Der JB kann in Mahagoniklampfen gut klingen oder es passiert das, was du beschrieben hast. Das gleiche "Problem" hatte ich auch mal mit dem BKP Holy Diver, der grob in die Richtung des JB geht, allerdings nicht so nasal klingt. Mit Aluhardware, die den Klang aufhellt und -klart passt es aber sehr gut. Davor, als ich noch die billige Gusshardware von Gibson auf meiner Les Paul hatte, gab es fast auch nur Hochmitten.
Der Gibson 500T würde schon gehen, da er in etwa in Richtung eines Seymour Duncan SH-6 Distortion geht. Der ist aber auch eher auf der aggressiven Seite des Spektrums und klingt bei Classic Rock schon mal etwas zu aggressiv.
Der Dirty Fingers hat etwas mehr "Vintagetouch" und klingt wirklich etwas "dreckiger" durch die Mitten. Der 500T ist um einiges "glatter" und "breiter", dadurch auch etwas "moderner", weil der Sound ein wenig in die gescoopte Richtung geht. Mir persönlich gefällt der Dirty Fingers nicht so gut mit Hi-Gain-Amps. Da würde ich dann eher nicht den "fettesten" Kanal nutzen, ansonsten ist es einfach etwas zu viel des Guten. Er harmoniert aber sehr gut mit Amps bzw. Kanälen, die nicht ganz so viel Gain liefern. Einen Marshall kann er z.B. schon mal sehr gut einen Tritt verpassen. Dabei klingt er aber immer "bissig" und aggressiv. Im Cleankanal ist er seriell fast nicht zu gebrauchen, da er alles mit Mitten zukleistert. Hier hilft ein Split oder eine Parallelschaltung. Parallel geht der Output zurück und der Klang wird angenehm ausgedünnt, besonder in den Mitten. Dann sind auch "klassischere" Sounds drin und er klart auch gut auf, wenn man das Volume-Poti zurückdreht. Man bekommt dann auch "spezielle" Cleansounds hin. Der Sound geht ungefähr in die Richtung eines heißeren Telecaster-Singlecoils. Nicht so warm und rund, aber mit Biss.
Für deine Zwecke, du spielst ja nicht den "modernsten" Metal, wäre er schon gut geeignet. John Sykes, der u.a. bei Whitesnake gespielt hat, hat in damals in seiner Les Paul Custom gespielt. Der "alte" Dirty Fingers soll angeblich aber noch etwas anders klingen.
Ich finde die Höhen sehr klar. In einer hellen Gitarre, die auf E-Standard gestimmt ist, hat er schon mal etwas Singlecoiltouch. Er braucht meiner Meinung nach eine Gitarre, die auch ein paar Tiefmitten liefert. Matschig empfand ich ihn nicht. Da sind PUs, die viele Bässe und Tiefmitten raushauen schon etwas gefährdeter.
Wenn es etwas flexibler sein soll, aber immer noch mit genug Power und nicht zu "hochmittig", dann empfehle ich immer wieder den SH-5 Custom. Der würde genau dein Einsatzgebiet abdecken, macht aber auch bei etwas "gemäßigteren" Sachen noch eine sehr gute Figur. Sehr breiter Klang, der auch bei tiefen Tunings und viel Verzerrung nicht schlapp macht. Die Mitten sind etwas weniger betont als Höhen und Bässe, aber noch mehr als ausreichend ausgeprägt, um sich durchzusetzen oder ausgehöhlt zu klingen. Eine kleine Schwäche sind die Leadsounds, da die Höhen doch schon etwas bissig klingen. So rund und flüssig wie ein JB klingt er in dem Sektor nicht, dafür ist er aber bei Rhythmussounds eine gute Länge voraus. Da könnte man aber mit einem Alnico 8-Magneten nachbessern. Dann werden die Höhen etwas runder und es kommen noch ein paar Tiefmitten hinzu. Den "Custom 8", den man leider so nicht als Serien-PU kaufen kann, empfinde ich noch etwas besser als den SH-5. Sehr, sehr flexibel und ebenso wie der SH-5 nicht ganz so wählerisch, was die Gitarre angeht.
Der Generator von Tonerider soll schon in etwa in die Richtung des JB gehen, aber "angenehmer" klingen. Ein heißer Alnico 5-HB mit etwas "80s-Metal-Touch". Das Rocksong-Set hat Alnico 2-Magnete verbaut, da könnte es gut sein, das die Bässe schon mal etwas matschen.
PAFs könnten funktionieren, dann muss man eventuell den Amp etwas boosten, aber da würde ich auch aufs Voicing achten. Manche sind zu sehr in den Mitten gescoopt und andere wiederum haben zu "labberige" Bässe.