RomanS
Registrierter Benutzer
Hab vor einiger Zeit eine Cabronita-Tele zusammengeschraubt (anders als das Original, mit Bigsby - muß bei mir auf jede Gitarre drauf...) - hier ein altes Bild:
Als Pickups hab ich original Gretsch HS Filtertrons benutzt - und war furchtbar enttäuscht:
Ja, mit etwas Verzerrung klingen sie großartig, schön rotzig-bissig, mit diesem typischen leicht bröseligen Filtertron-Charakter; ABER: ich spiel 90% der Zeit mit cleanen Sounds - und clean klingeln die hohen Seiten zwar sehr schön (chimey, jangly, wie der Ami sagt...), aber die tiefe E und A klingen so dumpf und trocken wie bei allen anderen Humbuckern auch - ich mag einfach den "snap & twang", dieses drahtige Schnalzen, wie es z.B. ein Tele-Bridge-PU oder auch ein Dynasonic hat, und das war den Filtertrons absolut nicht zu entlocken (auch nachdem ich sowohl Alu als auch Stahl-Saitenreiter für tiefes E/A probiert hatte, und auch nicht, wenn man quasi schon überm Steg anschlägt) - die Filtertrons klangen wie zwei Pickups in einem: brilliant-glockig auf den hohen Saiten, holzig-dumpf auf den tiefen, Duane Eddy-/Luther Perkins-mäßige Sachen klangen damit unmöglich...
Hab dann auch noch andere Filtertron-bestückte Gitarren probiert (Gretsch Black Falcon, Duo Jet) - genau das gleiche Problem...
Hab die Gitarre auseinandergeschraubt, und die Teile weggepackt...
...bis ich vor einiger Zeit bei Youtube Videos einer Band (The Deep Dark Woods, aus Kanada) entdeckt habe, deren Leadgitarrist einen Wahnsinnston hat - und der spielt eine Gretsch Tennessee Rose mit Filtertrons...
Hmmm, Hilotrons und Filtertrons haben die selbe Größe (im Prinzip ist ein Hilotron ein halber Filtertron - einfach nur eine der beiden Filtertron-Spulen, un der Barrenmagnet daneben gepackt, wo sonst die andere Spule sitzt, und mittels eines L-förmigen Blechs mit den Pickupschrauben verbunden) - könnte man nicht...???
Gesagt, getan, hab bei Ebay einen Franzosen gefunden, der extremst billige Hilotron-Kopien verkauft, die in der gleichen koreanischen Fabrik gebaut werden, wo auch Gretsch Pickups fertigen lässt:
http://cgi.ebay.at/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=170648199928
Bei dem Preis kann man ja nix falsch machen...
Vorgestern hab ich sie dann in die Cabronita reingebaut - und bin begeistert (hab sie allerdigns bis jetzt nur zuhause, nicht mit der Band, getestet).
Ja, sie haben extrem wenig Output (fast noch weniger als Danelectro Lipstick-Tonabnehmer), man muß daher den Amp etwas weiter aufdrehen; und ja, sie klingen sehr brilliant - aber auf eine GUTE Art, nicht dünn-schneidend!
Der Bridge-Pickup klingt sehr "spanky" - sehr brilliant-drahtig- glockig; man bekommt einen klassischen twangigen 60er Jahre Bakersfield-Country-Sound damit hin (damals wurden bevorzugt Teles mit Tonabnehmern mit sehr wenig Output benutzt...), man bekommt einen Strat-artigen Surf-Ton hin, und man bekommt vor allem einen klassischen 60s Gitarrenpop-Jangle-Sound (frühe Beatles, Byrds, Animals,...) hin - und die tiefe E und A schnalzen und twangen, dass es eine Freude ist, man will gar nicht mehr aufhören, "Rebel Rouser" oder das Intro zum "Folsom Prison Blues" zu spielen - yeeehaww!
Wenn man dann die Zerre etwas reindreht, bekommt man einen schneidigen, leicht bröseligen, aber nicht allzufetten Sound, der durchaus in die Filtertron-Richtung geht, sehr Vintage (alte Neil Young-Aufnahmen aus den Spät-60ern, als er noch hauptsächlich seine White Falcon spielte, kommen mir in den Sinn).
Die Mittelposition klingt sehr akustisch, fast nach Westerngitarre (OK, nach ABGENOMMENER Westerngitarre...).
Und der Neck-Pickup klingt ein bißl wie ein Strat-Halstonabnehmer, vielleicht eine Spur wärmer und braver; großartige für cleanes Rhythmusgeschrummel, sehr gut für Steve Cropper/Stax/Motown-Soul-Licks, und mit etwas Zerre perfekt für trashige Low-Fi Blues-Sachen.
Was mich vor allem überrascht hat (wobei: ist eigentlich typisch für Pickups mit sehr wenig Output!), ist, wie dynamisch die Hilotron-Repros auf die Anschlagsstärke reagieren - liegt vielleicht daran, dass man sie SEHR nah an die Saiten ranschrauben muß, oder dass man den Amp etwas mehr aufreißen muß, damit sie mit kräftigeren Pickups mithalten können - jedenfalls ist es ein leichtes, nur per Anschlagsdynamik von quietschcleanen drahtigen Sounds auf rotzige, leicht komprimierte, angezerrte zu wechseln - großartig!
Nun muß ich sie noch mit der Band probieren, um zu sehen, wie sie sich da schlagen; ich spiel ja auch noch Baritongitarre (eine Danelectro) und Lap Steel in der Band, und die beiden Instrumente haben viel weniger Output als meine Teles und meine Gretsch - hab daher live immer einen Booster benutzen müssen, um die Lautstärke anzugleichen - vielleicht geht's mit den Hilos auch ohne?
Als Pickups hab ich original Gretsch HS Filtertrons benutzt - und war furchtbar enttäuscht:
Ja, mit etwas Verzerrung klingen sie großartig, schön rotzig-bissig, mit diesem typischen leicht bröseligen Filtertron-Charakter; ABER: ich spiel 90% der Zeit mit cleanen Sounds - und clean klingeln die hohen Seiten zwar sehr schön (chimey, jangly, wie der Ami sagt...), aber die tiefe E und A klingen so dumpf und trocken wie bei allen anderen Humbuckern auch - ich mag einfach den "snap & twang", dieses drahtige Schnalzen, wie es z.B. ein Tele-Bridge-PU oder auch ein Dynasonic hat, und das war den Filtertrons absolut nicht zu entlocken (auch nachdem ich sowohl Alu als auch Stahl-Saitenreiter für tiefes E/A probiert hatte, und auch nicht, wenn man quasi schon überm Steg anschlägt) - die Filtertrons klangen wie zwei Pickups in einem: brilliant-glockig auf den hohen Saiten, holzig-dumpf auf den tiefen, Duane Eddy-/Luther Perkins-mäßige Sachen klangen damit unmöglich...
Hab dann auch noch andere Filtertron-bestückte Gitarren probiert (Gretsch Black Falcon, Duo Jet) - genau das gleiche Problem...
Hab die Gitarre auseinandergeschraubt, und die Teile weggepackt...
...bis ich vor einiger Zeit bei Youtube Videos einer Band (The Deep Dark Woods, aus Kanada) entdeckt habe, deren Leadgitarrist einen Wahnsinnston hat - und der spielt eine Gretsch Tennessee Rose mit Filtertrons...
Hmmm, Hilotrons und Filtertrons haben die selbe Größe (im Prinzip ist ein Hilotron ein halber Filtertron - einfach nur eine der beiden Filtertron-Spulen, un der Barrenmagnet daneben gepackt, wo sonst die andere Spule sitzt, und mittels eines L-förmigen Blechs mit den Pickupschrauben verbunden) - könnte man nicht...???
Gesagt, getan, hab bei Ebay einen Franzosen gefunden, der extremst billige Hilotron-Kopien verkauft, die in der gleichen koreanischen Fabrik gebaut werden, wo auch Gretsch Pickups fertigen lässt:
http://cgi.ebay.at/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=170648199928
Bei dem Preis kann man ja nix falsch machen...
Vorgestern hab ich sie dann in die Cabronita reingebaut - und bin begeistert (hab sie allerdigns bis jetzt nur zuhause, nicht mit der Band, getestet).
Ja, sie haben extrem wenig Output (fast noch weniger als Danelectro Lipstick-Tonabnehmer), man muß daher den Amp etwas weiter aufdrehen; und ja, sie klingen sehr brilliant - aber auf eine GUTE Art, nicht dünn-schneidend!
Der Bridge-Pickup klingt sehr "spanky" - sehr brilliant-drahtig- glockig; man bekommt einen klassischen twangigen 60er Jahre Bakersfield-Country-Sound damit hin (damals wurden bevorzugt Teles mit Tonabnehmern mit sehr wenig Output benutzt...), man bekommt einen Strat-artigen Surf-Ton hin, und man bekommt vor allem einen klassischen 60s Gitarrenpop-Jangle-Sound (frühe Beatles, Byrds, Animals,...) hin - und die tiefe E und A schnalzen und twangen, dass es eine Freude ist, man will gar nicht mehr aufhören, "Rebel Rouser" oder das Intro zum "Folsom Prison Blues" zu spielen - yeeehaww!
Wenn man dann die Zerre etwas reindreht, bekommt man einen schneidigen, leicht bröseligen, aber nicht allzufetten Sound, der durchaus in die Filtertron-Richtung geht, sehr Vintage (alte Neil Young-Aufnahmen aus den Spät-60ern, als er noch hauptsächlich seine White Falcon spielte, kommen mir in den Sinn).
Die Mittelposition klingt sehr akustisch, fast nach Westerngitarre (OK, nach ABGENOMMENER Westerngitarre...).
Und der Neck-Pickup klingt ein bißl wie ein Strat-Halstonabnehmer, vielleicht eine Spur wärmer und braver; großartige für cleanes Rhythmusgeschrummel, sehr gut für Steve Cropper/Stax/Motown-Soul-Licks, und mit etwas Zerre perfekt für trashige Low-Fi Blues-Sachen.
Was mich vor allem überrascht hat (wobei: ist eigentlich typisch für Pickups mit sehr wenig Output!), ist, wie dynamisch die Hilotron-Repros auf die Anschlagsstärke reagieren - liegt vielleicht daran, dass man sie SEHR nah an die Saiten ranschrauben muß, oder dass man den Amp etwas mehr aufreißen muß, damit sie mit kräftigeren Pickups mithalten können - jedenfalls ist es ein leichtes, nur per Anschlagsdynamik von quietschcleanen drahtigen Sounds auf rotzige, leicht komprimierte, angezerrte zu wechseln - großartig!
Nun muß ich sie noch mit der Band probieren, um zu sehen, wie sie sich da schlagen; ich spiel ja auch noch Baritongitarre (eine Danelectro) und Lap Steel in der Band, und die beiden Instrumente haben viel weniger Output als meine Teles und meine Gretsch - hab daher live immer einen Booster benutzen müssen, um die Lautstärke anzugleichen - vielleicht geht's mit den Hilos auch ohne?
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