Probenraum im Neubau: Estrich oder nicht?

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bjoerngiesler
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Hallo Kolleginnen und Kollegen,

wir bauen grade ein Reiheneckhaus und haben im Keller einen Probenraum von ca. 30m2 eingeplant. Meine Frau spielt Schlagzeug, ich Baß, und wir sind beide vollzeit-berufstätig, können also nur abends üben und würden gern auch unsere abendlichen Proben mit der ganzen Band dort abhalten ==> dat Ding muß schalldicht. Es gibt eine Menge sehr informative Threads in diesem und in anderen Foren zum Thema Raum-im-Raum-Konstruktion, und ich hab gefühlt alle gelesen :)

Meine Frage an die Experten unter Euch dreht sich um die Fußbodenkonstruktion. Normalerweise setzt man ja bei einer Raum-im-Raum-Konstruktion auch einen neuen Fußboden ein (hier z.B. auf Tennisbälle). Man hat also von unten den Aufbau Betonfußboden - Estrichdämmung - Estrich - Entkopplung (Tennisbälle) - Raum-im-Raum-Fußboden. In unserem Neubau haben wir ja noch einige Freiheitsgrade. Ich hab mich jetzt gefragt, ob es möglich ist, mit einer speziellen Unter-Estrich-Dämmung den Estrich so vorzubereiten, daß man auf diesen doppelten Fußboden verzichten kann, also quasi einen Aufbau Betonfußboden - spezielle entkoppelnde Dämmung - Estrich.

Oder ob wir evtl. den Estrich stattdessen komplett weglassen, also Betonfußboden - Entkopplung (Tennisbälle) - Raum-im-Raum-Fußboden.

Damit würden wir erstens den Aufwand reduzieren. Zweitens hab ich auch ein gewisses Problem mit der Deckenhöhe, ich spiele nämlich seit Neuestem Kontrabaß... und damit ist mir mit jedem Zentimeter mehr vertikalem Platz extrem geholfen.
 
Eigenschaft
 
du meinst vermutlich einen schwimmenden estrich. dieser liegt auf dämmplatten auf bzw ist von dämmmaterialien umgeben, so dass keine körperschall-verbindung zum restlichen gebäude besteht.
 
Ja, genau. Einen schwimmenden Estrich bekommen wir sowieso überall. Nur liegt der ja vollflächig auf dem Dämm-Material auf, und ich frage mich halt, ob die dadurch gegebene Dämmung ausreicht, ob man mit spezifischem Dämm-Material hier weiterkommt oder noch weiter entkoppeln muß.
 
ich kenne mich da nicht aus, aber ich vermute auch dort gibt es unterschiede was das dämmmaterial oder die stärke der schicht betrifft. du kannst dich bei der baufirma ja erkundigen, ob es materialien speziell zur akustischen entkopplung gibt.
 
Also gerade bei einem Neubau würde ich unter allen Umständen Spezialisten wie ACM oder Concept-A zu rate ziehen und nicht mit Super-Pfusch wie Tennisbällen im Bodenaufbau anfangen. Professionelle Planung und die korrekte Ausführung zusammen kosten sicher nur einen Bruchteil von "Pfusch+Material+Verschlimmbesserung+Rückbau". Auf sog. "Spezialisten" die Akustikbau auf dem Firmenfahrzeug stehen haben würde ich mich auch keinesfalls verlassen. Schallschutz ist komplex und vor allem kontra-intuitiv, was sich richtig "anfühlt" ist meistens falsch und umgekehrt, kleinste Detail-Fehler bei der Ausführung können praktisch alles zunichte machen.
 
Also gerade bei einem Neubau würde ich unter allen Umständen Spezialisten wie ACM oder Concept-A zu rate ziehen

Klingt gut. Was würde sowas schätzungsweise kosten? Nach mehreren 100T€ Hausbau ist nicht mehr soviel T€ für Schalldämmung übrig.

und nicht mit Super-Pfusch wie Tennisbällen im Bodenaufbau anfangen.

Die fand ich auch zunächst etwas gewagt... vor allem die Langzeittauglichkeit, das Gummi wird bestimmt auf Dauer brüchig. Deshalb ja die Frage nach dem Estrich.
 
Klingt gut. Was würde sowas schätzungsweise kosten? Nach mehreren 100T€ Hausbau ist nicht mehr soviel T€ für Schalldämmung übrig.

Das wird von vielen Faktoren abhängen, daher werden Dir das diese Firmen nur selbst sagen können. Auch hier im Forum sind einige Studioplaner unterwegs. Die Prioritäten - mehrere 100T€ vs. Tennisbälle - verstehe ich allerdings ehrlich gesagt nicht wirklich.

Die fand ich auch zunächst etwas gewagt... vor allem die Langzeittauglichkeit, das Gummi wird bestimmt auf Dauer brüchig. Deshalb ja die Frage nach dem Estrich.

Im professionellen Bereich kommt da ein Material namens Sylomer oder Sylodyn zum Einsatz. Das kostet zwar um den Faktor 100 - 1000 mehr als Tennisbälle, ist aber eben wirklich genau für den Zweck konzipiert.
 
Das wird von vielen Faktoren abhängen, daher werden Dir das diese Firmen nur selbst sagen können. Auch hier im Forum sind einige Studioplaner unterwegs. Die Prioritäten - mehrere 100T€ vs. Tennisbälle - verstehe ich allerdings ehrlich gesagt nicht wirklich.

Halthalthalt. Die Tennisbälle kommen nicht von mir, sondern von dem verlinkten Foristen -- und ich hab ja meine Zweifel schon kundgetan. Die Priorität - mehrere 100T€ für ein Haus vs. weitere mehrere T€ für einen schallgedämmten Probenraum - wird jeder verstehen, der eine Ehefrau hat, die zur Frage besseres Parkett vs Probenraum eine sehr dezidierte Meinung hat.
 
Ich wollte hauptsächlich drauf hinaus, daß es sein kann, daß schlicht die RICHTIGE, FACHKUNDIGE Planung das perfekte Ergebnis liefern kann, u.U. ohne relevante Mehrkosten bei der Umsetzung. Erstmal "normal" bauen und DANN "schlau machen" und umsetzen wird in jedem Fall teuer, u.U. ist ein wirklich befriedigendes Ergebnis gar nicht mehr möglich. Gerade wenn Schlagzeug gespielt und sogar ganze Bandproben abgehalten werden sollen, stellt das an den Schallschutz absolut höchste Anforderungen. Hinzu kommt, daß abends geübt werden soll, also wohl zu offiziellen Ruhezeiten. Das alles sind Umstände, wo meine Einschätzung lautet: Wenn das kein Profi macht, versenkst Du allenfalls viel Geld, kannst den Raum aber praktisch nicht nutzen. Auf den Tennisbällen reite ich nur rum, weil alleine das Inbetrachtziehen und das "mal ein bißchen in Foren stöbern" impliziert, daß da eine fatale Fehleinschätzung vorliegt, was das Level eines solchen Projektes angeht. Viele Leute glauben, man könne so ein Maß an Schallschutz halt mit ein paar billigen Tricks erreichen, vor dem Irrglauben möchte ich Dich schlicht bewahren.
 
da estrich sowieso mittlerweile standard ist würde ich die raum im raum konstruktion darauf aufbauen

ziel ist es ja in diesem fall so vielschichtig wie möglich mit materialien verschiedener dichte zu arbeiten!
so hab ich es zumindest in der berufsschule gelernt...

mein vorschlag:
beton-styropor trittschalldämmung-fließestrich-gutex trittschalldämmung-osb trockenestrich-bodenbelag
 

Mal ein Original-Zitat von einem professionellen "Studiobauer": "Styropor wird als erstes rausgerissen, ist viel zu hart." Das ist also genau so ein Tip, der dem "Beratenen" dreifach Geld kostet, einmal um's zu machen, dann wieder rauszureissen und dann richtig zu machen. Die immer wieder gern erzählte Geschichte mit Medien unterschiedliche Dichte ist auch irrelevant. Es gibt drei entscheidende Punkte:

- Schwingungsisolierung
- Masse
- Masse-Feder-System durch zweischaligen Aufbau

Alles andere ist trivial, falsch oder irrelevant bei solchen Projekten.

Problem ist u.a. auch, dass die sog. "Akustikbauer" im normalen Wohnbau auf Frequenzbereiche "schauen", die im Studiobau relativ egal sind, da bestimmt alleine die Dämmung im Bassbereich. Der meist katastrophale Schallschutz im normalen Wohnungsbau spricht imho Bände über das sog. Know-How der "Akustikbauer". Man kann mal ganz flott mit einer falschen Schraube die Hälfte der Schalldämmung verlieren...
 
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- Schwingungsisolierung
- Masse
- Masse-Feder-System durch zweischaligen Aufbau

ist alles in meinem vorschlag beachtet :nix:

des weiteren ist trittschallstyropor ziemlich weich
kann mir auch nicht vorstellen dass man fließestrich noch weicher lagern kann wegen bruchgefahr
 

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