasten alle ganz leicht nach links geneigt sind, dad fällt normal und auch beim Spielen nicht auf. Könnte aber vielleicht ein Anzeichen sein, dass etwas kaputt ist?
Ab der Mitte abwärts lassen sich die Tasten auch schwerer drücken als bei den hohen. Ein Freund von mir hat auch ein richtiges Klavier und ich weiß dass es nicht zu schwer zu drücken gehen sollte. Kann man die Tasten wieder leichter zu drücken bekommen? Woran liegt das?
Außerdem hängen ein paar Tasten. Wenn man jede einzelne Taste wahllos drückt ohne ein Stück direkt zu spielen, dann klingt alles meistens. Aber direkt beim Spielen gehen manche Tasten beim Runterdrücken zwar wieder hoch, aber um ein paar Milimeter nicht ganz und klingen beim nochmaligen Drücken nicht mehr. Auch wenn ich auf einige leicht drücke, kommt kein Ton, bei manchen muss ich sehr doll draufdrücken, was nicht normal ist.

Liegen ein Paar dieser Probleme daran dass es jetzt in einem anderen Raum steht? Die Tasten an sich klingen noch gut, darum weiß ich nicht ob vielleicht auch beim transport etwas verrutscht wurde und dadurch die Tasten hängen/ schwerer zu spielen gehen?

Ich bin etwas verzweifelt gerade, da es an sich ein sehr schönes Klavier ist und ich hoffe, dass alles zu reparieren geht. Hoffe dringend auf Hilfe und Tipps!
 
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Hey.. das mit den nach links geneigten tasten sollte kein problem sein.. da müssen normal die Stiffte etwas rüber geschlagen werden... das die Tasten sich im bass SChwerer drücken lassen als im Diskant liegt an den Dämpfern und deren federn.. wenn du das rehcte pedal trittst, also die Dämpfung abhebst sollten alle relativ gleich sein.. nur im bass werden größere dämpfer mit dickeren federn gebraucht..
DIe hängenden Tasten klingen für mich nach steifen achsen bei den Stoßzungen..
Das sind normal alles kleine großen Probleme.. aber es Sollte wieder gestimmt werden, nach dem umzug sowiso.. wie alt ist das Klavier? kann auch gut sein das mal eine Mechaniküberholung notwendig ist..
Bei einer Stimmung kann der Klavierbauer auch kleinere sachen machen wie zb mal eine Achse tauschen.. wenn du einen Termin machst sag aber am besten gleich deine probleme das er vll etwas mehr zeit mitbringt.

Grüße Anowon
 
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Hallo Anowon,
vielen Dank für deine schnelle Antwort! Kannst du erklären wie genau du das mit den schwereren Tasten und dem Pedal meinst? Wenn ich das Pedal trete, dann sind die leider nicht leichter zu spielen, sondern sind genauso wie vorher.
Aber da freu ich mich, dass es erstmal nach nichts ernstem klingt! LG
Beitrag automatisch zusammengefügt:

*Klavier ist von 1982
 
JA klar,
Die Bass Saiten haben Dickere und längere Saiten die Eine stärkere Dämpfung brauchen.. das wird durch längere dämpfer und STÄRKERE federn ereicht die dann mit Tastendruck natürlich auch bewegt werden müssen.. ansonsten ist es auch so das im Bass natürlich auch größere hämmer verbaut sind..
mach doch mal n paar bilder von innen auch dann kann man vll mal 1-2 worte mehr sagen aber das allerbest eist wenn man am Instrument ist weil so alles imemr verndiagnose durch ein Schlüsselloch ist wo man sich nie sicher sein kann.
 
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Das ist innen bei den Basstönen. Ich hoffe das geht so
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Beitrag automatisch zusammengefügt:

Und das ist bei den mittleren Tönen innen. Oberen Töne habe ich erstmal nicht, weil diese nicht relevant sind
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wow mit Bronze sind da ein paar Saiten umsponnen ... sehr interresant.. und spricht für ein älteres instrument.. ansonsten sieht man das die Hammerköpfe eingespielt sind. ob die die nochmal abziehen würde oder austauschen müsste man live sehen... aber da vermute ich mal das die allgemeine Regulierung auch eine überarbeitung vertragen könnte...
 
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Ein DDR Klavier vielleicht mit Plaste-Hammernußkapseln.

Themenstarter: mach´ mal Folgendes: Oberen Deckel öffnen - rechtes Pedal treten und getreten lassen - linkes Pedal treten und loslassen. Gehen einige Hammerköpfe wie in Zeitlupe in die Ruhelage zurück oder bleiben stehen?

Wenn ja, sind die Hammernußachsen schwergängig. Bis zu ca. +- 10 Stück : neue Achsen einsetzen (lassen). Mehr als 10 Stück: ein kompletter Satz Hammernußkapseln.

EDIT: ich solllte noch ein wenig erklären. Die Plaste Hammernußkapseln schrumpfen. Dadurch kemmen die Achsen öfter mal und daher rührt dann in vielen Fällen auch eine sehr schwerfällige Spielart der Mechanik - bis hin zu stehenbleibenden Hammerköpfen.

Michael
 
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@Michael Ich habe das mit den Pedalen gemacht und alles geht beim Loslassen in die Ausgangslage zurück. Da bleibt nichts hängen oder bewegt sich nicht. Das ist ein gutes Zeichen, oder?
 
an sich ja.. das heißt nur das die Achsen vin den Hammerkapseln nicht alzu steif sind.. es gibt aber noch mehr achsen im klavier ;)
 
Ist das ein Förster?
 
@Piano-Gregor Nein das ist ein Alexander Herrmann
 
Es sieht jedenfalls aus wie ein Instrument aus DDR Produktion, könnt ein Joachim Herrmann vom VEB Deutsche Pianounion sein, die haben auch häufiger Baßsaiten mit umsponnenen Messingdraht verbaut.

Daß der Anschlag nach unten hin schwerer wird, ist normal, bei Klavieren aus DDR Produktionen ist es häufig sehr spürbar.

Die schräglage der Tasten kann man natürlich mittels leichten "stemmen" der Waagebalkenstifte wieder begradigen, besser wäre jedoch den Tastenboden gerade zu hobeln.

Hängende Tasten können verschiedene Ursachen haben, häufig sind einfach nur die Garnierungen zu eng, welches man mit drücken wieder hinbekommt - keine große Sache.

Weiterhin können Achsen in der Mechanik träge sein, was jetzt dank Protec auch nicht so das Problem darstellt.

Im Extremstfall - und dies kommt leider bei Instrumenten vor welche einen sehr starken Tastenwinkel aufweisen - können auch Tasten gebrochen sein.

Im letztgenannten Fall müßten die beschädigten Tasten verleimt und seitlich mit Hartholzfurnier fixiert werden.
 
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Also die Hammernußachsen scheinen schon mal nicht allzu fest zu sein. Gut.

Die Stoßzungen kann man leicht testen mit einem dünnen Schraubenzieher: an dem Knubbel (das Teil über der Spiralfeder) die Stoßzunge nach unten drücken und loslassen. Sie muß sofort wieder zurückschnappen.

Hebelgliedachsen können auch hängen. Hebeglieder anheben und loslassen. Bleiben sie oben (unwahrscheinlich) sind die Achsen dort fest.

Wenn die Mechanik nicht klemmt, dann könnten es die Tasten sein. Die Tasten werden über 2 Führungsstifte geführt. Der Vorderführungsstift und der Waagbalkenstift. Am vorderen Ende der Taste wackeln und in der Mitte der Taste wackeln. Beidesmal muß geringfügig Luft sein zwischen der Tastenführung und dem Stift.

Du hast keinen Plan worüber ich schrob? Suchen nach Pianomechanikbildern im Internet.

Du möchtest es selbst reparieren? Vergiß es. Eine gute Klaviaturdruckzange kostet >100 Euro. Um Achsen zu können, brauchst Du eine Ausachszange >100 Euro, eine Reibahle, Achsdrähte und Wissen, wie man Achsen korrekt tauscht. Da kannst Du Dir auch einen Fachmann kommen lassen.

Übrigens: man kann fast alle Reparaturen am Klavier direkt machen. Es gibt Techniker, die sich nicht über die Schulter sehen lassen wollen und nehmen die Mechanik in die Werkstatt mit. Hmm, ich würde solche Kandidaten meiden. Das soll aber nicht heißen, dass des Reparaturen gibt, die einen Werkstattaufenthalt nltig machen. Z.B. Leimzeiten sind erforderlich und beim Kunden zu warten ist blöd.

Tastenspielschwere überprüfen: mit gedrücktem rechten Pedal checken. kleines Gewicht auf die weißen Tasten legen. Bei 50-55g (55g = schon viel) sollten die Tasten nach unten gehen.

Ach ja und noch ein Wort zur Etikette im Forum. Ich finde es immer angenehm, wenn ich den Vornamen des Gegenübers kenne.

Viel Glück.

Michael
 
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Du möchtest es selbst reparieren? Vergiß es. Eine gute Klaviaturdruckzange kostet >100 Euro. Um Achsen zu können, brauchst Du eine Ausachszange >100 Euro, eine Reibahle, Achsdrähte
Dabei würde es ja nicht mal bleiben, es fällt ja auch noch das ganze Regulierwerkzeug an, was eine gute Spielbarkeit erforderlich macht.

Nehmen wir zum Beispiel mal an, die Taste ist gedrückt, die alte Achse ist ausgestoßen, die Führung der Hammernußkapsel ist ausgerieben, der Achsdraht drinnen - halt, jetzt brauchen wir erst noch die Achsenzwickzange, sonst ist s zu lang.

Kam nun die Achsenzwickzange zum Einsatz, welche den Achsdraht bündig abschnitt, können wir ja dann die Teile wieder mittels Kapselschraubenreher einsetzen.

Mit dem Spatienrichter bringen wir dann alles wieder in die richtige Position und stellen fest....

jetzt müssen wir unterstellen.

Mit dem Unterstelleisen kein Problem - so wir eines haben.

Nach dem Unterstellen bemerken wir - die Dämpfung mag nimmer so recht.

Auch kein Problem, so man einen Halbganghaken zur Verfügung hat.

Für ein paar Töne hunderte von T€uro an Werkzeug und Material auszugeben für ein paar Töne am eigenem Klavier, was der Klavierstimmer in der Regel gleich miterledigt - das wär schon sportlich und würde unserer Branche wohl zusätzliche Arbeit verschaffen ;)


Edit: vielleicht wäre hier mal ein Video einer Generalüberholung mal ganz interessant:

 
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Ein Alexander Herrmann Klavier hatten wir hier im Forum schon mal vor 11 Jahren. Damals schrieb Klavierbauer Mod-Paul:

Grundsätzlich ist es so, dass es nicht als gutes Zeichen zu werten ist, wenn ein Instrument längere Zeit nicht gespielt wurde. Gerade bei Alexander Hermann Pianos, die seinerzeit in der DDR hergestellt wurden, hat es dann oft Probleme mit der Mechanik gegeben. Teilweise bestehen diese Mechaniken aus Kunststoff. Das hat sich nicht richtig durchgesetzt. Der Gedanke der da hinter stand war gut. Leider neigen diese Mechaniken zu unschönen Nebengeräuschen. Die man zwar mit entsprechenden Mittelchen wieder weg kriegt, aber trotzdem immer wieder auftauchen können. Diese Mechaniken weisen häufig auch eine etwas "zähe" Spielart auf.
Der "neuralgische" Bereich - Übergang Bassbereich und Mittellage - wurde bei Alexander Hermann durch sehr viele umsponnene Mittellagesaiten gelöst. Auch das hat bei vielen Modellen nicht richtig funktioniert.

Du möchtest es selbst reparieren?
Davon war eigentlich bisher nicht die Rede. Oder habe ich etwas überlesen? Hier im Board ist es übrigens guter Brauch, daß bei solchen Themen immer der Rat gegeben wird, den Fachmann zu Rate zu ziehen. Die erfahrenen und professionellen Klavierspieler im Board wissen die Arbeit der Klavierbauer sehr zu schätzen!
Ach ja und noch ein Wort zur Etikette im Forum. Ich finde es immer angenehm, wenn ich den Vornamen des Gegenübers kenne.
[OT] Hier im Musiker-Board ist es üblich, sich mit dem Nick-Name anzureden, der Vorname ist nicht unbedingt üblich. Für den/die TE würde ich Bella vorschlagen. Wenn man jemanden taggen will, funktioniert das mit dem kompletten Nickname, nicht mit den Vornamen. Also @Onkel Henry, @löwenzahn, @Piano-Gregor, @Anowon @Bella‘sKlavier

Aber alle Achtung: 4 Klavierbauer in einem Thread, das hatten wir bisher selten (oder noch nie?)! Super Sache, macht weiter so Jungs, klasse! So lernen wir alle noch etwas dazu. (y) Ich finde es jedenfalls immer super interessant, was ihr zu erzählen habt. :)

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hai, sehe ich wie McCoy. Ich habe zwar "nur" ein elektrisches Klavier, aber allein die "Nomenclatura" bei den A-Pianos klingt schon interessant. Hammernußkapseln, Hebelgliedachsen, Stoßzungen, Achsenzwickzange, Spatienrichter, Halbganghaken. Bissl wie in einer mittelalterlichen Dombauhütte.

keep on bastelin`
 
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Mittelalterliche Dombauhütte.....der war gut.

Dafür kann man 100 Jahre alte Klavier reparieren. Den Gegensatz hatte ich letzens: 8 Jahre altes Keyboard. €€€€ Kaufpreis. Keine Eratzteile mehr. Zerhacken.

@McCoy: Mit der Selbstreparatur stimmt....der TS wollte wohl nicht selbst instandsetzen.
Mit dem Vornamen stimmt auch. Könnte man aber ändern, wenn man wollte. Nichts auf dieser Welt ist so beständig wie die Veränderung.

Michael
 
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Vielen Dank erstmal, dass so viele sich mit dem Thema auseinandersetzen.
Hatte übrigens nie vorgehabt, das selbst zu reparieren. Wie schon gesagt, ich habe so gut wie keine Ahnung von Klavieren. Ich möchte einfach, dass ich auf dem Herrmann gut spielen kann und hoffe mal, dass die Reparatur nicht zu teuer wird, das kann dann nur direkt vor Ort genau gesagt werden.
@McCoy was du von Mod-Paul geschickt hast, macht mir doch etwas Sorgen, dass so ein Herrmann doch nicht so gut ist so wie es klingt... Sehr schade, aber ich kann nur hoffen, dass es wieder hinzubekommen ist.
LG Bella
 
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Ich sage es ungern, aber ich würde in dieses Klavier nicht groß investieren. Diese Pianic Mechanik aus der DDR hat einfach eine üble Spielart. Da kann man regulieren wie man will. Auch, wenn keine Achsen oder Tasten schwergängig sind: es fühlt sich immer irgendwie so an.

Lass es bei Zeiten stimmen und frage den Klavierbauer, ob er da auf die Schnelle was machen kann. Vielleicht ist ja wirklich etwas nicht in Ordung. Ansonsten ist das so ähnlich, als wenn du mit einem Trabi zum Autoschrauber fährst und dich beklagst, dass du ständig von allen anderen auf der Autobahn überholt wirst. Und dass es irgendwie komisch riecht. Und dass es ..........
 
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Bella,

bau doch mal bitte den Oberrahmen des Klavieres weg. Das ist die senkrechte Platte auf die Du blickst, wenn Du vor dem Klavier sitzt. Oben innen rechts und links sind Verriegelungen. Dann siehst Du die Klaviermechanik. Es geht um das Bauteil mit dem blauen Pfeil markiert, das von der Schlitzschraube gehalten wird. Die Hammernußkapsel. Hier aus Holz. Ist sie bei Dir auch aus Holz, oder weißem Kunststoff?

Michael
 

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