Plattenvertrag?

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Halli hallo hallöle...

In letzter Zeit zieht mich das Thema Plattenvertrag in seinen Bann , da meine Band und ich in nächster Zeit unser Album aufnehmen und es dann auch gerne bei Verlegern , Plattenfirmen versuchen würden.


Was glaubt ihr ist der richtige Weg?
Wie gehen wir das an? (Bewerbung , Menge der Songs usw.)
Wie stehen im allgemeinen die chancen , dass unser Album überhaupt angehört wird?


Hat hier vllt. jemand schon einen Vertrag? (Kann ja sein^^)


Mir ist auch durchaus bewusst , dass ein solcher Vertrag mit harter arbeit verbunden ist.
Dennoch ist es wie von so manch anderem ein Traum.



Freue mich auf Antworten und Erfahrungsberichte!


Ps.Keine bange gehen da nicht mit all zu großen erwarten ran ;D
 
Eigenschaft
 
Es gibt da so ein paar Regeln die man beachten sollte.

1. So viele Referenzen in die Bewerbung wie möglich
2. Falls ihr bloß ein Demo habt, dann nicht mehr wie 3 Songs schicken
3. Bandbio nicht zu lange und schön sachlich
4. Komplette Kontakte auflisten (Tel, Adresse, mail...)
5. Der erste Eindruck ist der Wichtigste

Jetzt noch ein paar Fragen die du dir selber beantworten solltest:

1. Würdest du deine Musik selber in einem Shop kaufen?
2. Bist du bereit dir den Arsch ohne Ende aufzureissen?
3. Kannst du verlusten wegstecken?
4. Macht ihr was worauf man stolz sein kann?
5. Hebt ihr euch von anderen Bands ab?
6. Kann man euch von der prof. mit großen Bands vergleichen?




Ich muss jetzt mal googln um was anständiges zu finden, aber das sind so diese ungeschriebene Regeln....

Hoffe konnte schon mal ein wenig helfen!

Viele Grüße Peter
 
Hier was ich so gefunden hab (Irgend ein Interiew):

Das Wichtigste zuerst: Die Musik. Natürlich muss uns in erster Linie die Musik gefallen, denn sonst wäre es schwer, diese Band oder Musik in irgendeiner Form zu vertreten. Es würde schwer werden, eine Band zu promoten, von der man selbst nicht überzeugt ist." Meistens bewerben sich die Bands mit einem Demo und der Bandinfo bei einem Label. Dabei solltet Ihr auf die Qualität des Demos achten. "Der Sound des Demos oder des eingeschickten Materials sollte auch von einer gewissen Professionalität zeugen. Natürlich haben gute Aufnahmen ihren Preis, aber wir haben schon Demos bekommen, die mit einem Vier-Spur-Gerät aufgenommen wurden, später im Computer bearbeitet wurden und am Ende sogar besser waren als manche teuren Studio-Aufnahmen. Auf der anderen Seite kann man sich vorstellen, wie Aufnahmen klingen, die mit einem Mikro im Proberaum aufgenommen wurden. Das hinterlässt dann schon keinen guten Eindruck",

Was am meisten nervt, sind E-Mails mit einem kurzen Inhalt, aber mit einem tonnenschweren Inhalt vollgepackt mit Mp3s, Pdf-Dateien und sonstigen Dingen, die man in ein Anhang packt. Es hinterlässt einfach einen besseren Eindruck, wenn ein nettes Päckchen ankommt, mit einer schön aufgenommenen CD, einem schönen Layout, welches die ganze Sache fürs Auge angenehm macht." Durch seine tägliche Arbeit hat Stean genaue Vorstellungen, was die größten Chancen hätte, Interesse zu wecken. Dazu würden neben einer netten Aufmachung auch eine leserliche Beschriftung der CD, vielleicht eine zweite CD mit einem Video, eine Übersicht über bisherige Aktivitäten und ein netter Brief, der auf persönliche Art und Weise erklärt, wieso sich die Band entschieden habe, dieses Label anzusprechen. "Im Grunde ist es nicht anders, als bei einem Bewerbungsschreiben. Da schickt man auch nicht einfach ne Mail und sagt: 'Hey Ihr seid ne geile Firma, ich will bei Euch arbeiten.'", bringt es Stean auf den Punkt. Dabei nennt der Labelmanager ein aktuelles Beispiel aus seiner Arbeit. Seit über einem Jahr stehe bereits mit einer Band in engem Kontakt. Obwohl die Band vom ersten Song an überzeugen konnte, ist selbst nach so langer Zeit kein Vertrag unterschrieben worden. "Ich will damit nur sagen, dass alles auch nicht so schnell passiert, wie man hofft. Man macht sich oft etwas vor. Es kann schon passieren, dass die Dinge lange brauchen, bis sie zu etwas Konkretem heranwachsen. Andere Bands hingegen schicken Demos und kurze Zeit darauf eine Email, in der dann hervorsticht, dass sie die heisseste Band sind und so dermaßen von sich überzeugt sind, dass sie damit nerven. "

Bringt ein Label ein Album oder eine Single einer Band heraus, fängt damit die Arbeit erst an. Die Plattenfirmen haben klare Vorstellungen von dem, was eine junge Band beitragen soll. Markus Haas, Chef von Per Koro Records, erwartet bei einer Zusammenarbeit vor allem Livepräsenz und die Bereitschaft zu Interviews. "Viele Bands wollen einfach ihre fertiges Album ins Regal stellen und sind dann zufrieden." Für ihn würde sich eine gute Band vor allem durch folgendes auszeichnen: "Die beste Werbung ist Kontinuität und Livepräsenz." Ganz ähnlich wie sein Kollege von Defiance Records warnt auch der Per Koro-Chef vor den bekannten Fehlern: "Junge Bands sollten nicht zu viel schleimen. Man sollte nichts ohne vorherige Absprache schicken"


Das ist ein sehr aufwendiges Thema, dass von vielen unterschiedlich betrachtet wird. Das kostet ne Menge Zeit für die Internetsuche und man sollte sich wirklich gut damit befassen. Nicht so:"Wir probieren es halt mal"
 
Hey danke für deine Antwortenn...

Hilft mir schonmal weiter!


1. Würdest du deine Musik selber in einem Shop kaufen?
-Wenn es eine andere Band wäre mit unseren Liedern , würde ich deren Musik wohl nur kaufen , wenn die auch etwas berühmter bzw. gut promoted ist.
In sofern kann man das schlecht beantworten.

2. Bist du bereit dir den Arsch ohne Ende aufzureissen?
-Wer ist nicht dazu bereit für solch einen Traum zu schuften?
Ob 1. In der Lehre als Koch Überstunden schuften und total kaputt gehen..
...oder 2. mit Musik , Interviews , Fotoshootings und Konzerten arbeiten...
(was sicherlich sehr anstrengend ist)

Ich nehm Option 2 ;D
Arbeiten muss man so oder so...

3. Kannst du verlusten wegstecken?
-Muss sein.
Ist selbstverständlich , dass nicht jeder unsere Musik mag oder man kritisiert wird bzw. das Risiko zu "fallen" kann man durchaus eingehen.

4. Macht ihr was worauf man stolz sein kann?
-Kann mir nicht vorstellen , dass jemand der Eigene Songs schreibt und diese mitsamt Band , welche die selbe Richtung von Musik hört/mag/lebt und zusammen es zu einem Baby "stückelt" diese nicht gut finden kann.
(Bei so manchen Liedern bekomm ich sogar Gänsehaut =))

5. Hebt ihr euch von anderen Bands ab?
Nunja....ich glaube das können nur andere beantworten...wir sind uns so gewohnt.
Hm..vllt bin ich gerad auch einfach zu blöd^^

6. Kann man euch von der prof. mit großen Bands vergleichen?
Es gibt nicht nur "Große Bands" die es auch technisch drauf haben.
Meist reicht da auch schon die eigene Art , das Songwriting , das Auftreten.
Siehe Tokio Hotel (Obwohl das ist ein phänomen für sich).
Oder Nevada Tan ...evtl. nur ein One-Hit Wonder
Dann war da noch soeine Girlband dessen Name ich vergessen habe.


Sicher..da wird der ein oder andere Sagen...das könnte ich genauso schreiben..bin mir auch so ziemlich sicher , dass das so ist und letztendlich machen es einfach das Auftreten und die Songs der Bands aus.

Wobei wie schon gesagt...mitlerweile ist es schon mehr dazu gekommen , dass das Auftreten wichtiger ist....und die Musik 2.Rangig...find ich schade..










GIBT ES HIER NIEMANDEN MIT ERFAHRUNG?
 
du kannst schon davon ausgehen, dass dein demo angehört wird, so zumindest meine erfahrungen. aber wenns den betreffenden a&r nicht von anfang an richtig kickt, dann eben auch nur sehr kurz - in den allermeisten fällen so bis zum 3.takt, nachdem der gesang eingesetzt hat...


ohne jemanden demotivieren zu wollen, mal ein paar kleine anmerkungen zu den punkten des letzten posts:

2. jo, aber innem normalen job verdienst du eben geld für deine anstrengungen. und zwar auch relemässig. wenn du vom musikmachen leben willst (was man bei dir glaub im subtext etwas rauslesen kann - oder ich projizier da nur meine eigenen wünsche rein ;) ), dann is das ungefähr so, wie sich selbstständig zu machen - kein geregeltes einkommen, absolut ungewisse zukunftsaussichten und (zumindest wenns läuft) arbeit ohne end - nur eben auf einem komplett übersättigtem und extrem schnellebigen markt.

6. die genannten bands schreiben ihre lieder nicht selbst (th zumindest nicht), dass machen leute mit jahrelanger erfahrung und die das verdammt draufhaben. wenn du wirklich meinst, das auch zu können, sprich eine bestimmte zielgruppe genau mit der musik zu bedienen, die sie zu genau der zeit gearde hören möchte, na dann herzlichen glückwunsch und ab in die charts - mit 30%iger wahrschinlichkeit, dass ist so ungefähr die erfolgsquote selbst bei den durchgestyltesten produktionen: 1 isn hit, 2 arbeiten so +/- kostendeckend und 7 floppen.

und noch zu 1.: diese frage wird in diesem zusammenhang ja gern gestellt, ich find die allerdings auch nicht so ganz sinnvoll. ich höre zeug, an dem ich beteiligt bin und in dem ja auch ne menge herzblut drinsteckt einfach auf ne andere weise an wie was von jemand anderem. nicht, dass es einem nicht auch gefallen kann und wohl auch sollte ;), aber es is einfach ne andere ebene. ich hätte keine ahnung wie ich sowas finden würde wenn ichs im laden/internet "einfach so" hören würde, und nciht genau zu wisse bzw. zu fühlen dass es jetzt das is, was ich in einer regnerischen herbstnacht nach ner dreiviertelflasche jacky geschrieben hab, weil meine freundin mich mit ihrem ex betrogen hat (willkürlich gewähltes und nicht autobiografisches beispiel...).
 
Mir ist auch durchaus bewusst , dass ein solcher Vertrag mit harter arbeit verbunden ist.
Dennoch ist es wie von so manch anderem ein Traum.


Will Deine Euphorie gar nicht bremsen, aber ein Plattenvertrag ist heute i.d.R. zunächst ein Geben Deinerseits. DU TEILST DEINEN INCOME mit einem Unternehmen.

Dass eine Company mächtig - z.B. dreistellig in die "Killerpilze" investiert - ist megaselten geworden. Die meisten Firmen sind nur noch am finished product interessiert. Das können die dann aber auch richtig gut unter die Leute streuen (Vertrieb). Aber die Aufbauarbeit machen meistens die kleinen Kreativzellen - die aber haben meistens selbst sehr wenig Geld.

Du schreibst leider nicht, in welchem Genre ihr Euch tummelt. Auch davon ist abhängig, ob man - mehr oder weniger Geld - investiert. Richtig viel Geld in die Hand genommen wir heute fast nur noch bei Kiddie-Themen.

Ich habe das hier schon mehrfach im Board publiziert. Rechnet Euch doch selbst durch, wieviel Euch an einer selbst produzierten CD verbleibt. Bei 10 € VK und 2 € Wareneinstand ist das ein Level, das man bei einem durchschnittlichen Plattendeal nicht annähernd erreicht. Bei gleichem VK gibt es bei einem Künstlerexklusivdeal um die 0,60 €/CD oder bei einem Bandübernahmevertrag ca. 1,50 - 1,80 €/CD.

Den "Rest" der vorher errechneten 8,00 € "teilst" Du wie gesagt freiwillig. Das macht man aber nur, wenn damit eine erhebliche Erhöhung der Abverkaufszahlen verbunden ist. Was aber kaum oder nur selten der Fall ist.

Also NICHT BLENDEN LASSEN von einem Wort wie "Plattenvertrag". Damit fliegen einem die Tauben nicht automatisch in den Mund. Und viele Companies engagieren sich wirklich nur vehement, wenn sie viel Geld in einen Künstler investiert haben und diese Kohle wieder reinholen müssen.

Wir haben viele O-Töne in Interviews mit Praktikern gesammelt - auch aus dem A&R und Managementbereich. Lies einfach mal hier: http://www.allmusic.de/tool.php?too...iv_1=5011&navibis=1&setaktiv_2=0&setaktiv_9=0

lg.
 
Aaah antworten schöön =)

Aaaalso...dass ein Plattenvertrag nicht direkt ein Durchbruch ist sollte ja jedem klar sein.Kommt natürlich auch drauf an WO (Sony BMG etc.) man einen hat aber generell denke ich auch so.


Du schreibst leider nicht, in welchem Genre ihr Euch tummelt

Stimmt hab ich vergessen..
Ist in die richtung Nu-Metal ..Nu-Rock....Teilweise Toolähnlich teilweise Korn aber unser eigener Stil kommt doch schön hervor.
Altersklassen und Erfahrung der Bandmitglieder hm jaaa.... von 16 bis ...19...Also noch Jungspunde....
Was ja teils gern gesehen wird...


Auch davon ist abhängig, ob man - mehr oder weniger Geld - investiert

Bezogen auf Aufnahme , Equipment etc.?
Equipment:
Das set von unserem Drummer übersteigt beispielsweise die 4000€ Marke schon seit langem^^....
Verstärker alles super ...Bass,Gitarren liegen bei ca. 400 €...Wobei...beim Equipment würden wir uns sicher noch einiges zulegen wenn es dazu kommen würde.
Aufnahme:
In den Sommerferien nehmen wir in einem relativ Professionellen Studio eine Liveaufnahme auf.
Liveaufnahmen sind daher wohl eher ungenügend?


Naja...falls ich das nun was falsch verstanden hab sagst bescheid...




Zu den Songwritern die einem dann wohl Lieder schreiben.
Ähm..ist das bei jedem Label so?
Kann ich mich nicht vorstellen , dass sooo viele nicht selber komponieren.
Denke das ist eher Vertragsgebunden.
Ich meine bei Tokio Hotel..hey klar....die können sicher nicht selber solche "bringer" sag ich mal raushauen und werden "unterstützt" damit die schön viel Geld einbringen.
Aber bei z.b. The Hives oder ähnlichen konsorten ist dies doch seltenst der fall!?


ps.Danke für die Page...viel zu lesen..aber ich bin hungrig ... ;)
 
Naja, also in der Metal/Rock-Welt ist es ja zum Glück die Ausnahme, dass die Band sich die Lieder von jmd. schreiben lässt.
Aber die Plattenfirmen pfuschen einem schon rein, wie man klingen sollte etc. - hab ich schon oft gehört - ob von berühmten bands wie Megadeth oder kleinen Bands hier in meiner Stadt.

Macks
 
Sagen wir mal so: Labels haben lieber eine anständige Produktion in der Hand als eine Proberaumaufnahme auf Kasette;)
Das Equitment würd ich jetzt erst mal hinten dran lassen.
Falls du ein kleines Label bekommst, dann heißt dass nicht Reichtum, sondern mehr oder weniger einen Vertrieb und Unterstützung für eure CD und Zukunft. Ich kenn so viele die ein relativ großes Label haben und trotzdem ganz normal in die Arbeit gehen müssen, weil sie vom CD-Verkauf nicht leben können/nichts bekommen!
 
Naja das eigentliche Ziel ist nicht der Reichtum.
Eher das Auftreten und das rumkommen.
Die Erfahungen...ich muss damit nicht reich werden (ist auch unwarscheinlich) wäre lediglich ein schöner nebeneffekt ;D

Mehrmehrmehr^^


Edit:

Achjo der Typ , der mit uns die CD in seinem Studio aufnimmt (ist wirklich n dickes ding da kanns mir kaum besser vorstellen^^) meinte , dass viele Producer gerne Liveaufnahmen hören um zu sehen hey...alles klar das können die DAS sind die und kein zu extremer beigemischter Synthesizer kram..(was ja nicht immer der fall ist)
 
Ich kenn so viele die ein relativ großes Label haben und trotzdem ganz normal in die Arbeit gehen müssen, weil sie vom CD-Verkauf nicht leben können/nichts bekommen!

Da hat Battery666 absolut Recht!
Das ist Normalzustand bei einem fälschlicherweise viel gepriesenen "Plattenvertrag". Bei einem durchschnittlichen Künstlerexklusivvertrag und einem normalpreisigen Longplayer hat ein Interpret/eine Band einen Anteil von 0,60 € pro verkaufter CD.
Bei 10.000 verkauften Tonträgern - was viele Majorkünstler heute nicht einmal mehr erreichen! - wäre das ein Einkommen von 6.000 €. GETEILT z.B. durch 5 BANDMITGLIEDER.

Ich hoffe, dass jetzt alle wieder auf dem Boden der Tatsachen sind. Deshalb lieber 1.000 CDs in Eigenproduktion bei Gigs verkauft - AUF EIGENE RECHNUNG - und man hat das gleiche verdient ggf. sogar etwas mehr.

Skater411 schrieb:
Naja das eigentliche Ziel ist nicht der Reichtum.
Eher das Auftreten und das rumkommen.

Dazu braucht man aber zu allerletzt eine Plattenfirma! Sich mit einem guten lokalen Ruf für eine GUTE (!) BOOKINGAGENTUR zu empfehlen führt da wesentlich weiter. Wenn man sein lokales Terrain gut bespielt und sich den Ruf einer Publikumszugnummer ERARBEITET hat, dann ist das auch für eine Bookingagentur ein Anreiz, mit einem solchen Künstlerpaket in NEUEN GEOGRAFISCHEN REGIONEN ggf. Geld verdienen zu können. Denn schlussendlich seid Ihr als Band für die auch nur ein Produkt (ähnlich z.B. einem Staubsauger) mit dessen Verkauf man Geld verdienen will/soll/muss!

@skater411
Es ist für ein Label wichtig zu sehen, ob eine Band mit ihrer Mucke bei POTENZIELLEN KÄUFERN - also z.B. Livepublikum - EMOTIONEN auslöst. Nur dann investieren Labels i.d.R. auch Zeit, Energie und im best case auch Geld.

Bands, die gute Musik machen, gibt es Zuhauf. Bands, die auch viele Tonträger verkaufen (was das eigentliche Business einer Plattenfirma ist), gibt es aber schon nicht mehr so viele!

Da ist es nachrangig, ob ein Mucker nun ein bestimmtes Equipment hat oder nicht. WICHTIG ist einzig, ob der Mucker mit dem was er hat, das Publikum erreicht und mitreißt. Denn nur die kaufen auch später ggf. veröffentlichte Tonträger.

Das unterscheidet sich die Philosophie von Labels nirgendwo - egal, ob die G.U.N. oder Nuclear Blast heißen oder sonstwie. Bei Majors bist Du mit Numetal sowieso meist an der falschen Adresse. Wobei G.U.N. natürlich eine BMG-"Tankstelle" ist (also ein einst von Thomas Stein geschaffenes Joint Venture).

lg.
 
Da hat Battery666 absolut Recht!
Das ist Normalzustand bei einem fälschlicherweise viel gepriesenen "Plattenvertrag". Bei einem durchschnittlichen Künstlerexklusivvertrag und einem normalpreisigen Longplayer hat ein Interpret/eine Band einen Anteil von 0,60 € pro verkaufter CD.
Bei 10.000 verkauften Tonträgern - was viele Majorkünstler heute nicht einmal mehr erreichen! - wäre das ein Einkommen von 6.000 €. GETEILT z.B. durch 5 BANDMITGLIEDER.

Ich hoffe, dass jetzt alle wieder auf dem Boden der Tatsachen sind. Deshalb lieber 1.000 CDs in Eigenproduktion bei Gigs verkauft - AUF EIGENE RECHNUNG - und man hat das gleiche verdient ggf. sogar etwas mehr.



Dazu braucht man aber zu allerletzt eine Plattenfirma! Sich mit einem guten lokalen Ruf für eine GUTE (!) BOOKINGAGENTUR zu empfehlen führt da wesentlich weiter. Wenn man sein lokales Terrain gut bespielt und sich den Ruf einer Publikumszugnummer ERARBEITET hat, dann ist das auch für eine Bookingagentur ein Anreiz, mit einem solchen Künstlerpaket in NEUEN GEOGRAFISCHEN REGIONEN ggf. Geld verdienen zu können. Denn schlussendlich seid Ihr als Band für die auch nur ein Produkt (ähnlich z.B. einem Staubsauger) mit dessen Verkauf man Geld verdienen will/soll/muss!




selbst die von dir beschriebenen 0,60 euro sind heutzutage nicht mehr notwendigerweise drin. ich kenne einige deals, vor allem im punk/oi/ska-sektor, die so schon nicht mehr laufen.
in der regel ist es hier mittlerweile so, selbst bei renommierten indie-labels, daß das pressen bezahlt wird, wenns hoch kommt vielleicht noch ein teil der produktion und du ein klitzekleines kontingent an tonträgern (zweistellig) für den eigenen bedarf bekommst und ansonsten alles andere an die plattenfirma geht und wenn du mehr tonträger brauchst, diese von der plattenfirma zum einkaufspreis erwerben mußt.
klingt nach abzocke, ist aber gerade bei "kleineren" bands dieses genres gang und gäbe, letztendlich hast du den vorteil, daß dein album vertrieben wird und du u.u. mehr gigs an land ziehen kannst, das wars dann aber auch schon. mit ganz viel glück wird das ding ein erfolg und das nächste album wird dann zu anderen konditionen produziert.

zum thema booking agentur: selbst eine "gute" bookingagentur ist nicht unbedingt das tor zum ruhm. wenn du eine kleine, zwar engagierte booking-agentur findest, ist das schön und gut, dann bekommst du möglicherweise ne menge gigs, aber eben auch nur kleine, die altbekannten juz-deutschlandtouren.
bei bekannteren bookingagenturen, bist du solange auch nur ne randnotiz, bis dein album einen gewissen kommerziellen erfolg vorweist und du in aller munde bist.
 
selbst die von dir beschriebenen 0,60 euro sind heutzutage nicht mehr notwendigerweise drin. ich kenne einige deals, vor allem im punk/oi/ska-sektor, die so schon nicht mehr laufen.

Da hast Du LEIDER absolut recht. Es gibt viele Newcomer, die steigen mit 4 Punkten HAP-Anteil ein. Entscheidend ist aber immer auch die Berechnungsbasis. Manche Bands unterschreiben blauäugig exorbitanten Technikabzüge. Unser vor knapp einem Jahr leider verstorbener Dozent und bekannter Buchautor Bob Lyng ("Die Praxis im Musikbusiness", "Musik & Moneten") hat mal einen Satz geprägt: "Das, was man einem Künstler auf der ersten Seite seines Vertrages in 10 Zeilen gibt, nimmt man ihm auf den nächsten zehn Vertragsseiten wieder weg". Das ist Fakt und dagegen kann man sich nur mit einem Branchen-kundigen Musikkrechtsanwalt wehren!
Ich wollte einen jungen und motivierten Musiker aber durch den worst case in diesem Business nicht "niederschlagen" und habe daher von einem "durchschnittlichen KEV" gesprochen.


zum thema booking agentur: selbst eine "gute" bookingagentur ist nicht unbedingt das tor zum ruhm. wenn du eine kleine, zwar engagierte booking-agentur findest, ist das schön und gut, dann bekommst du möglicherweise ne menge gigs, aber eben auch nur kleine, die altbekannten juz-deutschlandtouren.
bei bekannteren bookingagenturen, bist du solange auch nur ne randnotiz, bis dein album einen gewissen kommerziellen erfolg vorweist und du in aller munde bist.

Auch da hast Du Recht! Aber wer (im Anfangsstadium) die "Ochsentour" durch die von Dir so titulierten JuZes nicht zu gehen bereit ist, sollte ohnehin vielleicht lieber Briefmarken sammeln.
Es gibt aber auch andere - positive - Fälle. Nur ein Beispiel: wir sind Content-Partner des SCHANDMAUL-Wettbewerbes. Auch EXTRATOURS ist Partner. Und den Agenturchef hat eine der Bands (nicht einmal die Siegerband!) dabei so überzeugt, dass er diese jetzt bei allen möglichen Shows als Support zu platzieren versucht. Das hat sicherlich mit viel Glück für die Band zu tun. Aber an so etwas kann man auch arbeiten, wenn man - wie schon gesagt - EMOTIONEN beim Publikum auslösen kann.

Wenn Du mal Zeit hast, dann lies den folgenden Artikel auf unserer Website (da geht es genau um das Selbstverstädnis einer Band als "Produkt" - ein schlimmes Wort, aber Realität): http://www.allmusic.de/tool.php?too...ikertippsbasicshintertonhausenschweinarhandel

lg.
 
Da hast Du LEIDER absolut recht. Es gibt viele Newcomer, die steigen mit 4 Punkten HAP-Anteil ein. Entscheidend ist aber immer auch die Berechnungsbasis. Manche Bands unterschreiben blauäugig exorbitanten Technikabzüge. Unser vor knapp einem Jahr leider verstorbener Dozent und bekannter Buchautor Bob Lyng ("Die Praxis im Musikbusiness", "Musik & Moneten") hat mal einen Satz geprägt: "Das, was man einem Künstler auf der ersten Seite seines Vertrages in 10 Zeilen gibt, nimmt man ihm auf den nächsten zehn Vertragsseiten wieder weg". Das ist Fakt und dagegen kann man sich nur mit einem Branchen-kundigen Musikkrechtsanwalt wehren!
Ich wollte einen jungen und motivierten Musiker aber durch den worst case in diesem Business nicht "niederschlagen" und habe daher von einem "durchschnittlichen KEV" gesprochen.

ich weiß zwar jetzt nicht so genau, was der 4 punkte hap-anteil ist, aber nach meiner erfahrung sind die von mir beschriebenen deals mittlerweile der "durchschnittliche" vertrag, jedenfalls im punk/oi/ska bereich.
es wird einfach kein geld mehr investiert. wenn du mit ner fertigen produktion kommst, ist es meistens kein problem einen distributor zu finden, der sich allerdings auch seinen teil schnappt (in diesem fall aber vertretbar), sobald du aber irgendwelche "größeren" investitionen erwartest (im höheren dreistellig bereich reicht schon), kannst du es entweder vergessen oder aber mußt damit rechnen, keinen cent von den einnahmen zu sehen.
das ist dann halt die übliche gewissensentscheidung, mal abgesehen davon, daß man eh nicht reich wird und es einem um die kohle nicht gehen sollte, ist eben die große frage, ob man seine eigene leistung, sprich seine musik an andere abtreten will, um bekannter zu werden und ggf. auftritte an land zu ziehen und promotet zu werden, dafür dann aber wie gesagt kein geld sieht oder ob man eben sagt, meins ist meins und ich seh es nicht ein, daß ein anderer sich an meiner musik "bereichert" und dann den ganzen kram selbst in die hand nimmt. wie du schon geschrieben hast, lieber ne 1000er auflage selbst machen und verkaufen. obwohl bei einer newcomerband so eine auflage recht hochgegriffen ist. 300 stück reichen zu anfang auch, allein um zu gucken, ob sich überhaupt jemand dafür interessiert, mittlerweile ist die belabelungs- und printtechnik so weit, daß du auch gute rohlinge bedrucken lassen und diese verkaufen kannst, es muß ja nicht immer glasmastering und pressen sein. man muß das ding ja auch nicht für die handelsüblichen 15 euro verkaufen, 8 oder 10 reichen auch.
wenn man es dann schafft, seine produktion im diy-verfahren gut zu streuen (zeitungen, radio, fan- und onlinezines) und wirklich was drauf hat, kommen die plattenfirmen irgendwann von selbst und man ist in einer ganz anderen verhandlungsposition.
daß ein vertrag, sollte es denn soweit sein, nicht ohne vorherige anwaltliche prüfung unterschrieben werden darf, sollte ohnehin klar sein.
ich will hier auch keine jungen, motivierten musiker verschrecken, aber so sieht die realität nunmal ganz einfach aus.


Auch da hast Du Recht! Aber wer (im Anfangsstadium) die "Ochsentour" durch die von Dir so titulierten JuZes nicht zu gehen bereit ist, sollte ohnehin vielleicht lieber Briefmarken sammeln.
Es gibt aber auch andere - positive - Fälle. Nur ein Beispiel: wir sind Content-Partner des SCHANDMAUL-Wettbewerbes. Auch EXTRATOURS ist Partner. Und den Agenturchef hat eine der Bands (nicht einmal die Siegerband!) dabei so überzeugt, dass er diese jetzt bei allen möglichen Shows als Support zu platzieren versucht. Das hat sicherlich mit viel Glück für die Band zu tun. Aber an so etwas kann man auch arbeiten, wenn man - wie schon gesagt - EMOTIONEN beim Publikum auslösen kann.

Wenn Du mal Zeit hast, dann lies den folgenden Artikel auf unserer Website (da geht es genau um das Selbstverstädnis einer Band als "Produkt" - ein schlimmes Wort, aber Realität): http://www.allmusic.de/tool.php?too...ikertippsbasicshintertonhausenschweinarhandel

lg.

wie du schon sagst, die band hat ganz einfach glück gehabt, zumal auf einem contest entdeckt worden zu sein. ich will ja auch gar nicht behaupten, daß sowas nicht passieren kann, aber wie du ebenfalls geschrieben hast, du mußt dein publikum mitreißen, ein a&r manager/label wird dich nicht unter vertrag nehmen, wenn du zwar ne super platte hast, live aber totaler schrott bist (es sei denn du taugst zum majordeal).
dieses leidige thema bandcontest ist ja auch so eine sache, es gibt viel zu viele unseriöse geschichten in dieser richtung, aber das würde jetzt den rahmen sprengen.
eure seite kenne ich übrigens bereits, finde sie auch sehr interessant, etwas schade nur, daß die basics, gerade die zu bandbewerbungen etc. über 10 jahre alt sind. durch die digitalisierung hat sich da ja doch mittlerweile reichlich getan, auch wenn die meisten punkte nach wie vor aktualität besitzen.
 
ich weiß zwar jetzt nicht so genau, was der 4 punkte hap-anteil ist,

4 Prozent Künstleranteil vom Händlerabgabepreis. Sorry, für die Abkürzungen!


eure seite kenne ich übrigens bereits, finde sie auch sehr interessant, etwas schade nur, daß die basics, gerade die zu bandbewerbungen etc. über 10 jahre alt sind. durch die digitalisierung hat sich da ja doch mittlerweile reichlich getan, auch wenn die meisten punkte nach wie vor aktualität besitzen.

Ist leider ein Zeitproblem von mir! Würde und hätte ganz viel zu schreiben (plane auch für das Board z.B. schon seit eineinhalb Jahren mehrere Tutorials), komme aber leider nicht dazu, um das mit der nötigen Akribie zu erledigen.

lg.
 
Eigentlich gibt es nur ein Rezept ... arbeiten... Jeder Auftritt bei dem man ein paar Fans dazu gewinnt ist gelungen, egal wie viel los war und wie klein er war. Jedes verkaufte Demo an jemanden den man vorher noch nie gesehen hat ist ein Erfolg. Jedes Jahr in dem die Zugriffe eurer Homepage mehr und mehr werden zeigt eure steigende Präsenz und jeder Artikel in einer Zeitung/Magazin bringt euch weiter.
Dazu gehört, dass man Durchhaltevermögen besitzt. Hartnäckig ohne nervig zu sein, professionell und doch persönlich und dazu pflegeleicht im Umgang mit Veranstaltern, Medien etc.
Weiter muss man bereit sein sich jede Kritik und Anregung genau anzuhören und immer weiter über sich selbst nachdenken. Hat ein Studiotechniker eine Anmerkung zu einem Song, dann sollte man froh sein, dass er sich die Mühe macht sich so intensiv mit der Musik auseinander zu setzen.
Wenn von 100 Konzertbewerbungen 5 Zusagen kommen sollte man sich über die 5 freuen.
Wenn gar nichts kommt, dann muss man die Dinge selber in die Hand nehmen, organisiert eure eigenen Konzerte, geht jedes Wochenende los und macht Werbung dafür. Es wird nicht mehr aus dem Haus gegangen, ohne das man ein Demo und eine Visitenkarte in der Tasche hat.
Absagen für Termine oder Konzerte gibt es nicht, dann werden eher Ersatzmusiker gesucht für diejenigen die man ersetzen kann.
Und zieht jemand dabei nicht mit, dann muss er sich überlegen ob dieser Weg der richtige ist.

Klingt vielleicht hart, aber man muss sich selber immer wieder fragen, ob man alles dafür getan hat.

Der Weg zur Plattenfirma ist wie schon so oft gesagt wurde nicht immer (und viel seltener) der Weg zum Erfolg. Momentan findet in der Musikwelt (zumindest in Deutschland) ein gewisser Generationenwechsel statt. Jeder Musikschaffende kann seine Werke über das Internet selber vertreiben und anbieten, Kontakte werden viel schneller aufgebaut, Communities gründen sich und verschwinden wieder. Internetradios werden immer beliebter und die nehmen gerne Newcomer - Bands. Ganze Konzerte oder Festivals, teilweise aus Jugendzentren, werden ins Internet übertragen und erreichen dort sehr viele Leute.
Man hat also selber die Möglichkeit das zu tun, was Plattenfirmen schon seit Jahren machen, nämlich flächendeckende Promotion. Und dafür muss man ackern, Ideen sammeln und durchsetzen.
Ich weiß, dass es funktionieren kann, das habe ich schon beobachtet, aber der persönliche Einsatz ist enorm hoch. Man versteckt sich nicht hinter einer Promotion - Firma, man wird für jeden Satz, den man in irgendeinem Forum oder Gästebuch hinterlässt, bewertet. Jeder persönliche Kontakt bringt einen weiter oder wirft einen wieder zurück.
Wenn das alles gegeben ist, der Einsatz und die Musik, dann werden auch die Chancen kommen, denn dann finden sich auch andere Menschen die an den Künstler und an die Musik glauben.

Sry, war ein tierisches Geschwafel von mir... aber ich habe selber gerade bei einer befreundeten Band erlebt was nach drei Jahren Knochenarbeit, Rückschlägen und dem Willen einfach weiter zu machen, passieren kann. Und das ist beeindruckend.
 
man darf diese ganze internetkiste nicht überbewerten, ansonsten stimme ich dir vollstens zu. es ist, genauso wie du sagst, mittlerweile kinderleicht sich diy zu promoten, aber gerade dadurch ist auch der internet-, ich nenns mal "markt" völlig überflutet und die anfängliche euphorie der konsumenten, sich viel neue mucke anhören und sich damit auseinandersetzen zu können, schwindet, da das meißte angebotene größtenteils absoluter schrott ist.
die zeiten in denen die arctic monkeys durchs internet weltstars wurden sind meiner meinung nach vorbei und wenn nicht vorbei, dann doch wenigstens durch myspace, purevolume, etc dabei vorüber zu gehen. nicht, daß ich diese portale verteufeln würde, ich nutze sie ja selbst, aber während ich früher auf jeden bandlink geklickt habe ums mir anzuhören, muß ich heute ehrlich zugeben, daß ichs maximal noch mache, wenn mein präferiertes genre dabei steht und der name vielversprechend klingt, da ich mir einfach keine rumpelige proberaumaufnahme mehr anhören muß. das ist mittlerweile ne reizüberflutung.
mir gehts gar nicht um geschmack oder spielerische qualität, ich bin nicht die muckerpolizei, aber was mittlerweile an miesen aufnahmen durchs netz geistert ist ne frechheit und damit meine ich wie gesagt nur die recordingqualität.
und mal im ernst, gerade bei myspace, welches label oder welche a&r hört sich denn wirklich noch die sachen an, die da jeden tag bei ihm im friendsrequest-postfach landen?!
 

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