Ich kann klanglich keinen Unterschied feststellen ob mit oder ohne. Hier würde ich die ganzen Ansichten dazu auch als Vodoo bezeichnen.
Kommt darauf an, wo man Vodoo ansetzt und vor allem auch auf die Art der tonalen Störung, welche man hat bzw. welche man eliminieren möchte, sofern dies machbar ist.
Gemein haben alle den Überspannungsschutz und Stromschwankungen abzufedern.
Nein!
Überspannungsschutz ja, Stromschwankungen abfedern nein. Der gemeine Powerconditioner macht das nicht und ist dafür auch nicht gedacht.
Rein technisch: Um Spannungsschwankungen (egal in welche Richtung) auszugleichen bedarf es, vor allem wenn es um Unterspannung geht, einer aktiven Regelelektronik mit zwingend notwendigem Energiepuffer (Akku, Batterie, Kondensator). Dies macht z.B. eine Online USV (Doppelwandler). Allerdings sind Schwankungen innerhalb des Normbereiches (+/- 10%) für die meisten Geräte in unserem Bereich kein Problem, da sie ohnehin durch ein geregeltes Netzteil versorgt werden.
Wenn bei einem konventionellen Netzteil die primäre Spannung um 10% abfällt (also auf 207 V), dann fällt im gleichen maße die Sekundärspannung ab. Bei 12 V wären das dann 10,8 V. Allerdings sind die meisten Netzteile, auch die konventionellen, gereglt und die Sekundärspannung wird höher gewählt, z.B. 24 V. Damit sind wir dann bei 21,6 V als Versorgungsspannung für den Spannungsregler. So ein 7812 regelt das locker dann auf 12 V und das im Bereich von einer Eingangsspannung von 19 - 35 V (
https://de.farnell.com/stmicroelectronics/l7812cv/v-reg-12v-7812-to220-3/dp/9756124). Da passiert also nix. Moderne Schaltnetzteile machen da sogar noch mehr mit, allerdings immer auf Kosten des Strombedarfs, da P = U I. Schaltnetzteile stecken, je nach Design, auch deutlich höhere Spannungen weg und auch das konventionelle Netzteil könnte theoretisch bei dem oben verlinkten Spannungsregler bis zu 330 V eff. wegstecken. Das sind dann nämlich knapp 35 V an der Sekundärseite, bei demselben Übersetzungsverhältnis. Randbedingung: Auch der vorgelagerte Gleichrichter und Nebenkomponenten müssen selbstverständlich diese Spannung vertragen.
Wenn nun (mal wieder) irgendein Honk meint, dass er als nicht Fachkraft eine CEKON 3-phasen Steckerleiste basteln oder reparieren kann und dabei (mal wieder) N und eine Phase vertauscht, dann hilft das leider nix mehr, denn dann liegen halt 2x Phase gegen Phase, also 400 V an. Chance 2:1 seine Gerätschaften ins elektrische Jenseits zu befördern. So etwas kann mittels gutem Powerconditioner verhindert werden, sofern dieser eben gar nicht erst öffnet oder die überschüssige Spannung gefahrlos ableitet. Die Billigen machen dies oftmals nicht.
Es gibt sie auch mit Anzeige, was eigentlich nicht viel zeigt und mit der zeit nervt als auch selbst Strom zieht.
Falsch. Sowohl als auch.
Im oberen Fall würde man direkt sehen, dass da was nicht stimmt. Die Anzeige hätte in diesem Falle eine eindeutige Warnwirkung, sofern man ihr Beachtung schenkt und die Anzeige vor allem auch schon vor dem Zuschalten der angeschlossenen Geräte aktiv ist. Und was eine solche Anzeige an Strom zieht ist homöopathisch und zu vernachlässigen.
Des Weiteren kann eine solche Anzeige einem auch sehr deutlich vor Augen führen, was es bedeutet lange Leitungen mit zu kleinem Querschnitt zu verwenden. Hier sieht man dann deutlich eine Unterspannung und diese kann je nach Querschnitt und Länge der Leitung auch deutlich über 10% liegen. Die meisten Feld-Wald-Wiesen Beschaller ziehen einen solchen Fehler niemals in Betracht und wundern sich dann, wenn die (Zu)Leitung zu einem Kupferklumpen verödet und vorher die Gerätschaften spinnen. Daher macht eine solche Anzeige schon Sinn, sofern man diese lesen und vor allem interpretieren kann.
Dann mit ausziehbaren Leuchten, deren Leuchtkraft an jene von Notausgangsschildern erinnert und außer nette Athmos keinen großartigen nutzen hat.
Naja... Wenn man in einer dunklen Ecke so ne schwarze Kiste hat, dann ist man selbst über eine Kerzenbeleuchtung froh. Von daher machen diese Leuchten schon sinn und mittlerweile sind die gar auch noch sehr hell, dank LED. Da hat man gar eher manchmal das Problem, dass die Dinger zu hell sind, wenn es kein Dimmer dafür gibt. Gerade wenn man so etwas im Siderack (sofern man das noch braucht) hat, welches am FoH steht und das FoH von aussen einsehbar ist. Kann unter Umständen wirklich störend für das Publikum/die VA sein.
Dann gibt es diese mit integriertem Sequenzer was bedeutet, dass die anliegenden Geräte zeitversetzt angehen anstatt zeitgleich.
Kann Sinn machen. Allerdings hier nicht wegen des Effektes, dass man hohe Einschaltströme vermeiden möchte, da die hier angeschlossenen Geräte in der Regel nicht so viel Strom ziehen, sondern eher damit es akustische Störungen nicht gibt, nämlich dann wenn bei Geräten einschaltknackser auftreten. So kann man eine definierte Einschaltkette generieren, um eben solche Effekte zu unterdrücken. Allerdings ist diese Funktion eher selten anzutreffen und wenn dann sicherlich auch gewollt gewählt.
...das Argument eine Spannungsspitze zu vermeiden zweitrangig, denn um die Haussicherung zum rausfliegen zu bringen...
Es werden damit keine Spannungsspitzen verhindert, sondern (Einschalt)Stromspitzen und auch deswegen löst eine Sicherung aus, nämlich weil zu viel Strom fließt. *klugscheißmodus aus*
Kommen wir allerdings mal zu der Kernfrage: Was macht nun der Powerconditioner bzw. welchen Nutzen bringt er effektiv. Darum ging und geht es ja.
Ein Powerconditioner hat eine gewisse Schutzwirkung in Bezug auf erhebliche Überspannungen und Spitzen (Transistenten) wie sie z.B. beim Schalten von hohen Lasten (Motoren) oder auch Induktivitäten (Startdrossel bei Leuchtstoffröhren) entstehen. Diese werden ja nach Güte des Gerätes gefahrlos abgeleitet. Allerdings ist das eben nur eine Wahrscheinlichkeit. Bei einem direkten Treffer (Blitzschlag in nächster Umgebung) hilft eine solche Kiste allerdings auch nicht wirklich. Selbst ein prof. Blitzschutz in der Hausinstallation ist da oftmals machtlos.
Störungen wie Brummen, Sirren, Knistern können in manchen Fällen durch den (falls) eingebauten Netzfilter abgeschwächt oder gar ganz eliminiert werden. Allerdings kommt es auf die Art der Störung an. Wenn die Störung aus dem Netz kommt und innerhalb der Bandbegrenzung des Netzfilters liegt, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass dies auch ausgefiltert wird und damit Ruhe ist, im wahrsten Sinne.
Eine Erdschleife (Brummschleife) kann mit keinem Powerconditioner ausgefiltert werden. Auch keine massiven HF Einstreuungen, vor allem wenn diese auch auf die nachgeschaltete Stromversorgung wirkt. Da hilft dann nur ein faradyscher Käfig.
Es gibt noch zick andere Störungen, welche nicht durch eine solche Kiste erfasst und glatt gebügelt werden können. Doch dies enthebt eine solche Kiste nicht ihres Zwecks als Puzzleteil in einem Gesamtkonzept zu dienen. Letztendlich muss das jeder selbst für sich entscheiden. Allerdings eben - wie schon geschrieben - darf man keine Wunder erwarten und gegen Erdschleifen, defekte Leitungen, falsche Verdrahtung und Verschaltung von Audiogeräten kann eine solche Kiste eben nicht helfen.