Probemitschnitt mit DI-Box?DI800 an 8 Ohm?

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Hi Leute,

ich habe ein Problem und hoffe, das mir da jemand helfen kann.

Wir wollen ein Demo erstellen, aber aus Zeit und Nervengründen soll dieses Demo nur einen guten Probemitschnitt enthalten. Bisher haben wir immer die ein-Mikro-im-Proberaummethode genutzt, das hat für uns gereicht, für ein Demo ist das aber doch zu wenig.

Ein geeigneter Mischer (Spirit M12) ist bereits vorhanden ebenso wie 2 Mikrofone fürs Schlagzeug (schon ausprobiert für unsern Anspruch völlig i.O) und ein Mikro für Gesang.

Meine Idee war jetzt unsern Bass- und drei Gitarrenamps über eine Di-Box in den Mischer zu schicken. Monitoring betreiben wir über Kopfhörer,da das Schlagzeug ja mikrofoniert wird (gibt auch angenehmere Probelautstärke).

1. Frage: macht das überhaupt Sinn, das so zu machen oder komm ich trotz Aufwand wieder dahin zurück wo ich angefangen habe?

Das Problem ist nur, das nur einer unserer 3 Amps einen Line Out besitzt. Die anderen Amps besitzen ausschließlich Boxenanschlüsse. Ich habe auch bereits die DI800 von Behringer ausgemacht, in der ich alles verkabeln kann und die den Pegel 3000 Watt bei 4 Ohm verträgt (und die gerade so in unserem Budget liegt).

Einer der Amps besitzt allerdings nur einen Boxenanschluss mit 8 Ohm bei 50 Watt Leistung und einen Phone Anschluss.

2.Frage: Kann ich diesen Amp auch an die DI800 anschließen? Gibt es vergleichbare Boxen im Budget bis 100€ mit denen ich das ganze besser realisieren kann?
 
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Nein, das wird nix. Die DI-800 kannst Du nicht zum Abnehmen von Gitarrenverstärkern nehmen, wenn es klingen soll. Beim Bass geht sowas durchaus.

Begründung: Die Lautsprecher eines Bassamps sind nicht so stark soundprägend. D.h. wenn Du also das Signal vom Amp mit einer DI-Box abnimmst (die knlingt ja neutral), dann bekommst Du einen durchaus zufriedenstellenden Bass-Sound aufs Band.
Ganz anders verhält es sich bei der Gitarre! Da hat der Eigensound des Speakers mit seinen (gewollten!) Verschlechterungen von Dynamik und Frequenzgang einen entscheidenden Einfluss auf das, was Du hörst. Und wir empfinden das als angenehm, sogar unabdingbar. Beispiel: Aus einem verzerrenden Gitarrenamp (jetzt nur der Verstärkerteil) kommen Frequenzen bis in höchste Höhen raus. Über 8 kHz klingt das einfach nur grässlich. Der Gitarrenlautsprecher schneidet ab ca. 6 oder 8 kHz einfach ab und lässt den Sound nun wieder angenehm klingen. Jetzt einfach den Amp per DI-Box abzunehmen und nur die Höhen am Pult zurückzuregeln, bringt den gewünschten Effekt leider nicht. Das war jetzt eine sehr oberflächliche Erklärung, es hat noch viel mit dem Verhalten des Speakers unter Belastung zu tun und der Wechselwirkung von Verstärkerteil und Speaker, was ebenfalls sehr klangbildend ist.

Wie kommst Du aus der Nummer nun raus? Entweder Abnahme das Gitarrenamps per Mikro - ab einem Hunnie plus Geld fürs Kabel bist Du dabei pro Amp, gute Mikros in DIESER Preisklasse sind das Sennheiser 606 oder das SHure SM 57. Oder - und das geht günstiger - mit einem sogenannten Speaker-Emulator oder Speaker-Simulator. Das ist im Prinzip eine DI-Box, aber die ganzen klangformenden Elemente des Gitarrenlautsprechers werden darin mehr oder weniger erfolgreich nachgebildet. Sowas gibt es auch von Behringer, falls Du die Marke magst, die GI-100. Kostet ca. 40,- EUR. Wenn Du deren Simulation abschaltest, erhälts Du eine DI-Box. MIT Simulation kannst Du innerhalb von zwei Minuten einen brauchbaren Gitarrensound auf Band bringen. Nachteil: Sie rauscht ein wenig (ich habe selber eine).

Die Frage, was besser klingt, kommt imemr mal wieder auf: Mit Mikrofonen kann man mit viel Erfahrung, Geschick und Ausprobieren einen besseren Sound hinkriegen. Als Anfänger beim Recording wirst Du mit diesen Emulatoren/Simulatoren viel bessere Ergebnisse erzielen, und zwar innerhalb kürzester Zeit.

Hope that helps.

Hier noch etwas Lesestoff zum Thema Gitarrenabnahme:
http://www.mix4munich.de/amp-miking.htm - ein Tutorial zum Thema von mir
http://www.drpeterjones.com/guitar/micamp.php - cooler Workshop von einem Dr. Peter Jones; auf Englisch, aber leicht zu lesen und sehr unterhaltsam

Viele Grüße
Jo
 
Hallo,

Danke für die Hilfe, das war Rettung in letzter Sekunde,beinah hätte ich das falsche bestellt. Mir ist da noch eine Idee gekommen:

Also die ganze Aufnahme läuft über ein Digitech GNX4, das sowohl für eine Gitarre als auch für die Summe (man kann ein Mikro und Line anschließen) jeweils eine Lautsprecheremulation beeinhaltet. Die Ausgänge (2xXLR, 2xKlinke) sind alle symmetrisch und besitzen einen Ground Lift. Es funktioniert quasi wie die DI-Box,die du beschrieben hast.

Ich kann nicht vorher alles mischen und dann durch die Simulation schicken oder?Problem wäre hier auch, dass ich das GNX auch zum Aufnehmen nutze,und deshalb einen Eingang frei haben muss.

Wäre denn folgendes möglich?

Eine Gitarre über das GNX mit Amp+Speakersimulation,
Eine Gitarre über den GNX Mic Eingang + Speakersim,
Eine Gitarre über Mikrofon abnehmen.
Bassamp über eine DI-Box
und Gesang direkt ins Pult.
 
Ich kenne jetzt das Digitech GNX4 nicht, aber nach dem, was Du beschreibst, ist Dein Vorschlag möglich. Daher: Ausprobieren! In solchen Gitarren-Multi-FX-Teilen sind oft auch Speaker-Simulationen drin, teilweise sogar sehr ordentliche.

Viele Grüße
Jo
 

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