Plötzlich keinen Spaß mehr an Schlagzeug oder in der Band spielen?

[Gast 2535]

Hallo, ich habe seit längerem ein kleines Problem das ich mit mir herumschleppe...
Ich spiele seit fast 2 Jahren wieder in einer Band und wir haben auch schon ein Repertoire von 60 Songs, hatten schon 4 Auftritte und spielen nächstes Jahr 2 Hochzeiten.
Ich mache auch nebenberuflich den Techniker in Elektrotechnik und bin da in 3 Monaten fertig. Zeitweise war das extrem stressig, vor allem das letzte Jahr, da wir ziemlich viele neue Lieder einstudiert haben und ich nebenbei noch viel für die Schule nach der Arbeit lernen musste.

Irgendwie ist mir dadurch der Spaß an der Band abhanden gekommen, bzw. schwankt es ziemlich krass. Das war vor allem die Zeit wo ich viel für die Schule noch tuen musste.
Habe irgendwie das Gefühl, dass der Spaß nicht mehr wieder gekommen ist...
Hab mir gedacht das geht vorbei wenn die stressige Lernerei vorbei ist aber irgendwie ist dem nicht so...
Die Proben machen mir oft schon sehr Spaß, doch auf das alleinige Üben im Keller hab ich fast keine Lust mehr und wenns dann noch Lieder sind, die mir nicht so viel Spaß machen, dann erst recht nicht.

Manchmal denke ich mir GEIL und habe richtig Spaß am spielen, ein andern mal möchte ich sofort hinschmeissen und es kommt mir wie verschwendete Zeit vor...
Auch das Thema Hochzeitsband ist so ein Thema mit dem ich mich nicht 100% anfreunden kann, da das nicht so recht ich selbst bin...
andererseits denke ich mir, ist es ja auch schade etwas aufzugeben was man 2 Jahre einstudiert hat und nächstes Jahr stehen ja auch 2 Hochzeiten an... zudem ist ja nicht so leicht denke ich einen Ersatzdrummer zu finden, wenn die nächsten Gigs im Juli/August sind?

Manchmal wünschte ich mir ne Pause um zu sehen wie es mir ohne Band geht, aber das ist ja bei ner Band nicht so einfach, vor allem wenn für nächstes Jahr schon 3 Termine anstehen.
Generell habe ich schon gutes Musiktalent aber ich hab momentan einfach keinen Bock auf eine Band.
Letzte Woche war Probe und ich dachte mir "war echt cool heute, gut dass ich noch dabei bin".
Das geht schon gefühlt ein dreiviertel Jahr so und ich weis aber nicht recht warum...
Das mag sich für Außenstehende jetzt ziemlich wirr anklingen, doch so verwirrt sehe ich mich gerade auch, da ich nicht weis woher das kommt, da mir Musik machen allgemein ja schon Spaß macht.
Obs wirklich an der Band liegt oder ob ich mir nur ne Ausrede suche um aufzuhören...

 

[crazy-iwan]

Auch das Thema Hochzeitsband ist so ein Thema mit dem ich mich nicht 100% anfreunden kann

Glaub da liegt das Problem.
Dein Hobby wird zur Verpflichtung, nicht wegen der Band, sondern wegen den Auftritten und der erwarteten Leistung.

Ich würd an Deiner Stelle mal übern Tapetenwechsel nachdenken.
Was ist es, was Dir Soaß macht beim Musizieren? Sich auszutoben? Den Song geil zu treffen?
Vielleicht ist ne entspanntere Feierabendband eher was, wo evtl. gecovert, vlt aber auch komponiert wird, wo aber der Druck nicht so hoch ist?

 

[startom]

Manchmal wünschte ich mir ne Pause um zu sehen wie es mir ohne Band geht, aber das ist ja bei ner Band nicht so einfach, vor allem wenn für nächstes Jahr schon 3 Termine anstehen.

Vorschlag: Künde doch bereits jetzt deinen Rückzug aus der Band an, sobald die drei fixen Gigs im nächsten Jahr gespielt sind. Das ist Triple Win.

Win 1: Du kannst ab sofort befreit aufspielen, weil die Fronten klar geklärt sind.
Win 2: Die Band kann sich in aller Ruhe auf die Suche nach einen neuen Drummer machen und die Gigs sind auch nicht in Gefahr.
Win 3: Du kannst dich in aller Ruhe zurückziehen und reflektieren, ob und in welcher Form du noch Musik machen willst.

 

[Slidemaster Dee]

Gab‘s den Thread nicht vor nem halben Jahr schonmal?

 

[EPBBass]

Kommt mir wie ein Deja vú vor, hast Recht @Slidemaster Dee


Schnell gesagt:

Sich rumzuquälen wenn man es nicht machen muss und möchte ist nicht Sinn und Zweck, wenn du die Musik nicht als Haupt- oder Nebenerwerb oder sonst professionell angehen willst.

Natürlich ist es sehr wahrscheinlich, das auch eine Feierabend Band gern mal Songs spielen will die man nicht so gern hat. Da müsste man dann wohl fürs Kollektiv mal die Zähne zusammenbeissen.

Hochs und Tiefs wird es dennoch immer geben. Mal hat man mehr, mal weniger Lust. Manchmal sollte man sich selbst in den Allerwertesten treten und weiter machen.

So zumindest meine Meinung.

 

[x-Riff]

Grad kam mir der Gedanke: Das gleiche Problem hättest Du auch bei einer Häkeltruppe, Formationstanz oder im Schachklub ...

Was sind denn Deine Pläne, wenn Du mit Deiner Elektrotechnik-Ausbildung fertig bist?
Wegziehen, Dich auf neue jobs bewerben, was ganz anderes machen?

Kommt mir so vor, als würdest Du Dir schon seit einiger Zeit Durchhalteparolen ins Hirn pusten (was für eine bestimmte Phase ganz hilfreich ist), während es Dich eigentlich schon längst in den Füßen kribbelt und Du mal was ganz anderes machen möchtest ... so ne Art Befreiungsschlag - dafür gibt es im Leben klassischerweise ein paar passende Momente - Berufsabschluss kann durchaus so einer sein.

Dazu würde passen, dass Dir vor allem die langfristigen Verpflichtungen auf den Zeiger gehen, Du Dich fragst, ob es grundsätzlich die richtige Band ist und Du ab und zu Lust am Musikmachen hast und es Die manchmal wie ein nerviger Zweitjob vorkommt.

x-Riff

 

[Gast 2535]

@crazy-iwan :
Ich denke was mich am Musik machen ursrpünglich gereizt hat ist einfach mal abzuschalten und frei herumspielen/jamen. Was mich aber eben dann nervt ist, wenn ich nach geistiger Kopfarbeit in der Arbeit und dem Lernen zuhause für den Techniker wieder konzentriert Songs bis zur nächsten Probe einstudieren muss. Technik sollte dann auch noch geübt werden... Und ums alleinige konzentrierte Üben kommt man bei einer Band ja nicht Drumherum. Ja, da ich im Job und bei der Technikerfortbildung nebenbei schon sehr stark gefordert bin, ist eine Hochzeitsband wo man wirklich liefern muss und Leistung bringen muss nicht gerade fördernd zum Abschalten meiner Meinung...

@startom :
finde deinen Vorschlag recht gut, vll. der beste Weg um einen fließenden Übergang hinzubekommen...

@EPBBass:
Deine Frage mit dem Deja vu ist nicht ganz unberechtigt^^
Ich hadere schon das ganze Jahr damit, der Gedanke war eben auch, dass es nur eine Phase ist und ich vll. die Zähne zusammenbeissen sollte aber ich denk mir, dass das auf Dauer nichts bringt.
Die Ziele unterscheiden sich auch innerhalb der Band. Mir reicht es aus Zeitgründen vollkommen so wie es ist, also 2-3 Auftritte auf Partys im Jahr da es nur eines meiner Hobbys ist und die anderen wollen schon mehr einsteigen also schon 10 Auftritte im Jahr und richtig damit Geld verdienen... Dass die Hochzeitsband nicht so mein Ding ist wissen die anderen aber auch, bzw. hab ich auch schon mal mitgeteilt. Und nur um Geld zu verdienen brauch ich keine Band, wenn wegen dem Stress der Spaß flöten geht.
In Sommer hatten wir ca. 8 Wochen Pause mit nur einer Probe und ich war eher froh, dass ich mal Zeit für mich hatte und hab die Band nicht recht vermisst, vll. auch ein Indiz dass es nicht mehr das ist, was ich mir vorstelle. Ich bin auch nicht auf eine professionelle Band aus, da mir dafür auch einfach auch die Zeit zum Technik üben fehlt, wo ich schon auch noch Bedarf habe.

@x-Riff:
das mit den Durchhalteparolen trifft es denke ich ganz gut. Insgeheim sehne ich schon die Zeit herbei an der ich wieder viel Zeit für mich nach den 3 Jahren Fortbildung habe und möchte neue Sachen machen für die ich die letzten paar Jahre keine Zeit hatte. Vll. hab ich das auch auf die Band übertragen mit dem Durchhalten der Fortbildung... so nach dem Motto "Hauptsache irgendwie durchbeissen.."

Und grundsätzlich muss ich mich auch der Meinung anschließen, dass das klassische Coverbandkonzept eher tot ist, bzw. nicht mehr lange das sein wird was es ist/war d.h. die Leute reissen sich nicht mehr um Live-Musik was vor einigen Jahren vll. noch mehr der Fall war. Aber das ist jetzt eine andere Diskussion, siehe:
https://www.musiker-board.de/threads/ist-das-konzept-band-tot.678113/

Aber es passt insofern hier rein, da ich in einer reinen Coverband keine Zukunft für mich sehe, als dass sich der enorme Aufwand lohnen würde...

Danke, ich denke eure Beiträge haben mir gut geholfen mich selbst nochmal zu reflektieren