Das Hotrodded Set von Seymour Duncan mit dem SH-4 JB am Steg (ca. 16,6K) und dem SH-2 Jazz am Hals (ca. 7,5K) hat noch größere Sprünge im Widerstand und die PUs passen trotzdem zusammen.
Ein PAF mit ca. 8K ist am Steg auch nicht "halb so laut" wie ein JB. Da kommen noch viele andere Faktoren hinzu. PAFs und HBs mit ähnlichem Output (so ca. 7-9K) werden oft mit AWG42-Draht gewickelt. Werden die PUs heißer gewickelt muss man irgendwann auf dünnere Drähte umsteigen (z.B. AWG43 beim Custom mit ca. 14,1K und AWG44 beim JB). Wenn man zwei PUs hätte, die jeweils die gleiche DC hätten aber z.B. einmal mit AWG42 und einmal mit AWG44 gewickelt worden wären, so würde der mit dem dickeren AWG42 "mehr Output" haben. Ich habe mal gelesen, dass der Custom auch nur ca. 20% mehr Output hat als z.B. der SH-1 '59 PAF. Und das, obwohl der Widerstand ca. 1,7 mal so hoch ist. Bei mehr Wicklungen wird der Sound aber etwas dunkler und mittiger. Das ist auch einer der Gründe, warum bei solchen PUs oft starke Magnete wie Keramik zum Einsatz kommen.
Da ja, wie schon geschrieben, die Saiten in der Halsposition stärker schwingen benötigt man da auch nicht so starke PUs. Ein PU wie der DP100 Super Distortion würde da eher sehr dunkel und matschig klingen. Es gibt ein paar Gitarristen, die sich solche PUs in die Halsposition reinsetzen (z.B. auch den SH-4 JB), aber die Spielen dann ausschließlich Hi-Gain-Soli damit. Für cleane und crunchige Sounds ist das nicht so zu gebrauchen. Man könnte aber bei 4-adrigen PUs diesen auch parallel schaltbar machen, dann klingt er schwächer und ausgedünnter, Mitten werden auch reduziert. Vorteil wäre dann auch, dass nichts brummt. Es ist im Gegensatz zum Coilsplit, wo eine Spule deaktiviert wird immer noch ein Humbucker, aber die Spulen sind nicht seriell verschaltet, sondern parallel, wie bei der Zwischenposition einer Strat. Parallelschaltung macht meiner Meinung nach aber eher bei heißen Modellen Sinn. Ein PAF oder auch der Pearly Gates mit relativ geringer DC wird da zu dünn und schlaff klingen. Bei solchen PUs würde ich dann einen Coilsplit wählen.
Den Super Distortion kann ich mir gut mit dem Pearly Gates zusammen vorstellen, allerdings mit dem PG am Hals und dem SD am Steg. Der Pearly Gates-Bridge wird gerne mit heißeren Steg-HBs gepaart. Beachte aber, dass Seymour Duncan und DiMarzio unterschiedliche Phasen haben. Beim Seymour Duncan müsste dann der schwarze gegen den grünen Draht getauscht werden, ansonsten ist die Mittelposition Out-Of-Phase, klingt also sehr dünn und nasal. Das mag nicht jeder.