Voraussetzung für eine vernünftige Lötverbindung sind Sauberkeit (vor allem Fettfreiheit) der Lötstelle und ausreichende Hitze des verwendeten Lötwerkzeugs. Eine gute Lötung ist heiß und kurz. So kurz, daß sich im Idealfall das Bauteill kaum erwärmen kann, sondern nur die Lötstelle. Ware das anders, würde die Industrie bei der Platinenbestückung massenweise Halbleiter verbraten, weil denen oft schon oberhalb von 100° die Luft ausgeht, das Lötmittel aber rund 400° benötigt.
Damit eine Verbindung zustande kommen kann, müssen beide zu verbindenden Teile zumindest ganz kurz in den Schmelztemperaturbereich des Lötzinns gebracht werden. Ein Potigehäuse bietet für einen kleinen 15W-Elektronikkolben eine zu große Wärmeableitfläche, um das hinzubekommen. Er kann zwar das Lötzinn anschmelzen, bei Berührung mit dem Potigehäuse wird ihm aber so viel Wärme entzogen, daß die Spitzentemperatur sofort in den Keller fällt.
Die Lötstelle am Blech darf also nicht minutenlang vorgebraten werden, sondern nach Reinigung (Lötstelle mit Alkohol und einer kleinen Messingbürste, Lötspitze mit einem sauberen Leinentuch oder einem feuchten Naturschwamm) mit einem ausreichend heißen Lötkolben (in diesem Fall mind. 40W) kurz vorverzinnt und zwar ohne Zugabe von Flussmittel! Dann wird separat das anzubringende Leitungsende vorverzinnt, danach die beiden vorverzinnten Stellen aneinandergefügt und nochmals kurz erhitzt (ca. 2 sec) und die Lötung ist fertig. Nach jeder Lötung die Lötspitze auf dem Schwamm kurz abstreifen!