Preamp geschrottet? :O

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hey, ich habe gerade das Kabel von meiner Akustikgitarre in den Audiointerface gesteckt während Phantompower an war. Eigentlich dachte ich, dass das kein Problem ist. Aber jetzt gibt meine Gitarre keinen Laut mehr von sich und durch Zufall ist mir aufgefallen, dass die Batterie heiß wurde.

So wie es aussieht, ist der Preamp hinüber. Aber kann mir jemand erklären warum das jetzt passiert ist?
 
Spannung wird nur dann zum „Phantom“ wenn sie über symmetrische Leitungen läuft.
Bei unsymmetrischer Leitung liegt sie (halbiert ?) am Ausgang des angeschlossenen Geräts an. Gleichzeitig fliesst Batteriestrom über den integrierten Widerstand der Phantomspeisung.
Hast du auch mit neuer Batterie getestet ?

ps: evtl „erholt“ sich der Preamp wieder, zumindest bei kurzzeitigen Spannungsspitzen habe ich das schon erlebt.
 
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Dass die Batterie heiß wurde, deutet auf einen Kurzschluss ihrer beiden Pole hin.

Will heißen: die Verkabelung hat in dem Moment beide Pole direkt oder über weitere Strom- oder Spannungsquellen miteinander verbunden.

Ja, Batterietest und -Tausch wären eine erster Schritt.
 
ja, ich habe eine neue Batterie getestet. Sie wurde auch schnell warm.
 
Kurzes Nachdenken... :gruebel:
Eigentlich kann da gar nichts passiert sein, wenn das Interface eine Kombi-Buchse und das Gitarrenkabel einen Klinkenstecker hat.
Phantomspannung liegt nur auf dem XLR Teil der Buchse, nicht auf der Klinke.
 
Ja, das dachte ich eigentlich auch 🤷🏼‍♂️

Ich verstehe das nicht 🤷🏼‍♂️
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wenn ich am Volume oder Tone in der Gitarre drehe, gibt es übrigens einen Ausschlag am Interface.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

hm, das mit dem Kurzschluss …
ich habe gerade getestet … sobald ich das Kabel in die Gitarre stecke, wird am Batterieanschluss der Kreislauf geschlossen. (verzeiht meine Laienhafte Terminologie, ihr wisst hoffentlich was ich meine).
Also der Kurzschluss entsteht wenn das Kabel in der Buchse steckt. Aber woran kann das jetzt liegen?

Das Dumme ist, dass ich die Elektronik und Verkabelung selber nicht ausbauen kann.
 
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ich habe gerade getestet … sobald ich das Kabel in die Gitarre stecke, wird am Batterieanschluss der Kreislauf geschlossen
Das ist erstmal ja so gewollt. Die Elektronik und somit auch die Batterie soll ja nur arbeiten wenn das Kabel an der Gitarre eingesteckt ist.
Was für ein Kabel verwendest du denn?
 
Durch einstecken des Klinkensteckers wird der Batteriestromkreis geschlossen.
Wenn in der Gitarre ein Kurzschluss ist, kann die Batterie heiß werden, je nach dem wo er ist.
Wenn er zwischen Batterie und Preamp ist (gegen Masse), könnte der Preamp noch funktionieren.
Das muss jetzt nicht unbedingt mit dem Inteface/Phantomspannung als mögliche Ursache zu tun haben.
Der interne Kurzschluss war evtl. schon da, und du hast ihn mit dem Einstecken des Klinkensteckers in die Gitarre aktiviert.
BDX.
 
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Gestern hat aber noch alles funktioniert
 
Wenn am Interface die Phantomspannug auch auf den Klinkeneingang gelegt war, dann ist vermutlich der Preamp hinüber.

Der Preamp wird in der Regel so eingeschaltet, dass der -Pol der Batterie am Ring der Klinkenbuchse liegt (TRS Buchse). Steckt man einen Mono-Stecker ein, dann wird Ring mit Masse kurz geschlossen und das dient als Einschalter. der + Pol der Batterie hängt dauerhaft an derSchaltung, weil es ja egal ist, an welcher Seite der Batterie die Unterbrechung zum Ein/Ausschalten
passiert.
GitarrenVersorgung.png


Wenn jetzt an der Spitze 48 V liegen, dann berührt die zuerst den Ring. Die Schaltung sieht dann kurz 48V + die 9V der Batterie, also 57V. Das wird der Operationsverstärker nicht überleben, auch wenn es nur kurz ist.
Danach kommen die 48V an den Ausgang der Schaltung. Der ist normalerweise über einen Kondensator entkoppelt, weil der Arbeitspunkt der Schaltung in der Regel die halbe Batteriespannung ist. Dieser Kondensator sollte also ca 4.5V sperren können und meist ist das ein Elektrolytkondensator. Der bekommt jetzt rückwärts die 48V und schlägt auch durch.

Wenn du jetzt wieder die Batterie anlegst wird sie vermutlich deshalb zu heiß, weil der Operationsverstärker durch ist und hier möglicherweise zum Kurzschluss geworden ist.

Es hilft in diesem Szenario leider nicht, dass die 48V per Vorwiderstand (6.8 kOhm) auf normalerweise ungefähliche 7 mA Kurzschlussstom bergrenzt wären, denn hier hat einfach die zu hohe Spannung den Schaden verursacht (an Bauteilen, die eigentlich sperren sollten).

Also, wenn tatsächlich die 48V Phantomspannung angelegen waren, ist dein Preamp ziemlich sicher hinüber.

Ob die 48V anliegen, kann man mit einem Multimeter nachmessen.
 
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Ich möchte auch nicht die Hand ins Feuerlegen ob bei den Klinkenanschlüssen einer XLR Kombibuchse eine Phantomspannung anliegen könnte. Hier zwei Schaltungsbeispiele wo es ausgeschlossen sein sollte. Einmal die galvanische Trennung über Koppeltrafos Hi-Z oder über Koppelkondensatoren. Ich weiß nicht ob es da einen internationalen Standard gibt. Da hilft wirklich nur messen. Also ein Gitarrenkabel in die Kombibuchse am Mischpult/Interface einstecken und am anderen Ende zwischen Tip und Schaft messen.
Einen wichtigen Hinweis habe ich erlesen.
Man sollte keine Adapter von Klinke auf XLR verwenden, sonst hat man ggf. Phantomspannung auf der Klinke.
Besser mit Klinke in eine DI-Box und dann mit XLR ins Pult/Interface.
BDX.

1728798099180.png
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Das Dumme ist, dass ich die Elektronik und Verkabelung selber nicht ausbauen kann.
bedeutet das "selber", dass DU das nicht kannst , oder dass der nicht ausbaubar scheint?
Bin ja gespannt, was bei der Klinkenstecker-Spannungsmessung herauskommt ...

und überlege, wie eine solche Situation bei meinem Interface (Focusrite Saffire Pro 40) wohl zustande kommen könnte, denn da hat jeder Eingang eine XLR/TRS- Doppelbuchse, was den Gebrauch eines Adapterkabels XLR auf Klinke eher unnötig macht ... und ich hätte ja mal die schwache Hoffnung, dass bei Anschluss eines Klinkenkabels am Interface die Phantomspeisung, falls eingeschaltet, nicht dahin geleitet wird ... (sorry, @milamber, hat nur bedingt was mit deinem Problem zu tun, gehört aber in den Bereich der prophylaktischen Erkenntnisse, damit ich nicht irgendwann da stehe, wo du jetzt gerade leiden musst ;))

Und: wie sieht das bei Preamps mit XLR-Ausgang aus? Verkraften die Phantome??

PS: ... "Phantomschmerz" kriegt hier eine ganz neue Bedeutung ... ;)
 
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Und: wie sieht das bei Preamps mit XLR-Ausgang aus? Verkraften die Phantome??
Einige Preamps nutzen ja ggf. die Phantomspannung als Spannungsversorgung.
Wenn die Signale über Koppelkondensatoren oder Trafos ausgekoppelt werden, sollte nichts passieren.
Früher (laaaaaange her) gab es zu elektrischen und elektronischen Geräten zur Bedienungsanleitung eine Schaltplan dazu.
Manchmal gibt es Blockschaltbilder welche die Funktionsweise erklären aber oft nicht die Details.
BDX.
 
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ich habe es nachgemessen. Es ist keine Spannung am Klinkenstecker. Bzw. nur 0,08V oder so. Auch beim raus und reinschieben des Steckers konnte ich keinen kurzen Ausschlag erkennen.

Es ist übrigens ein Focusrite 2i2.

Warum der Preamp aber auf einmal einen Kurzschluss produziert, kann ich jetzt nicht erklären. Vielleicht verbaut Furch billige Komponenten, oder irgendwas war unsauber verlötet und hat erst nach Jahren durch Erschütterung einen Kurzschluss verursacht.

Ich bringe die Gitarre demnächst in die Werkstatt. Im Moment möchte ich aber eigentlich nicht auf sie verzichten.

P.S. ich kann es nicht selber machen, weil ich da nicht rankomme. Ich weiß nicht wie der Gitarrenbauer da etwas ausbauen können soll.
 
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