Proben mit Kopfhörern

  • Ersteller mikechh
  • Erstellt am
M
mikechh
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.04.24
Registriert
14.01.22
Beiträge
3
Kekse
0
ich hole das mal in den PA Bereich da es thematisch wohl hier am besten rein passt und hier auch viele „Wissende“ mitlesen.

mfk0815


Erst mal Hallo an alle!

Ich bin neu hier und hoffe hier so einige an Informationen, Neuigkeiten und sonstige interessante
bisher für mich unbekannte Dinge zu erfahren und natürlich dabei neue Musiker kennen zu lernen.
Und das Ganze beginne ich gleich mit Fragen, von denen ich hoffe hier ein paar Antworten oder geeignete Tipps, Hinweise zu finden.
Um den Text nicht unnötig in die Länge zu ziehen hier die kurze aktuelle Situation:

Wir sind eine 5-köpfige Rock-Band im Raum Hamburg, müssen unseren Proberaum wechseln,
haben wahrscheinlich einen zwar kleineren aber neuen, was aber zum Einen aufgrund der Größe,
zum Anderen aufgrund der Umgebung in Zukunft Einbußen bei unserer Lautstärke mit sich bringen wird.
Wir sind mit Sicherheit nicht die lautesten, nun muss es aber noch leiser werden.
Aber bei der Besetzung Drums, Bass, Gitarre, Gitarre & Vocals, Vocals ist eine niedrige Lautstärke nicht immer vorteilhaft, gerade bei 2 Gitarristen, die beide gleiche Parts übernehmen.

Jetzt wird’s schon wieder zu lang, versuche es abzukürzen.

5 Kopfhörer, jeder Amp hat Line-Out die in den Mixer gehen können, Drums geht natürlich nur pur
per Mikros in den Mixer, jeder hat seine favorisierte Einstellung, bzw. jeder favorisiert für sich was
er wovon wie laut hören will, das muss alles geregelt werden. Dann überhaupt 5 Kopfhörer anschließen und einzeln mixen können? Fragen über Fragen
Wir haben den Mixer Allen & Heath Qu 24, der kann ja schon recht viel, aber 5 Kopfhörer anschließen und einzeln individuell mixen?

Wird da so etwas wie ein Kopfhörerverstärker zusätzlich benötigt
Ist das so ohne weiteres großes Equipment überhaupt machbar?
Gibt es hier dazu Erfahrungen, oder arbeitet vielleicht jemand schon genauso?

Würde mich über hilfreiche Tipps, Hinweise und Anregungen sehr freuen.

Beste Grüße

Mike
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Mike und willkommen an Bord, ähhh, im Board,

Wird da so etwas wie ein Kopfhörerverstärker zusätzlich benötigt
Ja. Es ist zwar nur eine geringe Verstärkung, aber die Ausgänge eines Mischpults sind nicht wirklich dafür ausgelegt, einen Kopfhörer anzutreiben.

Wir haben den Mixer Allen & Heath Qu 24, der kann ja schon recht viel, aber 5 Kopfhörer anschließen und einzeln individuell mixen?
Das sollte gehen. Den Qu-24 kenne ich nicht en detail; der üblicherweise größte Engpaßfaktor, wenn's um In-Ear geht, sind die physischen Ausgänge. Beim Qu-24 hast Du vier Mono-Auxe und drei Stereo-Auxe. Wenn Du die 4 Monos jeweils paarweise bündelst, würden damit exakt 5 Stereo-Mix-Ausgänge möglich werden, und das würde für fünf individuelle Mixe auf dem Kopfhörer genau reichen. Dank App sollte jeder seinen Mix individuell fernsteuern können - aber da bin ich mangels praktischer Erfahrung beim Qu raus.

Ganz grundsätzlich hast Du beim In-Ear Monitoring drei Möglichkeiten:
a) wie oben beschrieben: im Pult wird ein jeweils individueller Mix erstellt. Limitierender Faktor ist da, wie ebenfalls genannt, die Hardware-Ausstattung, sprich: wie viele physische Ausgänge stehen zur Verfügung? Bei dieser Lösung braucht jeder Musiker noch einen separaten Kopfhörerverstärker.
b) die vereinfachte Lösung: bei Verwendung eines einfachen Pults mit wenigen Ausgängen kann man das so drehen, dass im Pult ein Mix für alle gemacht wird. Dieser wird an einen Mehrfach-Kopfhörer-Verstärker gegeben. Dort gibt es für jeden KH-Mix zusätzlich einen Eingang, bei dem man sich selbst noch einmal separat hinzumischen kann.
Zu dieser Lösung bzw. deren aufgebohrter Erweiterung mit In-Ear plus Wedges gab's kürzlich einen Bericht: https://www.musiker-board.de/thread...erker-fuer-bis-zu-6-musiker-und-2-pas.726934/.
c) wenn die physischen Ausgänge nicht reichen, das (digitale) Pult aber die Möglichkeit dazu hat: Personal Monitoring, bei dem sich jeder Musiker seinen individuellen Mix an einem separaten Hardware-Gerät zusammenstellt. Bei A&H sind's die Geräte der Me-Serie, die einen KH-Verstärker bereits mitbringen. Ist im Vergleich eine teure Variante, zur Aufstockung der InEar-Mixe aber eine gute, für euch aktuell nicht zwingend notwendige Ergänzung.

Ich selbst habe bis vor Kurzem in einer Band mit In-Ear gespielt. Unser Mixer war ein Soundcraft Ui-24, wir haben jeweils einen Mono-Mix auf dem Ohr gehabt. Der Mix ging in einen Fischer Amps InEar-Stick und dann weiter in meine Sennheiser IE-400 Pro. Der InEar-Stick kann intern von Mono auf Stereo umgeschaltet werden, da sollte man aber noch ein entsprechendes Adapterkabel verwenden, von wegen 2x XLR auf 1x XLR (gibt's auch von Fischer, oder z.B. Cordial). Oder gleich eine Nummer größer und sowas wie den Fischer Amps In-Ear Monitor BP mit 2x XLR-Eingängen.

Der Mono-Mix hat mir persönlich gereicht, viele ziehen aber, wenn schon In-Ear, einen Stereo-Mix vor. Das müsst ihr für euch persönlich entscheiden. Ach ja: die erwähnte Hardware gibt's auch günstiger, z.B. von Behringer.

Und zu bisherigen Erfahrungen: schau mal im PA-Bereich, da gibt's Einiges zu diesem Thema.

Bässte Grüße

MrC
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo MrC,

das waren 'ne Menge Info's. Das muss jetzt alles erst mal sacken und dann werde ich es verarbeiten. Den Bericht habe ich mir schon aufgemacht und werde ihn anschauen und durchgehen.
Ist ein ganz neues Thema für uns, damit hatten wir bisher gar nichts zu tun. Aber nun muss es aufgrund der neuen Raumgröße wohl so sein.
Der alte Raum war mindestens 5-mal so groß und selbst da haben wir uns manchmal was Lautstärke betrifft, zugematscht.
Ich werde mir wohl erstmal Infos über Kopfhöhrer und Verstärker beschaffen müssen, denn da wird es sicherlich große Qualitätsunterschiede geben.

Und das eigentliche Problem ist dann noch unser Mixer Qu24. Ist wohl ein Superteil. Nur dummerweise kann den bisher niemand von uns so richtig bedienen.
Unser Drummer hat ihn als nützliches Teil für alle angeschafft, er ist aber ausgerechnet der, mit der wenigstens Erfahrung mit solchen Geräten.
Dazu dann ein so eigentlich total überdiemensioniertes Teil.... Naja, wird schon klappen.

Erstmal vielen Dank für die ausführlichen Hinweise und die nette Begrüßung.

Viele Grüße
Mike
 
Gern geschehen.

Ist alles kein Hexenwerk oder Raketenwissenschaft, sollte halt nur gut überlegt und geplant sein.

Bei meiner ersten Band nach der Wiederaufnahme des Hobbys haben wir eine Zeitlang mit einem JamHub geprobt. E-Drums, Bass, E-Gitarre, Vocals alle in das Teil rein, über Kopfhörer wieder raus. War ungewohnt, aber im Keller eines Reihenhauses die absolut nachbarschaftsfreundlichste Lösung. Leider hat die Firma, die den JamHub produziert hat, vor einigen Jahren "out of business" gegangen; das Teil war die absolut einfachste Möglichkeit, ein "Silent Rehearsal" durchzuführen.

Für eure Checkliste:
- kann das Mischpult fünf individuelle Mixe (mono oder stereo) abliefern? CHECK, kann es. Jetzt muss sich jemand von euch ein wenig in die Bedienung reinfuchsen, um das Routing auf die entsprechenden physischen Ausgänge auf die Reihe zu kriegen (Du musst dem Pult sagen, welche Eingangskanäle auf welche Ausspielwege gegeben werden).
- wie sieht's am anderen Ende aus? Also: welche Kopfhörer für wen? Reichen "normale" Kopfhörer aus oder muss es In-Ear sein? Mit dem JamHub habe ich meine Beyerdynamic DT770 Pro verwendet, ging einwandfrei. Für Bass ist das Teil richtig gut, nehme ich auch gerne zum Üben. In der Band mit In-Ear hatten wir eine Art Hybrid-Lösung: akustisches Schlagzeug mikrofoniert, aber im Zweifelsfall nur leicht zum Mix dazugemischt, weil man auch mit Hörern im Ohr noch genug davon mitbekommen hat. In-Ear ist für zukünftige Zwecke (Bühne) die elegantere Lösung ... hier gibt's natürlich jede Menge Lösungen für (fast) jeden Geldbeutel. Probehören macht sicherlich Sinn. Hab' ich bei der Anschaffung auch gemacht, und der teuerste Hörer war dummerweise klanglich auch deutlich besser als die anderen Kandidaten. Aber da hat jeder seine eigenen Bedürfnisse und Klangvorstellungen bzw. -erwartungen, ein Drummer braucht evtl. was Anderes als ein*e Sänger*in.
- und für alles dazwischen: Verkabelung und Kopfhörer-Verstärker. Wenn ihr komplett individuelle Mixe haben wollt, dann solltet ihr imho auch individuell verstärken (Bodypack etc.). So ein Multi-KH-Verstärker ist halt praktisch, wenn man nur einen Gesamt-Mix plus nur sein eigenes Instrument realisiert bekommt oder bekommen will. Auch hier gibt's eine große Bandbreite, klanglich wie finanziell. Mir wurde damals Fischer gegenüber Behringer empfohlen, weil klanglich deutlich besser. Andererseits kosten die Fischer-Klone von Behringer auch nur ca. ein Drittel des jeweiligen Originals ...
- A propos "dazwischen": wir hatten für das Soundcraft noch einen WLAN-Router am Start, damit jeder über sein Smartphone auf seinen In-Ear-Mix zugreifen kann. Wie gesagt, kenne das Qu selbst kaum, ich würde aber vermuten, dass ihr um einen separaten Router nicht wirklich drumrum kommt, wenn ihr fernbedienen wollt.
- ach ja, Funk oder nicht: würde ich in der Prio-Liste nach hinten schieben. Seht erst mal zu, dass die grundlegende Funktionalität klappt, dann könnt ihr später immer noch überlegen, das Ganze kabellos zu gestalten. Bis dahin: sauber im Proberaum verkabeln, ausprobieren, feintunen - und Spaß haben ...
 
Sehr interessant!

Wir sind erst vor kurzem auch auf ein InEar für die Proben umgestiegen. Dabei gehen alle Instrumente direkt in ein Mackie DL-1608. Das Schlagzeug nehmen wir (noch) nicht ab, da man es immer noch gut genug durch die Kopfhörer hört. Da unser Mackie „nur“ 6 Aux send und einen Main out hat, können wir nur individuelle 4 Stereomixe machen. Da Drummer und Basser sich einen teilen können, ist das aber kein Problem. Die 6 Aux outs und die 2 Mainouts des Pults laufen dann einfach in einen 4-Kanal Kopfhörerverstärker (von Fame für 85€ - reicht für uns vollkommen aus). Von da aus dann mit Verlängerungskabel zu jedem auf die Ohren. Durch den Router kann sich auch jeder den Mix bequem vom Handy aus einstellen (was auch wirklich zu empfehlen ist, weil es sonst einfach ewig dauert, wenn man alle Mixe von einem Device aus mischen muss). Das alles haben wir in ein Rack eingebaut, sodass Auf- und Abbau relativ fix geht. Denn aufgrund der Menge an Kabeln ist es sehr zeitsparend, wenn ein Großteil der Kabel schon richtig eingesteckt sind.

Wie bei euch, kannte sich bei uns auch keiner wirklich mit dem Pult aus. Deswegen haben wir uns eine ganze Probe mit dem Pult, Rounting, etc. beschäftigt. Es war zwar nervig und zeitaufwendig, aber das Ergebnis hat sich definitiv gelohnt (sowohl vom Klang her, als auch vom Gehörschutz her). Außerdem sollte man sich über das Kabelmanagement und die Positionierung im Raum Gedanken machen; also dass so wenig wie nötig an Kabeln durch den Raum gehen, denn es werden sehr schnell sehr viele Kabel und das neigt immer zu Problemen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke euch beiden :)
Ich habe mir jetzt erst einmal ein Video besorgt, in dem ich alle Möglichkeiten über unseren Mixer erfahre.
Einer von uns muss ja nun endlich mal lernen mit dem Teil umzugehen.
Jetzt steht erstmal der Umzug in den neuen Raum an und dann die Überlegungen wir wir das letztendlich umsetzen.
Aber dank eurer Tipps und Hinweise weiß zumindest ich jetzt schon mal mehr über die ganze Sache.
Ist schon irre, da macht man über 40 Jahre Musik, hat während dieser Zeit in vielen verschiedenen Bands mit allen möglichen verschiedenen Equipment gespielt
und plötzlich steht man da wie ein Anfänger. Ich war eigentlich immer schon für die Technik zuständig, allerdings analog.
Seit dem digitalen Zeitalter habe ich mich damit gar nicht mehr beschäftigt, außer mit eigenen digitalen Amps und Effektboards.

Bleibt gesund
Mike
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben