Plopp-Geräusch beim Ausschalten - Mesa Boogie Dual Rectifier

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Hallo zusammen,
wie der Titel schon sagt, hab ich ein lautes Plopp-Geräusch, wenn ich meinen Mesa Boogie Dual Rectifier ausschalte. Es handelt sich dabei um die alte 2-Kanal Version, Bj. ca. 96.
Wenn ich den Standby-Switch umlege und zeitnah dann den Power-Switch umlege, kommt das Plopp-Geräusch gefolgt von nem leisen, schnell ausklingendem "Rascheln". Je länger ich warte, bis ich den Power-Switch nach dem Standby-Switch umlege, desto leiser wird das Ploppen.
Ich habe alle Vorstufenröhren durchgewechselt sowie die Endstufenröhren getauscht, aber das Ploppen blieb.

Hat sonst noch jemand Ideen, was da im Argen liegen könnte? Dem Alter nach geschätzt könnte der Amp auch mal ein Recap vertragen, aber ich will da nicht ins Blaue schiessen.

Kurz zu mir: Grundkenntnisse in Elektronik vorhanden; Platinenlöten bin ich fit; ich weiss, wie man Elkos entlädt!; Endstufenröhren messe ich selber ein; Oszi und Spannungsregler leider nicht vorhanden :cry:

VG
 
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Zwei Gegenfragen:
1) Was passiert denn, wenn du direkt ausschaltest und nicht über Standby gehst?
2) Hat der Amp das immer schon gemacht oder ist das neu?
3) Muss das wirklich weg oder kann man damit leben? Viele Amps "plopppen".

Standby-switches, gerade bei Amps mit Tube-Gleichrichtung, sind ja auch eine Glaubensfrage - dank der 5U4s ist das "Hochfahren" langsam, so dass nicht gleich die volle Power auf die "kalten" Kolben trifft. Ein Diodengleichrichter ist im Gegenzug quasi instantan. Zu "Standby zum Aufwärmen" und "Standby vor Ausschalten" kann man also ähnlich emotionale Diskussionen führen wie "Tonholz" ... ich für meinen Teil nutze Standby nur bei Amps ohne Rectifier Tube und da nur beim Anschalten - ausgeschaltet wird direkt im Betrieb ohne vorherigen Standby, dabei werden auch gleich die Elkos (weitgehend, bei den meisten Amps) entladen.

Typischer Verdacht ist irgendwo ein Kondensator der entlädt (muss nicht zwingend im Power Supply sein, aber da ist der logische Start), sowas kann aber (beispielsweise) auch ein ausgenudelter Schalter sein...

Sehr lehr- und hilfreich zu Fehlersuche und Diagnose (und sauberem Arbeiten) finde ich die Videos dieses Kollegen hier:

(er hat mehrere Mesa-Vids und kann deren Konstruktion nicht leiden, aber man lernt da doch ne ganze Menge)...

Sorry - kein konkreter Tipp, aber vielleicht hiflt's auf der Reise....
 
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Wenn ich den Standby-Switch umlege und zeitnah dann den Power-Switch umlege, kommt das Plopp-Geräusch gefolgt von nem leisen, schnell ausklingendem "Rascheln".
Total normal weil die HV/B+ Schiene auch nach dem auf Standby stellen Spannung hat (die dann langsam absinkt) und der Netzschalter über den NT eine saubere Induktionsspitze durch den Amp jagd.
Mit schwindender B+ und Heizung "fadet" das Geräusch dann schlußendlich aus...

er hat mehrere Mesa-Vids und kann deren Konstruktion nicht leiden
Da ist er nicht der erste und einzige, ich nehm zB keine Mesa mehr an weil es wirklich eine PITA ist and und in den Kisten zu arbeiten weil:
keine vernünftigen Schaltpläne verfügbar (man bekommt teilweise nur handgezeichnete obwohl man als Reparaturbetrieb zertifiziert ist) , Bauteilbezeichnung auf dem PCB nur sichtbar wenn man die Komponente entfernt, Stücklisten nicht existent, Layout Pläne nicht existent, Layout Entflechtung nicht vorhanden oder vom Praktikanten durchgeführt, Komponenten werden am Rande der Spezifikation betrieben, etc.
 
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keine vernünftigen Schaltpläne verfügbar (man bekommt teilweise nur handgezeichnete obwohl man als Reparaturbetrieb zertifiziert ist)

Sauber!
Und was verspricht sich Mesa davon?
Dass die Leute dann genervt einfach einen neuen Amp von denen kaufen in der Hoffnung, dass der dann nicht wieder kaputt geht? :ugly:

Aber gut, Mesa gehört ja jetzt zu Gibson... :whistle:
 
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gefolgt von nem leisen, schnell ausklingendem "Rascheln"
Das kenne ich von meinen Röhrenverstärkern — gerade wenn man die Gitarre anschlägt und dann den Amp ausschaltet.
Stört das denn so sehr, dass man was dagegen unternehmen muss, oder kann man das nicht einfach ignorieren?
 
Stört das denn so sehr, dass man was dagegen unternehmen muss, oder kann man das nicht einfach ignorieren?

Wenn du währenddessen laut genug "Tonholz!" sagst, dann hörst du das nicht mehr so stark. :D
 
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Hi und Danke erstmal für die Antworten.
Also das "Rascheln" ist nicht das Problem sondern das laute (fast schon zu laute) Ploppen davor.
Ich trau mich fast schon nicht den Verstärker direkt, also ohne zuerst über Standby, auszuschalten damit es mir nicht evtl. die Lautsprecher zerreisst :fear: so wie von @DerZauberer vorgeschlagen.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass dieses Problem bei der Baureihe nicht normal ist, da ich noch zwei (!) weitere 2 Kanal Rectifier habe die muks mäuschen still sind, wenn ich den Power-Switch umlege.

Eigentlich will ich ja den hier verkaufen, drum wäre es gut, das Problem vorher zu beheben.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wenn du währenddessen laut genug "Tonholz!" sagst, dann hörst du das nicht mehr so stark. :D
🙇‍♂️
 
Sowas ist schwierig zu beurteilen, wenn man keinen Schaltplan hat.
Manche Amps haben am Power Schalter einen Kondensator, um solche Geräusche zu vermeiden, der JVM z.B. einen 100n, wenn ich mich recht erinnere.

Wenn das so arg laut knallt, dann würde ich den Amp vielleicht doch mal zu einem Tech bringen, der sich den Service zutraut (oder Lust drauf hat) und ihn fragen, ob er da Abhilfe schaffen kann, wenn sonst alles ok ist.
Über das Forum wird man das Problem kaum lösen können. :nix:
 
Der Mesa sollte keinen Funklöschkondensator haben, nur einen NTC in der NT Zuleitung.
Wenn der Knall also nervt dann ab damit zum Techniker und das überprüfen und ggf nen X1 Kondensator über den Schalter legen lassen...
 
Danke Leute für den Input, auf jeden Fall wieder was gelernt!
 
Also, der Standby ist ja kein Gimmick.

Ich schalte den Amp ein, warte etwas, dann wird Standby betätigt.
Beim Ausschalten ist es die umgekehrte Reihenfolge. So habe ich das gelernt, ein kleines Geräusch gibt es immer.

Ich bin aber auch kein Amptech.
 
@Person - es existieren in diesem Feld (wie bei allem was Gitarre angeht) so viele Mythen und Legenden und "immer schon so gemacht", da kann man ein ganzes Buch mit voll machen. Leider sind auch die Anleitungen oft ganz schlecht gemacht, dabei sind solche Dinge eigentlich recht einfach zu beschreiben. Aber man will's halt so, offenbar.

Ansonsten... https://www.sweetwater.com/sweetcare/articles/great-standby-switch-myth/
 
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Ist das ein erst kürzlich aufgetretener Effekt? Oder gab es den schon immer, wurde nur stärker?

Wenn ich den Standby-Switch umlege und zeitnah dann den Power-Switch umlege, kommt das Plopp-Geräusch gefolgt von nem leisen, schnell ausklingendem "Rascheln".
Nun, das sind elektronsich betrachtet normale Entladevorgänge. Kann man nicht wirklich vorhersehen oder verfolgen. Ist ähnlich so, als wenn Du einen solarbetriebenen Taschenrechner nach der Nacht wieder mit Licht versorgst ... tolle Zahlencodes im Display :)

Naheliegend sind allerdings Alterungseffekte. Im einfachsten Fall hat sich an elektrisch unglücklichen Stellen Staub, Schmodder, etwas Feuchtigkeit angesammelt (wir reden hier über 1/10 MegOhm oder so) ... und dann suchen sich Ströme ihren Weg.

Bei über 20 Jahren kann es natürlich auch sein, dass da einige Bauelemente so langsam ihrem Lebensende nahekommen. Kandidaten sind z.B. in abnehmender Reiehnfolge:
  • Leistungs-Kondensatoren (Elektrolyte)
  • Isolationen (Trafos, bestimmte Widerstände etc.)
  • Drehpotis (drehen nutzt mechanisch ab, stehen lassen "brutzelt" mit der Zeit zu elektrischem Schmodder)
  • Schalter (an-aus-an-aus-an-aus ... das schlaucht über die Jahrzehnte)
  • Röhren (denkbar)
Basteln oder "zerlegen" würde ich bei Deinem Ausrüstungsstand nicht daran ...
 

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