PPIMV für Marshall JTM45 Reissue, Fragen bezüglich Durchführung

worcy
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Hallo zusammen,
durch Masterofmusics Thread 1987x oder doch ein anderer amp und speziell durch Hoss' Beiträge Nr. 1 und Nr. 2 bin ich am überlegen mir ein PPIMV in meinen JTM45 einzubauen.

Hintergrund: Ich spiele einen neueren (schon ROHS konform) Marshall JTM45 Reissue im kompletten Originalzustand (Röhren sowie alle restlichen Bauteile). Mit dem Sound bin ich sehr zufrieden, normalerweise spiele ich ihn mit gepatchten Kanälen; lautstärkemäßig zwischen 4 und 5 mit einer Auswahl an Bodeneffekten zum verzerren. Klappt für mich wunderbar, nur manchmal hab ich den Wunsch pur über den Verstärker zu spielen. Da das meine Wohnverhältnisse nicht zulassen habe ich den Wunsch ein PPIMV auszuprobieren.

Meine erste Frage wäre: Ist es überhaupt möglich diese Modifikation an einem Reissue vorzunehmen? Ich habe Schaltpläne sowohl für das Original als auch einen für das Reissue gefunden (Original Reissue) Demnach haben viele Bauteile verschiedene Werte, beeinträchtigt das die Funktion des PPIMV oder noch schlimmer, muss ich Angst um die Betriebssicherheit nach einem Einbau haben?

Nun, falls Hoss zufällig mitliest, wie bist du mittlerweile mit dem PPIMV zufrieden? Hast du es noch installiert? Deine Samples waren zwar für mich schon Grund genug über einen Einbau ernsthaft nachzudenken, jedoch bemerkt man ja oftmals erst nach Wochen durch nüchterne Betrachtung kleinere Schwächen bei Neuanschaffungen...

Zu mir: Ich traue mir den Einbau zu, mehr jedoch auch nicht. Meine Erfahrung beruht auf einigen (analogen) Bodeneffekten und Modifikationen an meiner Gitarre. Durch Hoss Bilder und das Bild von Metroamps ist mir der Einbau wohl möglich sofern es nicht zu einer Fehlersuche kommt (der Grund weshalb ich keinen Röhrenverstärker zusammenbauen würde: Meine Akribie reicht für einen Zusammenbau, für die eventuell folgende Fehlersuche fehlt mir das technische Verständnis von Röhrenschaltungen).
Jedoch sehe ich die Fehlerquellen bei drei Bauteilen als überschaubar an ;-)

Ich würde mich freuen wenn mir jemand mit meinen Frage helfen kann.

Gruß und einen schönen Abend :)
 
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hi worcy!

du kannst ganz sicher und ohne probleme ein entsprechendes master-poti in deinen reissue einbauen.

zu den technischen details müsste allerdings jemand anderer etwas sagen ;)

cheers - 68.
 
Jedoch sehe ich die Fehlerquellen bei drei Bauteilen als überschaubar an ;-)

Dann ist das kein Problem. Nimm das Poti und die beiden Widerstände und bau es ein, das funktioniert sicher. Wenn die Strecken im Amp länger sind, dann solltest du abgeschirmte Leitungen nehmen. Außerdem solltest du bedenken, dass Fehler (Masseschluss) in dem Bereich zum Abfackeln der Endstufe führen, also bitte mit Vorsicht arbeiten :)

MfG Stephan
 
Klar, ich hab meines natürlich noch eingebaut.
Das geniale an der Larry Version ist ja, dass man es sich bei Rechtsanschlag verhält, als wäre es gar nicht eingebaut.

Ein wichtiger Hinweis: Bei Runterregelung auf Zimmerlautstärke (mit dem PPIMV) ist der Amp praktisch nicht mehr clean, die "Pseudo-Endstufenzerre" setzt dann sehr früh ein.
Gerade mal mit meiner Single Coil Strat und Gitarrenvolume auf 7 bleibt es noch clean.
Drehst Du das MV auf, klart auch der Sound auf (und wird natürlich lauter).
 
Vielen Dank, das hatte ich erhofft: kurze Antworten von den richtigen Leuten :)

Werds mir einbauen, kostet ja nicht die Welt, und wenns nicht taugt fliegts halt wieder raus.

Danke an euch drei :)
 
Ok, es scheitert wahrscheinlich grad an meinem Unvermögen:

Wo finde ich zweiadrige geschirmte Litze? Bei den üblichen verdächtigen (TT, Uk, Musikding) find ich nur einadrige :confused:

Gruß und danke für Hilfe
 
Ich hab einfach ein USB Kabel genommen.
 
*hust* Mikrofonleitung *hust*

Aber immer bedenken: Kurzschluss = Feurio :) Daher bitte reichtlich Schrumpfschlauch verwenden!

MfG Stephan
 
Klar, ich hab meines natürlich noch eingebaut.
Das geniale an der Larry Version ist ja, dass man es sich bei Rechtsanschlag verhält, als wäre es gar nicht eingebaut.

Ein wichtiger Hinweis: Bei Runterregelung auf Zimmerlautstärke (mit dem PPIMV) ist der Amp praktisch nicht mehr clean, die "Pseudo-Endstufenzerre" setzt dann sehr früh ein.
Gerade mal mit meiner Single Coil Strat und Gitarrenvolume auf 7 bleibt es noch clean.
Drehst Du das MV auf, klart auch der Sound auf (und wird natürlich lauter).

Hi Hoss!

Genauso verhält sich meine PPIMV auch - ist auch gut so.
Aber ich versteh nicht wieso: Ich lasse doch damit die Signalwechselspannung an die Masse/ die Biasspannung "abfließen" - meinen (falschen) Erachtens müsste es doch einfach nur leiser werden - wo kommt das frühere Einsetzen einer Zerre her?

LG und danke für die potentielle Aufklärung!

Han
 
Hi Hoss!

Genauso verhält sich meine PPIMV auch - ist auch gut so.
Aber ich versteh nicht wieso: Ich lasse doch damit die Signalwechselspannung an die Masse/ die Biasspannung "abfließen" - meinen (falschen) Erachtens müsste es doch einfach nur leiser werden - wo kommt das frühere Einsetzen einer Zerre her?

LG und danke für die potentielle Aufklärung!
Ich habe das verstanden wie Du und mich auch gewundert und habe daher Meister Larry um eine Erklärung gebeten. Hier ist sie, super verständlich ausgeführt:

Es wird gainiger und auch 'looser', die Endstufe bekommt allmählich ein mehr 'voxiges' Verhalten.

Nur wie erkläre ich die Zusammenhänge für Nicht-Techniker nachvollziehbar?
Ok, ich versuch's mal mit einer vereinfachten und wissenschaftlich nicht ganz korrekten Elaboration:

Die Endstufe incl. Treiberstufe ist ein geschlossener Regelkreis. Der Regelkreis wird geschlossen über die Gegenkopplung, die am Übertrager-Ausgang Signal abzapft und 'gegenphasig', also dämpfend in den Kathodenkreis der Treiberstufe einspeist. Sinn & Zweck des ganzen ist, evtl. Unlinearitäten am Eingang des Gesamtsystems Endstufe zu korrigieren - aber es hat den Nachteil, dass es die Eingangsempfindlichkeit der Endstufe/der Treiberstufe verringert. Sprich, die Endstufe braucht zur Aussteuerung einen höheren Pegel als ohne Gegenkopplung.

Der PPIMV reduziert nun die (beiden) Pegel von der Treiberröhre zu den Endstufenröhren - was aber die Gegenkopplung 'nicht weiss'

Insgesamt wird nun beim Herunterregeln des PPIMV sukzessive auch das Gegenkopplungssignal zurück zur Treiberröhre reduziert - im Verhältnis zum Gesamtsignal - was nix anderes ist, als ein Reduzieren des Gegenkopplungssignals. In der Folge wird die Eingasngsempfindlichkeit der Treiberröhre/der Endstufe erhöht, sprich es ist sukzessive weniger Pegel von der Vorstufe nötig, um die Endstufe auszusteuern bzw. in die Sättigung (Übersteuerung) zu fahren.

Unlinearitäten nehmen zu, der Sound wird 'rougher', schmutziger, 'voxiger' (Vöxe haben überhaupt keine Gegenkopplung in der Endstufe!) - und der Presence-Regler büsst sukzessive seine Wirksamkeit ein. Büsst sie ein, da seine Wirksamkeit von einer funktionierenden Gegenkopplung partizipiert, die ja nun durch den PPIMV sukzessive 'abgewürgt' wird. Im Prinzip ist's so, als würdest du beim Herunterregeln am PPIMV einen 'virtuell vorhandenen' Depth-Regler sukzessive mit Aufdrehen.

Alles verstanden?

Larry
 
Knackig und korrekt :)

Man sollte noch hinzufügen, dass die "Nichtlinearitäten des Gesamtsystems Endstufe" bei zu kalt eingestelltem BIAS natürlich viel höher sind als bei hohem Ruhestrom, was mitunter zu Verzerrungen führen kann, da die Gegenkopplung diese Fehler dann nicht mehr korrigieren kann.

Das heißt: PPIMV und kalter Ruhestrom klingt meist sehr rauh, besonders bei EL34.

MfG Stephan
 
Knackig und korrekt :)

Man sollte noch hinzufügen, dass die "Nichtlinearitäten des Gesamtsystems Endstufe" bei zu kalt eingestelltem BIAS natürlich viel höher sind als bei hohem Ruhestrom, was mitunter zu Verzerrungen führen kann, da die Gegenkopplung diese Fehler dann nicht mehr korrigieren kann.

Das heißt: PPIMV und kalter Ruhestrom klingt meist sehr rauh, besonders bei EL34.

MfG Stephan
Guter Hinweis! Gottseidank ist mein Ruhestrom nicht kalt eingestellt.
 
*hust* Mikrofonleitung *hust*

Der Leiterquerschnitt ist ja nicht entscheidend, da signalführende Leitung, richtig?
Hätte nämlich noch ein gutes Stück Mikrofonleitung übrig (Cordial CMK 222; 0,22 mm²), die würd ich gerne verwursteln.

Danke für eure Hilfe, und auch nochmal an Hoss (den ich immer noch nicht bewerten kann:-() und Larry für die näheren Ausführungen zum PPIMV.

Gruß
 
Ich habe ebenfalls schon Mikrofonleitung benutzt. Das geht super :)

MfG Stephan
 
Danke an Larry und Hoss für die Antwort!

Das war wirklich verständlich - in die Richtung hatte ich einfach gar nicht gedacht. Ich geh gleich mal am mPresence-Regler wackeln, ob da wirklich nicht mehr soviel los ist... ;-)

LG

Han
 
Ich grabe mal den Thread aus, hab 2 Fragen zum JTM-45. Möchte mir einen von Peter Linnemann zusammenlöten lassen. Dabei kam auch die Frage auf: Effektloop ja oder nein. Der Effektloop kostet 100 Euro mehr, doch ich hab mich gefragt, ob der Überhaupt Sinn hat, denn Overdrive kommt beim JTM doch aus der Endstufe, oder nicht? Meines Wissens nach hängt der Effektloop ja zwischen Vor und Endstufe, folglich könnte ich dann z.B. das Delay oder UniVibe nicht nach der Verzerrung einschleifen, was ja wichtig wäre.

Und: Man könnte ein PPIMv MAster einbauen, aber auch ein Pentode/Triode Switch. FÜr Zimmerlautstärke brauche ich den Amp nicht, nur für Proben und Gigs. Schätzt ihr, dass der Switch hier reichen würde, um den Amp zu mäßigen? Schätze dass der Switch weniger in den Sound eingreift als das PPIMV, aber das ist nur ne Vermutung, ich hab da absolut keine Ahnung von :D

Danke schonmal für Anworten :)
 
Hallo,

Pentode/Triode ist ein ziemlicher Soundunterschied, wohingegen das PPIMV im aufgedrehten Zustand nichts am Originalsound ändert.
Achja, Loop halte ich bei einem solchen Amp für Quatsch. Das führt ja auch wieder das PPIMV ad absurdum.

Grüße,
Schinkn
 
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Ah vielen Dank! Das hat mir ein paar Kröten gespart. Der Linnemann meinte, er hätte schon ein paar mal einen Effektloop beim M45 verbaut, das ginge ganz gut. Naja, er will ja auch was verkaufen :)
 
Naja, das geht auch ganz gut, aber damit ist der Amp einfach ein anderes Tierchen, als Ursprünglich. ;)
 

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