Probenraum für Schlagzeug dämmen-

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Heyho!

Trotz einiger hilfreicher Posts sowohl in diesem Forum als auch in anderen habe ich bisher leider nicht ganz das gefunden, was ich gerne hätte.
Also:
Nach 4 Jahren Lärmbelästigung der gesamten Nachbarschaft möchte ich mein Schlagzeug endlich in einen anderen Raum schaffen, um dort relativ unabhängig von Zeiten zu spielen (d.h. NICHT, dass ich nachts um 3 Uhr proben will, sondern nur außerhalb der vom Nachbarn erbetenen Zeiten).
Mir steht nur ein wirklich kleines Budget zur Verfügung und ich möchte da auch nicht für tausende Euro eine Raum-in-Raum-Konstruktion einabauen lassen etc.
Es geht mir einfach nur darum, zu erfahren ob man das ganze noch ein wenig dämmen kann und wie.

Um den Raum zu beschreiben: Das ganze ist in einem Fachwerkhaus. Der gesamte untere Teil davon steht frei bzw. dient nur als Flur, und dort darf man somit ruhig etwas hören. Die oberen Etagen sind bewohnt, allerdings dringt durch die Decke absolut nichts, dem Fachwerk sei Dank (bereits ausprobiert).
Mein einziges Problem in diesem Raum sind die Fenster, welche zu einem Hof hinliegen und somit auch zur Nachbarschaft. Dadurch dringt leider eine Menge und zumindest dann, wenn die Nachbarn auf dem Balkon sitzen ist es für sie gut hörbar.
Ziel ist also, die Fenster soweit und so billig wie möglich dicht zu machen. Mir ist natürlich klar, dass die Base da immer durchkommen wird, aber die Betonung liegt hier wie gesagt auf: Soweit wie möglich (falls überhaupt möglich).
Eventuell würde ich auch noch eine Dämmung der Tür(en) anstreben, da diese nur aus Holz sind.

Anbei sind einige Fotos von dem Raum. Schlagzeug steht schon fast komplett drin, hab es wie gesagt schon ausprobiert und würde zur Not auch ohne weitere Dämmung dort proben :rolleyes:

Bin offen für jede Art von Idee, mag sie noch so amateurmäßig sein ;)

MfG
Jakob
 
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He Jakob

Das Simpelste wäre vermutlich mal einfach die Fensterversenkungen komplett zu verschließen.
Am besten einfach zubetonieren. :D
Nur Schaumstoff reinstopfen (ala alter Matratze) kann auch was bringen, würde aber nicht allzuviel davon erwarten.
Falls du sowas zufällig zur Hand hast (und es niemand vermissen würde), kannst du das ja mal ausprobieren.
Ansonsten hilft bekanntlich Masse. Also Griffe abmontieren und eine dicke Holzplatte, Ziegelsteine uwa.
(wenn dir was schwereres einfällt immer her damit) direkt vor das Fenster.
Davor kann dann irgendeine Steinwolle/Mineralwolle und nochmal eine Platte davor.
Ich kann nicht wirklich abschätzen welche genaue Konstellation dir am meisten bringen würde.
Vielleicht kannst du eh selbst ein bisschen ausprobieren.
Wichtig ist immer möglichst jede direkte Schallverbindung zu unterbinden.. Also keine Lücken und offenen Stellen.

Falls du die Fenster behalten willst (was ich auch gut verstehen könnte) wirds schwierig. :gruebel:

Bassdrum schreibt man übrigens nicht wie die englichsche Basis (Base). :)

LG (auch ein) Jakob
 
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Hey Jakob,
danke für die Antwort. Klingt auf jedenfall so, als wäre es zumindest nicht unmöglich, das ist schon mal gut.
Eigentlich wollte ich die Fenster behalten und werde ersteinmal schauen, was sich da machen lässt. Falls das nun gar nichts bringt werde ich aber definitiv auf die anderen Ideen zurückkommen.

LG Jakob
 
Hallo, etwas schweres davor stellen bringt nicht wirklich was. Das Hauptproblem sind die unteren Frequenzen und die suchen sich den Weg durch noch so jede winzige Öffnung. Zudem haben sie auch sehr viel Enegerie (im Gegensatz zu hohen Frequenzen) wodurch auch Körperschall ein großes Problem darstellt, wogegen auch nur ein Raum-im-Raum prinzip bzw. Meter dicke Mauern etwas ausrichtigen Können.

Nichts desto trotz würde ich dir Schallschutzfenster und -türen fachgerecht empfehlen, falls es dein Budget zulässt, die aber natürlich nur was bringen wenn der Raum sonst 100% dicht ist.

lg
 
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Das kommt drauf an.

Bei einem Proberaum einer Band (wo ich mal mitgespielt habe) konnte alleine durch dichte Tür die Lautstärke deutlich verringert werden.
Die sehr tiefen Frequenzen waren gar nicht das Lautstärkeproblem. Sondern eher im Bereich von ca. 200 - 1 Hz. Also deutliches "Rumpeln" und "Scheppern". Nicht so sehr der wummernde Tiefbass.
Luftdicht ist das a und o.
 
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Zudem haben sie auch sehr viel Enegerie (im Gegensatz zu hohen Frequenzen) wodurch auch Körperschall ein großes Problem darstellt, wogegen auch nur ein Raum-im-Raum prinzip bzw. Meter dicke Mauern etwas ausrichtigen Können.
Diese Aussage "Tiefe Frequenzen haben mehr Energie als hohe" welche ich leider schon öfters im internet gelesen hab ist falsch.
Die Energie ist in der Akustik rein von der Amplitude abhängig (im Gegensatz zu den Elektromag. Wellen bei welchen die Energie auch eine Abhängigkeit von der Frequenz hat).

LG Jakob
 
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Ich gebe auch nur das wieder, was ich oft gelesen habe. Aber für die Schallenergie bzw. Schallenergiedichte ist nicht nur die Amplitude verwantwortlich, in die Berechnung fallen Schalldruck, Schallschnelle, Dichte und Schallgeschwindigkeit sowie kinetische und potientielle Energie.

Ich habe das mit der Energie folgendermaßen verstanden: Um eine tiefe Frequenz zu erzeugen, benötigt man größere Membranen, welche mehr Masse haben und dadurch mehr potentielle Energie abgegebenen wird. Die Welle wird daher mit höherer kinetischer Energie angereichert, die sie tranpsortiert und an potentielle Energie abgeben kann/muss. Hohe Frequenzen werden dadurch leichter gedämpft da sie ihre geringer kinetische Energie schneller abgegeben haben.

Desweiteren habe ich eine Studie, aus der ein Gesetz oder eine Norm entstanden ist, in Erinnung, welche sich mit Gefahren tiefer Frequenzen beschäftigt hat. Tiefe Frequenzen im Infraschallbereich mit hohem Energiegehalt können die menschliche Organe zum resonieren bringen und dadurch innere Verletzung verursachen. Ultraschall dagegen ist auch bei sehr hoher Lautstärke ungefährlich.
 
Hi Tmny

Ich gebe dir recht, dass die Sache mit der der Energie (sowie mit Schallfeldern allgemein) nicht ganz einfach ist.
Wenn dich wirklich auch die graue Theorie bis ins letzte interessiert, kannst du dazu gerne einen Thread aufmachen und ich werde dir dort alles schreiben, was ich weis. Oder wir machen das via PN, allerdings haben dann andere nicht viel davon.
Ich möchte nur ungern diesen Thread so weit weg vom Ursprungsthema bringen... daher jetzt nur eine kurze Antwort, in der ich nicht auf alles eingehen kann.

Die Schallenergie besteht aus potentieller (Druck) und kinetischer (Schnelle) Energie. Leicht vereinfacht kann man jedoch von 50/50 Verteilung ausgehen. Wenn man keine abartigen Temperaturen und Luftdrücke hat, kann man die meteorologischen Einflüsse auch vernachlässigen (= mit den standard Konstanten rechnen).

Ich habe das mit der Energie folgendermaßen verstanden: Um eine tiefe Frequenz zu erzeugen, benötigt man größere Membranen, welche mehr Masse haben und dadurch mehr potentielle Energie abgegebenen wird.
Teilweise richtig teilweise falsch. Bei tiefen Frequenzen hat man eine extrem schlechte Anpassung der Membran an die Luft (vereinfacht gesprochen: weil die Membran viel kleiner ist als die Wellenlänge).
Mehr Masse hat zwar einfluss auf den Lausprecher und dessen Verhalten aber nur indirekt Einfluss auf die abgegebene Energie.
Das nun direkt zu verkuddeln mit der potentiellen Energie des Schallfeldes ist sehr problematisch.. bzw. verwirrt nur.
Grundsätzlich überträgt der Lautsprecher nämlich kinetische Energie an die Luft...
..diese Erkenntnis hat allerdings in diesem Kontext wenig relevants.

Hohe Frequenzen werden dadurch leichter gedämpft da sie ihre geringer kinetische Energie schneller abgegeben haben.
Dies hat jetzt aber mit der Ausgangsaussage (Post 4) nix zu tun, oder?
Bei hohen Frequenzen beginnt die Luft selbst zu absorbieren.
Lustigerweise wegen der potentiellen Energie und nicht der kinetischen, aber das ist praktisch ziemlich egal.

Tiefe Frequenzen im Infraschallbereich mit hohem Energiegehalt können die menschliche Organe zum resonieren bringen und dadurch innere Verletzung verursachen.
Resoanzkatastrophe... Wenn wir etwas in uns hätten, was eine Resoanzfrequenz im Ultraschallbereich hat (beim dem die Dämpfung ausreichend gering ist), wäre es vermutlich auch gefährlich. Weiteres wird Ultaschall sehr leicht absorbiert (es reicht ja schon die Luft alleine).

LG Jakob
 

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