Wenn am Interface die Phantomspannug auch auf den Klinkeneingang gelegt war, dann ist vermutlich der Preamp hinüber.
Der Preamp wird in der Regel so eingeschaltet, dass der -Pol der Batterie am Ring der Klinkenbuchse liegt (TRS Buchse). Steckt man einen Mono-Stecker ein, dann wird Ring mit Masse kurz geschlossen und das dient als Einschalter. der + Pol der Batterie hängt dauerhaft an derSchaltung, weil es ja egal ist, an welcher Seite der Batterie die Unterbrechung zum Ein/Ausschalten
passiert.
Wenn jetzt an der Spitze 48 V liegen, dann berührt die zuerst den Ring. Die Schaltung sieht dann kurz 48V + die 9V der Batterie, also 57V. Das wird der Operationsverstärker nicht überleben, auch wenn es nur kurz ist.
Danach kommen die 48V an den Ausgang der Schaltung. Der ist normalerweise über einen Kondensator entkoppelt, weil der Arbeitspunkt der Schaltung in der Regel die halbe Batteriespannung ist. Dieser Kondensator sollte also ca 4.5V sperren können und meist ist das ein Elektrolytkondensator. Der bekommt jetzt rückwärts die 48V und schlägt auch durch.
Wenn du jetzt wieder die Batterie anlegst wird sie vermutlich deshalb zu heiß, weil der Operationsverstärker durch ist und hier möglicherweise zum Kurzschluss geworden ist.
Es hilft in diesem Szenario leider nicht, dass die 48V per Vorwiderstand (6.8 kOhm) auf normalerweise ungefähliche 7 mA Kurzschlussstom bergrenzt wären, denn hier hat einfach die zu hohe Spannung den Schaden verursacht (an Bauteilen, die eigentlich sperren sollten).
Also, wenn tatsächlich die 48V Phantomspannung angelegen waren, ist dein Preamp ziemlich sicher hinüber.
Ob die 48V anliegen, kann man mit einem Multimeter nachmessen.