probleme mit schnellen Spielen

  • Ersteller Gast153634
  • Erstellt am
G
Gast153634
Inaktiv
Zuletzt hier
08.07.22
Registriert
29.04.10
Beiträge
168
Kekse
113
Moin,

ich hab da mal ne Frage, ich weiß nicht ob es ein Problem ist oder ob ich zu ungeduldig bin.... mein eher exotisches Instrument hat halt einige Stücke die schon mal etwas schneller sind und die einige schwierige Griff-Folgen haben.

Die hatte ich allerdings für ein neues Stück auch erst vor einer Woche gelernt, und irgendwie verknoten sich meine Finger wenn ich die Passage versuch schnell zu spielen. Manchmal aber klappt das und es klingt dann gut... Das passiert mir aber auch bei einem anderen Stück das ich (wenn alle Umstände stimmen) ganz gut spielen kann... und vor ca. 6 Monaten einstudiert hab. http://www.youtube.com/watch?v=FzUQXmrurak so ab 2:11, man sieht sogar die Fingertechnik ganz gut. Wenn ich nen Glückstag hab, dann krieg ich das ohne Ausrutscher hin, aber es gibt danach auch 5 Pechtage....

Gibts da spezielle Übungen? Es gibt doch auch in der europäischen Musik, beispielsweise im ungarischen Tanz Nr. 5 von Brahms, da sind artverwandte Passagen drin.

http://www.youtube.com/watch?v=Q6x0CWACz2Q

Ich hab allerdings auch erst vor 2 Jahren angefangen, mein Instrument zu spielen, vieliecht bin ich da auch zu ungeduldig... aber ich hab ein Ohr dafür, und um so ne Melodie prinzipiell zu lernen brauch ich nicht mehr als 1-2 Tage. Nur machen die Finger dann meist nicht das was sie sollen...
 
Eigenschaft
 
Hi,

erstmal find ich die Musik echt stark, tolle Rhytmik!

Ich höre und sehe da verschiedene Techniken.
Rechte Hand, Bogen:
Da sind 2 Springbogen-Techniken drin, 1. ein kontrolliert-geführter Springbogen ähnlich dem Detaché
und ein quasi gepeitschter Springbogen, dessen Namen ich jetzt nicht weiß. Obere Bogenhälfte.

Bei der linken Hand kann ich es nicht genau erkennen.. Da wäre die Hilfe von nem Cellisten wahrscheinlich auch sinnvoller,
da man bei der Geige vom 1. bis 4. Finger eine ganze Quarte abgreift und Morin Khur da dem Cello entspricht. (1-4 als Terz)

Generell gibts aber immer eine super Übung für die linke Hand, um die Koordination und Geschwindigkeit zu verbessern:

Bei einer rhytmisch geraden Melodielinie, (z.b. nur 8tel), übe punktiert.
Statt: 8tel, 8tel, 8tel, 8tel, .. spielt man nun:
punktierte 8tel + 16tel, punktierte 8tel + 16tel, ..
In langsamen Tempo. Man kann diesen Rhytmus noch verschärfen indem man doppelt punktiert, also:
doppeltpunktierte 8te + 32tel, doppeltpunktierte 8te + 32tel, ..

Jetzt kommt der Trick: das ganze wird umgedreht:
16tel + punktierte 8tel, 16tel + punktierte 8tel, .. und etwas später wieder verschärft durch doppelt punktieren.

Als nächstes kan man die Melodie in kleinere Noten-Gruppen zerstückeln und diese schnell, aber mit Pausen dazwischen üben.
Diese Gruppen im nächsten Durchgang so verschieben, daß die früheren Pausen nun überspielt werden und versetzt neue
Pausen entstehen.

Dann gilt es das ganze am Stück zu spielen und zuerst immer langsam und nach und nach das Tempo steigern.
So ähnlich üben eigentlich alle Streicher, stimmts? (an den Rest hier :D)

ich hoffe das hilft dir etwas ;)

cheers, fiddle
 
danke für die Tips.... werd mal ein wenig probieren, hab ja genug Zeit dafür weil ich noch eine Woche im Urlaub bin.
 
So ähnlich üben eigentlich alle Streicher, stimmts?
So hab ich das auch mal gelernt, bin da aber völlig von ab. Ich spiele auch nicht mehr Geige, aber mein Klavierlehrer hält davon gar nichts und ich kann mich da voll anschließen. Der Mann hat Ahnung :D Man muss nämlich bedenken, daß man für das (saubere!) punktierte Spielen im Grunde schon das vierfache Tempo können muss (für den Schritt von der Sechzehntel zur nächsten Achtel). So eine Art zu üben würde ich mittlerweile gewalttätig nennen. Die Finger machen eh nur das, was sie können. Mit der Punktierung versucht man aber, sie zu etwas zu zwingen. Mir hat das damals außer Streß auch nichts gebracht.

Viiiiiel bessere Erfahrungen habe ich mit der verschobenen Gruppierung gemacht. Man nehme ein Phrase, die man immer im Kreis übt - z.B. 4 Töne. Jetzt spielt man zB. Dreiergruppen, wobei immer der erste Ton leicht betont wird. Der Akzent verschiebt sich nun durch die ganze Figur, sodaß die Konzentration immer auf einem anderen Finger liegt. Und das macht man mit Geduld und Liebe immer so langsam, daß es funktioniert - ca. eine Minute lang. Man darf dabei nichts forcieren, deshalb kommt anfangs auch nicht der Eindruck auf, etwas "geschafft" zu haben. Das ist eher meditativ. Man muß geduldig sein und jeden Tag wiederholen, also im Prozess bleiben, ohne immer auf ein Ziel zu schielen. Der erste Erfolg, der sich einstellt ist, daß es lockerer wird, der zweite, daß es automatisch wird. Das dauert, aber das bringts auch. Die Schnelligkeit kommt völlig von selbst.
 
Hey Dauerwurst,

das ist ne leicht andere Herangehensweise und die gefällt mir auch ganz gut. Beim Punktieren hatte ich auch nicht
gemeint, das im Tempo korrekt zu spielen. Es geht ja nur um ein kurzes Intervall / einen Fingerwechsel und danach
kommt eine bewutßt ausgeführte Entspannungsphase.

Wie das im Detail ausgeführt/gelehrt wird, ist sicher ne Frage der Lehrphilosophie. Im Grunde treffen sich doch
alle Lehrmeinungen darin, daß etwas trainiert/verbessert wird, was der Körper schon kann, nur ebend nicht im Kontext.

Ich seh da jetzt keine kontrovers gegensätzliche Auffassung zu deiner Betonungs-Idee. Das klingt für mich nur nach ner
anderen Variante. Von daher :great: für deinen Beitrag.


cheers, fiddle

p.s. Meinen alten Geigenlehrer schätze ich auch sehr und der Mann hat auch Ahnung ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben