Potis in Erlen-LesPaul-Kopie

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JohnnyAoricot
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Ich bin gerade dabei meine Humbucker zu splitten, da sie mir bei verzerrten Sound in den Akkorden zu sehr matschen. Und ich hab gedacht, wo ich schon dabei bin verkable ich gleich die ganze mit geschirmten Kabeln neu. Und weil ich da schon dabei bin wechsle ich die Potis auch noch gleich. Der Korpus besteht aus Erlenholz, der Hals ist aus Ahorn mit Palisander Griffbrett. Ich hab schon sehr viele unterschiedliche werte für die Potis im Internet gelesen. Ich schätze bei den Lautstärke Potis werde ich 500k log und linear ausprobieren. Aber was soll ich für die TonePotis nehmen ? Log oder Lin ? Welchen Wert ? Welchen Kapazitätswert ? Welche Bauart bei den Kondensatoren ? Ich spiele eigentlich meistens alle Regler auf 10, nur für mehr bluesige Sachen dreh ich den Tone ganz zurück weil bei meinen Potis anscheinend nur 0 oder 10 geht. Von 2-10 hör ich keinen Unterschied mehr. Und da hätt ich gerne eine etwas feinere Einstellmöglichkeit. Ich spiele fast außschliesslich im verzerrten Bereich. Welche Potis könnt ihr da empfehlen ?
 
Eigenschaft
 
Für die Lautstärke machen log potis Sinn; 500kOhm sind auch absolut OK.
Im Original sind 500kOhm Potis verbaut (für Tone und Volume); beide Kondensatoren sind 22nF.
Bei den Tone-Potis kannst du mit log Potis des gleichen Werts experimentieren; u.U. kommst du mit dieser Charakteristik besser zurecht.
Versuchs mit Keramischen Kondensatoren - glaub mir - Orange Drops klingen auch nicht besser........
 
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Versuchs mit Keramischen Kondensatoren - glaub mir - Orange Drops klingen auch nicht besser........
Die sehen aber schöner aus! :)
Ich würde nicht die ganz billigen keramischen nehmen. Im Moment habe ich mal Styroflex Kondensatoren ausprobiert,
richtig übel sind eigentlich nur die aus gutem Grund nicht mehr hergestellten uralten Dinger aus ölgetränktem Papier. 22 nF sind standard, alles bis 100 nF geht aber auch ohne Probleme, klingt nur anders. Das ist Geschmacksache.

Potis sind standardmässig für die Lautstärke 500kOhm linear und für die Tonpotis 500kOhm log..
 
Hi,

wenn Deine PUs bei verzerrten Akkorden ins Schwammige abdriften, wird eine neue Verkabelung daran wenig ändern, fürchte ich. Die für eine Paula ungewöhnliche Holzkombination sollte dem eigentlich schon entgegen wirken, aber wenn es trotzdem matschig klingt (und es nicht am Amp liegt), bleiben eigentlich nur die PUs als Ursache. Da würde ich über einen Austausch ernsthaft nachdenken.

Falls sie vieradrige Anschlüsse haben, kannst Du die Teile natürlich splitten, nur ist das dann halt kein HB-Sound mehr; statt matschig wirds halt scharf, und gerade bei Zerrsounds brummt es dann halt wie Sau.

Wenn die jetzigen Potis wesentlich geringere Werte aufweisen als 500 KOhm, vielleicht sogar unter 300, kann das schon zu Deinem Problem beitragen, nur begegnet einem das selbst in billigen Gitarren selten. Auf jeden Fall werden neue einen besseren Regelweg haben. Ich persönlich komme eigentlich mit log Potis sehr gut zurecht, gerade bei den Tonepotis würde ich dabei auch bleiben. Die Regelung setzt dann gegenüber den linearen Potis etwas früher ein.

Bezüglich des Materials der Kondensatoren bin ich anderer Meinung als netstalker, ich halte den Unterschied zwischen Keramik- und PIO (Paper In Oil)-Caps zwar nicht für riesig oder entscheidend, aber eben doch für wahrnehmbar. In Gitarren mit heißen Pickups empfinde ich Keramik-Caps manchmal auch als passender, in meiner Les Paul finde ich die PIOs angenehmer und irgendwie "farbiger" im Klang. Orange Drops sind übrigens keine PIOs, sondern Polypropylen-Folienkondensatoren. Auch die klingen (jedenfalls für mich) besser als Gibsons billige Keramikscheiben. Richtig gefallen haben die mir nur in einer LP Classic mit den heißen 500T/496R-PUs

Bei den Werten der Caps kann man durchaus vom Standard weg gehen und etwas kleinere Werte probieren, z.B. 10 oder 15 nF. Auch das lässt die Tonregler etwas weiträumiger regeln, weil die Beeinflussung etwas höheren Frequenzbereichen einsetzt. In einer Gitarre (mit Singlecoils) habe ich sogar nur 1nF, das klingt ganz zugedreht eher nach HB als nach zurückgedrehtem Strat-Ton. Da kann man also ganz gut experimentieren.

In dem Zusammenhang würde ich auch einen Umstieg aufs 50ies Wiring empfehlen (SuFu!), damit sind hier recht viele LP-Spieler glücklicher als mit dem Standard Wiring. Ich verwende seither meine Potis sehr viel mehr, weil gerade die leicht zurückgedrehten Positionen sehr viel besser klingen und die verwertbaren Klänge weiter gespreizt sind (was Dir im Moment ja fehlt). Gerade auch für bluesige Sounds sehr brauchbar. Weiterer angenehmer Nebeneffekt: Beim Zurückdrehen des Volumepotis wird es nicht gleich so dumpf. Wenn man dann gleichzeitig Volume- und Tonregler etwas zurücknimmt, werden eher die Mitten beeinflusst und der Sound etwas ausgedünnt. Manchen ist das zu viel Fummelei, aber auf dem Weg bekommt man viele klassische Rocksounds, die anders nie so richtig funktionieren wollen. Mit der Werksverkabelung war es mir dagegen noch wie Dir gegangen: Alles auf 10 oder 0, ein Kippschalter hätts auch getan...

Eine interne Verkabelung mit geschirmten Kabeln wird Dir in punkto Matsch übrigens nicht helfen. Manche berichten sogar, dass es im Gegenteil den Sound etwas dumpfer gemacht hätte, wohl wegen der zusätzlichen Kabelkapazitäten.

Soweit Du nicht an die PUs ran willst, kannst Du es vielleicht auch mal mit anderen Saiten probieren, nämlich mit Stainless Steel. Die klingen von Haus aus brillanter und sollten dem Matschen auch entgegenwirken. Aber wie gesagt, Ursache Nr.1 ist da der Amp (bzw. Verzerrer), und an zweiter Stelle kommen nach meiner Erfahrung die PUs. Wenn die nix sind, ist alles andere vergebens.

Gruß, bagotrix
 
Ich mag nicht wirklich schon wieder nen Thread pro oder Contra Orange-Drops, MiCa, Oil-, oder sonstigen Kondensatoren vom Zaun brechen; bei diesen Diskussionen schwingt immer so ein "MoJo" mit.....
IMHO sind die Streuungen der Werte innerhalb der vom Hersteller vorgegebenen Toleranzen eher Soundbestimmend als das Material.
Ich habe Anfang der 80er in der Entwicklung bei "Draloric" gearbeitet und all diese Dinge haarklein vermessen; die Kapazität ist einzig und allein der bestimmende Faktor.
Wenn man einen A/B Vergleich macht (mit plus/minus 1% vermessenen Cs, Umschalter in der Gitarre und Spieler hinter dem Vorhang) gehen die angeblichen Soundunterschiede ganz schnell den Bach runter.......
 
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Ich habe Anfang der 80er in der Entwicklung bei "Draloric" gearbeitet und all diese Dinge haarklein vermessen; die Kapazität ist einzig und allein der bestimmende Faktor.
Na ja so ganz stimmt das nicht. Gerade die billigen Keramikkondensatoren haben oft Probleme mit hohen Frequenzen.
Daher werden die im Hifi Bereich auch nicht gerne benutzt.
Es gibt ja nicht umsonst zig verschiedene Bauformen von Kondensatoren.
Je nach Einsatzgebiet braucht es da (siehe z.B. Wikipedia):
Spannungsfestigkeit, Strombelastbarkeit, Kapazitätsstabilität, Temperaturkoeffizient, Einsatzfrequenzbereich, Temperaturbereich
usw.
Bei Gitarren kann man wohl Spannungsfestigkeit, Strombelastbarkeit, Temperaturbereich, Temperaturkoeffizient eher vernachlässigen.
Was mich wundert ist, dass diese "unsäglichen" Paper in Oil Dinger, die alles andere als kapazitätsstabil sind so toll sein sollen.
Weil sie genau den Ton in Abhängigkeit von der Luftfeuchte so verändern wie das Gehör die Veränderung wahrnehmen würde?
Das wird es wohl sein. Und den Blutdruck des Gitarrenspielers gleichen sie auch noch aus, damit immer alles nach EC und den Bluesbreakers klingt.
 
Wie definierst du "Probleme mit hohen Frequenzen? Es liegt in der Natur eines Kondensators für unterschiedliche Frequenzen unterschiedliche Wechselstromwiderstände zu haben.
Den HiFi-Bereich hier anzuführen halte ich für ein schlechtes Beispiel - ein Bereich in dem "oxygen free copper" hörbar bessere Ergebnisse bringt ist jenseits von MoJo und Voodoo.
Einzig die elektrischen Eigenschaften - und das ist in diesem Spannungsbereich nun mal die Kapazität und sonst nichts - definieren den "Klang".

Die verschiedenen Bauformen habe ich in der Entwicklung genau dieser Kondensatoren alle vor mir gehabt: von Papier-(wickel) über Mica bis MKT usw. - die Kennlinien dieser Dinger sind im (fast-) Gleichstrombereich (NF bis 10MHz ist für einen C nichts anderes) alle gleich.
 
Wie definierst du "Probleme mit hohen Frequenzen? .
Also bei 40 kHz ist normalerweise Schluss mit hören? ;)
Es geht auch um die Kapazität in Abhängigkeit von der Frequenz, nicht um den Widerstand. Und nicht alles im HiFi Bereich ist Mojo.

- die Kennlinien dieser Dinger sind im (fast-) Gleichstrombereich (NF bis 10MHz ist für einen C nichts anderes) alle gleich.

http://de.wikipedia.org/w/index.php...sus-Frequenz.svg&filetimestamp=20120421163032

Und das ist natürlich nicht so schön linear, der "schlechtere" liegt bei 20 kHz ungefähr bei 7%. Das Problem sind auch die 7 % nicht, sondern die Schwankung an sich. Ich sage ja auch nicht, dass ein Keramikkondensator schlecht wäre, nur die ganz billigen sind nix. Statt 0,5 Cent 10 Cent ausgeben reicht ja schon.
Und das "Matschen" kommt aber eh von den tiefen Frequenzen.
 
Da ich das mit den Kondensatoren für sowiso für Voodoo halte werde ich einfach irgendwelche mit 22nF im Laden kaufen. Halt nicht die billigsten. Danke aber für die Tipps mit den Potis. Ich hab aber ein anderes Problem. Ich will ja den HB splitten. Und dazu muss ich das Kabel das das Ende der einen Spule mit dem Anfang der anderen verbindet anzapfen. Das ist aber so winzig das ich Angst habe das nach dem Abisolieren nicht mehr viel übrig bleibt. Gibts da ne andere Lösung ? Kann man einen HB noch weiter zerlegen, sodass man dorthin kommt wo die Kabel angemacht sind ?
 
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Wow, sehr ausführlicher Bericht. Werde mir das ganze mal zu gemüte führen. Andere Frage, ich habe gerade die Potis vermessen. Volume ist zweifellos 500k Linear, aber aus dem Tone werd ich nicht schlau. Endwert ist 500 K, aber bei Drehstellung 5 hat er 65 Ohm. Das ist ja auch nicht logarithmisch ? Würde ich da mit linearen besser fahren ? Wie gesagt, mich stört der Tone quasi nur ein On/Off ist.
 
Logarithmische Potis haben üblicherweise eine Progression von 10% bis 20%. Bei 500kOhm wären das also 50kOhm bis 100kOhm. Deine 65 Ohm kommen mir da sehr merkwürdig vor!

Ach ja, liest Du "Potentiometer-Grundlagen"

Ulf
 
Naja obs jetzt ganz genau 5 war kann ich nicht sagen. Aber garantiert unter 100 Ohm. Weil oben schon der PU Tausch angesprochen wurde. Sind die Wilkinson Zebra HBs einigermaßen zu gebrauchen. Ich suche keine HighEnd Teile weil ich nicht soviel Geld investieren möchte. Aber optisch sprechen sie mich an und splittbar wären sie auch. Und in dem eBay Shop gäbs auch Potis von Alps und Alpha. Ich kenn mich mit solchen Marken nicht aus. Sind die für was zu gebrauchen ? Die Alps kosten immerhin 10 € das Stück
 
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Hi, hab heute meine neuen 4adrigen Humbucker eingebaut. Ich wollte sie per Kippschalter splitten. Ich hab die Masse und das Signal des HBs gleich angeschlossen wie die vorigen, die 2 zusätzlichen Kabel hab ich auf das mittlere Pin eines Kippschalters getan, und das linke Pin des Kippschalters auf Masse gelegt. Jetzt müsste ich ja theoretisch per Schalter splitten können, funktioniert aber nicht. Es ist immer der gleiche Sound. Was hab ich da falsch gemacht.
 
Ich hab die Masse und das Signal des HBs gleich angeschlossen wie die vorigen, die 2 zusätzlichen Kabel hab ich auf das mittlere Pin eines Kippschalters getan, und das linke Pin des Kippschalters auf Masse gelegt. Jetzt müsste ich ja theoretisch per Schalter splitten können, funktioniert aber nicht. Es ist immer der gleiche Sound. Was hab ich da falsch gemacht.

Hi,

es stelt sich erst mal die Frage, ob Du den richtigen Kippschalter hast. Was Du brauchst, ist ein DPDT - Zweiwegschalter mit den Schaltpositionen ON/ON, zu Deutsch einen zweipoligen Wechselschalter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wechselschalter

Ein Dreiwegschalter, wie man ihn als PU-Umschalter verwendet, bzw. ein Zweiwegschalter mit nur 3 Kontakten funktionieren gar nicht bzw. nicht für das Splitten von 2 HB gleichzeitig. Der DPDT hat 6 Kontakte, da er praktisch aus zwei Schaltern besteht, die intern ganz getrennt sind, aber durch einen Hebel gleichzeitig betätigt werden. Damit kann man dann beide HB gleichzeitig splitten. Ich sage das nur, weil es sich bei Dir so liest, als hättest Du den Splitanschluss beider HB an den gleichen Kontakt angeschlossen. Mach vielleich mal ein Foto und poste es hier, und schreib dazu, welchen Schalter Du verbaut hast.

Gruß, bagotrix
 

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