Problem mit Stück von F.Schubert ( Adagio G-Dur D.178)

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xXDaveXx
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Guten Tag, ich bin gerade dabei das oben genannte Stück zu erlernen und bin dabei auf eine Stelle gestoßen, die ich nicht auszählen kann bzw einen Tipp brauche, wie ich sie auszähle. Es ist die Stelle mit dem Triller, der übergebundenden Viertel auf 7 32, gefolgt von zwei sechzentel sechstolen (Darunter steht als Anweisung Diminuendo). Danke schonmal für die Antwort.

Lg Dave

PS: Anhang beachten, Stück ist beigelegt

Anhang entfernt, da Urheberrecht nicht klärbar. Statt dessen Link setzen? --Distance

ok, hier der Link ->
http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/9/96/IMSLP08917-Schubert_-_D.178_-_Adagio_in_G_Major.pdf
 
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Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
ich nehme an, Du meinst Takt 55.

Auf Taktzeit "1" steht die Viertelnote "D" mit dem Triller. Durch die Fermate über der Note wird dieser Ton und damit natürlich der Triller deutlich länger als seine eigentliche "Verweildauer" - eine Zählzeit - gespielt. Wie lange genau, dafür gibt es keine Handlungsanweisung. Das liegt beim Spieler, bei seinem musikalischen Gefühl.

Auf Taktzeit "2" stehen die sieben Töne aufwärts, eine D-Dur-Tonleiter. Deren erster Ton "D" wird an den vorhergehenden Triller angebunden. Das heißt, der letzte Ton des Trillers wird zum ersten Ton der folgenden Tonleiter. Wie schnell genau diese Töne/Tonleiter gespielt werden sollen, steht auch nirgendwo, es ist Interpretationssache. Aber sie werden so schnell gespielt, dass die Taktzeit "2" schneller vorbeigeht als die Taktzeit "1" mit dem Triller.

Auf Taktzeit "3" steht eine Sechstole - ein chromatischer Lauf; eine weitere Sechstole - auch ein chromatischer Lauf - auf Taktzeit "4". Diese beiden Sechstolen sollen jeweils so schnell wie die Taktzeit "2" gespielt werden. Es ergibt sich so insgesamt ein Lauf aufwärts über die Taktzeiten "2", "3" und "4". Auch hier gibt es keine genauen Tempoangaben. Man spielt diesen Lauf so, dass er harmonisch zum Triller vorher und zum ganzen Stück passt. Man könnte sogar den Lauf langsamer anfangen und das Tempo steigern, auch das ist möglich, je nach Interpretationsabsicht.

Fazit: Der Takt 55 besteht aus einem nach Gusto langen Triller und einem Lauf aufwärts über knapp zwei Oktaven. Das Tempo ist, typisch für die Romantik, variabel, vom Spieler frei gestaltbar. Wenn Du Dir Interpretationen der Nummer anhörst, wirst Du merken, das die Temposchwankungen geradezu ein Charakteristikum des Stückes sind. Man kann beim Anhören nirgendwo "straight" mitzählen. Niemand spielt es mit einem konstanten Tempo wie beispielsweise eine Bach-Nummer. Das würde sich auch komisch anhören und zu dieser Musik nicht passen.

CW
 
Eine kleine Ergänzung dazu:

Der Einfachheit halber denken wir uns das Stück im 4/4 Takt, notiert ist es ja im Allabreve (2/2)

Die Balken derTriolen/16tel/32tel-Notation markieren häufig die Vierteleinteilung: Schaut man z.B. den Takt direkt darüber an, so findet man in der rechten Hand lauter 8tel-Triolen, jede Triole unter einem Balken. Jeder Balken markiert eine Viertelnote, d.h. daß die jeweils erste Note unter jedem Balken auf Zählzeit 1, 2, 3 bzw. 4 steht.

So auch an der gefragten Stelle: die erste Viertel auf Zählzeit 1 ist die Fermate und tatsächlich eine Vietelnote d'. Auf Zählzeit 2 befindet sich die erste Note des nächsten Balkens (der eine 16tel, und sechs 32tel zusammenfasst), hier immer noch ein d', angebunden an die 1. Auf Zählzeit 3 befindet sich die erste Note der ersten Sechstole, ein d'', auf Zählzeit 4 die erste Note der zweiten Sechstole, hier ein gis''.


An den Balken kann man also häufig den Grundtakt ablesen.

Viele Grüße,
McCoy
 

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