Problem: Orgel-Sound hängt sehr von PA ab

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Inge A. Lotti
Inge A. Lotti
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Hallo allerseits,

ich habe versucht, auf meinem Nord Electro zu Hause mit Kopfhörern ein paar typische Deep-Purple-Orgelsounds nachzustellen. Das klang ganz gut, in Ermangelung des Original-Verstärkers natürlich nicht 100%ig wie bei DP, aber ich war zufrieden.

Im Probenraum (und bei kleinen Gigs) spiele ich über einen Traynor-K4-Amp - und über den klingt alles völlig anders. Die Feinheiten, die den typischen Sound ausmachen, sind weg... Nun könnte ich versuchen, die Sounds so zu ändern, dass sie über den Amp spannender klingen (wenn auch nicht wirklich nach DP). Ich fürchte nur, wenn wir bei einem größeren Gig über die Saalanlage spielen, klingt wieder alles völlig anders, und dann habe ich nicht die Zeit, alles umzubasteln.

Wie löst ihr das Problem?

Grüße
Inge
 
Eigenschaft
 
Moin Inge,
ich habe mir so 5-6 Orgelsounds auf meinem Kurzweil gespeichert,mal mit,mal ohne diverse Effekte und begebe mich völlig in die Hände unseres Tonmenschen,der die Sounds kennt und je nach Location/Akustik etc diesen oder jenen von mir fordert und bekommt.Hat etwas gedauert bis es so reibungslos funktioniert hat aber nun sind alle zufrieden.Schön wenn man dem "Toni" so vertrauen kann!! :great:
gruss-Rex
 
Hallo Inge,

verabschiede Dich von dem DP-Sound und kreiere Deinen eigenen und der muß dann super rüberkommen, daß Du damit zufrieden bist.

Grüße

Ippenstein
 
Hallo Inge,

das ist nicht nur ein Problem von uns Orglern/Keyboardern, sondern ein genrelles PA-Problem. Glaube mir, jeder Gitarrist, Bassist, Bläser oder Drummer kennt es! Deshalb ist es für mich wichtig, dass ich einen sehr guten Bühnensound habe (Roland SA-300). Was dann tatsächlich unten rauskommt, ist Sache des Mischers und weitestgehend außerhalb meines Einflussbereiches - ich kann´s ja nie wirklich kontrollieren.

Prinzipiell aber gilt: was auf der Bühne schon bescheiden klingt, wird über die PA sicher nicht besser!
 
Hallo Inge,

Live-Sounds mit dem Kopfhörer erstellen ist grundsätzlich schon mal eher ungünstig.
Erstens hast du ein extremes Stereopanorama, welches den normalen Hörgewohnheiten nicht gerade gut entspricht, zweitens klingen die meisten Kopfhörer Hifi-mäßig schönfärberisch und nicht neutral.
Ausnahme: Es handelt sich um sehr hochwertige Studiokopfhörer, welche auch als Abhöre geeignet sind. Das Problem mit dem Panorama bleibt aber bestehen.

Ich nutze zur Soundprogrammierung meine Livemonitore, welche ein relativ neutrales Klangbild haben. Durch Abgleich mit unserem Toni beim Soundcheck wird das ganze permanent optimiert - mittlerweile kenne ich auch die kritischen Frequenzbereiche sehr gut und weiß eigentlich schon im Vorfeld, dass das Ganze auch auf der großen PA passt.

Dein Weg mit den Kopfhörern kann dann funktionieren, wenn du das live immer wieder mit den verschiedenen Anlagen gegencheckst und so mit der Zeit ein Gehör für die richtigen Frequenzbereiche bekommst. Wichtig ist hier vor allem, immer mit der gleichen Abhöre zu programmieren.

Stephan
 
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich habe schon ordentliche Kopfhörer (AKG K-240), und ich strebe auch nicht an die DP-Sounds unbedingt originalgetreu nachzuspielen. Ich will die "typischen" Hammondorgel-Sounds der 70ger, die ich so liebe, und was mich stört, ist der große Unterschied.

Wahrscheinlich wird's auf einen anderen Amp hinauslaufen. Ich bin da etwas in der Zwickmühle - unser Gitarrist will die Orgel am liebsten über einen Gitarrenamp mit ordentlicher Zerre schicken, ich hätte die Sounds lieber unverfälscht - der Traynor war als Kompromiss gedacht, aber er kann eben beides nicht richtig. (Ganz schlimm ist Traynor und Klavier oder gar Akkordeon - nutze ich zum Glück selten, klingt wie aus dem Eimer.) Über eine große PA kann's dann schon besser klingen, weil Frequenzen rüberkommen, die mein kleiner "Brüllwürfel" einfach verschluckt. Einen eigenen Toni haben wir nicht, und auch nicht so viele Gigs, dass ich meine Sounds regelmäßig gegenchecken könnte...:(

Der nächste Auftritt ist aber bei einem Straßenfest, nur mit dem Traynor, da bleibt mir nichts anderes übrig, als die Sounds damit zu optimieren...

Grüße
Inge
 
Wahrscheinlich wird's auf einen anderen Amp hinauslaufen.

Das wäre wohl die sinnvollste Lösung - sobald verschiedene Sounds über den Amp gehen (Piano, Synth etc.) sollte der einfach möglichst neutral klingen - die Zerre für die Hammond kannst du ja mit deinem Key oder Zusatzgeräten wie Ventilator o.ä. machen, dass es für alle Beteiligten o.k. ist.

Es sollte aber vor allem für dich o.k.sein...;)

Stephan
 
Das wäre wohl die sinnvollste Lösung ... die Zerre für die Hammond kannst du ja mit deinem Key oder Zusatzgeräten wie Ventilator o.ä. machen
Leider auch die preisintensivste...

Die Overdrive-Simulation vom NE hat dem Gitarristen nicht gefallen, über den Ventilator denke ich eh nach - kann der das besser?
 
Ist natürlich alles Geschmackssache. Ich spiele das Voce V5+ Modul in Verbindung mit dem Ventilator, und für meinen Geschmack klingt gerade auch die Zerre wirklich hervorragend.

Bis vor kurzem hatte ich noch den Reußenzehn O&G vorgeschaltet - wäre aber wirklich nur im Studio relevant. Live braucht man den definitiv nicht - es sei denn als Vorverstärker, weil der Pegel des jeweiligen Geräts nicht ausreicht, um den Ventilator ausreichend in die Zerre zu bringen. Das kann man aber günstiger mit einem EQ o.ä. tun.
Für mein Voce-Teil war das zum Glück nicht erforderlich...

Stephan
 
Der wir das deutlich besser können. Beim Stage sind wirklich Welten dazwischen!

Mit dem Sound musst allerdings in erster Linie du dich wohlfühlen und nicht der Gitarrist, oder kauft der sich auch einen neuen Amp weil dem Keyboarder der Sound nicht gefällt? ;-)
 
D
Mit dem Sound musst allerdings in erster Linie du dich wohlfühlen und nicht der Gitarrist, oder kauft der sich auch einen neuen Amp weil dem Keyboarder der Sound nicht gefällt? ;-)

:great: das hatte ich mir verkniffen...
 
Ein typisches Keyboarderproblem ist die Bühnenverstärkung immer noch, finde ich. Hängt man nur am Monitor, wird die Möglichkeit, den Sound während des Auftritts zu beeinflussen, gering und man ist auf Gedeih und Verderb demjenigen ausgeliefert, der am Mixer steht/sitzt. Und das gilt für In Ear gleichermaßen. In einer vernünftigen guten Band sollte das kein Problem sein. Hab ich im Amateurbereich allerdings leider noch nicht erleben dürfen. Da hauen einem die Gitarristen manchmal schon auf der Bühne 100W um die Ohren (und beurteilen auch noch die Keyboardsounds). Das kann einem den Spaß an der Musik richtig vermiesen.
Deshalb finde ich persönlich einen Keyboardverstärker schon mal die richtige Wahl. Mich wundert jetzt ein wenig, dass der K4 dabei soo schlecht wegkommt, habe bisher einige gute Kommentare darüber gelesen (ihn aber leider noch nicht testen können). Vielleicht färbt er das Signal zu sehr und Du müsstest einen neutraleren Amp in Erwägung ziehen. Ich hab mal einen Motion Sound KP200 getestet und fand den in dem auch von Dir bespielten Genre sowohl mit Orgel (Nord C2) als auch Synth (Motif XS) schon recht durchsetzungsfähig. Vielleicht ist Manne's Roland SA auch eine Idee, der ist ja für das Ding hier auf Werbetour:p
 
Ich habe den K4 damals auch aufgrund der guten Kritiken im Netz gekauft. Man kann damit einen schönen dreckigen Orgelsound erzeugen, aber, ja, er färbt das Signal für meinen Geschmack zu sehr.

Nichts gegen unseren Gitarristen! Das beste Exemplar, das mir bisher untergekommen ist... ;) Dass er ein Mitspracherecht hat, liegt einfach daran, dass er die Songs schreibt und natürlich auch Vorstellungen hat, wie sie am Ende klingen sollen, während ich relativ neu dabei und noch in der Selbstfindungsphase bin :gruebel: Keine Angst, ich bastel die Sounds schon so, dass sie am Ende mir gefallen...

Ansonsten sind wir 'ne poplige Amateurband, aber im Gegensatz zu meinen früheren Bands sind die Leute so gut, dass das Musikmachen ein konstruktives Miteinander und kein Gegeneinander ist - nur fehlt leider die Zeit, alle Details gemeinsam auszufeilen.

Grüße
Inge
 
Hallo Inge,

ich habe das Problem dadurch gelöst, daß ich meine XK3c inkl. Zerre und Lesliesimulation durch nen Marshall Gitarrenamp (Vollröhre, stereo mit Boxen) jage und mit dem Setup dann erstmal den gewünschten Sound kreiere. Wenn das, was da rauskommt dann für die jeweilige PA mikrophoniert wird, hat die PA nur noch einen recht geringen Einfluß auf den Charakter des Endsounds. Damit hast Du dann das größtmögliche Maß an klanglicher Kontinuität, da Du ein von Abhörbedingungen vergleichsweise unabhängiges Setup hast.
Oder anders ausgedrückt:
Die jeweilige PA hat dann ungefähr den Einfluss, den die unterschiedlichen Stereoanlagen beim Abspielen der "Made in Japan" haben: Es klingt zwar immer etwas anders, aber immer nach Deep Purple.

Viel Spaß

Andreas
 
Vielleicht ist Manne's Roland SA auch eine Idee, der ist ja für das Ding hier auf Werbetour:p

...nein - auf Werbetour bin ich ganz sicher nicht. Nur habe ich - nachdem ich schon jede Menge andere Varianten probiert und damit auch viel Kelingeld kaputt gemacht habe - mit dem SA300 eine für mich optimal Lösung gefunden: hohe Lautsärke, guter (Stereo-) Klang und absolut easy und leicht zu transportieren !

Letztlich kann aber jeder nur für sich selbst entscheiden, welcher Amp für ihn der Beste ist - für mich ist es derzeit der SA300!
 
@manne: die "Werbetour" sollte natürlich ein Scherz sein...
Ich finde das Konzept des SA (Stereo) auf jeden Fall sehr interessant und kämpfe seit einiger Zeit, ob ich es mal damit versuchen sollte, denn allein ein gesicherter Wohlfühlfaktor beim Bühnensound wäre es mir wert. Der Preis ist allerdings schon eine Hausnummer...
 
Ich habe den K4 damals auch aufgrund der guten Kritiken im Netz gekauft. Man kann damit einen schönen dreckigen Orgelsound erzeugen, aber, ja, er färbt das Signal für meinen Geschmack zu sehr.

Servus Inge!

Wie schon geschrieben wurde, sollte man seine Sounds nach Möglichkeit immer auf dem eigenen Monitorsystem programmieren und nicht über Kopfhörer oder eine andere Abhöre. Ich schleppe dazu meinen K-4, den ich im Gegensatz zu Dir für das Nonplusultra halte, was für uns Keyboarder jemals erfunden wurde, nach jeder Probe wieder nach Hause.

Natürlich färbt der Amp den Sound, aber für mein Empfinden sehr subtil und musikalisch genau richtig. E-Pianosounds klingen warm und natürlich, und meine XK-3 klingt fast so wie über mein Leslie 145 (das ich aber nur bei großen Bühnen mit schleife). Ein Soloklavierperformance würde zwar auch ich nicht über den Traynor spielen, aber dafür würde ich auch kein Stagepiano hernehmen. Im Bandkontext klingen auch die Pianos so durchsetzungsfähig und druckvoll wie ich mir das vorstelle.

Und sind wir mal ehrlich: wer glaubt, daß irgendjemand die Klangfeinheiten eines bestimmtne Keyboardsounds raushört, wenn eine fünfköpfige Band anständig loskocht, der glaubt auch an den Osterhasen. :D

Grüße,
skymaster

PS: ja, man gibt nicht immer nur Vollgas, und ich spiele auch Jazz und Balladen. Es klingt trotzdem gut. :great:
 
Hallo Skymaster,

Kann das sein, dass gleiche Amps unterschiedlich klingen? Vielleicht ist irgendwas an meinem K4 kaputt - aber wie kriege ich das raus? Ich finde den Klang irgendwie verwaschen, dröhnig, als würden bestimmte Frequenzen fehlen...

Den K4 mit nach Hause zu nehmen, würde schon deshalb nichts bringen, weil ich da keinen Krach machen kann. Außerdem reicht es mir, zwei Keyboards in den 3. Stock zu schleppen... Nee, wenn, dann muss ich mir die Zeit nehmen und die Sounds im Probenraum einstellen. Über Klangfeinheiten lass ich mich jetzt nicht aus, dazu gab's hier schon genug Diskussionen...

Grüße
Inge
 
Hallo Skymaster,

Kann das sein, dass gleiche Amps unterschiedlich klingen? Vielleicht ist irgendwas an meinem K4 kaputt - aber wie kriege ich das raus? Ich finde den Klang irgendwie verwaschen, dröhnig, als würden bestimmte Frequenzen fehlen...

Servus!

Tut mir leid, daß ich erst jetzt antworte:
es kann schon sein, daß Dein Verstärker anders klingt als meiner. Vielleicht hast Du eine Hoch/Mitteltöner ruiniert oder er war von Anfang an kaputt. Das findest Du am Besten raus, indem Du einen mp3 Payer anschließt (Cinch ist ja praktischerweise an Kanal 3 vorhanden) und ein Stück, von dem Du genau weisst, wie es klingen soll, anhörst. Geh auch bei geringer Lautsärke mit einem Ohr ruhig mal nah an die Lautsprecher ran um herauszufinden, ob da alles spielt. Ich habe das gemacht und mit meiner Studioabhöre verglichen; da muß sich der K-4 nicht verstecken. Natürlich löst er nicht so fein auf und färbt ein Wenig - aber dafür ist er auch ein Keyboard Bühnen Amp geworden und keine Studiomonitor ;)
Du schreibst, daß Du dem Urteilsvermögen Deines Gitarristen vertraust. Der soll doch mal einen Ampmodeller (hat er bestimmt) dranhängen und dann hören, ob was fehlt oder überbetont wird.

Frohe Ostern,
skymaster
 
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Reaktionen: 2 Benutzer
Die Overdrive-Simulation vom NE hat dem Gitarristen nicht gefallen, über den Ventilator denke ich eh nach - kann der das besser?
Der wir das deutlich besser können. Beim Stage sind wirklich Welten dazwischen!
Meiner Meinung nach ist da kein Riesenunterschied zwischen der Zerre vom Ventilator und der internen vom NE2 (hab sie gestern mal direkt verglichen). Das was den Unterschied macht, ist die Lesliesim vom Ventilator - über die klingt auch die interne NE2 Zerre viel besser.
Imho hat eh allgemein die Amp/Speakersim und der entsprechende Frequenzverlauf einer Lesliesim den größten Einfluss auf den Overdrivesound.
 

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