chris_kah
HCA PA- und E-Technik
Pickups für akustische Gitarren
Wandlertypen
Piezo
Das ist der klassische Abnehmer für eine akustische Gitarre. Dabei wird der piezoelektrische Effekt ausgenutzt. Ein derartiges Element erzeugt bei Druckänderung eine Ladungsverschiebung, die sich als Spannungsänderung äußert.
Die meisten Piezowandler sind als Unterstegeinlage konzipiert, daneben gibt es auch noch kleine Plättchen zum Aufkleben auf die Schalldecke.
Als Billigvariente können sogar kleine Piezo-Plättchen verwendet werden, die als Piezo Schallwandler (Lautsprecher) sehr billig angeboten werden.
Piezowandler stellen eine Spannungsquelle mit einer Quellkapazität dar. Sie benötigen einen hochohmigen Abschluß und sollten möglichst wenig Kapazität treiben müssen. Mehr darüber in diesem Thread.
Ohne Vorverstärker sollte das Kabel zum Verstärker so kurz wie möglich gehalten werden. Ein Daumenwert wäre etwa 3m, besser nicht länger.
Auch wenn sie gerne als spitz im Klang beschrieben werden, kann man durchaus gute Klangergebnisse mit Piezoabnehmern erreichen, vor allem mit eingebauten Vorverstärkern. Ovaition verbaut klassischerweise Piezo-Abnehmer, teils mit Einzelelementen für jede Saite im Steg.
Elektret- Transducer
Dies sind Wandler, die ähnlich wie ein Elektret- Kondensatormikrofon funktionieren. Sie haben einen schönen Übertragungsbereich. Allerdings benötigen sie einen speziellen Vorverstärker in der Gitarre.
Es gibt Versionen, die als flaches Band daherkommen (z. B-Band) oder solche, die wie ein Koaxialkabel aussehen mit freiliegender Abschirmung(Fishman, etc.).
Beiden ist gemeinsam, dass die Empfindlichkeit auch vom Basisandruck abhängt. In dieser Hinsicht sind sie einiges kritischer als Piezo-Wandler. Bei der Stegeinlage sollten beide Auflageflächen absolut plan sein. Bei Ungleichheiten werden die Saiten sehr unterschiedlich laut wiedergegeben. Eventuell ist sogar ein geschlitzter Steg angesagt, der für eine gleichmäßige Druckverteilung sorgt.
Beim nachträglichen Einbau ist handwerkliches Geschick und Sorgfalt gefragt.
Selbstbau eines geschlitzten Stegs: zuerst die Löcher (2-3mm Durchmesser) genau zwischen den Saitenauflagepunkten bohren, dann von der Bodenseite mit einer feinen Säge (Laubsäge) bis in das Loch hinein sägen. Der große Lochdurchmesser verhindert, dass der Schlitz weiter reißt.
Magnetische Abnehmer
Hier gibt es 2 Typen: den klassischen Abnehmer wie bei einer E-Gitarre, oft sehr einfach ins Schalloch der Gitarre zu klemmen. Der Klang ist naturgemäß eher wie der einer E-Gitarre, da die Resonanz und das Tiefpassverhalten den Klang entsprechend formen. Mehr darüber in diesem Thread.
Ein weiterer Typ ist ein magnetischer Abnehmer, der so ausgeführt wird, dass die Resonanzfrequenz und der Tiefpass in einem so hohen Frequenzbereich liegen, dass der Klang nicht mehr beeinflusst wird. Daher klingt ein derartiger Abnehmer nicht nach E-Gitarre sondern schon ganz gut akustisch.
Ein Beispiel für diese Gattung ist der Shadow Nanomag.
Magnetische Abnehmer benötigen Stahlsaiten, sonst funktioniern sie nicht.
Mikrofon
Es gibt Mikrofone zum Einbau in den Resonanzkörper. Bei einer guten Ausführung kann das recht gut und natürlich klingen. Allerdings ist das die Variante, die am schnellsten zu Rückkopplungen neigt. Wenn ein Schlagzeug mit in der Band spielt, geht das definitiv gar nicht.
Oft sind Mikrofone zusätzlich zu anderen Systemen in Gitarren eingebaut und lassen sich bei Bedarf dem Klang zumischen.
Spezielle Transducer
Es gibt eine Art dynamische oder Kondenasatormikrofone, die auf die Schalldecke geklebt werden können. Sie können einen guten und autentischen Klang liefern, (müssen aber nicht, vor allem bei höherem Schallpegel und Rückkopplungsneigung).
Ein Beispiel ist das AKG C 411
Montagearten
Unter der Stegeinlage
Die gängigste Montageart bei Originalausrüstern ist die Montage unter der Stegeinlage. Verwendet werden Piezo- Transducerelemente, die in den Schlitz passen. Eventuell muss der Steg um die Dicke des Wandlers flacher gefeilt werden, damit sich die Saitenlage nicht verändert.
Diese Variante ist die rückkopplungsfesteste. Oft wird Schall nur von den Saiten übertragen, von der Schalldecke deutlich gedämpft.
Bei dieser Montageart kommt es öfter vor, dass der Klang etwas höhenreich und spitz ist. Das muss aber bei einem guten System nicht so sein.
Auf/unter der Schalldecke
Einige Abnehmer werden auf oder unter die Schalldecke geklebt. Der beste Montageort ist in der Nähe des Stegs. Von der Position ist ein Platz dirkt unter dem Steg oder zwischen Steg und Schalloch gut geeignet. Bei Montage auf der Schalldecke ist ebenfalls eine Position nahe am Steg vorzuziehen. Der Klang ist so am kräftigsten, da die Abnahme in unmittelbarer Nähe des Schallerzeugers (Saite) erfolgt.
Es gibt Versionen, die man an den Rand des Schallochs klemmt. Diese Abnehmer klingen schrecklich und haben wesentlich zum schlechten Image von Piezo- Abnehmern beigetragen. Ja, es wird irgendwas abgenommen und verstärkt, aber das klingt gar nicht.
Mikrofone gibt es oft mit einem kleinen Schwanenhals am Vorverstärker befestigt. so können sie nach Belieben im Kopus positioniert werden.
Andere Abnehmer werden ins Schalloch geklemmt.
Im Schalloch werden oft magnetische Abnehmer eingeklemmt.
Am Ende des Griffbretts: Der typische Einbauort für magnetische Abnehmer. Sonstige Schallwandler haben hier nichts verloren, da dort kein brauchbares akustisches Signal zu finden ist.
Nicht zu vergessen die Mischsysteme, die bis zu 3 verschiedene Systeme kombinieren. Gängig sind Untersteg/Schalldecke und Untersteg/magnetischer Abnehmer. Gelegentlich als 3. Abnehmer ein Mikrofon im Korpus. Die Systeme lassen eine Mischung der verschiedenen Wandler zu, jedoch nicht immer ganz frei.
Rückkopplungsneigung:
Die besten Klangeigenschaften eines Abnehmersystems nutzt nichts, wenn die Anlage nahe an der Rückkopplungsgrenze betrieben wird. Es bildet sich eine scharfe Resonanz in der Nähe der Rückkopplungsfrequenz aus, die den Klang deutlich verfärbt. Es klingt hohl, blechern oder wummerig, je nachdem wo sich die Resonaunz gerade ausbildet.
Daher ist es wichtig, nach dem Einsatzgebiet zu schauen. Eine Konzertgitarre, die für ein Solo-Konzert in einem größeren Saal abgenommen wird, kann theoretisch sehr gut mit einem Mikrofon abgenommen werden, da die Bühnenlautsärke sehr moderat ist.
Die gleiche Lautstärke in einer halligen Kirche kann schon zu Problemen führen.
Wenn andere laute Instrumente wie Bläser oder gar Schlagzeug ins Spiel kommen, geht mit Mikrofonen gar nichts mehr. Die Schalldeckenversionen könnten gerade noch gehen, und die Unterstegvarianten sowie die magnetischnen Abnehmer bleiben unkritisch.
Mit oder ohne Bedienelementen?
Wird ein gutes Stück nachgerüstet, besteht verständlicherweise der Wunsch, dass der Umbau am besten unsichtbar sein sollte.
Der Vorteil eines Vorverstärkers mit Bedienelementen ist, dass man aktiv Klang und Lautstärke beeinflussen kann. Akustische Gitarren werden sehr oft direkt ins Mischpult gespielt.
Eine Lautstärkeanpassung für Soli ist recht nützlich. Auch eine Klanganpassung je nach Stück ist recht vorteilhaft.
Die gängigen Bedienelemente:
Lautstärke
Klangregelung (3-4 Bänder). Eine parametrische Klangregelung kann helfen, Rückkopplungsfrequenzen abzusenken und den Klang dadurch zu verbessern.
Notch Filter (Scharfe Absenkung einer Frequnz zur Reduzierung der Rückkopplung)
Phasenschalter (ist eigentlich eine Invertierung und kann auch Rückkopplungsneigungen unterdrücken - manchmal aber auch nur auf andere Frequenzen verschieben)
Recht nützlich bei Umgebungsgeräuschen ist ein eingebauter Tuner. Obwohl ich schnell und genau per Gehör und Flageolet stimmen kann, möchte ich diese Möglichkeit nicht mehr missen. Gerade an Veranstaltungsorten herrscht oft ein gewisser Lautstärkepegel oder ein unqualifiziertes Gedudel, dass ein Tuner segensreich ist.
Batterien für Vorverstärker:
Es gibt etliche Systeme, bei denen die Batterie irgendwo im Korpus versteckt wird, wo sie schlecht zugänglich ist. Auch wenn das tolle Stück optisch nicht verändert werden soll ... irgendwann ist die Batterie leer. Und eventuell mitten im Konzert.
Wenn schon im Korpus, dann in einer stabilen Klammer am Halsblock, alternativ mit einem starken Neodym-Magneten bombensicher gehalten (war glaube ich ein Vorschlag von toni12345). Dann muss man nur noch die Saiten etwas entspannen, um an die Batterie zu kommen (aber danach neu stimmen).
Wesentlich besser und stressfreier ist ein von außen zugängliches Batteriefach. Manche Preamps haben das Batteriefach integriert. Manchmal muss man die Elektronik hochklappen. Andere haben das Batteriefach bei der Buchse.
Ein Batteriefach gibt es recht günstig im Elektronik-Zubehör zu erwerben (das mittrlere in der unteren Reihe). Sauber in der Zarge eingebaut wird der Klang nicht negativ beeinflusst. Die Schalldecke ist dagegen für alle Einbauten außer dem Abnehmer tabu! Insbesondere die Buchse gehört dort nicht hin, da sonst die Kabelgeräusche (z.B. beim Schleifen des Kabels auf der Bühne oder Anschlag am Mikrofonständer) auf die Schalldecke und damit auf den Abnehmer übertragen werden.
Wer keine Batterie einbauen will, kann seinen Vorverstärker auch extern über ein Stereo-Klinkenkabel versorgen. Der Ring führt dann die positive Versorgungsspannung, Die Masse ist die Rückleitung. Eine externe Batteriebox lässt sich leicht und billig selber basteln. Dafür muss man nicht wie bei B-Band 90 EUR Wucherpreis bezahlen.
Manche Verstärker haben auch eine eingebaute Fernspeisung (z.B.AER), die leider oft fälschlicherweise als 9V Phantomspeisung bezeichnet wird. Die funktioniert dann auch wie beschrieben.
Von den Batterien haben sich meist die 9V Blocks durchgesetzt, neuerdings auch 2x 1.5V Mignon. Manche Preamps benötigen Knopfzellen, im günstigsten Fall sind es die großen CR2032, die lange halten und wenig kosten.
Zugunsten einer kleineren Artenvielfalt versuche ich persönlich, die Knopfzellen zu vermeiden.
So, das war ein Versuch, das Thema einmal umfassend zu beleuchten.
Bitte keine Diskussion in diesem Thread, höchstens Anmerkungen, falls ich etwas vergessen haben sollte.
Gruß
Christoph
Wandlertypen
Piezo
Das ist der klassische Abnehmer für eine akustische Gitarre. Dabei wird der piezoelektrische Effekt ausgenutzt. Ein derartiges Element erzeugt bei Druckänderung eine Ladungsverschiebung, die sich als Spannungsänderung äußert.
Die meisten Piezowandler sind als Unterstegeinlage konzipiert, daneben gibt es auch noch kleine Plättchen zum Aufkleben auf die Schalldecke.
Als Billigvariente können sogar kleine Piezo-Plättchen verwendet werden, die als Piezo Schallwandler (Lautsprecher) sehr billig angeboten werden.
Piezowandler stellen eine Spannungsquelle mit einer Quellkapazität dar. Sie benötigen einen hochohmigen Abschluß und sollten möglichst wenig Kapazität treiben müssen. Mehr darüber in diesem Thread.
Ohne Vorverstärker sollte das Kabel zum Verstärker so kurz wie möglich gehalten werden. Ein Daumenwert wäre etwa 3m, besser nicht länger.
Auch wenn sie gerne als spitz im Klang beschrieben werden, kann man durchaus gute Klangergebnisse mit Piezoabnehmern erreichen, vor allem mit eingebauten Vorverstärkern. Ovaition verbaut klassischerweise Piezo-Abnehmer, teils mit Einzelelementen für jede Saite im Steg.
Elektret- Transducer
Dies sind Wandler, die ähnlich wie ein Elektret- Kondensatormikrofon funktionieren. Sie haben einen schönen Übertragungsbereich. Allerdings benötigen sie einen speziellen Vorverstärker in der Gitarre.
Es gibt Versionen, die als flaches Band daherkommen (z. B-Band) oder solche, die wie ein Koaxialkabel aussehen mit freiliegender Abschirmung(Fishman, etc.).
Beiden ist gemeinsam, dass die Empfindlichkeit auch vom Basisandruck abhängt. In dieser Hinsicht sind sie einiges kritischer als Piezo-Wandler. Bei der Stegeinlage sollten beide Auflageflächen absolut plan sein. Bei Ungleichheiten werden die Saiten sehr unterschiedlich laut wiedergegeben. Eventuell ist sogar ein geschlitzter Steg angesagt, der für eine gleichmäßige Druckverteilung sorgt.
Beim nachträglichen Einbau ist handwerkliches Geschick und Sorgfalt gefragt.
Selbstbau eines geschlitzten Stegs: zuerst die Löcher (2-3mm Durchmesser) genau zwischen den Saitenauflagepunkten bohren, dann von der Bodenseite mit einer feinen Säge (Laubsäge) bis in das Loch hinein sägen. Der große Lochdurchmesser verhindert, dass der Schlitz weiter reißt.
Magnetische Abnehmer
Hier gibt es 2 Typen: den klassischen Abnehmer wie bei einer E-Gitarre, oft sehr einfach ins Schalloch der Gitarre zu klemmen. Der Klang ist naturgemäß eher wie der einer E-Gitarre, da die Resonanz und das Tiefpassverhalten den Klang entsprechend formen. Mehr darüber in diesem Thread.
Ein weiterer Typ ist ein magnetischer Abnehmer, der so ausgeführt wird, dass die Resonanzfrequenz und der Tiefpass in einem so hohen Frequenzbereich liegen, dass der Klang nicht mehr beeinflusst wird. Daher klingt ein derartiger Abnehmer nicht nach E-Gitarre sondern schon ganz gut akustisch.
Ein Beispiel für diese Gattung ist der Shadow Nanomag.
Magnetische Abnehmer benötigen Stahlsaiten, sonst funktioniern sie nicht.
Mikrofon
Es gibt Mikrofone zum Einbau in den Resonanzkörper. Bei einer guten Ausführung kann das recht gut und natürlich klingen. Allerdings ist das die Variante, die am schnellsten zu Rückkopplungen neigt. Wenn ein Schlagzeug mit in der Band spielt, geht das definitiv gar nicht.
Oft sind Mikrofone zusätzlich zu anderen Systemen in Gitarren eingebaut und lassen sich bei Bedarf dem Klang zumischen.
Spezielle Transducer
Es gibt eine Art dynamische oder Kondenasatormikrofone, die auf die Schalldecke geklebt werden können. Sie können einen guten und autentischen Klang liefern, (müssen aber nicht, vor allem bei höherem Schallpegel und Rückkopplungsneigung).
Ein Beispiel ist das AKG C 411
Montagearten
Unter der Stegeinlage
Die gängigste Montageart bei Originalausrüstern ist die Montage unter der Stegeinlage. Verwendet werden Piezo- Transducerelemente, die in den Schlitz passen. Eventuell muss der Steg um die Dicke des Wandlers flacher gefeilt werden, damit sich die Saitenlage nicht verändert.
Diese Variante ist die rückkopplungsfesteste. Oft wird Schall nur von den Saiten übertragen, von der Schalldecke deutlich gedämpft.
Bei dieser Montageart kommt es öfter vor, dass der Klang etwas höhenreich und spitz ist. Das muss aber bei einem guten System nicht so sein.
Auf/unter der Schalldecke
Einige Abnehmer werden auf oder unter die Schalldecke geklebt. Der beste Montageort ist in der Nähe des Stegs. Von der Position ist ein Platz dirkt unter dem Steg oder zwischen Steg und Schalloch gut geeignet. Bei Montage auf der Schalldecke ist ebenfalls eine Position nahe am Steg vorzuziehen. Der Klang ist so am kräftigsten, da die Abnahme in unmittelbarer Nähe des Schallerzeugers (Saite) erfolgt.
Es gibt Versionen, die man an den Rand des Schallochs klemmt. Diese Abnehmer klingen schrecklich und haben wesentlich zum schlechten Image von Piezo- Abnehmern beigetragen. Ja, es wird irgendwas abgenommen und verstärkt, aber das klingt gar nicht.
Mikrofone gibt es oft mit einem kleinen Schwanenhals am Vorverstärker befestigt. so können sie nach Belieben im Kopus positioniert werden.
Andere Abnehmer werden ins Schalloch geklemmt.
Im Schalloch werden oft magnetische Abnehmer eingeklemmt.
Am Ende des Griffbretts: Der typische Einbauort für magnetische Abnehmer. Sonstige Schallwandler haben hier nichts verloren, da dort kein brauchbares akustisches Signal zu finden ist.
Nicht zu vergessen die Mischsysteme, die bis zu 3 verschiedene Systeme kombinieren. Gängig sind Untersteg/Schalldecke und Untersteg/magnetischer Abnehmer. Gelegentlich als 3. Abnehmer ein Mikrofon im Korpus. Die Systeme lassen eine Mischung der verschiedenen Wandler zu, jedoch nicht immer ganz frei.
Rückkopplungsneigung:
Die besten Klangeigenschaften eines Abnehmersystems nutzt nichts, wenn die Anlage nahe an der Rückkopplungsgrenze betrieben wird. Es bildet sich eine scharfe Resonanz in der Nähe der Rückkopplungsfrequenz aus, die den Klang deutlich verfärbt. Es klingt hohl, blechern oder wummerig, je nachdem wo sich die Resonaunz gerade ausbildet.
Daher ist es wichtig, nach dem Einsatzgebiet zu schauen. Eine Konzertgitarre, die für ein Solo-Konzert in einem größeren Saal abgenommen wird, kann theoretisch sehr gut mit einem Mikrofon abgenommen werden, da die Bühnenlautsärke sehr moderat ist.
Die gleiche Lautstärke in einer halligen Kirche kann schon zu Problemen führen.
Wenn andere laute Instrumente wie Bläser oder gar Schlagzeug ins Spiel kommen, geht mit Mikrofonen gar nichts mehr. Die Schalldeckenversionen könnten gerade noch gehen, und die Unterstegvarianten sowie die magnetischnen Abnehmer bleiben unkritisch.
Mit oder ohne Bedienelementen?
Wird ein gutes Stück nachgerüstet, besteht verständlicherweise der Wunsch, dass der Umbau am besten unsichtbar sein sollte.
Der Vorteil eines Vorverstärkers mit Bedienelementen ist, dass man aktiv Klang und Lautstärke beeinflussen kann. Akustische Gitarren werden sehr oft direkt ins Mischpult gespielt.
Eine Lautstärkeanpassung für Soli ist recht nützlich. Auch eine Klanganpassung je nach Stück ist recht vorteilhaft.
Die gängigen Bedienelemente:
Lautstärke
Klangregelung (3-4 Bänder). Eine parametrische Klangregelung kann helfen, Rückkopplungsfrequenzen abzusenken und den Klang dadurch zu verbessern.
Notch Filter (Scharfe Absenkung einer Frequnz zur Reduzierung der Rückkopplung)
Phasenschalter (ist eigentlich eine Invertierung und kann auch Rückkopplungsneigungen unterdrücken - manchmal aber auch nur auf andere Frequenzen verschieben)
Recht nützlich bei Umgebungsgeräuschen ist ein eingebauter Tuner. Obwohl ich schnell und genau per Gehör und Flageolet stimmen kann, möchte ich diese Möglichkeit nicht mehr missen. Gerade an Veranstaltungsorten herrscht oft ein gewisser Lautstärkepegel oder ein unqualifiziertes Gedudel, dass ein Tuner segensreich ist.
Batterien für Vorverstärker:
Es gibt etliche Systeme, bei denen die Batterie irgendwo im Korpus versteckt wird, wo sie schlecht zugänglich ist. Auch wenn das tolle Stück optisch nicht verändert werden soll ... irgendwann ist die Batterie leer. Und eventuell mitten im Konzert.
Wenn schon im Korpus, dann in einer stabilen Klammer am Halsblock, alternativ mit einem starken Neodym-Magneten bombensicher gehalten (war glaube ich ein Vorschlag von toni12345). Dann muss man nur noch die Saiten etwas entspannen, um an die Batterie zu kommen (aber danach neu stimmen).
Wesentlich besser und stressfreier ist ein von außen zugängliches Batteriefach. Manche Preamps haben das Batteriefach integriert. Manchmal muss man die Elektronik hochklappen. Andere haben das Batteriefach bei der Buchse.
Ein Batteriefach gibt es recht günstig im Elektronik-Zubehör zu erwerben (das mittrlere in der unteren Reihe). Sauber in der Zarge eingebaut wird der Klang nicht negativ beeinflusst. Die Schalldecke ist dagegen für alle Einbauten außer dem Abnehmer tabu! Insbesondere die Buchse gehört dort nicht hin, da sonst die Kabelgeräusche (z.B. beim Schleifen des Kabels auf der Bühne oder Anschlag am Mikrofonständer) auf die Schalldecke und damit auf den Abnehmer übertragen werden.
Wer keine Batterie einbauen will, kann seinen Vorverstärker auch extern über ein Stereo-Klinkenkabel versorgen. Der Ring führt dann die positive Versorgungsspannung, Die Masse ist die Rückleitung. Eine externe Batteriebox lässt sich leicht und billig selber basteln. Dafür muss man nicht wie bei B-Band 90 EUR Wucherpreis bezahlen.
Manche Verstärker haben auch eine eingebaute Fernspeisung (z.B.AER), die leider oft fälschlicherweise als 9V Phantomspeisung bezeichnet wird. Die funktioniert dann auch wie beschrieben.
Von den Batterien haben sich meist die 9V Blocks durchgesetzt, neuerdings auch 2x 1.5V Mignon. Manche Preamps benötigen Knopfzellen, im günstigsten Fall sind es die großen CR2032, die lange halten und wenig kosten.
Zugunsten einer kleineren Artenvielfalt versuche ich persönlich, die Knopfzellen zu vermeiden.
So, das war ein Versuch, das Thema einmal umfassend zu beleuchten.
Bitte keine Diskussion in diesem Thread, höchstens Anmerkungen, falls ich etwas vergessen haben sollte.
Gruß
Christoph
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet: