Position des Daumens beim Melodiespiel

Supra
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Hab mal wieder ein Problem :redface:

Und zwar habe ich diese Woche mal angefangen mich ein wenig ins Melodiespiel einzuarbeiten. Geht einigermaßen gut, nur weis ich nicht, wo ich meinen Daumen hintun soll.

Hab mich grad eben mal an folgender Melodie versucht:

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|-6-5-6---6-5-6-8---6-5-6---6-5-6-8---6-5-6---6-5-6-8-6--5--3-----|
|-----------------------------------------------------------------------6--|

Mit den Fingern selber gehts ganz gut, auch abstoppen geht schon so lala, allerdings weis ich, wie gesagt, nicht, wie ich meinen Daumen platzieren soll, bzw. wahrscheinlich ist meine ganze Handhaltung nicht optimal. So wie es auf den Bildern ist (also, Daumen relativ senkrecht) komm ich zwar mit den Fingern sehr gut überall hin, aber es zieht nach kürzester Zeit extrem im Daumen. Leg ich ihn aber so, dass er mehr Richtung Hals schaut oder direkt auf den Hals drauf bzw. um den Hals herum stehen alle Finger relativ weit ab, so dass ich nicht mehr vernünftig die unteren Saiten abdämpfen kann...

Beim Melodiespiel auf den höheren Saiten (z.B. beim Intro zu For Whom The Bell Tolls) hab ich das Problem, dass der zum adämpfen Zeigefinger sich immer automatisch um einen Bund nach rechts verschiebt sobald ich mit dem kleinen Finger einen Bund höher gehe.

Ist das ziehen im Daumen bzw. das permanente wegrutschen des Zeigefingers einfach nur mangelnde Übung bzw. noch zu geringe Dehnbarkeit, oder ist grundsätzlich was falsch und wie gehört es dann richtig? Bilder sind leider nur mit Handy gemacht (hat keinen Blitz), grad eben spontan, mitten in der Nacht, aber ich hoffe mal, man erkennt trotzdem genug.

http://s3.***.net/images/100106/temp/239v7oif.jpg

http://s4.***.net/images/100106/temp/witlz256.jpg
 
Eigenschaft
 
Zum 1. Problem:

Wenn Du die unteren Saiten abdämpfen willst (wobei das bei der Melodie eigentlich gar nicht sooo wichtig zu sein scheint, weil Du ja ohnehin nur auf der A- bzw. tiefen E-Saite spielst, andere Saiten daher im Normalfall gar nicht mit dem Plek streifst), dann würde ich so vorgehen:

a) Denk erst mal nicht an den Daumen, versuche den vielleicht erst mal gar nicht zu benutzen, sondern erst mal nur an die Finger. Also die Note(n) mit dem/den Finger(n) greifen und darauf achten, dass die Beugung der FInger relativ flach ist, die Finger also nur leicht gebeugt über den Saiten liegen (während die Fingerspitze natürlich die Note greift)....so dass der Rest des Fingers die darunter liegenden Saiten ganz leicht berührt und somit abdämpft.

b) Jetzt darf der Daumen wieder benutzt werden.....ist ohnehin auf Dauer schwierig ohne den zu spielen. ;) Nun setzt Du also den Daumen so auf den Hals, dass die Position der Finger (aus Schritt a) ) sich nicht verändert. Gerne dabei mal verschiedene Daumenpositionen ausprobieren. Denn da alle Menschen unterschiedlich gewachsen sind (Gitarrenhälse übrigens auch!!!) muss jeder die für sich optimale Position herausfinden.

Ich zB habe die Melodie mal eben auf Gitarre nachgespielt und die Spitze meines Daumens ragte dabei über das obere Ende des Halses hinaus....also so ein bißchen Jimi Hendrix mäßig....der hat den Daumen dann auch gleich zum Greifen von Basstönen auf der E-Sait verwendet....so weit gehen meine Fähigkeiten aber nicht. :D

Aber wie gesagt: Das bin nur ich bzw das ist meine "optimale" Griffposition. Ausprobieren musst Du selbst. :)

Denkbar ist natürlich auch, dass mangelnde Spielerfahrung der Grund ist. Sowohl bei Problem 1, mehr noch aber bei Problem 2.....bei letzterem bin ich mir ziemlich sicher dass es daran liegt.

Daher der Tipp: Beim Üben immer auf das Hören was Dein Körper Dir sagt. Als Anfänger muss man zwar ab und an die Zähne zusammenbeißen (wer kennt nicht die schmerzenden Finger nach den ersten Bendings :D), aber Du willst ja auch langfristig Spaß am spielen haben und dazu braucht es auch gesunde Finger (und Schultern etc...). Also die richtige Haltung ist immens wichtig und vor allem sich nicht durch überlange Trainingseinheiten zu überlasten. Langsam üben, nicht mit kalten Fingern und Schmerzen nicht zu lange aushalten sondern rechtzeitig die Warnhinweise beachten und eine kurze Übungspause einlegen.

Via Internet ist es übrigens sehr schwierig Tipps zu Haltung zu geben. Wie gesagt, dass betrifft nicht nur die Finger sondern quasi den gesamten (Ober-)Körper. Zb kann schon die falsche Trage-Position der Gitarre langfristig zu Beschwerden führen. Ich habe zB meine Gitarre schon immer ziemlich tief hängen (spiele meist im Stehen) weil ich meinem "Idol" Slash nacheifern wollte. Naja....der Rücken verzeiht diesen jugendlichen Irrsinn nicht lange. Und nicht nur der Rücken.....auch die Finger werden dann teils zu sehr gedehnt.

Lange Rede kurzer Sinn: Das beste Mittel um Haltungsschäden und suboptimale (Griff-)Positionen zu vermeiden ist ein Lehrer, der Dir direkt Feedback geben und Dich korrigieren kann.

Ich weiß, ich weiß....Lehrer kosten Geld. Aber zumindest für diese Angelegenheit (Haltung) halte ich es für eine sinnvolle Investition. Danach kannst Du ja dann weiter (mit der richtigen Haltung) autodidaktisch lernen. :)
 
Vielen Dank erstmal.

Werde mir den Thread mal durchlesen und die hier gegebenen Tipps von Samuel_Groth mal versuchen. Mit Lehrer siehts halt echt sehr schlecht aus, hat nicht mit geiz oder ego zu tun, sondern echt mit dem Geld. Bin halt derzeit wieder Schüler (mache mein Abi auf dem zweiten Bildungsweg) und da sitzt das Geld nicht mehr so locker. Und zu irgend einem Studenten oder Pfuscher der einfach nur billig ist will ich dann auch nicht. Aber, wenn ich mal nen Hunni übrig haben sollte werde ich diesen gerne in einen guten Lehrer investieren.

Ansonsten, war schon selbst so schlau, direkt von Anfang an den kleinen Finger so oft wie möglich mit einzusetzen, von daher ist der bei mir bereits relativ fit (so fit, wie er halt nach nicht ganz 5 Monaten autodidakter Spielpraxis sein kann) und ich treff die Saiten auch recht präzise mit dem Kleinen. Bisher hatte ich den Daumen immer so ähnlich wie silent auf seinen Bildern, geht fast von selbst so, wenn man alle 4 Greiffinger vernünftig (nahe am Bundstäbchen) auf der tiefen E-Saite platzieren will, anders komm ich garnicht richtig an die Bünde ran. Bei Fingerübungen ging das bisher auch immer sehr gut, allerdings war der Daumen da auch permanent in Bewegung, von links nach rechts und wieder zurück etc. Wenn ich nun aber so eine Melodie übe und sich der Daumen dann länger nicht bewegt fängt das halt derb das ziehen und schmerzen an, vermutlich greif ich auch einfach noch zu fest.

Wegen dem abdämpfen, ich platziere den Zeigefinger halt immer leicht schräg, damit er alle Saiten berührt und abdämpft, weil die bei mir sonst des öfteren mal ungewollt mitklingen, vor allem mit dem kleinen Finger komm ich öfter mal an die hohe E-Saite hin, mit dem Plek hat das eigentlich in dem Fall nichts zu tun. Wenn ich den Zeigefinger weg nehme und nicht liegen lasse klingt es einfach nur schrecklich, teilweise wie ein versauter Akkord.

Hab die letzten Tage die Melodien von For Whom The Bell Tolls, Last Resort und Terpentin (das oben aufgeführte) versucht, bei allen die selben Probleme, muss also ein Grundsatzproblem sein :gruebel: Üb aber auch erst paar Tage gezielt dran, vielleicht wirds ja noch, für die Akkorde hab ich ja auch paar Monate gebraucht, bis es wenigstens einigermaßen ging. Wobei man als Noob eigentlich meint, so ein paar Einzeltöne zu spielen müsste viel leichter sein, als komplette Akkorde zu wechseln. So kann man sich täuschen :D
 
Wegen dem abdämpfen, ich platziere den Zeigefinger halt immer leicht schräg, damit er alle Saiten berührt und abdämpft, weil die bei mir sonst des öfteren mal ungewollt mitklingen, vor allem mit dem kleinen Finger komm ich öfter mal an die hohe E-Saite hin, mit dem Plek hat das eigentlich in dem Fall nichts zu tun. Wenn ich den Zeigefinger weg nehme und nicht liegen lasse klingt es einfach nur schrecklich, teilweise wie ein versauter Akkord.

Sogar wenn du tatsächlich nicht mit den Fingern an die "unbeteiligten" Saiten kämst, würden diese trotzdem durch deine Arbeit auf den anderen Saiten zum Mitschwingen angeregt. Von daher ist Abdämpfen meiner Meinung nach immer empfehlenswert; mit mehr Verzerrung sowieso, aber auch ohne Verzerrung hört man es (mal mehr, mal weniger).
 

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