Plötzliche Blockade?

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Gast300054
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Hallo zusammen,

ich fasse mich mal kurz. Gerne gesungen habe ich schon immer. Das würde ich auch gerne beruflich machen aber ich habe zur Zeit ein kleines Problem. Jedes mal wenn ich Versuche etwas aufzunehmen um es dann öffentlich zu machen dann blockiert irgendetwas in mir. Sobald ich eine Kamera nehme und aufnehme oder in ein Mikrofon singe dann verliere ich komplett den Spaß daran und ich klinge auch echt nicht so gut. Mein Gesang ist dann komplett anders als wenn ich singe ohne es veröffentlichen zu wollen. Ich weiß einfach nicht wie ich in solchen Situationen den Spaß am Singen zurück bekomme.

Hat jemand Erfahrung damit und weiß wie ich damit am besten umgehen kann?

Lieber Grüße, Svenja
 
Einfach nochmal vorn. Immer wieder. Bis es klappt.
 
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Ist das nur beim Aufnehmen, oder auch wenn du öffentlich singst?

Sich an die eigene Stimme auf Aufnahmen zu gewöhnen dauert eine Weile und man kann/will sich anfangs gar nicht hören, weil einem die Stimme fremd ist und einem oft nicht gefällt.
Da hilft nur, wie @antipasti schon schrieb: immer wieder, bis es klappt und dir auch gefällt.

Ich filme z.B. jede Gesangsstunde und arbeite sie zuhause durch. Nach ein paar Jahren habe ich mich an meine Stimme gewöhnt und habe kein Problem mehr in eine Kamera zu singen. Vor Publikum hatte ich (außer nervös zu sein) nie ein Problem.

lg Thomas
 
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Das geht wohl den meisten so. Bei mir ist es so wenn ich die Sologitarre einspiele. Bevor ich den Aufnahmeknopf drücke läufts meistens sehr gut :)
 
und wenn Du dich selbst aufnimmst und das dann abhörst klingt es sowieso schon,als komplett anders für dich. Du hast dann ja nicht mehr deinen eigenen Reonanzkörper, den Du mit deiner Stimme zum Schwingen bringst.
Und es kann definitiv auch nicht sofort so klingen, wie ein nachbearbeiteter und mit Hall usw. versehener Gesang in einer MusikProduktion.
 
Kleiner Nachtrag:

Dinge, die man noch nicht kann, machen generell weniger Spaß als Dinge, die man schon kann. Der Spaß beim Aufnehmen kommt also noch. Musste durch.
 
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Ehrlich gesagt verstehe ich das Problem noch nicht ganz.

Du möchtets beruflich als SängerIn tätig sein, verlierst aber den Spass, am Singen, wenn Du etwas aufnehmen sollst?
Wenn Du das beruflich machen möchtest, gehe ich mal davon aus, dass Du bereits über eine entsprechende Ausbildung oder Vorbildung verfügst, wie sind denn Deine Auftritte bisher gelaufen?
Gibt es davon keine Mitschnitte? Hast Du kein Feedback bekommen?
 
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Wenn Du für Dich oder unter Freunden singst, bist Du emotional envolviert (sich wohlfühlen, den Text bewusst erspüren und rüberbringen, die Situation genießen und darin eintauchen). Stehst Du vor Mikro oder Kamara, übernimmt der Kopf die Regie, und die Emotionen, die daraus entstehen, sind ganz andere (Versagensängste, der (vielleich unbewusste) Gedanke kontrolliert zu werden und abliefern zu müssen, Gesangstechnik), und da die Basis eine andere ist, ist auch der Klang der Stimme ein anderer. Vielleicht hilft es Dir für den Anfang, bei den Aufnahmen ein wohlgesinntes Publikum dabei zu haben, um die Aufnahmesituation ausblenden zu können und die textliche Basis wiederzufinden. Es geht nämlich nur sekundär um die Stimme - das macht dein Körper allein, die muss nicht kontrolliert werden, weil Du lange genug geübt und vorbereitet hast - sondern um das, was Du in dem Stück zu sagen hast. Geh aus der Sänger- in die Erzählerposition, dann sollte Dein Problem sich klären.
 
Geh aus der Sänger- in die Erzählerposition, dann sollte Dein Problem sich klären.
Das sehe ich auch so.

Es könnte allerdings auch sein, dass du beim Aufnehmen in die Tontechnikerposition wechselst. Hast du jemanden, der dir ein Mikro oder Kamera hinhält und auf dem Knopf grückt, oder machst du es selbst mit Laptop-Webcam, USB-Mikro und Maus? Das macht m.E. einen Riesenunterschied!

In Schiffsmodellkreisen heißt es, man sollte sein neues R/C Boot, auf das man so stolz ist, nicht fotografieren oder filmen, während man es fernsteuert. Entweder die Bilder misslingen - oder das Boot verunglückt! (Bei Flugmodellbauern dürfte dieser Grundsatz noch stranger sein!) Für uns Sänger heißt das: beim Singen nicht selbst aufnehmen!

Am besten kann man sich in die "Erzählerposition" begeben, wenn man ein Publikum hat, dem man den Inhalt seines Liedtextes "erzählen" kann. Ein Profimusikerfreund von mit (allerdings Akkordeonist, kein Sänger) empfiehlt folgende Trainingsstrategie:
Wenn man ment, dass ein Stück aufführungsreif sei, sollte man einen "Quasiauftritt" arrangieren. Man besorgt sich ein "Publikum" - das kann ein Freund, Nachbar, Verwandter oder sonst einer sein. Er/sie muss noch nicht mal etwas von Musik verstehen. Kann auch der Hund sein. Man setzt das "Publikum" hin, verlässt das Zimmer und tritt wieder herein, wie auf eine Bühne. Man sagt nichts, sondern fängt einfach an, zu spielen/singen und bringt das Stück ohne Unterbrechung zu Ende. Dann steht man auf und verlässt das Zimmer.
Ich denke, diese Vorgehensweise bewirkt, dass die Vortragssituation von dem sonstigen Drum und Dran entkoppelt wird. Im normalen Leben kenne ich Liedtexte; erzählen tue ich sie nur in der besonderen Situation, wo ich ein Publikum habe. Ich persönlich bin mittlerweile so weit, dass ich mir einen Hörer vorstellen kann, dem ich alles erzähle. Aber ich bin schon sehr alt und singe seit Jahrzehnten!

Wenn man sich unbedingt selbst aufnehmen muss: schalte das Aufnahme gerät ein; warte einen Moment, um sich zu sammeln; und lass am Schluss Zeit zum Ausklingen. Die Stille am Anfang und Ende der Aufnahme kann man ja löschen.

Cheers,
Jed
 
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Geh aus der Sänger- in die Erzählerposition,

Ja, kann ich nachvollziehen. Mir hilft das z.B. in Momenten der Nervosität und auch wenn ich merke, dass ich anfange zu drücken und zu pressen. Ich versuche dann es mir selbst, nach Innen hin zu erzählen und mich in die Inhalte ganz reinzubegeben. Ist bei Musik, die sonst eher 'rausgeht' nicht immer so leicht. Aber davon sprach ja auch niemand ;)

Wenn man ment, dass ein Stück aufführungsreif sei, sollte man einen "Quasiauftritt" arrangieren.

Danke für den guten Tipp - werde ich beherzigen und vielleicht so meine hoffentlich meine Text-Vergess-Angst mindern....
 
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zum Ausprobieren gern mal per PN schicken
Ausgesprochen gern - vielen Dank :) Allermeistens komme ich mit Lichtenberg dahin wo ich hinwill, aber eben nicht immer und außerdem gibt es für mich keine heiligen Kühe - ich bin offen für Anregungen und freu mich, wenn du mir was schickst, bin schon sehr gespannt (y)
Lieben Gruß! Angelika
 
Moin,

habe nur den Anfang gelesen.

Alles Kopfsache. Du musst lernen „zu vergessen“. Alles, bis auf den Text… Den solltest du so gut es geht auswendig können.

1. Verstehe „was“ du singst. Ein Lied hat immer eine Message und die gilt es zu verstehen und zu fühlen.

2. lass dich fallen und schließ die Augen. Auch wenn die Kamera eine ganze Zeit lang mit läuft und du gar nichts tust. Kannst du nachher, wenn du fertig bist, einfach weg schneiden.

3. dann, wenn du innerlich spürst, dass du soweit bist, fang einfach an zu singen und lass die Augen weiter geschlossen. Lass dich nicht ablenken von irgendetwas anderen und bleib in der Geschichte, die du mit deiner Stimme erzählst.

Üben, üben und üben

Wenn du diese drei Punkte beherzigst und drauf hast, kannst du lernen, genau in die Kamera zu gucken und dich trotzdem in diesem kleinen schwarzen Ding zu verlieren. Lerne deine Mimik zu dem Text anzupassen und sei eins mit der Geschichte, die du singst.

Sei wie ein Geschichten Erzähler. Sei ein Vater oder eine Mutter, die seinem Kind eine Geschichte vorliest, mit allem einen Satz in der Stimme um die Geschichte glaubhaft und ehrlich klingen zu lassen. Das und nur das ist die Message eines Sängers oder einer Sängerin. Ehrlich unglaubhaft zu klingen. Nur dann kannst du das Gefühl transportieren und wirklich gut sein.

Liebe Grüße und viel Erfolg
 
Ich denke, das Interesse an einer Lösung war nur kurzfristig und die gut gemeinten Coaching-Tipps bleiben ungehört, da die TE auch nach zwei Monaten noch nicht reagiert hat.

Auch denke ich, dass @Nikkin der tatsächlichen Antwort auf der Spur war.

Fast alle Gelegenheits-SängerInnen haben einen falschen, verschönten Eindruck von ihrem Gesangstalent, weil der Ton über die eigenen Körperresonanzen für einen selbst besser klingt als das, was tatsächlich in der Außenwelt ankommt.

Wenn man dann zum ersten Mal mit der Realität konfrontiert wird, sich also selbst wie ein Publikum hört, ist das oft ein kleiner Schock, der einen natürlich verunsichert/blockiert. Dass der Gesang "komplett anders ist als ohne Aufnehmen" ist in den meisten Fällen aber ein Irrtum. Es ist nur eine andere Hör-Perspektive. Es muss nicht unbedingt so schlecht sein, wie man selbst es wahrnimmt, aber es ist in der Regel zunächst eine eher unangenehme Erfahrung.

Die einzige Lösung ist, den Maßstab neu anzusetzen. Und jener ist bei einer Aufnahme nun mal die Aufnahme und nichts anders. Also lernen, so zu singen, dass man sich auch selbst als Konsument zuhören mag. Auch hilft es, während der Aufnahme für einen Sound zu sorgen, der den eigenen Vorstellung bereits entgegenkommt.

Wer tatsächlich ernsthafte oder gar berufliche Ambitionen hegt, hat diese Phase überwunden. Obwohl die distanziert-selbstkritsche Haltung zur eigenen Stimme auf Aufnahmen durchaus anhalten kann.

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Dass der Gesang "komplett anders ist als ohne Aufnehmen" ist in den meisten Fällen aber ein Irrtum

Naaaaa, ich kenne das aber auch, falls ich mir richtig vorstelle, was im OP beschrieben wird.
Wenn man völlig entspannt ist, so eine Weile vor sich hinträllert, während man etwas anderes macht, und man dann anfängt, etwas mehr loszulegen und es gerade so richtig gut geht.
Oder aber man beschließt, "ich nehme jetzt was auf", und es dann "auf Kommando"mal eben gehen soll - das kann ein Unterschied sein. Bei Gelegenheitssängern ohne Routine. Man findet nicht gezielt da rein, sondern (im beschriebenen spontanen Szenario) fängt an, weil man durch das Gefühl, dass alles gerade so richtig schön arbeitet, erst ermuntert wurde, "loszulegen". (hier spricht etwas ein von allergieartigem Unsegen geplagter mit launischer Stimme ;) Aber hat auch etwas mit lockersein u.a. zu tun)
Vermutlich ist es eine gute Idee, vor der Aufnahme einige Übungen zu machen. "Einsingen". Mag selbstverständlich klingen für versierte, aber ist es nicht unbedingt ;)
Wobei ich die Aufnahme die ganze Zeit mitlaufen lassen würde, und auch bei mehrern Versuchen, wo irgendwas schiefgeht, man vllt. doch wieder noch ein paar Übungen einfügt, und dann noch mal anfängt... Einfach nicht mehr drauf achten, evtl. vergisst man dann auch für einen Moment den Umstand der Aufnahme, und beschäftigt sich nur mit der Stimme / dem Stück. Rennt auch nicht zum Aufnahmeprogramm, um zu löschen & es frustriert noch mal zu starten oder so. Wenn es egal ist, ob es zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, im Minutenbereich, nach eigenem Empfinden gelingt, dann ist da schon mal die Hektik raus und man krampft da nicht herum.

Ok, jetzt erst gesehen, dass die Dame offenbar auch nur sehr kurzfristiges Interesse am Thema hatte :D
Naja, falls noch mal jemand mit so einer Frage kommt... ;)
 

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