Probleme mit den Nachbarn, wie soll es bloss weitergehen?

ferd
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Hallo an alle

Möchte euch um eure Unterstützung bzw. Meinung bitten. Bin nämlich kurz davor aufzugeben.

Spiele seit ca. 4 Jahren Saxophon, das heißt eigentlich habe ich 2 Jahre gespielt und dann bin ich umgezogen…. Plötzlich hatte ich keinen Proberaum im Keller mehr. Es folgte das was sicher viele von euch kennen: die Nachbarn waren voll genervt und irgendwann übt man gar nicht mehr.
Zum Spielen komme ich nur mehr 2x im Monat bei der Bandprobe (Beim Schlagzeuger zu Hause, der hat ein freistehende Haus mit Hobbykeller). Wie ihr euch vorstellen könnt ist mein Ansatz mittlerweile unterirdisch, und ich habe eigentlich keine Lust mehr zu spielen, da ich merke wie ich immer schlechter werde. Bin auf der Suche nach einer Lösung. Proberaum oder sowas ist in unserer Gegend unerschwinglich, da zahlt man pro Monat das was man anderorts für eine 2-Zimmerwohnung ausgibt….
Mir fallen eigentlich nur 2 Lösungen ein:

- So ein komischer Saxophondämpfer Koffer / Kasten: habe das Modell „Saxmute“ vor Jahren mal in der Alt- Version (habe ich schon gesagt, dass ich Tenor spiele?) ausprobiert, aber die Erfahrung damals war alles andere als zufriedenstellend: Tiefe Töne kaum spielbar, und bei bestimmten Tönen bin ich immer ins obere Register abgerutscht. Man müsste das Spiel schon stark verändern um sich auf das Ding einzustellen. Mittlerweile scheint es da so ein (noch) größeres Ding zu geben „Saxone“ von Saxophonshop.de dieses scheint mehr Volumen zu haben und dadurch besser zu funktionieren. Hat da jemand Erfahrungen damit (mit dem Tenor- Modell)?

- Instrument wechseln zu Trompete oder irgendetwas Blechiges das man gut (und mit weniger Aufwand) dämpfen kann. Das war der Tipp eines Bandkollegen. Trompete würde mir schon gefallen, aber soll ich mir diese Baustelle mit knapp 40 Jahren noch auftun? Habe als Jugendlicher 1 Jahr die Musikschule (Zugposaune) besucht, das Prinzip ist mir also klar, aber ob ich das hinkriege?

Bin offen für Vorschläge wenn jemanden noch eine Idee hat.
In der Band spiele ich hauptsächlich rhythmische Einwürfe ab und zu ein kurzes Solo selten eine 2. Stimme. Alles in allem also nichts außergewöhnlich anspruchsvolles.
LG
Ferd
 
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Kannste bei deinem Drummer vielleicht ein Tag die Woche in seinem Keller bisschen üben ?
 
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Wie viele Nachbarn sind es denn? Wenn es nur wenige sind, könnten evt. auch Absprachen helfen, die die Belange aller Beteiligten berücksichtigen. Ansonsten: Hast Du Platz und Geld für eine Übekabine? Die ist schallisoliert.
 
Das mit dem Drummer wäre an sich ne gute Idee, aber er hat mit seiner Familie auch feste Zeiten zum üben (und für unsere Bandprobe) ausgehandelt, somit wird das auch schwierig. Ausserdem komm ich berufsbedingt meistens nur vor 7:30 oder nach 20:00 Uhr zum Üben, und da will mann dann auch nicht gerade stören. Habe auch schon probiert anderots "privat" einen Überaum für 1-2x 2h die Woche zu bekommen, aber wenn die dann hären dass man Saxophon üben möchte wirds meistens nix, spätestens nach dem zweiten mal wenn sie merken, dass man hauptsächlich Tonleitern übt und das zig- mal hintereinander...

Das mit den festen Musikzeiten habe ich auch schon versucht, aber wie du sagst es ist nicht leicht, wenn die NAchbarn das nicht einsehen wollen. Jedesmal angemotz zu werden wenn man sich über den Weg läuft, dafür hab ich dann echt keinen Nerv. Mein Hobby sollte mich entspannen- Konflikte habe ich auf der Arbeit jeden Tag genug...
 
Vielleicht kann man sich in einen schon genuzten Proberaum einmieten. Viel Platz wirst du für Dich alleine ja nicht brauchen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man per Zettel an der Wand eines Proberaumkomplexes etwas findet.
 
...in der Richtung vielleicht was ?
Bildschirmfoto 2018-12-20 um 13.36.12.png

..rechtlich gesehen scheint viel zu gehen, nur ist das natürlich keine echte Lösung, den Rechtsweg zu beschreiten. Landet sowas vor Gericht, ist das eigentlich nur ein Versagen der Kommunikationswege ...
https://www.alle-noten.de/magazin/ohne-nachbarschaftsstress-in-der-wohnung-musizieren/




auch lustig:
 
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Wenn alle Stricke reißen: An der Uni für Musikwissenschaften einschreiben und im Fachbereich die Probenräume nutzen. Aus eigener Erfahrung störst Du dort abends keinen mehr.

Grüße

Kreissäge
 
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Spiele seit ca. 4 Jahren Saxophon, das heißt eigentlich habe ich 2 Jahre gespielt und dann bin ich umgezogen…. Plötzlich hatte ich keinen Proberaum im Keller mehr.
Ja, war jetzt nicht so geschickt. Bei mir war es genau umgekehrt. Zuerst zu Spielen begonnen, dann (freundliche) Anfragen der Nachbarn, ob ich nicht auswärts üben kann, dann auswärts geübt und schließlich umgezogen. Nicht deshalb, aber es war eine weitere Motivation. Und die neue Bleibe musste "Saxophontauglich sein". Fixe Bedingung.

Ich weiß nicht wo Du wohnst und wie die Situation ist. Aber üblicherweise findet sich IMMER irgend eine Lösung.
  1. Wenn es in Deiner Gegend einen Musikverein, Kapelle, Feuerwehr, Schule etc. gibt - frag da. Oder frag Leute, die jemanden kennen, der da jemand kennt.
  2. Wenn Du eine Garage hast: Schalldämmen, Auto raus fahren, da üben.
  3. Musikladen in der Nähe? Frage dort, wo denn die Kunden alle spielen oder üben.
  4. Raus in den Wald und die Tiere erschrecken ist nicht für jeden was. Ebenso unter der Brücke spielen.
  5. Geh dahin wo man auf Musiker trifft oder auf Leute mit schalldichten Kellern/Lagern/Schuppen. Freunde Dich mit denen an. Ganz ernsthaft.
Wichtig ist die Erkenntnis, dass Du nicht der erste bist, der das Problem hast und auch nicht der Einzige. Viele haben das Problem und ebenso viele konnten es lösen. Vielleicht ist eine der Lösungen so, dass Du sie teilen kannst. Eventuell musst Du etwas Anreise einkalkulieren, wenn es nicht direkt im Haus ist.

Im Übrigen ist auch das Dämpfen von Blech Instrumenten nicht so einfach, weil sich auch dort das Spielverhalten ändert.

In der Band spiele ich hauptsächlich rhythmische Einwürfe ab und zu ein kurzes Solo selten eine 2. Stimme. Alles in allem also nichts außergewöhnlich anspruchsvolles.

Das klingt jetzt nicht nach etwas das extreme Übezeit beansprucht. Wenn es nur darum geht, den Ansatz zu behalten, tut's auch ein Silencer.
 
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Hm, Wohnen im hellhörigen Altbau war wohl auch bei mir ein Grund, warum ich Saxophon wieder dran gegeben habe - leider. Das Problem war weniger, dass sich jemand hätte im Haus beschweren können, da ich der Vermieter war ;-). Vielleicht die Nachbarn. Aber mich hemmt es einfach, wenn ich weiß, dass mir andere beim Übern zuhören. So ein Schaldämm-Sack habe ich daher auch mal probiert, aber das war die absolute Spaßbremse, miese Ansprach, und unbequemes Handling und überhaupt... Inzwischen kämen noch ähnliche Übezeiten wie bei Dir dazu, daher bin ich ganz froh jetzt E-Gitarre über Kopfhörer üben zu können.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du eine vernünftige Übemöglichkeit findest. Vielleicht ist ja eine Übekabine in Deiner Wohnung eine Option? Wenn Du tatsächlich auf ein ganz anderes Instrument wechseln würdest, nur um leiser üben zu können, warum dann nicht gleich auf etwas elektronisches/elektronisches? Das empfinde ich aber schon als harten Schnitt, was ja auch mit einem Neuanfang und wahrscheinlich erhöhtem Übeaufwand am Anfang verbunden wäre...

Gruß,
glombi
 
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Ich habe genau das Problem auch gehabt. Zuerst fanden die Nachbarn das Sax klasse und und fühlten sich nicht gestört, aber irgendwann wurde mir klar, dass das ganze Haus es hört, wenn ich
in meiner Wohnung Sax spiele. Das hat mir auch selbst nicht mehr gefallen und ich habe den Nachbarn nach paar frdl. Beschwerden erzählt, dass ich nur noch 1 Std. am Tag übe und das auch möglichst zurückhaltend.
Gleichzeitig habe ich mich an einem kleinen Ü Raum mit beteiligt, wo ich 7 Tage/24 Std. nach Absprache mit dem Hauptmieter ( drummer) völlig frei üben konnte. Das hat mich 50€ /mtl. gekostet und waren gute 4 Monate.
Ich habe mich da wirklich aufs üben konzentriert und das dann auch gerne mal 2 - 3 Std. oder länger.
Dann habe ich mir von einer Sängerin für 100 € ein ganz einfache Übungskabine gekauft. 1,20m x 1,20m x 2,00m Spanplattenkiste mit Tür und innen mit isolierendem Material ausgestattet.
Erster Test : die Nachbarn hören so gut wie nix mehr!! :) Und ich bin nun schon 1/2 Jahr ganz happy damit. Ich kann spielen, wann ich will und wie ich will.....wirklich sehr schön.
Vielleicht solltest du dir auch so etwas in Art besorgen. Gute Übungskabinen kosten reichlich, aber es geht auch günstiger. Wäre da noch zu den Nachbarn was durchgedrungen, hätte ich mit Isolierung von aussen noch etwas nachgeholfen, aber tut nicht nötig.
Wenn du nur Zeit vor 7.00 h und nach 20.00 h hast, wäre so eine einfache Kabine doch ideal für dich. Vielleicht kostet auch das etwas mehr als 100 €, aber für +/- 400 € baut dir doch jeder Tischler/Handwerker so ein Teil ruckzuck zusammen, natürlich incl. Material oder du versuchst dich gleich selbst, so schwer ist das nicht.
Ich werde trotz Kabine wieder ne günstige Beteiligung an einem Proberaum suchen, vielleicht klappt das günstig mit einer Band, mit der ich gerade übe und die auch bald einen Raum sucht. Es hat schon was, ausschliesslich fürs Musik machen einen Raum zu haben.

:) Das waren die ersten Reaktionen:

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Nur leise spielen ist ein schlechte Idee, macht auf Dauer den Sound kaputt.
Saxophon muss beides, leise und laut!

Grüße,

Kokopelli
 
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Hallo ferd

Ich bin zwar flötist und Streicher, also nicht ganz so laut wie du mit dem Sax, aber hatte trotzdem ähnliche Probleme da ich zeitlich halt mehr als nur eine Stunde übe... Und das dann den Nachbarn nicht alles zumuten wollte. Habe dann in der Kirchengemeinde gefragt und kann nun da im "Jugendheim" üben wenn nicht besetzt. Ab und an nutze ich auch die Kirche, außerhalb der Gottesdienst zeiten.
Ne alternative auch für dich?
Gruß
 
In meiner Nähe ist ein Güterbahnhof am Stadtrand mit Parkplätzen und Spazierwegen. Dort übt einer regelmäßig im eigene Auto Trompete und ab und an einer Dudelsack mitten auf dem Weg. Interessiert niemanden, die Züge und angrenzende Bundesstraße sind lauter :D
Evtl gibt es ja in der Nähe des Threadstarters einen solchen Rückzugsort.
 
Ein einer ähnlichen Stelle habe ich mal zwei Alphornbläser kennengelernt, mitten im Flachland. Waren sehr nett und konnten auch zu Hause nicht richtig üben ;-)
 
...neulich eine Trompeterin im nahegelgenen Stadtwald bei Arban-Etüden erwischt :D

Als Spieler metallener Instrumente hat man in dieser Hinsicht einen gewissen Vorteil weil die Instrumente nicht so klimaanfällig sind. Bei Holz wäre mir das im größten Teil des Jahres zu heikel.

Ich glaube, Trompete verlagert dein Problem nur, dann dauerhaft will man ja nicht nur mit Dämpfer spielen.
 
... ich habe mir eine gebrauchte Sauna für 150€ in der Garage aufgebaut (ok, Auto passt da nicht mehr rein, dafür stelle ich es woanders ab und laufe nach Hause (ca. 6'), dafür kann ich tröten, wann, was und wieviel ich will).

Ich habe vor allem gemerkt, dass ich "mit angelegten Ohren" gespielt habe und bei jedem Gefühlsausdruck am Horn merkte "Oh oh, das gibt wieder Mecker!", ich hab nur noch mit angezogener Handbremse gespielt, das ging mir sooo auf den Sack! Wozu ein tolles Horn spielen, wenn man nur noch hüsteln darf??? Ansonsten mal bei Kirchen, Vereinen oder Lagern nachfragen, die haben oft ein freies Plätzchen. Dafür braucht man Geduld. Aber: Tu' etwas, es gehen Türen auf, von denen man noch nicht wusste, dass es sie gibt. Vor allem hebt es die Motivation.
Zweitens: Sag es jedem, der laufen kann, oft ergeben sich neue Chancen durch "Zufall".
 
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Bei uns hat sich das Problem zwar erfreulich durch Hauserwerb erledigt (da kann man nachts um zwei tröten - wenn man die Fenster zu lässt) , aber ich hätte mir sonst wohl auch eine Kabine angespart und aufgestellt. Saxophon nur gedämpft zu spielen, wäre irgendwie auch wie nicht Saxophon spielen.
Habe mich übrigens (weit nach 50) auch noch mit Trompete und Flügelhorn angefreundet. Vorteil: rückenschonend, kann man selbst noch hingefläzt auf dem Sofa spielen, ist (in meinem Fall) leise am schönsten. In dieser Lautstärke dann ganz sicher nachbarsicher. Nachteil: Lernphase wesentlich länger, Blasansatz weit schwerer und penibler zu erlernen. Hat aber geklappt.
 

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