Probeaufnahme zum CD-Projekt. Bitte um konstruktive Kritik und Tips

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casigoreng
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Hallo liebe Forumskollegen.

Ich habe vor in meiner Heimatstadt Lüdinghausen ein CD-Projekt in die Wege zu leiten. Es geht konkret darum, dass die Musikschule aus Ihrem aktuellen Ort "Schloss Westerholt" wegen Brandschutzmängel ausgesperrt wurde. Jetzt müssen die Kosten für den Brandschutz aufgebracht werden und ein Zeichen gesetzt werden, dass wir die Schule in Schloss Westerholt erhalten wollen. Deshalb möchte ich mit allen Chören aus der Umgebung eine Weihnachts-CD erstellen. Hier jetzt eine Aufnhame, die ich mit dem Chor der Musikschule bei einem Konzert gemacht habe und etwas bearbeitet habe.

http://www.canto-forte.de/index.php...ffentliche-downloads/141-hoerprobe-cdaufnahme

Mich würde interessieren was ich falsch gemacht habe und was ich verbessern kann. Beim Konzert hatte ich nur ein XY-Paar RODE NT-5 zur Verfügung. Ich konnte auch nicht an die optimale Position ran. Deshalb finde ich teilweise den Chor und die Orgel zu leise, dafür die Bläser deutlich zu laut. Ich habe versucht das mit dem Kompressor etwas auszugleichen. Aber wenn die Bläser einsetzen ist der Chor wieder platt.

Bei den CD-Aufnahmen werde ich 2 Neumann KM-184 einen ART Digital MPA als Preamp und eine M-Audio 2626 als Soundkarte haben. Dann wollte ich die Neumänner in XY als Hauptmikrofon nehmen und 4 NT-5 als Stützen. Zusätzlich zwei Perception 420 als Kugel in AB.
Was meint Ihr? Klappt das?

@Admin: Das ist ein Hybrid aus Recording und Hörprobe. Ich hoffe ich bin hier richtig. Ansonsten verschieben.
 
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@Admin: Das ist ein Hybrid aus Recording und Hörprobe. Ich hoffe ich bin hier richtig. Ansonsten verschieben.

Hallo,

wie ich es verstehe, bist du ja kein Sänger oder Chorleiter, sondern der Recorder/Tonmann und bei der Frage

Mich würde interessieren was ich falsch gemacht habe und was ich verbessern kann.

... und der weiteren Equipmentbeschreibung denke ich, dass Du im Recordingsub besser aufgehoben bist. Hier bei den Vocals-HP wird die Aufnahmequalität in der Regel vernachlässigt.

Heißt: ich schiebe zunächst mal in die "Soundwerksatt", da eine Probeaufnahme ja noch kein fertiger Mix ist.
 
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Lieber Admin
Hier gibts wohl Hits, aber keine Antworten. Könntest Du den Thread nochmal nach Mikrofonierung verschieben? Wäre echt nett.
 
Gern geschehen, wenn ich es auch sehr spät gefunden habe. Wenn Du den Meldebutton (das kleine Dreieck links) klickst, kannst Du uns drauf aufmerksam machen, dann geht es nächstes Mal schneller;)

Hoffentlich finden sich noch ein paar Meinungen...

Banjo
 
Hallo, casigoreng,

Du sagst es ja im Prinzip schon selbst: Die Bläser sind zu laut... ein Kompressoreinsatz macht das nicht besser, der komprimiert den zu leisen Chor ja mit.
Wie war denn bei diesem Konzert die Aufstellung? Laß mich raten: Chor auf der Bühne, Bläser vor dem Chor, und die Orgel von der Empore aus? Dann wird es äußerst schwer, das hinzubiegen, bei nur zwei Mics dürfte das illusorisch sein.
Für Deine kommende Aufnahmen: Auf jeden Fall den Chor mittels NT5 stützen, wie von Dir bereits vorgesehen. Bläser hinter dem Chor wäre zwar in Hinblick auf die Hauptmikrofonierung besser, aber dann strahlen die auch in die Chorstützen. Bläser also ruhig vor den Chor, dann aber richtig hoch mit der Hauptmikrofonierung (können ruhig drei bis vier Meter sein), und damit eher in den Chor zielen. Dann die vier Rode als Stützen vor die Register. Wie steht der Chor? Einreihig Sopran-Alt-Tenor-Baß oder zweireihig? Dann mußt Du auch bei den Chorstützen etwas anders arbeiten.
Die Perception als Kugeln würden Dir viel Raumeindruck geben, das kann für die Orgel sehr schön kommen, wenn der Raum gut klingt. Der Pferdefuß: Du kriegst mehr Nebengeräusche drauf... ausprobieren und behutsam dazumischen, wenn's an den Mix geht.

Viele Grüße
Klaus
 
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Hallo Basselch,

ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, hier überhaupt eine Antwort zu erhalten. Aber viola! Danke. Und dann noch von Dir! Super! (Ich hab schon so manchen Beitrag von Dir mit Freude gelesen.)

Das mit dem Kompressor meinte ich so, dass ich vor allem viel MakeUp-Gain gegeben habe, damit man den sonst sehr leisen Chor überhaupt hört. Aber wenn die Bläser dann dazu kommen ist der Chor platt. Das geht dann auch nicht anders. Bei den echten Aufnahmen werden wir das mit der Bläseraufstellung (wenn überhaupt) eh anders machen. Dann können wir in eine Aula gehen, die hier auch als Stadttheater genutzt wird und akustisch ziemlich neutral ist. Da haben wir Platz und können uns nach belieben verteilen. Aber mitlerweile zeichnet sich ab, dass auch das Jugendsymphonie-Orchester, ein Kammerorchester, Querflötenensemle, Solisten mit Harfe, Orgel und noch viel viel mehr mit machen wollen. Da werde ich viel viel lernen und bin da für jeden Tipp dankbar.

Was mich aber noch interessiert: Wie ist der Sound der Aufnahme in euren Ohren gelungen? Zu viele Höhen? Pumpt der Kompressor? Hört ihr sonst noch Fehler bei der Abmischung / Mastering. (Ich hab z.B. den Multiband-Kompressor von Cubase benutzt. Jetzt meine ich aber komische Geräusche/Frequenzen wahr zu nehmen, die dieser erzeugt. Vielleicht sollte man einen besseren Multiband-Kompressor nehmen oder ich mache noch was falsch). Daraus könnte ich viel lernen für das große Projekt.

P.S.: Ich bin sowieso total fasziniert, wie schnell ein Ohr lernen kann Dinge zu hören, die man sonst nicht wahrgenommen hat. Noch vor einem Jahr hätte ich keinen Unterschied zwischen Aufnahme mit und ohne Preamp gehört. Oder hätte jeden (naja fast jeden) Kopfhörer für gut empfunden. Allerdings sind bessere Ohren auch sehr schnell viel teurer ;-)

---------- Post hinzugefügt um 17:53:16 ---------- Letzter Beitrag war um 08:26:49 ----------

Aufstellung war:

Chor auf der Treppe / Altar-Raum
Bläser im Halbkreis (180 Grad) davor
Von Vorne gesehen: rechts Schlagzeugs (Kesselpauken, Snare, Xylophon, etc...)
Links außen hinter den Bläsern: Orgelpositiv

Also fast wie Du vermutet
 
Hallo, casigoreng,

jetzt gerade auf meiner normalen PC-Abhöre ging es soundmäßig relativ gut. Insgesamt etwas "plärrig" von den Frequenzen her, das kann aber auch dem mp3-Format geschuldet sein, bei der Konvertierung kommen da manchmal einige Merkwürdigkeiten zusammen ;).
Grundsätzlich wäre ich erstmal vorsichtig beim Kompressoreinsatz. Der Kompressor KANN beim Lauter-Machen helfen, da er die Gesamtdynamik, na was wohl, komprimiert und Du somit das Gesamtsignal höher pegeln kannst, ohne daß Dir die "Spitzen" zuviel Headroom wegnehmen (stark vereinfacht erklärt). Einen Mix insgesamt ausgewogen zu gestalten, dazu würden in Deinem Falle eine ganze Reihe von Einzelspuren gehören, und da arbeitest Du dann eher mit Lautstärkeautomation.
Ich selbst scheue bei klassischen live-Mitschnitten bei der Nachbearbeitung den Kompressor meist wie der Teufel das Weihwasser, da ich nach Möglichkeit die Dynamik in Frieden lassen möchte. So ich dann doch einmal einen verwende, nur sehr sanft mit Einsatz weit unten und sehr geringer Ratio. Über das Thema kann man sich allerdings großartig in die Wolle geraten :D Wichtig ist übrigens immer, das noch nachgereicht: Ordentlich einpegeln!!

Ggfs. könnte es für Dein Projekt sinnvoll sein, wenn Du das Mastering von Extern machen läßt - da es ja wohl eine Art Benefizprojekt sein wird, könntet ihr ja vielleicht sogar ein Studio als Sponsor gewinnen, das euch dann günstige Konditionen fürs Mastering stellt?
Eigene Erfahrung: Wir haben im letzten Jahr mit drei Chören und zwei Orchestern eine Weihnachts-CD produziert. Unser Chorleiter ist wirklich hundertfünfundneunzigprozentig fit in Klang-Sachen, aber uns war von vorneherein klar, daß das Mastering in die Hände eines externen Profis gehörte. Es hat sich sehr gelohnt...

Viele Grüße
Klaus
 
Das mit dem "plärrig" kann durchaus an meinem ungeübtem Umgang mit dem Multiband-Kompressor liegen. Und daran, das ich die Höhen so sexy finde;-) Im nachhinein hast Du aber recht. Es ist ein bisschen viel "Crisp" (heißt das so? Fällt mir bei Ä von Dominä besonders auf.) Da muss ich noch viel viel üben. Aber das sind Aussagen, die ich gut gebrauchen kann. Ich hab hier mal eine Live-Veranstaltung gemacht mit meiner A-Capella Gruppe und einem Frauenchor. Für uns Männer war der Sound super. Für die Frauen fand ich ihn auch super, aber ich habe von anderen gehört, dass der Frauenchor sehr "plärrig" gewesen wäre. Passt also zu deiner Feststellung. Wobei ich Frauenchor im Allgemeinen auch sehr schwierig finde. Vor allem wenn so gar keine Begleitung dabei ist. Dann ist bei 130Hz aber spätestens Schluss. Und wenn dann noch meine Vorliebe für Höhen dazu kommt....

Einpegeln ist Live natürlich so eine Sache. Ich will ja doch den maximalen Pegel raus holen, aber wenn dann Live das Adrenalin dazu kommt, dann sind das schnell ein par DB mehr. Deshalb versuche ich da 10DB Luft zu lassen. Bei der Aufnahme für die CD werde ich natürlich mehr Zeit zum Einpegen und mehrer Versuche haben.

Ein professionelles Mastern wäre bestimmt super. Vor allem wo wir hier im Ort ein durchaus angesehenes Tonstudio haben. Ich frag da mal nach was so etwas kostet. Oder muss man einen Mastering-Ingenieur speziell für Klassik nehmen? Ich meine die produzieren hier eher Pop/Schlager.

Bei Interesse kann ich Dir die Zugangsdaten für das gesamte Konzert geben. Deine Meinung würde mich schon sehr interessieren.
 
Hallo, casigoreng,

ja, die Höhen wirken beim ersten Hören oft im Sinne von "schön, das ist ja richtig durchsichtig!". Bei längerem Hören bekommt man dann aber oft den Eindruck, daß man des Guten doch zuviel getan hat. Wenn ich live etwas mitschneide und es ist kein Zeitdruck drauf, lasse ich gerne den ersten Versuch ein, zwei Wochen ruhen und höre dann nochmal rein. Dann hat sich die erste Begeisterung gelegt und ich habe den Eindruck, dann entspannter mischen zu können.

Mit dem Einpegeln "live" ist das tatsächlich so eine Sache. Wenn man selbst am Aufnahmegerät sitzt, geht es noch, falls im Konzert von den Musikern nochmal eine Schippe draufgelegt wird. Ich selbst bin oft in der Situation, selbst im Chor zu singen und gleichzeitig die Aufnahme zu machen, da bleibt mir eigentlich auch nur, noch einige db Sicherheit nach oben zu lassen. Wobei ich "meine" Chöre eigentlich mittlerweile bezüglich des "Quäntchen mehr im Konzert" ganz gut kenne...
Das gesamte Konzert würde mich übrigens sehr interessieren.

Viele Grüße
Klaus
 

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