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PORCUPINE TREE - FEAR OF A BLANK PLANET
Tracklist
1. Fear of a Blank Planet (7:28)
2. My Ashes (5:07)
3. Anesthetize (17:42)
4. Sentimental (5:26)
5. Way Out of Here (7:37)
6. Sleep Together (7:28)
Gesamt: 50:08
Musiker
Steven Wilson: vocals, gitarre, piano
- Richard Barbieri: keyboards, synthesizer
- Colin Edwin: bass
- Gavin Harrison: drums
Review
Vorgeschichte:
Porcupine Tree hat mich vorher nie so vom Hocker gerissen, "In Absentia" wirkte imho ohne aüßeres Konzept, das heißt es fehlte für mich der rote Faden der sich durch alle Songs zieht, "Deadwing" wurde von vielen als Meilenstein gelobt und war natürlich guter Prog Rock, aber meinen Geschmack traf es nicht. Jetzt ist seit einigen Tagen das neue Album "Fear of a blank Planet" draußen, und ich sitze hier und frage mich was diese Band überhaupt anders gemacht hat dass ich auf einmal ausgerechnet dieses Album so gut finde....
Der Sound - Zwischen Tool, Explosions in the Sky und O.S.I.
So richtig ähnlich ist Porcupine Tree natürlich keiner der genannten Bands, aber einige Parts erinnern mich persönlich sehr daran. Die Vocals des Titelsongs beispielsweise hätten auch auf das Album "Free" von O.S.I. gepasst. Die unverzerrten Gitarren am Anfang von Anesthetize und im Hintergrund bei Sentimental erinnern ein wenig an Explosions in the Sky. Und wo wir schon bei Anesthetize sind: Die Riffs in der Mitte dieses Liedes hätten auch zu Tool gepasst. Eine solche Beschreibung wird jedoch diesem neuen Album von Porcupine Tree nicht gerecht. Man könnte die Musik auch mit der von Camel vergleichen, aber wir reden hier von Prog, welche Prog-Rock-Band kann man bitte nicht mit Camel vergleichen?!?
Dieses Album ist imho deutlich facettenreicher als alle Alben die bis jetzt von Porcupine Tree erschienen sind. Von harten Metal-Riffs bis zu Post-Rock wird alles geboten und wirkt trotzdem nicht überladen. Der Text und die Musik folgen einer logischen Story (!!!) und Reihenfolge. Harte und ruhigere Parts wechseln sich angenehm ab und sorgen dafür dass man das Album öfter hintereinander hören kann ohne irgendwann angenervt zu sein, eine ähnlich gute Albumstruktur zwischen ruhigen und härteren Parts hab ich bis jetzt selten gesehen, unter anderem vielleicht bei Disillusion auf dem Album "Back to Times of Splendor" oder bei Gazpacho auf dem Album "Night".
Die Songs:
1. Fear of a Blank Planet: Ein sehr guter Opener, beginnt mit den Geräuschen einer Computertastatur und danach einem undefinierbaren Geräusch (was zum Geier ist das???), danach leitet eine Akustikgitarre das sehr prägnante Main Riff zu einem groovigen Drumbeat ein. Der Text erzählt aus der Ich-Perspektive von einem Jugendlichen der Pornos schaut, bekifft ist und mit einer Waffe durch die Gegend läuft. Der Gesang ist sehr untypisch für Rock, aber passt sich perfekt in die Songstruktur ein, man könnte den Text auch als Gedicht aufschreiben....
2. My Ashes: Sehr gute Ballade mit geschmackvoll eingesetzten Streichern, gefühlvoll, harmonisch, schön...und eine Vorbereitung auf Anesthetize.
3. Anesthetize: Das knapp 18-minütige Kernstück des Albums erscheint schon beim ersten hören als Dreh- und Angelpunkt aller Songs. Es beginnt sehr ruhig und endet sehr ruhig, der Mittelteil jedoch ist für Porcupine Tree vergleichsweise hart und drückt eine Art unterdrückte Aggression gegen die Gesellschaft aus:
"My hands on the Gun and I find the Range,
God tempt me
Well what did you say?
Think I'm passing out..."
Dieser Song ist meiner Meinung nach ganz große Kunst, ist gut durchdacht und verbindet groovende Parts mit jeder Menge Emotion.
4. Sentimental: Kernteil dieses Songs ist der sehr gute Gesang und der träumerische Pianopart der sich fast durch den ganzen Song zieht. Dieser Song ist der, der vom Text her am ehesten mit dem Albumtitel identifiziert.
5. Way out of here: Am Anfang erinnert der Text ein wenig an eine Liebesgeschichte oder ähnliches, dann brechen harte Riffs über den Hörer herein, die sich gegen Ende des Songs abwechseln mit dem Thema vom Anfang des Songs. Mir gefallen hier
besonders gut Bass und Drums.
6. Sleep Together: Hört sich etwas "elektronisch" an, vor allem durch die Keys und die verzerrte Stimme im Refrain des Songs. Am Ende klingt das Album mit Streichern aus.
Und was bleibt?
Verwirrung? Nein, als ich zum ersten Mal "Lateralus" von Tool gehört hab war ich vielleicht verwirrt. Porcupine Tree ist anders, hier ist zwar durchaus beim Hörer angekommen was gemeint war, aber man braucht eine Weile um die Songs in ihrer ganzen Bandbreite zu erfassen. Das Album bringt eine Menge Gefühl mit sich und ist so vielschichtig, dass man sich auch beim x-ten Mal hören nicht langweilt. Vor allem der Song Anesthetize ist ein Werk das wirklich seinesgleichen sucht. Allen die auf Prog-Rock stehen kann ich euch nur empfehlen auch mal reinzuhören.
Tracklist
1. Fear of a Blank Planet (7:28)
2. My Ashes (5:07)
3. Anesthetize (17:42)
4. Sentimental (5:26)
5. Way Out of Here (7:37)
6. Sleep Together (7:28)
Gesamt: 50:08
Musiker
Steven Wilson: vocals, gitarre, piano
- Richard Barbieri: keyboards, synthesizer
- Colin Edwin: bass
- Gavin Harrison: drums
Review
Vorgeschichte:
Porcupine Tree hat mich vorher nie so vom Hocker gerissen, "In Absentia" wirkte imho ohne aüßeres Konzept, das heißt es fehlte für mich der rote Faden der sich durch alle Songs zieht, "Deadwing" wurde von vielen als Meilenstein gelobt und war natürlich guter Prog Rock, aber meinen Geschmack traf es nicht. Jetzt ist seit einigen Tagen das neue Album "Fear of a blank Planet" draußen, und ich sitze hier und frage mich was diese Band überhaupt anders gemacht hat dass ich auf einmal ausgerechnet dieses Album so gut finde....
Der Sound - Zwischen Tool, Explosions in the Sky und O.S.I.
So richtig ähnlich ist Porcupine Tree natürlich keiner der genannten Bands, aber einige Parts erinnern mich persönlich sehr daran. Die Vocals des Titelsongs beispielsweise hätten auch auf das Album "Free" von O.S.I. gepasst. Die unverzerrten Gitarren am Anfang von Anesthetize und im Hintergrund bei Sentimental erinnern ein wenig an Explosions in the Sky. Und wo wir schon bei Anesthetize sind: Die Riffs in der Mitte dieses Liedes hätten auch zu Tool gepasst. Eine solche Beschreibung wird jedoch diesem neuen Album von Porcupine Tree nicht gerecht. Man könnte die Musik auch mit der von Camel vergleichen, aber wir reden hier von Prog, welche Prog-Rock-Band kann man bitte nicht mit Camel vergleichen?!?
Dieses Album ist imho deutlich facettenreicher als alle Alben die bis jetzt von Porcupine Tree erschienen sind. Von harten Metal-Riffs bis zu Post-Rock wird alles geboten und wirkt trotzdem nicht überladen. Der Text und die Musik folgen einer logischen Story (!!!) und Reihenfolge. Harte und ruhigere Parts wechseln sich angenehm ab und sorgen dafür dass man das Album öfter hintereinander hören kann ohne irgendwann angenervt zu sein, eine ähnlich gute Albumstruktur zwischen ruhigen und härteren Parts hab ich bis jetzt selten gesehen, unter anderem vielleicht bei Disillusion auf dem Album "Back to Times of Splendor" oder bei Gazpacho auf dem Album "Night".
Die Songs:
1. Fear of a Blank Planet: Ein sehr guter Opener, beginnt mit den Geräuschen einer Computertastatur und danach einem undefinierbaren Geräusch (was zum Geier ist das???), danach leitet eine Akustikgitarre das sehr prägnante Main Riff zu einem groovigen Drumbeat ein. Der Text erzählt aus der Ich-Perspektive von einem Jugendlichen der Pornos schaut, bekifft ist und mit einer Waffe durch die Gegend läuft. Der Gesang ist sehr untypisch für Rock, aber passt sich perfekt in die Songstruktur ein, man könnte den Text auch als Gedicht aufschreiben....
2. My Ashes: Sehr gute Ballade mit geschmackvoll eingesetzten Streichern, gefühlvoll, harmonisch, schön...und eine Vorbereitung auf Anesthetize.
3. Anesthetize: Das knapp 18-minütige Kernstück des Albums erscheint schon beim ersten hören als Dreh- und Angelpunkt aller Songs. Es beginnt sehr ruhig und endet sehr ruhig, der Mittelteil jedoch ist für Porcupine Tree vergleichsweise hart und drückt eine Art unterdrückte Aggression gegen die Gesellschaft aus:
"My hands on the Gun and I find the Range,
God tempt me
Well what did you say?
Think I'm passing out..."
Dieser Song ist meiner Meinung nach ganz große Kunst, ist gut durchdacht und verbindet groovende Parts mit jeder Menge Emotion.
4. Sentimental: Kernteil dieses Songs ist der sehr gute Gesang und der träumerische Pianopart der sich fast durch den ganzen Song zieht. Dieser Song ist der, der vom Text her am ehesten mit dem Albumtitel identifiziert.
5. Way out of here: Am Anfang erinnert der Text ein wenig an eine Liebesgeschichte oder ähnliches, dann brechen harte Riffs über den Hörer herein, die sich gegen Ende des Songs abwechseln mit dem Thema vom Anfang des Songs. Mir gefallen hier
besonders gut Bass und Drums.
6. Sleep Together: Hört sich etwas "elektronisch" an, vor allem durch die Keys und die verzerrte Stimme im Refrain des Songs. Am Ende klingt das Album mit Streichern aus.
Und was bleibt?
Verwirrung? Nein, als ich zum ersten Mal "Lateralus" von Tool gehört hab war ich vielleicht verwirrt. Porcupine Tree ist anders, hier ist zwar durchaus beim Hörer angekommen was gemeint war, aber man braucht eine Weile um die Songs in ihrer ganzen Bandbreite zu erfassen. Das Album bringt eine Menge Gefühl mit sich und ist so vielschichtig, dass man sich auch beim x-ten Mal hören nicht langweilt. Vor allem der Song Anesthetize ist ein Werk das wirklich seinesgleichen sucht. Allen die auf Prog-Rock stehen kann ich euch nur empfehlen auch mal reinzuhören.
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