Stratspieler
Helpful & Friendly User
Hallo,
kurz mein Eindruck vom Austausch der Mex Stock Pickups meiner Fender Classic 50 Stratocaster gegen Leosounds Red House Pickups. Da der "Klang" der ausgebauten Stock Pickups vergleichsweise noch frisch im Ohr ist, kann ich das gleich erledigen.
Getestet habe ich die Pickups gegeneinander am gleichen Amp, gleiche Einstellungen, gleiche Saiten.
Nach dem Entfernen des Pickguards erwartete mich zunächst mit einem gewissen Erstaunen die fehlende Farbe in den Fräsungen des Bodys, wie schon an anderer Stelle berichtet.
Material und Montage:
Die Leosounds Red House kamen mit exakt den Gleichstrom-Widerständen, wie sie Michael in seinen Specs beschrieben hat. Siehe hier:
http://www.leosounds.de/strat_redhouse_de.html
Den Reverse-Wound-Pickup herauszufinden, war unproblematisch.
Beim gelieferten Set fehlten die längeren Schrauben. Ob Michael vergessen hat, sie mit beizulegen, oder ob das Absicht war, kläre ich noch. Beim 1962 ST Classic Set waren sie jedenfalls dabei.
Man beachte, dass der Wickelraum der Leosounds höher ist als bei den Stock Pickups.
Mit deren Kappen und mit den Stock-Schrauben montiert sieht das so aus, wie auf dem Foto zu sehen ist. Ich würde, so möglich, tiefere Pickup-Kappen bestellen, so dass deren "Ohren" bündig auf den Pickup-Grundplatten aufliegen und sich nicht durch den Andruck der Silikongummis verbiegen.
Das Auge isst mit: schön wäre übrigens ein kleiner Aufkleber hinten auf den Pickups, quasi als Michaels Echtheitszertifikat; ggf. für einen späteren Wiederverkauf.
Über diesen Mist von RoHS-konformen Brösel-Lötzinn an der Stratocaster habe ich mich schon oft genug ausgelassen.
Zum Sound:
Wie gewollt, jetzt herrscht Ruhe in den Zwischenpositionen. Diese wird jedoch bei diesen Pickups dadurch erkauft, dass jetzt die silbrigen Höhen der Stratocaster weg sind.
(Gratwanderung: ich breche hier eine Lanze für die Stock Pickups. Bei dieser, meiner Stratocaster, unterstützen sie deren typisches Klangverhalten ganz besonders. Würden sie in den Zwischenstellungen nicht brummen (was mich stört, andere hingegen absolut nicht, da muss es so sein), so wären sie für mich keines Austausches wert, so man diesen Typ Klang haben möchte. Ich finde die Stock Pickups absolut gelungen.)
Aber ich wollte nach Anfrage und Absprache mit Michael für diese Stratocaster ohnehin einen etwas fetteren und volleren Klang.
Und genau das erfüllen die Leosounds mit Bravour.
Der Klang ist ausgeglichen, aufgrund des höheren Outputs voller, aber nicht plötzlich anders oder gar "sonneaufgehend". Die Pickups lassen den Charakter der Gitarre so, wie sie ist; im Vergleich zu ihren Stock Pickups fehlen jetzt eigentlich nur lediglich diese silbrigen Höhen. Das hört man aber wirklich nur im stillen Kämmerlein, auf der Bühne hört das ohnehin kein Mensch. Und wozu hat es Regler am Amp?
Ansonsten klingt sie clean fast so wie mein zum Vergleich herangezogenes Pendant, die Fender Classic 50 mit ihren Texas Special Pickups. Aber nur fast, die Red House sind einen Tick offener und liefern clean gefühlt mehr Output als die Texas Specials. Die klingen hingegen etwas "flacher", das ist schwer zu beschreiben. Die Einzelpickups klingen richtig klasse bzw. geben richtig klasse wieder (sic.), der Bridge-Pickup kommt "twangiger" als der Stock- oder Texas Special-Pickup, ohne jedoch schneidende Höhen zu liefern.
Gezerrt kommt die Strat mit ihren Leosounds dank ihres hohen Outputs noch einen Tick "fauchiger" als die Strat mit ihren Texas Specials. Im Gegensatz zu diesen ist (übrigens auch bei den 1962 ST Classic) ein relativ lauter "Anschlag-Plopp" des Pleks zu hören, besonders im höhergainigen Bereich. Hier herrscht bei den Texas Specials hingegen Ruhe. Die brummfreien Zwischenpositionen sind für mich wichtig, wenn es bei höherem Volume zur Sache geht und nicht gleich jede Einstreuung so elendig mit verstärkt wird. Die Einzelpickups klingen gezerrt ansonsten nicht unbedingt sooooo viel anders als die Texas Specials.
Ob clean oder (an)gezerrt: Blues und Rock kommt gut mit diesen Pickups. Und wenn es dann wirklich einmal voll und mit perligen Höhen knopflerig abgehen soll, so habe ich die Classic 60 Stratocaster, die so ganz nebenbei übrigens meine olle AmStd ablöst. Eine Backup-Gitarre hat man ja ohnehin immer mit dabei, oder?
Fazit für mich:
Angesichts des Preises kann ich mir teure Fender-Pickups als Austausch sparen. Wie schon in meiner Classic 60 Stratocaster (mit den 1662 ST Classic von Michael) machen die Red House genau das, was sie sollen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Brummfreier Sound in den Zwischenpositionen, typische Sounds in den Einzelpositionen; sowohl clean oder gezerrt. Sie verändern den Grundklang der Stratocaster nicht grundsätzlich, aber das erwartet man auch nicht. Solides und gutes Material für die Bühne.
Gruß Michael
kurz mein Eindruck vom Austausch der Mex Stock Pickups meiner Fender Classic 50 Stratocaster gegen Leosounds Red House Pickups. Da der "Klang" der ausgebauten Stock Pickups vergleichsweise noch frisch im Ohr ist, kann ich das gleich erledigen.
Getestet habe ich die Pickups gegeneinander am gleichen Amp, gleiche Einstellungen, gleiche Saiten.
Nach dem Entfernen des Pickguards erwartete mich zunächst mit einem gewissen Erstaunen die fehlende Farbe in den Fräsungen des Bodys, wie schon an anderer Stelle berichtet.
Material und Montage:
Die Leosounds Red House kamen mit exakt den Gleichstrom-Widerständen, wie sie Michael in seinen Specs beschrieben hat. Siehe hier:
http://www.leosounds.de/strat_redhouse_de.html
Den Reverse-Wound-Pickup herauszufinden, war unproblematisch.
Beim gelieferten Set fehlten die längeren Schrauben. Ob Michael vergessen hat, sie mit beizulegen, oder ob das Absicht war, kläre ich noch. Beim 1962 ST Classic Set waren sie jedenfalls dabei.
Man beachte, dass der Wickelraum der Leosounds höher ist als bei den Stock Pickups.
Mit deren Kappen und mit den Stock-Schrauben montiert sieht das so aus, wie auf dem Foto zu sehen ist. Ich würde, so möglich, tiefere Pickup-Kappen bestellen, so dass deren "Ohren" bündig auf den Pickup-Grundplatten aufliegen und sich nicht durch den Andruck der Silikongummis verbiegen.
Das Auge isst mit: schön wäre übrigens ein kleiner Aufkleber hinten auf den Pickups, quasi als Michaels Echtheitszertifikat; ggf. für einen späteren Wiederverkauf.
Über diesen Mist von RoHS-konformen Brösel-Lötzinn an der Stratocaster habe ich mich schon oft genug ausgelassen.
Zum Sound:
Wie gewollt, jetzt herrscht Ruhe in den Zwischenpositionen. Diese wird jedoch bei diesen Pickups dadurch erkauft, dass jetzt die silbrigen Höhen der Stratocaster weg sind.
(Gratwanderung: ich breche hier eine Lanze für die Stock Pickups. Bei dieser, meiner Stratocaster, unterstützen sie deren typisches Klangverhalten ganz besonders. Würden sie in den Zwischenstellungen nicht brummen (was mich stört, andere hingegen absolut nicht, da muss es so sein), so wären sie für mich keines Austausches wert, so man diesen Typ Klang haben möchte. Ich finde die Stock Pickups absolut gelungen.)
Aber ich wollte nach Anfrage und Absprache mit Michael für diese Stratocaster ohnehin einen etwas fetteren und volleren Klang.
Und genau das erfüllen die Leosounds mit Bravour.
Der Klang ist ausgeglichen, aufgrund des höheren Outputs voller, aber nicht plötzlich anders oder gar "sonneaufgehend". Die Pickups lassen den Charakter der Gitarre so, wie sie ist; im Vergleich zu ihren Stock Pickups fehlen jetzt eigentlich nur lediglich diese silbrigen Höhen. Das hört man aber wirklich nur im stillen Kämmerlein, auf der Bühne hört das ohnehin kein Mensch. Und wozu hat es Regler am Amp?
Ansonsten klingt sie clean fast so wie mein zum Vergleich herangezogenes Pendant, die Fender Classic 50 mit ihren Texas Special Pickups. Aber nur fast, die Red House sind einen Tick offener und liefern clean gefühlt mehr Output als die Texas Specials. Die klingen hingegen etwas "flacher", das ist schwer zu beschreiben. Die Einzelpickups klingen richtig klasse bzw. geben richtig klasse wieder (sic.), der Bridge-Pickup kommt "twangiger" als der Stock- oder Texas Special-Pickup, ohne jedoch schneidende Höhen zu liefern.
Gezerrt kommt die Strat mit ihren Leosounds dank ihres hohen Outputs noch einen Tick "fauchiger" als die Strat mit ihren Texas Specials. Im Gegensatz zu diesen ist (übrigens auch bei den 1962 ST Classic) ein relativ lauter "Anschlag-Plopp" des Pleks zu hören, besonders im höhergainigen Bereich. Hier herrscht bei den Texas Specials hingegen Ruhe. Die brummfreien Zwischenpositionen sind für mich wichtig, wenn es bei höherem Volume zur Sache geht und nicht gleich jede Einstreuung so elendig mit verstärkt wird. Die Einzelpickups klingen gezerrt ansonsten nicht unbedingt sooooo viel anders als die Texas Specials.
Ob clean oder (an)gezerrt: Blues und Rock kommt gut mit diesen Pickups. Und wenn es dann wirklich einmal voll und mit perligen Höhen knopflerig abgehen soll, so habe ich die Classic 60 Stratocaster, die so ganz nebenbei übrigens meine olle AmStd ablöst. Eine Backup-Gitarre hat man ja ohnehin immer mit dabei, oder?
Fazit für mich:
Angesichts des Preises kann ich mir teure Fender-Pickups als Austausch sparen. Wie schon in meiner Classic 60 Stratocaster (mit den 1662 ST Classic von Michael) machen die Red House genau das, was sie sollen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Brummfreier Sound in den Zwischenpositionen, typische Sounds in den Einzelpositionen; sowohl clean oder gezerrt. Sie verändern den Grundklang der Stratocaster nicht grundsätzlich, aber das erwartet man auch nicht. Solides und gutes Material für die Bühne.
Gruß Michael
- Eigenschaft