Pickupberatung für diverse Gitarren

Reapy
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Hey Leute,

ich bin nach meiner zu Ende geglaubten Odyssee mal wieder im "Pickuptauschwahn" gelandet. Ich habe längere Zeit jetzt einen alten Jackson J50-BC mit JE-1000 Booster bzw. die "Näherungslösung", das EMG ALX Signature Set gespielt. So ganz froh bin ich damit momentan aber irgendwie nicht mehr, daher kommt jetzt wieder mal was neues.

Vorab: Ich spiele mehrere Jackson Rhoads Gitarren sowie eine Dinky. Alle mit Erlebody, Ahornhals und einem Griffbrett aus Ebenholz. Die beiden Rhoads haben einen durchgehenden Hals, die Dinky einen verschraubten. Gespielt wird über verschiedene Marshalls und auch mal andere Verstärker, das ist also generell eher zweitranging.
"Mein" Sound war bisher immer eine Art eigener Version von Alexi Laihos Sound. Als alter Fanboy hab ich mir das Ganze natürlich etwas nachgebastelt, da ich aber nach einigen Jahren des Spielens eigene Sachen schreibe und solangsam einen eigenen Stil entwickle, möchte ich gerne meinen Sound auch ein wenig weiterentwickeln. Dass die Tonabnehmer dabei nicht das stärkste Glied in der Soundkette sind ist mir durchaus bewusst, trotzdem muss ja auch hier die Basis stimmen.
Zusammengefasst fahre ich also einen eher trockenen, bassarmen und irgendwie doch aggressiven Sound. Children of Bodom kann man einfach mal als Referenz heranziehen, das Album Halo of Blood trifft es mehr oder weniger gut.
Einer der Gründe für den Wechsel der Tonabnehmer ist auch, dass ich keine Batterie mehr in der Gitarre haben möchte.

Meine kürzlich neuste Errungenschaft ist ein Seymour Duncan Parallel Axis PATB-1 Set. Die haben mich sowieso schon länger interessiert. Der Bridge-Pickup hat einen Alnico 8 statt 5 Magneten. Ich finde den Sound bisher ganz gut, wobei er mir etwas zu modern und glattgebügelt erscheint. Ich überlege, den Magneten gegen Keramik zu tauschen, da ich Keramik mittlerweile am liebsten mag, allerdings wird das den Charakter des Tonabnehmers nicht ändern.

Ich habe außerdem über einen SH-6 nachgedacht, der SH-5 klingt auch sehr interessant und der Black Winter von Seymour Duncan scheint ja eine Art SH-6 mit drei Magneten zu sein. Was denkt ihr denn, welcher davon schön altmodisch und dreckig klingt, aber trotzdem etwas mehr Gain erlaubt? Kein extremes HiGain, aber schon so die 90s Metal Richtung.

Für weitere Vorschläge bin ich ebenfalls offen, würde mich einfach mal über ein paar Denkanstöße freuen :)

Grüße
Reapy
 
Eigenschaft
 
[rant]
Ich bin ganz sicher der Falsche, wenn es darum geht, blumige Tipps zum Klang irgendwelcher PUs zu geben.... denn : die Klangfarbe kann man durch die äussere Beschaltung fast nach Belieben ändern, und den 'Dreck' (nichtlineare Anteile -- aka Verzerrung) erreicht man durch Nähe der Polepieces an den Saiten (Entfernung in gleicher Größenordnung wie die Amplitude der Saitenbewegung) -- anders kann ein Pickup auch keinen Dreck produzieren, Tonabnehmer sind an sich extrem Verzerrungfrei, bis auf die Abstandsfunktion.

Damit in so einem Fall das ganze a) nicht zu scharf klingt (Funktion der magnetischen Fensters, was wiederum von Abstand und Magnetstärke abhängt, sowie natürlich grundsätzlich der Geometrie) und vor allem b) keine Intonationsprobleme entstehen, wäre also ein PU mit nicht zu starken Magnet sinnvoll, und eher mit hoher Resonanzfrequenz und hoher Resonanzgüte (weil dann mehr Spielraum zum Ändern derselben nach Geschmack).
Zuviel Bass kann man ggf mit einem Low-Cut unterbinden, und die Höhen trimmt man mit kapatiziver und resistiver Belastung.

Hilft dir jetzt nicht weiter, ich weiß, aber mir war danach das mal wieder zu betonen.
[/rant]
 
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Naja. Was die Pickupberatung betrifft, korrekt, das hilft dabei nicht weiter. Ich verstehe allerdings was du sagen möchtest, ich studiere immerhin Strom ;)

Ich hab allerdings eher nach konkreten Empfehlungen basierend auf Erfahrungen gefragt, nicht nach physikalischen Zusammenhängen ;)
 
Ich würde eher zu einem Vintage orientierten PU raten, vielleicht mit einem Tick mehr Biss wie der "Pearly Gates". Zusätzliche Verzerrung würde ich über den Amp oder nem Pedal hinzufügen, denn meiner Meinung nach sind die ganzen super heißen oder gar aktiven PUs nicht in der Lage schön dreckig zu klingen, die schieben immer gleich zu viel.
 
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Jop, das seh ich genau so. Diese extrem überwickelten Teile wie der SH-13 oder der Invader interessieren mich gar nicht. Der Jackson J50-BC ist immerhin auch nicht wirklich heißer als ein PAF :)
Zerre hol ich aus Amp und Pedal, wobei ich sowieso für heute Verhältnisse kein HiGain spiele. Eher klassische Heavy Metal Zerre! :D
 
..., denn meiner Meinung nach sind die ganzen super heißen oder gar aktiven PUs nicht in der Lage schön dreckig zu klingen, die schieben immer gleich zu viel.
Sehe ich genauso und würde deshalb auch von Keramik-Tonabnehmern abraten. Zumindest war ich weder mit Gibson 500T/496R, Dirty Fingers oder DiMarzio Super Distortion zufrieden.
Ausserdem klingen mir die zu "kühl".

Du kannst mal versuchen an einen FGN Alnico8-Humbucker zu kommen. Die gibt´s so viel ich weiß aber nicht als Replacement, d.h. du müsstest dir einen gebrauchten suchen.
Hab davon einen in meiner Flying V verbaut (meine am besten klingende Gitarre ;)). Der schafft den Spagat zwischen gutem Clean-Sound und gutem Zerr-Sound wirklich sehr gut. Ausserdem lässt er sich gut mit dem Poti regeln.

Meine weitere Empfehlung gilt dem Suhr Doug Aldrich Humbucker.
Schöner 80s Hard Rock Sound bis Heavy Metal. Eignet sich auch für tiefer gestimmte Sachen wenn man´s nicht übertreibt.
Nur den Clean-Sound finde ich etwas "hart".

Und der PU von dem ich zur Zeit auch sehr begeistert bin ist der Gibson Burstbucker Pro.
Auch der schafft den Spagat zwischen Zerr- und Clean-Sound sehr gut. Und lässt sich auch gut über´s Poti clean regeln (etwas worauf ich persönlich Wert lege).
Allerdings merkt man ihm den geringeren Output im Gegensatz zu den anderen beiden schon ein wenig an. Könnte also sein das man ihm etwas nachhelfen müsste.

Alle drei Tonabnehmer habe ich zur Zeit in den Bridge-Positionen meiner Gitarren verbaut:
LPJ -> Suhr Doug Aldrich
Flying V -> FGN Alnico8
Explorer -> Gibson Burstbucker Pro
 
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Ich habe außerdem über einen SH-6 nachgedacht, der SH-5 klingt auch sehr interessant und der Black Winter von Seymour Duncan scheint ja eine Art SH-6 mit drei Magneten zu sein. Was denkt ihr denn, welcher davon schön altmodisch und dreckig klingt, aber trotzdem etwas mehr Gain erlaubt? Kein extremes HiGain, aber schon so die 90s Metal Richtung.

Der SH-5 könnte passen.
Den Black Winter würde ich für den von dir angestrebten Sound nicht nehmen, dazu komprimiert er zu stark - und hat auch recht viel Output. Ansonsten super Lead PU.
Der SH-6 klingt im Vergleich zum Black Winter auf jeden Fall altmodischer und dreckiger, wie du es genannt hast. Matscht etwas mehr und hat mehr Fuzz in der Zerre.

Wenn es mehr kosten darf, vielleicht ein Bareknuckle Nailbomb? Dann wäre die Frage, ob Alnico5 oder Keramik...
 
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Hi,

die Idee mit dem Keramikmagneten im Parallel Axis würde ich durchaus weiter verfolgen. Der PATB-1 ist von Haus aus ein wenig "scooped" in den Mitten. Ich denke durchaus, dass der Ceramic-Magnet den Charakter ändern kann, denn die Mitten werden bei solchen PUs durch den Wechsel meist stärker und rauher klingen, das ganze im Attack etwas knalliger. Das sollte schon ganz gut das korrigieren, was Du jetzt als "glattgebügelt" bezeichnest.

Gruß, bagotrix
 
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Danke für die Anregungen, wenn ich später am PC bin geh ich alles mal nochmal durch :)

Wie siehts denn mit einem SH1 Bridge aus, eventuell mit Keramikpickup? Ich mag es gern mit wenig Output, Gain kann man ja auch anders erzeugen.

Der PATB1 hat ja auch nicht soo arg viel Output, denke ich.
 
Ich weiß nicht, ob der Keramik im PATB-1 so viel bringt, wenn schon ein Alnico 8 drin ist. Im Gegensatz zum Alnico 5 sollte der nämlich schon eine Portion mehr Mitten.
Bis jetzt war es bei mir immer so, dass der Alnico 8 im Vergleich zu einem Keramikmagneten den Sound etwas wärmer, runder in den Höhen gemacht hat und auch noch ein paar Tiefmitten hinzugefügt hat. Die Tightness ist relativ ähnlich, genauso wie der Output.
Ein Test schadet aber nicht, vielleicht bringt ja gerade ein Keramikmagnet dass, was du suchst.

Ich würde keinen Keramikmagneten in den SH-1 '59 einbauen, aber ich kann zu einem Alnico 8 raten. Fetter PAF-Sound, Hi-Gain tauglich mit straffen Bässen und ohne Mittenloch, dass bei der Alnico 5-Version eher stört. Die Höhen sind auch nicht harsch, sondern schön fett und rund. Alles mit Vintagecharakter.
Für härteres Zeug braucht man eventuell einen Booster, aber dafür glänzt er auch bei Clean- und Low-Gain-Sounds.

Der SH-5 Custom könnte auch passen. Klingt im Vergleich zum SH-1 mit Alnico 8 aber noch einmal fetter und einen Hauch moderner. Trotzdem sehr flexibel, wenn auch etwas hart in den Höhen.
Im Vergleich zu Hi-Output-PUs komprimiert er nicht so stark. Sein Output bewegt sich im oberen Mittelfeld. Für etwas wärmere und rundere Höhem empfehle ich hier auch einen Alnico 8. Der Custom 8 macht sich sehr gut in Powerstrats mit Erlebody. Bringt klassischeres überzeugend rüber, natürlich etwas weniger Vintage als der SH-1, aber er eignet sich auch gut für modernen Metal.
Durch die Tiemitten und die zusätzliche Wärme im Vergleich zum SH-5 Custom klingt er auch nicht glatt, der SH-5 ist aber auch kein glattgelutschter PU.

Das Argument, dass man Gain auch anders erzeugen kann, als mit heißen Pickups stimmt. Ich würde trotzdem mal vergleichen. Ein geboosteter PAF klingt bei vergleichbarem Gainlevel anders, als ein Hi-Output-HB.
 
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Viel zur Pickup-Beratung kann ich nicht beitragen. FGN Alnico 8 wurde schon genannt. Den habe ich mir auch gebraucht gekauft, und die Alnico8 Magnete in einen Paf Ect von Rockinger gesetzt. Der FGN hatte eine Resistance von 7,2k und der Paf Ect hat 8,4K, also etwas kampfwertgesteigert. An der Bridge klingt er schon recht aggressiv und dirty, nicht so wie man den Paf Ect sonst kennt und beurteilt.
 
Der SH-1 '59 mit Alinco 8 würde ja auch in die Richtung gehen. Bei Floyd Rose-Gitarren würde ich sowieso den TB-1 wählen und der hat auch noch mal ein wenig mehr Output. Ich glaube meiner hat so ca. 9K.
Damit kann man auch ganz gut den Van Halen I-Sound imitieren.
Die Ibanez Destroyer hatte damals werksmäßig auch Alnico 8-PAFs verbaut (Ibanez Super 70). Kann gut sein, dass Eddie die mit den Stock-PUs gespielt hat.

Für den Steg wären mir 7,x K aber etwas zu wenig. 8,5K sollten es schon mindestens sein. Das ist aber meine persönliche Meinung. Ich mag es am Steg aber eh lieber etwas "heißer".
 
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Hey,

danke für die ganzen Anregungen!
Also ich habe ja im Eingangspost mal ein wenig meine Soundvorstellung beschrieben. Der von mir bisher verwendete J50-BC bzw. der EMG Hz H2 aus dem EMG ALX Set, wie ihn Alexi Laiho benutzt, ist ja nichts anderes als ein minimal heißerer PAF mit Keramikmagnet.
Die Pickups an sich sind ja tatsächlich relativ outputschwach und das Ausgangssignal wird ja durch einen in der Gitarre befindlichen Booster angehoben. Theoretisch kann ich dazu ja auch einfach ein Pedal vor den Amp klemmen, auf die Weise würde ich mir dann die Batterie in der Gitarre sparen.

Tatsächlich bin ich mit dem PATB-1 auch sehr zufrieden, ich teste auf jeden Fall mal den Keramikmagnet. Ich hatte mit Alnico 8 in der Vergangenheit schon so meine Probleme und Keramik hat sich für mich ein wenig als Optimum herausgestellt. Keramik hat für mich eine sehr gute Verbindung aus dieser "rotzigen" Komponente, gleichzeitig klingt es aber auch etwas furztrocken.

Die Idee mit dem SH-1 mit Keramikmagneten kam mir eben in den Sinn, da der J50-BC ja eigentlich auch nur eine PAF-Nachbildung war. Wirklich heißer ist der auch nicht (Der Gleichstromwiderstand beträgt glaube ich 8,x kOhm). Die Ausgansleistung in Millivolt jetzt mal dahin gestellt.

Der PATB-1 ist ja auch nochmal etwas heißer, wobei das ja auch kein allzu krasser hochohmiger Tonabnehmer ist. Ich mag diese "HiGain" Tonabnehmer sowieso nicht, da geht mir viel zu viel Dynamik verloren.
Also Ich denke mal, wenn der Keramikmagnet im Parallel Axis nicht das bringt, was ich erwarte, wäre der SH-1 vielleicht eine gute Idee, um als nächstes getestet zu werden. Leider findet man die als Bridge-Version so selten gebraucht :(

Bareknuckles kommen leider nicht in Frage, die sind mir leider einfach zu teuer :(

Problematischerweise bin ich jemand, der gerne seinen Sound aus eigenständigem Equipment erzeugen will. Daher z.B. auch das Experiment mit dem Parallel Axis, ich fand den sehr interessant, weil die Teile niemand zu spielen scheint. Ist aber wohl so ne Macke von mir :D

Grüße
Reapy :)
 
Wenn du nicht geschrieben hättest, dass du eher einen Oldschool Sound haben möchtest und das mit wenig Output, hätte ich auch mal den Duncan Nazgul vorgeschlagen. Gerade für derbes Riffing ist der echt toll. Hat aber viel (!) Oberbass - dafür recht schlanke Tiefbass, matscht gar nicht und ist sozusagen eine angenehmere Version des Bare Knuckle Aftermath. Keine nervigen metallischen Mitten und Hochmitten, nur leicht (!) nasale Mitten, dafür dennoch ausreichend Grit und auch Biss.
Für COB Riffs würde das wunderbar funktoinieren, meine ich. Es gibt auch genügend Leute, die COB mit normalen 81er EMGs spielen - zu denen hier mal ein Vergleich mit dem Nazgul:



und hier noch:

 
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Der Sound im Video klingt garnicht schlecht!

Wobei ich echt sagen muss, dass ich den 81er nicht schlecht finde. Aber wirklich warm werde ich einfach nie mit dem, so sehr ich das auch versuche. Der Nazgul klingt aber schon interessant. Ich liebe Herr der Ringe :D
 
Also ich find den Nazgul für Riffing klasse.
Hab das Nazgul/Sentient Set in der einen Gitarre, Black Winter Set in der anderen. : )
 
Ich weiß nicht, ob ich einen Keramikmagneten in den SH-1 einbauen würde. Der SH-1 hat mit Alnico 5 schon viele Höhen, es kann gut sein, dass es dann mit Keramik zu schrebbelig und harsch klingt.
Den TB-1 findet man aber wirklich selten auf dem Gebrauchtmarkt. Theoretisch könnte man auch einen SH-1 Neck nehmen, aber der hat weniger Output und die Polepieces verlaufen bei Floyd Rose-Gitarren neben den Saiten.

Was hat den bei den Alnico 8-PUs nicht gepasst? In PUs mit wenig (PAF) oder mittlerem Output (Custom) reagiert er anders, als in heißen Modellen. In heißen Modellen kann ein Alnico 8 schon mal Overkill sein, weil er alles etwas boostet. In einem PAF kann das aber genau richtig sein, um nicht zu schlaff, aber auch nicht zu komprimiert zu klingen.
Keramik empfinde ich im direkten Vergleich als etwas "glatter".

Eine Alternative für etwas mehr Oldschoolsound könnte auch der SH-16 59/Custom Hybrid sein. Der hat zwar einen Alnico 5, aber je eine Spule von einem Custom und einem '59. Mittlerer Output, gute Mitten und Höhen. Durch die unterschiedlichen Spulen (AWG 42 bei der '59- und AWG43 bei der Custom-Spule) gibt es einen schönen, klaren Sound. Viele PAFs haben z.B. auch asymmetrisch gewickelte Spulen, dort allerdings mit gleichem Draht.
DiMarzio nennt das z.B. "Dual Resonance".

Ola Englund bekommt damit auch seinen Metalsound hin:


Weiteres Material (ab 4:52):


Der Nazgul geht dann schon eher in die aggressive Ecke, wäre aber auch eine nette Alternative.

Der EMG 81 klingt auf Aufnahmen oft sehr gut, in der Realität ist er aber alles andere als "rotzig". Wenig Bässe, viele Hochmitten und Höhen, ein sehr aufgeräumter Sound. Wenn es aktiv werden soll, wären wohl EMG 57/66 interessanter. Das sind im Prinzip aktive PAFs. Dann braucht man aber wieder eine Batterie :(.

Einen eigenständigen Sound bekommt man nicht unbedingt durch selten genutztes Equipment, aber experimentieren macht schon Spaß :).
 
Ja, das Experimentieren ist toll :D

An Alnico 8 hat mich wohl bisher immer genau das gestört, was du beschrieben hast. In heißen Pickups klang es einfach immer nach "zu viel".
Allerdings könnte ich ja testen, wenn ich einen SH-1 Bridge habe. Habe ja mehrere Magnettypen hier. Der Sound von Ola Englund z.B. ist mir etwas zu modern und glatt. Hier ist eigentlich eine gute Referenz. Wobei fraglich ist, wie sehr das nachbearbeitet wurde. Tatsächlich will ich das ja nicht kopieren, aber die Richtung stimmt da mit meiner Vorstellung doch sehr überein:




Das EMG ALX Set kommt dem ja sehr nah, allerdings will ich keine aktiven Bauelemente mehr in den Gitarren haben.
 
Unsymmetrie (für mehr SC-artigen Sound), aber gute Brummfreiheit erreicht man zB durch
1) unsymmetrische Magnetstärke, zB mittels eines größeren Luftspaltes zwischen Magnet und Schraubspulenseite (bietet sich an, weil die eh schon leiser ist). Oder man nimmt anderes Material für die Schrauben, bzw andere Kopfformen (auch Madenschrauben nicht vergessen als Variante).

2) Bei einem vieradrigen PU kann man eine Seite fest mit einem Widerstand belasten (ca 50...300k), dann wird der Resonanzpeak dieser Spule milder. Belastet man sie stattdessen mit einem Kondensator (100pF...1nF), verschiebt sich die Reso nach unten. Mit dem PU als ganzes kann man das gleiche machen.

3) Einen zu heißen und muffigen PU verschaltet man parallel statt seriell, schon ist nur noch halb so laut und hat einen deutlich stärker ausgeprägten Resonanzpeak (im gleichen Schaltungsumfeld), der ausserdem durch externe Last nicht so stark abwandert.

4) Will man den PU 'in sich' (also nicht extern) in den Höhen milder machen statt über Punkt 2), kann man eine Baseplate aus Messing nehmen, statt Neusilber. Dto bei den Kappen (relativ starker Effekt). Einfacher geht's mit zwischengelegten dünnen Alu- oder Kupferblechen auf bzw um den Spulen (oder auch nur einer Spule), besonders wirksam auf der Oberseite (weil es da das hochfrequente Wechselfeld der Saite direkt behindert).

5) Will man den Effekt einer dünneren Drahtstärke simulieren, schaltet man ein paar Kiloohm in Serie zum PU, nachdem man evtl. noch Punkt 2) erledigt hat.

6) Besonders variabel in Klang und Output, und deshalb meine klare Empfehlung, sind Humbucker mit 12 Schaubpolen, statt 6 festen und 6 verstellbaren. Besonders die Varianten, wo sich die Köpfe weit in die Bobbins versenken lassen (konkrete Erfahrung solcher Art bisher bei Entwistle PUs), 4-adrige sowieso.

Noch einen klangliche Anmerkung. Einem Pickup kann man sicher berechtigterweise viele Klangattribute geben, aber eines ganz sicher nicht. Ein PU kann niemals (NIEMALS!) ein Signal komprimieren (so wie das Wort in der Tontechnik nunmal definiert ist, d.h. wirken wie ein Kompressor) -- ich weiß nicht wieso man darauf kommen kann sowas zu schreiben. Man mag schreiben können, dass ein ein lauterer PU den Amp bei gleichen Einstellungen stärker 'anbläst' und ihn damit schneller in die Verzerrung treibt was gefühlt auch als 'mehr Kompression' beschrieben wird (was technisch zwar genauso falsch ist, weil es ist eben Verzerrung und nicht Kompression), aber was hat das spezifisch mit dem PU zu tun? Nichts, weil es eine Amp-Eigenschaft ist und jeder PU sich so verhält wenn man ihn mit welchen Mitteln auch immer lauter oder leiser macht (zB duch Benutzen des Gainreglers am Amp, so als einfachste Möglichkeit).
 
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