Posertreppe, Heldenbank...

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HFU
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Hallo, Kollegen jederlei Geschlechts,

mit meinen kleinen Monitorboxen bin ich glücklich und zufrieden und hatte auch in sechs oder sieben Jahren noch niemanden, der damit nicht happy gewesen wäre, aber sie sind halt klein - es sind die RCF ART 408a, die gleichgroßen (kleinen) Nachfolger sind die 708a. Der eine Nachteil, den sie haben: Man kann seinen Fuß nicht in der typischen Posermanier darauf abstellen. Nun mische ich keine "Heldenmusik" (bzw. die eine Band aus diesem Genre, die ich mische, hat diese Allüren schlicht und ergreifend nicht), aber Mitte Oktober werde ich ein Festival mit Hardrock der 70er Jahre beschallen. Jetzt die Frage: Wo bekomme ich drei oder vier von diesen Posertreppchen her? Ich würde sie auch kaufen, es ist Budget für das Festival vorhanden, und wir werden einigermaßen realistisch bezahlt. Selberbauen wäre eher schwer, denn mit Mitallbearbeitung kenne ich mich nicht aus und kenne mWn auch niemanden, der ordentlich schweißen kann. Weiß da jemand was? Danke Euch!

Viele Grüße
Jo
 
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Das hatte ich auch vor meinem geitigen Auge, daher gute Idee.

Wenn man das allerdings nur EINMAL und dann nie wieder braucht, dann wäre das Anmieten (es ist ja Budget da) von amtlichen Wedges die durchaus bessere Alternative, als mit dem bisher verwendeten "Spielzeug" evtl. gar Schiffbruch zu erleiden. Jede halbwegs vernüftige Vermietbude sollte entsprechendes Material am Start haben. Bei uns ist das zumindest so.

Allerdings sehe ich gerade dieses Posergehabe als vollkommen daneben an. Auf meinen Monitoren hat niemand rumzutrappeln, diese als Fußablage, Fußabtreter oder Treppe zu nutzen. Letzteres entspricht auch nicht den Unfallverhütungsvorschriften.
 
Nun ja,ich denke das Kollege @mix4munich die kleinen RCF nicht als Spielzeug betrachtet da er ganz gut damit zurecht kommt. Ich weiß in Verleihbuden gibts da eine gewisse Sichtweise dass nur Boxen, die preislich mindestens im mittleren vierstelligen Bereich (pro Stück) angesiedelt sein müssen bevor sie überhaupt an den erlauchten Kreis des akzeptablen anklopfen dürfen. Wir „Kleinkeuschler“ und Nebenerwerbstechniker sind da budgetär anders aufgestellt und müssen mit dem was da oder leistbar ist auskommen. Interessant finde ich dabei dass ich in letzter Zeit öfters bessere Ergebnisse mit diesen „Spielzeig“-Systemen gehört habe als bei Gelegenheiten mit diesem „amtlichen“ Zeug. Liegt wohl mitunter auch an der Grundhaltung der Ausführenden und deren Bereitschaft das Optimum raus zu holen.
Aber das ist ja wieder eine andere Geschichte.

Meine Idee zum Thema wäre sich aus schwarz bemalten Brettern Pseudo-Monitore zu zimmern in denen dann die 408er, oder 708er, einfach reingestellt werden. Die Dummies brauchen ja nur an drei Seiten existieren so dass es aus der Sicht des Publikums aussieht als ob da die Mega-Teile am Start sind. Oder es finden sich noch irgendwo ausgediente 15“ Monitore, die man dafür hernimmt und die kleinen Wutzis darin versteckt.
 
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Ja, in der Tat, diese kleinen Biester sind nahezu vollständig feedbackfrei, klingen angenehm und deutlich und können bei Bedarf auch richtig laut - mich haben schon Hardrockbands gebeten, das Monitoring leiser zu drehen. Und zur Qualität: Einer meiner ersten Mixjobs damit war Arleno Farias, ein Brasilianischer Gitarrenartist. Es hiess, es wäre nur ein Gitarrist mit Gesang zu beschallen, ich baue alles auf, und kurz vor dem Soundcheck tauche ich nochmal in eine Kiste hinter dem Pult ab, um irgendwas zu holen, und plötzlich beim Suchen denke ich mir "Ach, da sind ja doch zwei Percussionisten aufgetaucht und grooven sich grade ein" - doch beim Blick über das Pult zur Bühne war da nur Arleno (gesprochen: Arlenn-jo), der seine Gitarre spielend, schlagend und klopfend malträtierte. Seinen Auftritt fand ich so gut, dass ich hinterher mal gegoogelt habe, wer das eigentlich war. Ich bin fast auf den A...llerwertest gefallen: Zuhause in Brasilien ist das ein Star, der locker mal 5k bis 10k Zuschauer anzieht. Auf seiner Webseite waren damals Bilder von ihm vor Monitoren von Meyer oder d&b - da kostet eine Kiste mehr als die ganze Anlage, die ich ihm damals gestellt hatte. Und trotzdem hat Arleno nach dem Gig das Typenschild meiner Monitore fotografiert, weil er den Sound so angenehm fand, dass er sich die auch kaufen wollte.

Oder eine andere brasilianische Forro-Band, die das Finale ihrer ca. 35tägigen Europa-Tour in München spielte. Da ich keinen Rider bekommen hatte, habe ich nach aktuellen Konzertbildern von denen gegoogelt und habe Bilder vom Moskau-Konzert, ca. zehn Tage vor unserem Happening, gefunden. Wieder Monitore von d&b, ich kriege schon Muffensausen, dass die einfach anderes gewohnt sind, doch nach dem Gig sagen sie mir, sie hätten von mir (und mit meinen Spielzeugen) den angenehmsten und besten Monitorsound der Tour bekommen. Es geht also.

Versteh' mich richtig - ich habe auch schon über Monitore von d&b (letztes WE: fünf Stück d&b E12), L'Acoustic und Meyer gemischt oder vor 14 Tagen über ein Quartett von diesen mir bislang unbekannten Prachtstücken: https://proaudio-technology.com/produkt/m20-monitorlautsprecher/. Das ist natürlich Gourmetkost für das Ohr. Und sie funktionieren unter allen noch so ungünstigen Bedingungen wunderbar. Aber wenn man es richtig macht, kann man auch Profis mit günstigerem Material zufriedenstellen oder sogar begeistern.


Zurück zum Thema: Ich werde mal über die Ego-Riser, aber auch über große alte Monitore nachdenken und auch über amtliches Material. Im Okober ist der Gig, ich werde berichten.
 
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wenn man es richtig macht, kann man auch Profis mit günstigerem Material zufriedenstellen
Dies ist das wichtige und entscheidende dabei: Profis. Ein Profi kann und wird sich der Situation und dem Equipment, sofern es ausreichender Qualität entspricht (und ja, die RCF Teile tun dies), anpassen. Dies macht den Profi aus.

...ein Festival mit Hardrock der 70er Jahre beschallen.
Wenn da auch Profis auf der Bühne stehen dann könnte dies funktionieren. Wenn ich aber so was wie Posermanny lese, dann gehe ich eher von Mittelklasse bis Hobbyklasse aus und die wollen, alleine vom psychologischen Effekt her, das "volle Programm", also mind. 12" 1,4" oder größer da stehen haben, sonst taugt das nix. Die Qualität ist da vollkommen wurscht, hauptsache Krach und Lärm. Da würden auch alte EV Mon15 reichen, obwohl die Eimer echt gut sind.

Ich stelle auch nicht in Abrede, dass die RCF leise wären, aber für Hardrock und einer Band die alleine schon mehr als 110 dB aus dem Stand erzeugt... da kommt das kleine Gutzle nicht an.

Im übrigen ist eine E12 keine Monitorbox, sondern eine MuFu. Monitorboxen bei d&b hören auf den Namen M2, M4, M6, MAX2, MAX12 oder MAX.

Es gibt für jede Baustelle das entsprechende Werkzeug, man muss nur die richtige Wahl treffen, dann wird es.

Wir setzen auch nicht immer unsere 15" 2" Kübel ein. Es reichen auch schnuckelige M10 von TW. um mal kleines, unauffälliges und doch hörbares Monitoring auf kleinen und kleineren Bühnen zu machen. Aber für Hardrock stellenn wir immer noch die großen Kübel.
 
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