nun, es gibt diese und jene Ansicht zum Aufbau eines Mixes
Für meinen Geschmack kommen Eq und Kompressor auf der Spur nur zum Einsatz, wenn es 'was zu tun' gibt.
Deswegen habe ich 3 Precision und einen Jazzbass, 2 Western, Tele und 335 Kopie, 4 unterschiedliche Synth-Typen, ein dutzend Mikros, etc (das meiste eher Biiligkram, nicht das da ein falscher Eindruck entsteht)
Hätte ich 'weniger', würde ich keinesfalls versuchen, das Equipment 'anders' klingen zu lassen, sondern mir den Sound ausdenken, der das vorhandene optimal zusammenbringt.
ausgehend von einem setup mit Gruppen würde im Kanal erstmal nur korrigierend eingegriffen.
(wenn zB die Tele gar zu sehr beisst, etwas Schärfe rausgenommen)
Ich würde immer das clean Signal für sich behalten wollen, Modulationseffekte auf eine eigene Spur legen.
Eq und Kompression dann jeweils für die Gruppe, entsprechend auch Raumeffekte.
Damit sollte sich ein Klangbild ergeben, dass in etwa der Vorstellung nahe kommt.
Etwas Justage und wenn sich DANN im Rohmix Schwächen zeigen, ggf auch auf der Spur anpassen.
Im Grunde versuche ich aber immer, mit dem Rohsignal bereits den gewünschten Klangcharakter zu erzielen.
JEDE Signalverarbeitung wird Definition kosten, digital ist NICHT verlustlos, im Gegenteil.
Deswegen empfieht es sich, Eq und Kompressor NUR in Top Qualität verwenden.
Sonderbehandlung
vocals: die sind im Kontext solcher Songs natürlich Dreh- und Angelpunkt.
Entsprechend dem Zeitgeist darf es da auch etwas mehr von allem sein, je nach Stimme und Geschmack
Aber auch da würde ich eine (praktisch) unbearbeitete Version immer als quasi-Referenz mitschleppen.
drums: Vorsicht, wenn die Samples schon stark bearbeitet sind (meist der Fall)
da wählt man sich besser das 'passende' aus, stellt ggf den Raum ein und justiert die Gruppe, anstatt daran herumzuschrauben.
(ich bin jetzt mal vom nicht handgespielten ausgegangen)
letzlich ist es aber alles Hören und Machen... und natürlich auch etwas genre-abhängig.
das 'Problem' bei so einem Mix heutzutage ist eher, vor lauter Optionen und Möglichkeiten den sprichwörtlichen roten Faden nicht zu verlieren...
cheers, Tom