Posaune von Götz - amerikanisches Fabrikat

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PaddyPad
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Guten Abend allerseits,

mir wurde vor einiger Zeit eine Posaune geschenkt, die ich jetzt gerne in gute Hände weitergeben möchte,
da ich es leider nicht schaffe, sie zu spielen und mit dem Üben anzufangen.

Es handelt sich um eine Tenor-Posaune amerikanischen Fabrikats, zumindest denke ich das.

Folgende Markierungen konnte ich identifizieren:

Lölz made in Eikhorn Wis. USA
CAG 4201
4201-1001

Die Posaune muss Mitte der 80er Anfang 90er hergestellt worden sein. Vielleicht auch etwas früher.

Der Aufdruck ist etwas verschwommen und könnte auch anders heißen.
Ich habe zumindest unter Lölz im Internet nichts gefunden.

Vielleicht kann mir da jemand aus dem Forum weiterhelfen und einen Tipp geben, wo ich mehr über den Hersteller erfahren kann?


Die Posaune ist in sehr gutem Zustand und wurde nur wenig gespielt.
Ein Posaunenkoffer existiert auch, mit Fett und Putzutensilien und einem Mundstück.

Weiß jemand wieviel Geld ich für so eine Posaune verlangen kann? Ich möchte niemand benachteiligen aber diese wirklich schöne
Posaune auch nicht unter Wert verkaufen.

Vielen Dank im Voraus
PaddyPad

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Hallo!

Lölz made in Eikhorn Wis. USA

Ich kann Dir zumindest sagen, dass es sich um das Markenzeichen der Firma C. A. Götz jr. handelt, wie sie sich heute nennt. Inzwischen ist sie wieder in Wernitzgrün ansässig, einem Ortsteil von Markneukirchen, wo sie vor 130 Jahren gegründet wurde. Heute verkauft sie hauptsächlich Streichinstrumente und Zubehör, für Blasinstrumente hat sie nur noch Werkzeuge im Angebot.
Als die Firma nach dem Krieg in Bayern residierte, vertrieb sie zum Beispiel auch Gitarren, die von anderen Firmen gebaut wurden. Wahrscheinlich handelt es sich bei Deinem Instrument auch um eine solche Eigenmarke, die in Elkhorn im US-Bundesstaat Wisconsin gebaut wurde. Als Hersteller kämen möglicherweise die Firma Getzen oder die Firma Holton infrage, die dort Fabriken haben, bzw. hatten. Zur weiteren Einschätzung meldet sich hoffentlich jemand mit besseren Kenntnissen.
 
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Wenn man nach "Götz Elkhorn Wisconsin" sucht, findet man auch Treffer z.B. auf Trompetenforum.de
Demnach wären die Götz Instrumente durch AlliedSupply in Elkhorn hergestellt worden. Anthony Getzen hatte dort nach seiner Arbeitt für Holton 1939 sein eigenes Geschäft eröffnet und AlliedSupply war wiederum die Ausgründung seines Sohnes Robert in 1959. Allied Suppy ging 1991 Bankrott und wurde dann durch die Getzen Co. aufgekauft - also zurück zur Getzen Familie. Mehr Deatoils zu lesen unter dem Link oben.

Ich persönlich habe von "Götz" in Bezug auf Posaunen noch nie etwas gehört, geschweige denn mal eine Posaune angespielt. Ich kann zur Qualität leider nichts sagen.

Vielen Dank & Grüße
Marco
 
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Weil oben von Wertbestimmung zu lesen ist: das ist kaum möglich, weil Götz keine häufig gehandelte Marke ist, anders als die amerikanischen Marken Bach, Conn, Holton oder etwas realistischer Angebote zu Yamaha (untere Modellreihen) und Jupiter Posaunen.

Auch scheint mir die Bauweise dem weiten Schallstückbogen nach "deutsch" statt dem üblicheren "amerikanisch", was aber trotz weniger Interessenten bei guten Eigenschaften vielleicht einen etwas besseren Preis bedeuten kann.

Auf den Bildern sehe ich keine Beschädigungen, Reparaturen oder Korrosion, allerdings fehlen Bilder zum Innenzug (Verchromung und Schuhe) und - naheliegend - eine Aussage zu dessen Bauweise und Laufeigenschaft sowie zur inneren Sauberkeit und dem Ventil.
Weitere Spieleigenschaften lassen sich für mich leider nicht einmal ahnen, aber das alles trägt zur Wertbestimmung bei.

Gruß Claus
 
Hallo nochmal,

Ich habe mal weiter oben verlinkten Trompetenforum gestöbert. Man hat dort wohl direkt bei Getzen zu Götz Instrumenten angefragt. Demzufolge wurden diese nur 1989-90 gebaut. Also können wir hier schon einmal das Baujahr sehr eingrenzen und kennen außerdem den Grund, warum die Marke Götz recht unbekannt ist. Unabhängig von der Qualität ist es wohl auf jeden Fall eine Rarität.

Auch scheint mir die Bauweise dem weiten Schallstückbogen nach "deutsch" statt dem üblicheren "amerikanisch", was aber trotz weniger Interessenten bei guten Eigenschaften vielleicht einen etwas besseren Preis bedeuten kann.
Hm, ich mag hier nicht so recht das "deutsche" an der Posaune sehen. Gut, die Schallstückform ist schön weit ausschweifend, aber das allein macht keine deutsche Posaune aus. Es mag auch einfach nur bedeuten, dass das eine weiter mensurierte, einventilige Bassposaune ist. Für "deutsch" müsste der Zug dann auch konisch sowie das verbaute Material bevorzugt Goldmessing sein.
Bei den Querstreben bin ich mir unschlüssig. Die dicken Streben sprechen eigentlich auch mehr für die amerikanische Bauweise. Aber die Quartventilsektion wiederum könnte man als "deutsch" bezeichnen: dünnere und v.a. nur 1 Strebe, es fehlt die Querstrebe nahe des oberen Bogens, ganz genau wie bei meiner Lätzsch.

Wie auch immer, die Mutter der amerikanischen Posaunen war ja die deutsche Posaune. Die sonst üblichen "Peashooters" wurden ja durch die deutschen Posaunen erfolgreich verdrängt. ;)

@PaddyPad
Anbei ein paar Punkte, die zu klären wären:
  • Bitte mal den Außenzug abziehen und den Innenzug fotografieren, gerade auch dessen Enden (Zugschuhe). Ist der Innenzug verchromt und hat das Chrom Beschädigungen?
  • Gerne auch den Innendurchmesser der Mundstückaufnahme und beider Zugrohre (Innenzug) nachmessen. Anhand der Schallbecherform erwarte ich hier eine größere Bohrung um die 14mm. Wäre der Zug konisch (oberes Rohr enger als unteres Rohr), hätte das Einfluss auf den Klang, das macht ihn wärmer und wäre in der Tat "typisch deutsch", wobei gerade ältere amerikanische Posaunen (Vorkriegsware) häufig auch konische Züge hatten.
  • Bitte auch den Durchmesser des Schallbechers nachmessen und posten. Zusammen hat man dann schon einmal eine Idee, in welche Richtung die Posaune klanglich einzuordnen ist.
  • Schreib bitte auch mal, ob mein Eindruck stimmt, dass der Schallbecher eine leicht ins rötliche gehende Farbe hat (Goldmessing), während der Rest der Rohre eher ins gelbliche geht (Gelbmessing). Goldmessing ist das höherwertigere Material und wäre auch ein gutes Verkaufsargument. Zumindest in 1989-90 hat man in den USA Goldmessingbecher nur an höherwertigen Instrumenten verbaut. Heute findet man das auch an billigen Chinakrachern...
  • Für einen Verkauf und die Wertfindung wären auch Nahaufnahmnen der Zugbögen (Hauptzug + Stimmbögen) sinnvoll. Gerade bei Gelbmessing kann es hier zu Lochfraß kommen, den man schon recht früh sehen kann. Außerdem sind gerade die Zugbögen anfällig für Beulen und helfen einzuschätzen, wie gut das Instrument insgesamt behandelt wurde.
Was mir persönlich übrigens nicht gefällt, ist die Schnurmechanik am Ventil...

Vielen Dank & Grüße
Marco
 
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Das weißt Du sicher besser als ich.
Von den üblichen Bach, Conn, King mit Ventil kenne ich u.a. keinen derart weiten Schallstückbogen, sie gelten trotzdem nicht als "Peashooter".

Die Bauweise ist auch nicht "Reinform" einer stolzen Werkstatt, sondern Auftragsarbeit, (vermutlich) kostengünstig unaufwendig und daher nicht mit handgefertigten Stützen. Auch in zweiteiliger Becher und weitere Vereinfachungen würden mich nicht überraschen.

Gruß Claus
 
Vielen Dank erst einmal für die vielen Tipps, Ideen und Informationen an alle. Ich werde erst morgen dazu kommen, den Trichter auszumessen und weitere Fotos zu machen. Ich hab ja jetzt noch ein bisschen Arbeit...

Danke an alle!
 

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