Probleme mit Notation bei "Rumänischen Volkstänzen" /Bartók arr. Anzelotti

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Liebe Foristen,

wie einige von Euch wissen beschäftige ich mich auf dem Akkordeon ja eher mit osteuropäischer Musik. Auf meiner Tour durch die Balkanländer vor zwei Jahren bin ich auch nach Rumänien gekommen und habe mich dort und dann nach der Rückkehr mit rumänischer Musik beschäftigt. Da stieß ich darauf daß es die "Rumänischen Volkstänze" von Béla Bartók in einer für Akkordeon bearbeiteten Version von Theodoro Anzelotti gibt. Also geordert und erwartungsvoll versucht das zu spielen. Auch wenn die Stückchen ja nicht schwer sind (auf dem Klavier kann ich die so vom Blatt spielen), irritiert mich die Notation der Basstimme. Irgendwie vesteh' ich nicht wie man das denn spielen können soll. Klar einzelne Töne als Grundakkord und manche Akkorde sind als Dur- oder Moll-Akorde spielbar, doch da bleibt ganz viel wo ich am rätseln bin wie das denn das zu spielen sein soll. Ich habe doch kein Einzelton-Bassteil wo ich jeden beliebigen Akkorde mir zusammenstellen und Einzeltöne spielen kann. Geht Anzelotti vielleicht davon aus daß jeder ernstzunehmende Akkordeonspieler eh ein Konverterakkordeon hat? Oder ein Unvermögen meinerseits Noten zu lesen.... Sonst ist es auch üblich bei für's Akkordeon gedachten Noten zusätzlich zu den ausgeschriebenen Akkorden die Akkordnamen so wie A, am etc. drüber/drunter zu schreiben und die Bassbegleitung so zu setzen daß sie gut auf einem Akkordeon greifbar ist. Warum hat der das nicht getan? Worin besteht sein Arrangement?
Da die Urversion der Stücke von Bartók für Klavier gedacht waren, dachte ich mir daß es auch interessant wäre diese in der Urfassung auf dem Klavier zu spielen und habe dann im gleichen Verlag ((universal Edition) auch die Urfassung für Klavier gefunden. Und beim Vergleich, was soll ich sagen, stellt sich heraus daß Anzelotti scheinbar einfach diese nahezu unveränderte Fassung für Klavier als "arr. für Akkordeon" übernimmt.

Hier der Link mit den ersten "Probeseiten" sowohl der "Akkordeonfassung" als auch der Klavierfassung:

https://www.universaledition.com/rumaenische-volkstaenze-fuer-akkordeon-bartok-bela-ue36727
https://www.universaledition.com/rumaenische-volkstaenze-fuer-klavier-bartok-bela-ue5802

Vielleicht hat ja jemand eine Idee worin mein Fehler beim Verständnis liegt,

vielen Dank für Eure Spiel/Verständnishinweise,

Roland
 
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Hallo cantulia,

ich kann Deine Verwirrung durchaus nachvollziehen. Der Klavier-Link hat zwar nicht ganz funktioniert, aber bevor ich da herumsuche habe ich der genannten "Akkordeon-Bearbeitung" die Klavierfassung des Henle-Verlags gegenübergestellt (links):

1615383914357.png


Wie man sieht, besteht die "Bearbeitung" für Akkordeon im wesentlichen daraus, "Akkordeon" dazuzuschreiben.
Das Notenmaterial an sich ist - bis auf das beim Akkordeon enger zusammengelegte Acciaccatura in Takt 11 und das in die rechte Hand übernommene e' zu Beginn von Takt 12, identisch.

Erkenntnis
Das ist so definitiv nicht mit Stradella-Bass spielbar!
Offensichtlich sind die Noten auch für ein Converter-Instrument gedacht (auch, wenn das nicht explizit dabeisteht). Man kann es nur daran erkennen, dass einzelne tiefe Basstöne mit dem Hinweis "MII" versehen sind, was bedeutet, dass diese einzelnen Töne in den beiden "normalen" Stradella-Bassreihen zu spielen sind, die bei Converter-Instrumenten gleichzeitig mit den MIII-Einzeltönen der ersten vier Reihen mitgenutzt werden können.

Auf Tonbuchstaben oder Akkordnamen wurde verzichtet und die Tenuto-Striche haben nichts mit der für Stradella-Notation üblichen Kennzeichnung für die Terzbassreihe zu tun.

Also: ohne Melodiebass geht das so nicht

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo Roland,

ich hatte mir die Noten vor kurzem auch angeschaut, da mich ein Freund bat, für ihn zu versuchen, Bartok auf M2 umzuschreiben.
Ich muß Dich da enttäuschen, ohne Melodiebass ist das mir und auch Anzelotti nicht gelungen .
Bei Stretta sind noch andere Notenseiten einzusehen :
https://www.stretta-music.de/bartok-anzellotti-rumaenische-volkstaenze-nr-658062.html

Sehr erstaunlich finde ich ja die Beschreibung des Verlags, besonders Punkt 3 :
  • Ausgabeart: Noten
  • Schwierigkeitsgrad: 3
  • Ausgabeinfo: Notation und Akkordbezeichnungen der linken Hand nach internationalem Standard (M2)
Eigentlich ein Grund, die Noten umzutauschen, wenn selbst der Herausgeber eine falsche Aussage trifft,
mit welchem Griffmanual der Bartok hier spielbar wäre ?
Ich hätte ja erwartet, das Anzelotti ein paar einleitende Worte als Spielanweisung beigegeben hätte, hat er aber anscheinend nicht.
Sonderbarerweise steht in seinem Notenbild immer wieder mal M2 ? Aber es ist nicht ersichtlich, ob das nur in dem besonderen Takt gilt ?
Oder nur für den bezeichneten Ton ?
Hier mal ein screenshoot :
Bildschirmfoto 2021-03-10 um 14.53.46.png

Das fände ich ja durchaus sportlich , neben den doch relativ schnellen Akkorden, die zweifelsohne im Melodiebass gespielt werden,
noch mal zwischendurch Grundtöne im Grundbassmanual zu greifen...
Der Sinn könnte ja darin bestehen, daß er diese Töne besonders betonen will, da die Grundbässe zumindest sehr tief und zumeist zweichörig klingen sollten. Da aber sonst keine Registriervorschläge im Notenbild sind ( man hätte den Bass ja gleich zweichörig registrieren können ?) , verstehe ich das auch nicht.

Da kann man sich auch gleich die Originalfassung für Klavier anschauen ,
z.B. auf imslp.org und ist dann genauso schlau, wie mit diesen leider unbrauchbaren Noten.

Gruss,
Ludger
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...da war Be-3 , alias Torsten schneller !
Anzelotti schätze ich sehr , als einen brillianten Musiker,
aber hier hat er sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert.
 
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Geht Anzelotti vielleicht davon aus daß jeder ernstzunehmende Akkordeonspieler eh ein Konverterakkordeon hat?
Anzelotti geht bestimmt nicht davon aus, dass jeder Akkordeonist Melodiebass spielt. Aber er ist nicht in erster Linie Bearbeiter (für andere) sondern Akkordeonist. Ich nehme an, er hat die Noten für sich arrangiert (auch wenn das "arrangieren" vielleicht nur darin besteht, an einzelnen Bassnoten M2 dazuzuschreiben) und dann halt auch veröffentlicht. Wer einmal Anzelotti spielen gehört und gesehen hat, der weiß, dass Anzelotti mehr Melodiebass spielt als Standardbass. Und deshalb ist es auch nicht überraschend, wenn das Arrangement, das er selbst spielt, von hauptsächlich M3 ausgeht und nur die einzelnen Töne M2 markiert.
Die Gefahr besteht bei allen Noten, die von M3-Spielern geschrieben wurden, da ist Anzelotti eher die Regel denn die Ausnahme. Vor allem bei neueren Bearbeitungen und Kompositionen - da in neuerer Zeit Melodiebass verbreiteter ist als früher - hilft reinen M2-Spielern da nur ein sehr genauer Blick auf die gesamten Noten (nicht nur die erste Seite!). Ich habe auch Noten rumliegen, bei denen die ersten drei Seiten problemlos mit Standardbass zu spielen sind, aber auf der vierten Seite dann plötzlich ein paar Takte auftauchen, die ohne Melodiebass nicht zu spielen sind.
 
Hallo Torsten,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und der Bestätigung meiner Vermutung daß es mit Stradella-Bass so nicht spielbar ist. Ich bin erleichtert daß es nicht an meiner Noten-Lesen-Fähigkeit liegt, auch wenn ich zugeben muß daß ich bei Akkordeonnoten nicht direkt einen notierten Akkord seinem entsprechenden Knopf zuordnen kann sondern erst nachdenken muß. Da ist bei mir die Zuordnung der zusätzlichen Akkordnamen zu den betreffenden Knöpfe , wie bei vielen, wesentlich schneller. Beim Klavier ist das letzlich ja einfacher weil man nur die betreffenden Töne/Tasten / Akkorde greifen muß, man muß aber nicht den Akkord aufschlüsseln und Tonarten zuordnen. Insofern ist m.E. beim Akkordeon der Vermerk der Akkordnamen durchaus sinnvoll.
Ich sollte dann wohl mich mit der Partitur am Klavier erfreuen oder mir selber überlegen wie man beim Akkordeon den Bass passend arrangiert.

Vielen Dank und liebe Grüße,
Roland
 
Aber es ist nicht ersichtlich, ob das nur in dem besonderen Takt gilt ?
Oder nur für den bezeichneten Ton ?
Hier mal ein screenshoot :
Bildschirmfoto 2021-03-10 um 14.53.46.png

Das fände ich ja durchaus sportlich , neben den doch relativ schnellen Akkorden, die zweifelsohne im Melodiebass gespielt werden,
noch mal zwischendurch Grundtöne im Grundbassmanual zu greifen...
Der Sinn könnte ja darin bestehen, daß er diese Töne besonders betonen will, da die Grundbässe zumindest sehr tief und zumeist zweichörig klingen sollten. Da aber sonst keine Registriervorschläge im Notenbild sind ( man hätte den Bass ja gleich zweichörig registrieren können ?) , verstehe ich das auch nicht.
Für mich ist es eindeutig, dass das "MII" nur für den Ton gilt, unter dem es steht bzw. in der oberen Stelle für die drei Töne, soweit der Strich geht.

Und ich denke, es ist weniger sportlich, diese tiefen Basstöne auf den Grund- und Terzbassreihen zu spielen als Sprünge von eineinhalb Oktaven im ersten Beispiel oder zwei Oktaven zu einem Dreiklang im zweiten. Denn die Grundbässe liegen ja nicht tonhöhengerecht da, wo die entsprechenden Töne im M2 liegen, sondern beginnend mit dem C relativ in der Mitte des Manuals.
 
Und ich denke, es ist weniger sportlich, diese tiefen Basstöne auf den Grund- und Terzbassreihen zu spielen
Das wirst Du wahrscheinlich Recht haben, hab das gerade mal ausprobiert,
er hat die Töne im M2 aus grifftechnischen Gründen gewählt. Allerdings klingt das schon auffällig anders,
besonders bei meinem Instrument , wo das M2 und M3 jeweils andere Stimmstöcke hat.
Gewöhnungsbedürftig , hatte diese Möglichkeit bisher nicht in Erwägung gezogen, man lernt nie aus !
 
Lieber Ludger, liebe Inge,

vielen Dank für Eure Antworten.
Auch ich weiß Anzelotti zu schätzen und hatte auch schon das Vergnügen ihn hier in Bonn bei einem Konzert erleben zu dürfen. Und genau daher hatte ich erwartet daß er bei der Transkribierung der Stücke für Akkordeon seine Erfahrung und sein Können herangezogen hätte um eine Version zu kreieren welche auf die Möglichkeiten des Akkordeons (Akkordeon heißt das Instrument ja weil es im Bass Akkorde liefert) Rücksicht nimmt und dies dann auch so arrangiert daß die Griffe "gut" liegen. So kenne ich es jedenfalls von zahlreichen anderen Arrangements für Akkordeon. Dieses, praktisch zur Urfassung für Klavier unveränderte, "Arrangement" hätte sich der Verlag einfach sparen können, da nimmt man doch besser die Klavier-Urfassung und ist sich dann bewußt das selber adaptieren zu müssen. In jedem Fall müßte angemerkt werden daß das "Arrangement" für Melodiebassakkordeon bestimmt ist.
Aber dasselbe ist mir schon vor ein paar Jahren widerfahren als ich in Frankreich das "Album pour la jeuness" (Album für die Jugend) von Schumann, Transcription von Jean Medinger (Akkordeonprofessor) "ergattert" hatte und dann völlig enttäuscht war daß auch diese Noten die nahezu unveränderte Fassung der original Klavier Schumann Noten waren. Und das bei Noten welche 1948 gedruckt worden sind. Da scheint , zumindest in Frankreich, ein Melodiebassakkordeon "üblich" gewesen zu sein. Auch bei den Noten steht nichts davon daß sie nicht für ein normales Akkordeon bestimmt sind.
Das mit dem Fehlkauf der Bartók Noten ist jetzt nicht schlimm da ich ja nun weiß daß die Klavierfassung identisch ist. Dann muß halt das Klavier herhalten.

Liebe Grüße,
Roland
 
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Auch bei den Noten steht nichts davon daß sie nicht für ein normales Akkordeon bestimmt sind.
Es ist halt nunmal so, dass Melodiebassakkordeons genauso "normale" Akkordeons sind wie Standardbass-Akkordeons, nur halt anders. Wenn jemand nur Autos mit Automatik-Getriebe fahren kann, dann darf er sich keines mit Schaltgetriebe kaufen (ok, der Vergleich hinkt etwas, weil mit beiden Arten Autos die gleichen Straßen gefahren werden können, aber ich glaube, du verstehst, was ich meine). Und gerade der Bereich der klassischen Musik ist nunmal die "Ecke", für die das Melodiebassakkordeon prädestiniert ist bzw. andersrum der Standardbass die Möglichkeiten stark einschränkt (und das sage ich als Standardbass-Spielerin).
 
Der zweite kurze "Rumänische Tanz" läßt sich als M2 Version spielen ,
sogar oft im Wechsel Grundbass , Akkord . Die Harmonien sind alle greifbar.
Das wären die Akkorde :

Romanian_Folk_Dances_No._2_Paesant_Costume.jpg




Klingt trotzdem dann nicht wie das Original .
Gerade bei Bartok , wie auch bei anderen moderneren Komponisten
macht gerade das Fragmenthafte einer Harmonie den Reiz aus.
Das kann dann beim Melodiebass Akkordeon schon mal eine Offenbarung sein,
wie schön so ganz schlichte kleine Tonbewegungen im Bass sind.
Das Erfolgserlebnis hat man auch gleich zu Anfang, wo man meist doch nicht über
1-2 gleichzeitig gespielteTöne im Bass hinauskommt.
 
worin mein Fehler beim Verständnis liegt,
gar nirgends, denn ich stimme deinem Votum total zu.
auch wenn das "arrangieren" vielleicht nur darin besteht, an einzelnen Bassnoten M2 dazuzuschreiben
und alles weitere, das ich auch ins Feld führen wollte, wurde hier schon weiter oben erwähnt, ihr wart alle schneller als ich.
Gut, das Einstudieren dieses Stücks brachte mir als Resultat die Verbesserung der Treffsicherheit bei Sprüngen.
Also gibt es für mich nur eines, so sehr ich die "Rumänischen Tänze" liebe: ab in den Notenhimmel damit!
 
Hast Du wirklich erwartet, Anzellotti schreibt etwas für M2 um? Eher frisst der Teufel Fliegen.
Die große Leistung ist doch gerade, dass alles geht und kaum etwas verändert werden muss. Und genau das sehen die Eliten als Herausforderung.
Der Vermerk M2 für die tiefen Bässe kombiniert zum M3 Spiel ist dabei jeweils die einzige Arrangierleistung und ganz normal. Auch Bachs Orgelsachen wären anders nicht denkbar.

Ich habe Bartiktok übrigens für M2 arrangiert - allerdings mit Geige - also kein absolutes Solo.
Die feinen Nuancen bleiben aber auf diese Weise gut erhalten.
 
Hallo cantulia,

ich kann dir leider nicht direkt zu deiner Frage helfen. Aber ein paar Gedanken von mir mitteilen.

Wenn du traditionelle rumänische Musik magst, dann hat das Stück von Bartok wenig damit zu tun was die in Rumänien darunter verstehen. Zum anderen kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass Converter unter rumänischen Akkordeonisten die absolute Ausnahme sind. Dort werden hauptsächlich Weltmeister gespielt (und wer es sich leisten kann spielt Guerrini, aber ohne Converter).

Ich kenne mich in dieser Musik relativ gut aus und würde behaupten dass sie hauptsächlich über das Gehör weitergegeben wird, das gilt nicht nur für Noten-Analphabeten sondern auch für studierte Musiker. Diese Leute bewegen sich seit der frühen Kindheit in dieser eigenen Musikwelt und kennen die Harmonien, Verzierungen und Bassbegleitung aus dem FF.

Natürlich findet man irgendwo Noten auch für solche traditionellen Stücke, sie sind hauptsächlich für den westlichen Markt bestimmt. Aber diese Noten werden nie das wiedergeben wie es am Ende klingt, wenn ein Akkordeonist aus der Region das gleiche Stück spielt der diese Noten nicht mal lesen kann.

Wenn du in diese Musikwelt eintauchen willst, kann ich dir auf YouTube Links zu Tutorials von rumänischen/moldawischen Akkordeonisten empfehlen. Dort lernt man auch die Verzierungen, ganzen Triller usw.

Ich will keine Werbung machen, aber ich habe mir bei einem moldawischen Akkordeonisten sogar zahlungspflichtige Tutorials gekauft und bin davon begeistert, das würde ich mit Noten nie hinbekommen.

Also was ich sagen will, schärfe lieber dein Gehör als auf Noten zu vertrauen (zumindest in dieser Musik).
 
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(...) YouTube Links zu Tutorials von rumänischen/moldawischen Akkordeonisten (...)
Das interessiert mich auch, ich hatte einen Arbeitskollegen aus Timisoara, der hat mir jeweils tolle Musik zugehalten. Leider habe ich auf die Schnelle nichts wirklich brauchbares unter den erwähnten Stichwörtern gefunden, kannst Du bitte ein paar Links posten? Danke schon zum Voraus... :love:
 
Sehr gerne. Hier sind Links zum oben genannten Akkordeonisten (und Lehrer) Vitalie Vataman aus Moldawien:
https://www.youtube.com/c/Tutoriale4KcuVitalieVataman/videos

Das sind soweit ich weiß die kostenlosen Videotutorials wo er sehr langsam die komplexen Harmonien zum nachspielen aufzeigt.
Er vertreibt über seine Seite noch weitere sehr professionell aufgemachte Tutorials (mit englischen Untertiteln) mit hauptsächlich rumänischen/moldawischen Stücken (da zu unterscheiden macht für ungeübte Ohren kaum Sinn): https://vitalievataman.com/en/product-category/cursuri-de-acordeon/

Dazu gibt es für jedes Tutorial noch individuelle Fingerübungen passend zum Stück, zu manchen gibt es auch Noten.

Hier findet man kostenlose Tutorials von Paul Stinga, der Name dürfte in Rumänien bekannt sein, leider nur in Rumänisch, ist aber in dem Fall nicht so wichtig.
Für Anfänger:
Für Fortgeschrittene:

Als Tipp: man kann in YouTube über das Zahnrad unten rechts das Abspieltempo einstellen und bei Bedarf die Wiedergabe noch langsamer ablaufen lassen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Die Rumänen aus Timisoara (Banat Region) spielen gerne eine sehr schnelle Musik, sehr ähnlich wie in Serbien. Dem zu folgen ist nicht einfach wenn man die Musik nicht kennt.
Ich beschäftige mich mit derartiger Musik sicher schon seit bald 20 Jahren und finde immer noch neues.
 
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Super, herzlichen Dank! Das schaue ich mir gerne an mit der entsprechenden Musse - weil ich dann alles noch auf Knopf übersetzen muss... Egal, geht sicher irgendwie.:sneaky:
 
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Liebe Leute, nur zur Info: Ich kann sehr gut Rumänisch und habe auch Freunde in Bukarest, mit denen ich manchmal telefoniere. Machen kann ich jetzt aber nicht gerade viel für Euch.

In Rumänien war und ist das Akkordeon beliebt. In Restaurants gab es oft abends Akkordeonisten. Gespielt wurde traditionelle, also Balkanmusik (verstehe nichts davon, gefällt mir nicht), andererseits Schlager, Songs etc, die an Westeuropa, evtl. Frankreich angelehnt sind. Die sind oft recht gelungen. Aber, wie Ihr seht, bin ich nicht gerade Profi in Musik.

Das wahrscheinlich einzige Stück, das man auch hier vielleicht kennt, ist der Donauwellenwalzer von Ion Iovanovici (Valurile Dunarii, "Barca pe valuri pluteste usor..."). Nicht der Walzer von Strauß selbstverständlich. Ich kann nachsehen, das ist in einem Notenband eher für Anfänger enthalten, erinnere mich.

Alles Gute, dac
 
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Ich glaube wir entfernen uns da deutlich von der eigentlichen Thematik ,
die "Rumänischen Volkstänze" von Bartok haben nur sehr bedingt mit rumänischer Volksmusik zu tun.
 
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Der Autor des Posts hat geschrieben:
"Auf meiner Tour durch die Balkanländer vor zwei Jahren bin ich auch nach Rumänien gekommen und habe mich dort und dann nach der Rückkehr mit rumänischer Musik beschäftigt"

Erst so bin ich darauf gekommen. Ich sehe das genau so dass die Musik von Bartok so gut wie nichts mit rumänischer Volksmusik zu tun hat. Wollte das Thema damit nicht verwässern.
 
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Erst so bin ich darauf gekommen. Ich sehe das genau so dass die Musik von Bartok so gut wie nichts mit rumänischer Volksmusik zu tun hat. Wollte das Thema damit nicht verwässern.

Ich halte das für eine wichtige Feststellung und sie verwässert den Thread keinesfalls.
Die großen Meister haben sich ja immer schon "beim Volk" bedient und ebenso wie bei Bartók zählen beispielsweise auch die ungarischen Tänze und Rhapsodien von Brahms oder Liszt zur Kunstmusik und haben eigentlich nichts mit der praktizierten Volksmusik gemein.

Dies ist eine so offensichtliche Feststellung, dass sie hier noch niemand ausgesprochen hat. Danke, @Boris_Z !


Zurück zu Bartók und Anzellotti::
Hast Du wirklich erwartet, Anzellotti schreibt etwas für M2 um? Eher frisst der Teufel Fliegen.
Die große Leistung ist doch gerade, dass alles geht und kaum etwas verändert werden muss.

Die große Listung besteht darin, das spielen zu können (was Anzellotti zweifellos kann), nicht darin, es aufzuschreiben.
Gerade, weil dieses Akkordeon-Arrangement nur winzige Anpassungen erfordert.

Ich halte es trotzdem für extrem unglücklich, dass der Verlag (nicht Anzellotti!) schreibt:
Verlagsinfo Universal Edition schrieb:
Notation und Akkordbezeichnungen der linken Hand nach internationalem Standard (M2)
Daran kann ich nicht erkennen, dass man MIII (oder, genauer gesagt, einen Converter braucht, denn es werden ja auch punktuell die normalen Stradella Grund- und Terzbässe genutzt).
Der Verlag scheint nicht viel Ahnung vom Exoten-Instrument Akkordeon zu haben, hat nicht einmal beim Arrangeur nachgefragt, sondern offenbar nur die verstreuten "MII"-Hinweise gesehen. "Akkordbezeichnungen" kann ich auch nirgends finden.

Und dann noch der Schwierigkeitsgrad, der mit "3" angegeben ist und wohl direkt von der Klavierversion übernommen wurde.
Vielleicht liegt es an meinem Klavier-/Orgel-Hintergrund und vielleicht sehen das Akkordeonisten wie @Klangbutter anders, aber mir scheint das Stück auf Klavier deutlich "leichter" spielbar als auf dem Akkordeon. Allein die teils dreistimmigen Akkorde! Und, je nachdem, ob der Melodiebass "russisch-rückwärts" oder nicht angeordnet ist, stelle ich mir die Sprünge zu den MII-Basstönen auch spannend vor (hab's aber noch nicht ausprobiert).

Zum Glück gibt es ja eine Vor-Ansicht. Es ist klar, dass im "seriösen" und klassischen Bereich nichts an Melodiebass bzw. Converter vorbeiführt, aber diese Instrumente sind extrem teuer und extrem selten, da sollte das im Beschreibungstext schon erkennbar sein.

Viele Grüße
Torsten
 
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