Piezo-Tonabnehmer-Schaltung auf 'ner E-Gitarre

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Also, meine nächste selbstgebaute Gitarre soll einen Piezo-Tonabnehmer bekommen... und dazu habe ich gleich mal eine Frage.
Also, mein Traum wäre eine Schaltung, die folgendes kann:
1. wenn ich ein normales Mono-Gitarrenkabel reinstecke, sollte ich mit Hilfe eines Schalters anwählen können, ob ich nur normale PUs, nur Piezo oder eine Mischung daraus an den Amp abgeben will. Das Mischungsverhältnis möchte ich mit einem Poti regeln können.
2. ich möchte alternativ dazu PUs und Piezo an verschiedene Amps schicken können. (z.B. PUs an den Mesa und den Piezo an nen Akustikamp). Also entweder mit einer Stereoklinke (wohl am effizientesten) - das geht dann wohl mit Y-Kabel oder irgendeiner Box mit Fußschalter oder so (?), oder halt mit zwei Ausgängen. Auch bei dieser Variante möchte ich per Schalter anwählen können, ob ich gerade PUs, Piezo oder beides gleichzeitig hören will (dann natürlich jedes aus dem jeweiligen Amp).
3. Das ganze soll unter minimaler Anzahl von Regelelementen realisiert werden, unter der Beachtung, daß ich für die PUs (2x Humbucker) halt noch die "normalen" Steuerelemente brauche - 3-Wege-Toggle, 1x Volume, 1x Tone.

Also: geht das? wenn ja, wie? was brauche ich dafür?

Ich habe schon mal recherchiert und bei Stewmac folgende Sachen gefunden:
die Piezo-Bridge
den On-Board-Preamp für die Piezos
das Y-Kabel

Damit kann man ja offensichtlich die beiden Sachen schon mal an verschiedene Amps leiten. Aber ist dann auch der Punkt 1 (s.oben) erfüllt, wenn ich da ein normales Monokabel reinstecke?! Ich kann mir das alles gerade noch nicht so ganz vorstellen - über konstruktive, kompetente Hilfe würde ich mich daher sehr freuen ;)
 
Eigenschaft
 
was du machen willst wird von musicman bei jedem piezo-system angeboten.
so ist es bei meiner petrucci auch geregelt.

zwei toggleswitches, einer für PU, PU+ Piezo, Piezo und der andere für hals, hals+neck, neck, dann ein volume und tone für die normalen und ein volume für den piezo.
zusätzlich ist auf der rückseite noch die möglichkeit gegeben bass und höhen für den piezo zu regeln sowie das mix-verhalten bei verwendung der mono buchse.

alternativ zum mono ausgang kann man auch mit zwei kabeln aus der gitarre raus, was aber etwas nervig ist, weil die sich nie identisch wickeln wenn sie am boden liegen und man ganz schnell eine stolperfalle hat.

das war der grund, warum ich mir nun ein "custom-stereo" kabel gemacht habe und einen "custom-switcher" dazu.

so sieht die piezopreamp einheit aus:
petrucci_detail2.jpg


und so ist der schaltplan von der petrucci:
http://www.ernieball.com/mmonline/techinfo/controls/cfd_pzo_jp6.jpg
 
joe web schrieb:
alternativ zum mono ausgang kann man auch mit zwei kabeln aus der gitarre raus, was aber etwas nervig ist, weil die sich nie identisch wickeln wenn sie am boden liegen und man ganz schnell eine stolperfalle hat.

das war der grund, warum ich mir nun ein "custom-stereo" kabel gemacht habe und einen "custom-switcher" dazu.

OK, vielen dank für die Info! Gibt es auch eine Möglichkeit einer Schaltung, wo man statt zwei Kabeln einfach ein Stereo-Y-Kabel verwenden kann? (also die Gitarre hat nur einen Ausgang, Stereo-Kabel rein, dieser ist ein Y-Kabel und spaltet sich in zwei Momokabel auf, wobei dann durch den einen die PUs gehen und durch den anderen der Piezo?)
 
...timur°°° schrieb:
OK, vielen dank für die Info! Gibt es auch eine Möglichkeit einer Schaltung, wo man statt zwei Kabeln einfach ein Stereo-Y-Kabel verwenden kann? (also die Gitarre hat nur einen Ausgang, Stereo-Kabel rein, dieser ist ein Y-Kabel und spaltet sich in zwei Momokabel auf, wobei dann durch den einen die PUs gehen und durch den anderen der Piezo?)

Jap das gibt es auch.
 
OK, gut zu wissen ;) und wie geht das?
 
Stereobuchse und Stereokabel. Schaltung habe ich leider keine.
Ich überlege gerade welche Gitarre es hatte. Kann es die RGX gewesen sein ? *grübel*
Ich schaue mal bin, gleich eh im Proberaum, da habe ich auch noch einen ganzen Stapel Schaltungen und Pläne.
 
Hi,

Ich habe diese Kombination X-Bridge und Ctrl-X auf meiner Warmoth-Strat am laufen. Beim Ctrl-X gibt es einen kleinen Miniswitch für die Auswahl: Magnetisch, Gemischt oder Piezo. Der gemischte Sound wird dann über ein normales Poti geregelt. Neben dem Poti ist noch ein kleiner (4mm) Druckschalter, mit dem man von Mono auf Stereo umschalten kann. Bei Stereo-Betrieb ist dann das Signal gesplittet, bei Mono bestimmt der Miniswitch, was am anderen Ende des Kabels ankommt. Viel einfacher gehts kaum. Wenn die Batterie alle ist, funktionieren die normalen PUs weiterhin, da der Miniswitch den Preamp vollständig aus dem Signalweg nimmt.

Das Ganze klingt sehr, sehr gut und mit viel weniger Schaltelementen wird man auch nicht auskommen. Die Nachteile: Der Preis ist für Bridge + Preamp schon recht hoch (Ich hab damals mehr als 300 € für beides bezahlt) und die Elektronik samt Batterie ist recht sperrig (vor allem die Klinkenbuchse des Ctrl-X). Dazu kommt, dass man die Verschleissteile Poti und Klinkenbuchse nicht ohne weiteres austauschen kann.

Gruß,

Rollo
 
Jo, super, genau die Schaltung die ich brauche, danke! :great:
Und das mit der Klinkenbuchse muß irgnedwie gehen.... bei EMGs z.B. ist ja auch ne extra-Klinkenbuchse dabei, die nicht gepaßt hat, weil ich versenkbare Zargen-Klinkenbuchsen verwende - also hab ich einfach alle kontakte abgelötet und an die neue, passende Stereo-Klinkenbuchse drangelötet.
Das wird schon gehen. danke soweit!

Ach ja, und noch eine Frage: was hat es mit diesem 4mm Druckschalter auf sich? Ich kann den in der oben verlinkten Artikelbeschreibung nirgendwo finden! Und ich kann mir auch gerade nicht vorstellen, wie das aussehen soll, wo ist der denn dann? Im E-Fach? Oben in nem Extra-Loch neben dem Poti?:confused:
 
Hi,

Die X-Bridge ist die Tremolo-Variante; im Prinzip ein Replacement für normale Fender American Standards. Die Elektronik ist die gleiche wie in deinem Post (Ctrl-X).

Ich glaube, ein Teil der Schaltlogik ist in die Klinkenbuchse engegossen. Das ganze ist ein größerer schwarzer Kasten mit deutlich mehr als drei Anschlussdrähten (Ich hab die Gitarre grad nicht hier, sonst würde ich mal nachschauen). Jedenfalls passte die damals nur mit viel gutem Zureden in die Fräsung meiner Strat. Für Zargenmontage brauchst du wahrscheinlich ein recht grosses Loch und eine entsprechende Abdeckplatte. Bilder davon gibts auf der LR-Baggs-Seite.

Für den Stereo/Mono Umschalter muss man sich ein Loch in sein Pickguard bohren, wenn man ihn nutzen möchte. Der Knopf liegt dann leicht versenkt im Pickguard. Man kann ihn aber auch einmal einstellen und im E-Fach verschwinden lassen. Der Schalter bestimmt die Arbeitsweise des Systems. Auf der LR-Baggs-Seite gibt es auch die Einbau- und Bedienungsanleitungen zum Download. Da ist eigentlich alles recht gut erklärt.
 
Super, danke!!! Jetzt weiß ich alles. Den Stereo/Mono-Schalter kann ich also hinbauen wo ich will, die Schaltung ist genau die erwünschte, und die Klinkenbuchse ist doch eine besondere. Naja, das macht nix. Im Extremfall, wenn die Zargenmontage gar nicht geht, hab ich eine einfache Lösung: die L.R.Baggs-Klinkenbuchse verschwindet im E-Fach, dort wird ein Stereoklinken-Kabelende reingesteckt, dessen Innenleiter werden dann aufgedröselt und von innen an die drei Anschlußpunkte der "richtigen" Stereo-Zargenbuchse gelötet. :great:

Kannste noch sagen, wie das Teil bei dir klingt?
 
Hi timur,

erst mal ein Kompliment für Deinen Selbstbau! Sieht sehr geil aus. Hoffe die Wohnung ist wieder sauber.....;)

Ich habe hier eine LRBaggs T-Bridge rumliegen. Sie soll in meine Heritage eingebaut werden. Der Einbau gestaltet sich recht schwierig, da jeder einzelne Piezo mit einem seperaten Kabel herausgeführt wird.
Schau Dir mal das Bild an:



Will heißen, wenn Du deinen Selbstbau angehst, dann solltest Du der Optik wegen eine ordentliche Kabelführung durch den Body anstreben. Godin ist hierfür ein gutes Beispiel. Die fräsen die ganzen Kabelkanäle und leimen dann ne Decke auf.

Die Alternative zur L.R.Baggs Bridge ist ne Fishman, Preis ähnlich, klingt sehr gut hat aber nur ein Kabel. Das verlegen ist dementsprechend einfacher. Sieh Dir mal die Slash Signature an, die hat es drinne. Das Kabel wird einfach von der Bridge zum Stegpickup verlegt.

So sieht das bei meiner aus:

(zwischen G und D Saite liegt das Kabel)

Als Preamp würde ich nen Fishman Powerchip nehmen. Die Elektronik erkennt selbstständig ob nen Stereostecker oder Monostecker drinne ist. Außer dem eignet sich der LR Baggs in erster Linie nur für Gitten mit Pickguard, es sei denn, Du fräst die Holzdecke entsprechend dünn.


Hoffe geholfen zu haben

Gruß Deul
 
Ich hatte mir auch zuerst die Kombination X-Bridge / Powerchip überlegt, da ich das Tremolo bei LR-Baggs wesentlich hochwertiger fand. Das Tremolo hatte auch nur ein einziges Kabel; keine Ahnung, warum das bei der Tune-O-Matic anders ist.

Der Powerchip war damals mit drei oder vier Monaten Lieferzeit versehen. Daher fiel die Wahl auf den Ctrl-X. Qualitativ tun sich die beiden wohl nicht viel. Die automatische Stereo/Mono-Erkennung ist zwar ganz nett, aber ein Schalter tuts bei mir auch, da ich meine Gitarre immer nur "Mono" betreibe.

Vom Klang her würde ich beide Systeme in der Oberliga anordnen. Es ist kein Wunder, dass Firmen wie MusicMan, Parker, Gibson, Fender usw. diese Piezos auf ihren Instrumenten einsetzen. Der Sound ist IMHO "trocken" ins Pult gespielt dem einer Mittelklasse A-Gitarre ebenbürtig. Ganz ohne Nachbearbeitung gehts natürlich nicht: DI-Box, Kompressor/Limiter und EQ sind trotzdem nötig um einen guten A-Sound hinzubekommen (wie bei A-Gitarren auch).
 
rollo69 schrieb:
Ich glaube, ein Teil der Schaltlogik ist in die Klinkenbuchse engegossen. Das ganze ist ein größerer schwarzer Kasten mit deutlich mehr als drei Anschlussdrähten
Die einzige Besonderheit an der mitgelieferten Buchse von L.R. Baggs ist der zusätzliche Schaltkontakt, d.h. wenn das Gitarrenkabel eingesteckt ist, schließt sich neben den beiden Stereozungen zu Tip und Ring noch ein weiterer Kontakt zu Masse. Dieses Feature wird dazu genutzt, die Stromversorgung des Ctrl-X Preamps zu unterbrechen, wenn kein Kabel eingesteckt ist. Clever! :great: Man ist aber nicht unbedingt auf die mitgelieferte Buchse angewiesen, sondern kann die Schaltung auch z.B. mit einer Zargenbuchse (in Röhrenform) realisieren - vorausgesetzt, es ist eine Stereobuchse mit Schaltkontakt. Letztere ist offenbar sehr exotisch und daher schwer zu bekommen.
 
Der Sound ist IMHO "trocken" ins Pult gespielt dem einer Mittelklasse A-Gitarre ebenbürtig. Ganz ohne Nachbearbeitung gehts natürlich nicht: DI-Box, Kompressor/Limiter und EQ sind trotzdem nötig um einen guten A-Sound hinzubekommen (wie bei A-Gitarren auch).

... oder man nimmt nen Boss AD-5 und der Typ am Mixer fängt an zu staunen und sucht ne Westerngitte auf der Bühne :great:

Ist mir schon passiert - Erstaunlich!
 
Ich bezweifle aber, daß der Boss AD-5 so gut klingt wie ein Piezo-Steg, oder? Sonst könnte ich mir die Geschichte mit dem Einbau gleich sparen ;)

Ach ja, könnt ihr mir vielleicht gleich einen netten kleinen Akustik-Amp empfehlen, um den Piezo-Sound in voller Pracht auch im Proberaum genießen zu dürfen?
 
...timur°°° schrieb:
Ich bezweifle aber, daß der Boss AD-5 so gut klingt wie ein Piezo-Steg, oder? Sonst könnte ich mir die Geschichte mit dem Einbau gleich sparen ;)

Ach ja, könnt ihr mir vielleicht gleich einen netten kleinen Akustik-Amp empfehlen, um den Piezo-Sound in voller Pracht auch im Proberaum genießen zu dürfen?

Ich klemme mein Piezosystem an den AD-5 um den Sound insgesamt aufzuwerten und schicke das Signal in die PA. Das klingt sehr sehr gut.

Kleine Akkustikamps haben mich noch nicht so richtig überzeugt. Ich spiele recht laut im Proberaum und da machten die meisten schlapp. Jetzt klemme ich mein AD-5 in Normalfall halt an die PA und hab zur reserve und damit ich dem Sänger nicht so auf die Neven gehe, an einen Aktivmonitor von Solton mit 150 Watt der vor mir steht. Der reicht vollkommen aus und kostet nicht die Welt.

gruß Deul
 
Deul schrieb:
Kleine Akkustikamps haben mich noch nicht so richtig überzeugt.

OK, und wie sieht's aus mit größeren Akustikamps?
 
...timur°°° schrieb:
OK, und wie sieht's aus mit größeren Akustikamps?

Der hat mich überzeugt:

Schertler UNICO

Leistung: 180 Watt
Kanäle: 4
MIC: (Microphone) XLR/48V -35 dBm
DYN: (für alle elektrodynamischen Transducer)
XLR/1/4" -28 dBm
STAT (für alle elektrostatischen Transducer) 1/4" -28 dBm
LINE (für aktive Instrumente oder beliebige Line-Signale)A 1/4" -6 dBm
Insert im Master 1/4" (Stereo)
Aux im Master 1/4" (Mono)
Line out 1/4" (Stereo)
DI-out XLR-balanced
Speaker: 2-Weg Lautsprechersystem 40 Hz-22 KHz - Woofer 8" - Tweeter Dome 1"
Frequenzgang: 40Hz bis 22kHz
Phantompower: 48V
Hall: Federhall mit Class-A Schaltung
Gewicht: 14,5 kg
Maße: 39 x 34 x 27 cm

Preis 849,- EURO ( das hat mich davon abgehalten!)

Gruß Deul
 

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