Proberaum / Studio (Innenausstattung) || An die Schallexperten und Innenausstatter ;)

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von den Recording-Startern zur Raumakustik verschoben. MfG. Basselch

Hallo zusammen,

ich bin grade dabei in einem Kellerraum ein Proberaum für meine Band auszubauen.
Zudem möchte ich gerne in dem Raum später Livemitschnitte oder einzelne Instrumente bestmöglichst aufnehmen.
Das Mischpult, der Computer und alles andere was zum aufnehmen erforderlich ist befinden sich in einem Nebenraum (mit Sicht in den Proberaum).
Im Proberaum (welcher länglich ist) soll später rechts Schlagzeug und alle Instrumente aufgebaut sein und links im Raum eine Sitzecke mit Couch und Tisch.
Ich möchte den Kellerraum so gut es geht gegen den Schall dämmen. Es befindet sich eine schwimmende Bodenplatte im Raum um möglichst den Körperschall auf die Wände einzudämmen.

Nun ist meine Hauptfrage welchen Boden ich in den Proberaum machen soll um bestmöglichsten Klang beim Proben und auch bei den Aufnahmen zu erreichen.
-> Teppich oder lieber Laminat / Parkett?

Was sollte ich sonst bei der Innenausstattung vom Probe- / Aufnahmeraum beachten?

Was für eine Tür sollte ich vom Proberaum in mein Zimmer wo der PC, ... steht benutzen?
-> Die Schalldämmung macht ja wenig Sinn wenn ich ne normale Holztür reinbau?!


Gerne kann ich Bilder von den Räumen machen und diese hochladen, falls das erwünscht sein sollte :)
Ich danke euch für Eure Unterstützung

Liebe Grüße,
Marco
 
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Mit deinem Unterfangen wärst du sicher im Raumakustik-Unterforum besser aufgehoben, ich will aber trotzdem schonmal grob was dazu schreiben.

...mittlerweile verschoben. MfG. Basselch

Den Raum nach außenhin Schalldicht zu machen ist kostspielig und mit viel Arbeit verbunden. Du hast schon einen schwimmenden Boden, was gut ist. Türen und Fenster müssen absolut Luftdicht schließen, was sich mit entsprechenden Gummidichtungen noch recht einfach machen lässt. Wirklich gute Dämmung bekommst du aber nur durch eine sogenannte "Raum-In-Raum"-Konstruktion. (kannste mal googln)

Die Raumakustik im inneren des Raumes steht auf einem anderen Blatt. Hier behilft man sich mit Absorbern und Diffusoren um den Nachhall zu beeinflussen. Poröse Absorber sind recht einfach und preiswert zu bauen. Unter dem Stichwort "Superchunks" findet man etliche Anleitungen. Man kann sowas auch kaufen, aber man kommt deutlich günstiger wenn man selber Hand anlegt.

Der Boden in den meißten Studios ist Schallhart. Oft liegt Laminat oder Parkett aus. Die Reflexion vom Boden ist oft die einzige die man haben will.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke dir für deine Antwort.
Ich bin erst seit heute im Forum und hab mich auch umgeschaut, dass ich das auch richtig poste.
Ich muss wohl das mit der Raumakustik übersehen haben :/

Vielen Dank schon einmal für deine Infos. Schalldicht werde ich den Raum ohne "Raum-in-Raum-Konstruktion" nicht bekommen, das ist mir klar.
Das Ziel ist es ihn so Schalldicht wie möglich zu bekommen, da eine "Raum-in-Raum-Konstruktion" zu aufwendig und zu kostspielig ist.

Liebe Grüße,
Marco
 
In diesem Fall müssen zumindest alle Zugänge zum Raum luftdicht verschließbar sein. Hat der Raum Fenster?
Bei der Tür gilt halt: Je schwerer desto besser. Es gibt auch dicke, massive Holztüren. Oft baut man auch zwei Türen ein.

Für den Sound im Raum muss man aufpassen dass man nicht zuviel dämmt. Generell ist das Problem, dass sich hohe Frequenzen viel einfacher dämpfen lassen als tiefe. Dünner (Noppen-)Schaumstoff schluckt nur hohe Frequenzen und wird dadurch den Raum mulmiger klingen lassen. Beim Proben wie auch beim Aufnehmen will man aber vor allem einen aufgeräumten Bass- und Mittenbereich.

Deshalb braucht man sehr dicke Absorber. Die günstigste Möglichkeit besteht darin in jeder Raumecke Breitbandabsorber aus Mineralwolle zu montieren. Im einfachsten Fall stapelt man einfach Steinwollplatten übereinander und verkleidet sie mit einem mit Stoff bespannten Holzrahmen. Flatterechos zwischen den Wänden lassen sich mit vereinzelten dünneren (10cm) Mineralwolle-Absorbern mildern. Im Idealfall wird auch die Decke behandelt, was aber logischerweise aufwendiger ist.

Da das Schlagzeug maßgeblich die Gesamtlautstärke der Band bestimmt, lohnt es sich um selbiges herum viel zu absorbieren. Dann müssen alle Amps nicht mehr so weit aufgedreht werden, was wieder die Lärmbelastung nach draußen verringert.
 
Super hilfreiche Tipps von dir!!
Genau das hab ich mir von dem Forum versprochen :)

Der Raum hat einen Lichtschacht mit Fenster, ein "Studiofenster" ins Nebenzimmer (welches aus 2 Glasscheiben besteht mit Luft dazwischen) und eine Tür.
Bei der Tür gäbe es eventuell tatsächlich die Möglichkeit eine Doppeltüre einzubauen. Wenn der Boden drin ist werde ich mal mit meiner Band proben und dann Schritt für Schritt die "Schallschutzmaßnahmen" durchführen.

Wäre ein Teppichboden eine gute Alternative zum Laminat / Parkett ?
Dieser würde doch ein Teil des Sounds schon einmal dämmen?!

Außerdem steht ja später eine relativ große Stoffcouch drinnen. Könnte diese sogar für besseren Klang sorgen?

Vielen Dank für deine Hilfe!
 
Teppich hat halt auch das Problem nur hohe Frequenzen zu schlucken. Wenn der Rest des Raums unbehandelt ist, dann ist's natürlich besser als nichts. Sobald einige Absorber im Raum hängen kann man aber auf den Teppich wieder verzichten.

Für Aufnahmen ist ein reflektierender Boden halt garnicht schlecht. Die Reflexion vom Boden hat man in der Natur nämlich immer und das Ohr ist daran gewöhnt.

Den Lichtschacht müsst man halt notfalls schließen bzw zustopfen, falls da zuviel Schall austritt. Fensterscheiben fangen leider auch an zu schwingen und leiten so den Schall nach draußen weiter.

Gruß!
 
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Hallo, Marco,

bei allen Schalldämpfmaßnahmen, die die Luftversorgung des Raumes stören, bitte an ausgiebiges Lüften nach den Proben denken, denn die Luftfeuchtigkeit wird enorm hoch.
Ansonsten bei Arbeiten im Raum: Wenn Du nicht "Überdämmen" willst (sprich den Raum akustisch "töten"), dann solltest Du darauf achten, nicht alle Wände zu behandeln - immer nur zwei aneinandergrenzende. So hast Du immerhin vermieden, daß zwei glatte, unbehandelte Raumwände sich direkt gegenüberliegen.

Viele Grüße
Klaus
 
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Ist das egal welche Wände ich behandel?
Oder soll ich zum Beispiel unbedingt die Wand gegenüber vom Schlagzeug behandeln?
Eventuell werde ich nacher mal Bilder vom Raum machen und einzeichnen wo ich was stehen haben möchte.
Vielleicht könntet Ihr mir dann sagen wie ich das am besten anstell :)

Vielen Dank auch für deine Hilfe Klaus! :)

BTW Vielen Dank fürs verschieben!!!
Nächstes mal werd ich noch genauer schauen! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das Schlagzeug in einer Ecke steht, dann würde ich intuitiv die Wände behandeln die diese Ecke bilden.

Es geht ja nur darum ein paar Absorber aufzuhängen. Die Wand sollte keines Falls komplett behandelt werden. Einige 100x60cm Panele (so gibts die Wolle zu kaufen) im Raum verteilt aufgehangen sollten den Nachhall schon deutlich mindern. Man kann sie ja auch so auf alle Wände verteilen, dass sich keine Panele gegenüberliegen - quasi auf Lücke.

In meinem alten 20qm Probenraum hatte ich sechs solche Panele hängen, was eigentlich für mich zum üben und proben völlig ausgereicht hat. In den Ecken hatte ich da garkeine Absorber. Allerdings war mein Wissen über Akustik damals noch sehr begrenzt. ;)

Der Hinweis auf die Luftfeuchtigkeit ist übrigens sehr wichtig. Immer gut lüften.
 
Reicht da ein kleines Doppelfenster wos zu nem Lichtschacht raus geht?
Das Fenster ist nicht das größte..
Mein Wissen was Akustik betrifft ist leider auch sehr begrenzt und deshalb hab ich mir gedacht ich frag euch mal ;)
 
Oder soll ich zum Beispiel unbedingt die Wand gegenüber vom Schlagzeug behandeln?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Schlagzeug möglichst weit von reflektierenden Wänden weg sein muss. Das kann man sich auch überlegen. Die Reflexionen sollen den Raumeindruck verstärken, nicht aber zu (topfig klingenden) Kammfiltereffekten führen. Daher im Zweifel die nächsten Wände zum Schlagzeug bedämpfen. Und am besten die Decke darüber. Denn auch die Decke ist eine parallele "Wand" zum Fussboden. Parallele reflektierende Wände gegenüber sollte man vermeiden (-> Flatterechos).
 
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