Pickup(s) der Ibanez S5470F(-BH Black Haze) wechseln?

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Hallo liebe Gitarristen!

Habe die Ibanez S5470F-BH Black Haze in einem großem Musikstore mit einem Hughes & Kettner Switchblade, da ich diesen Amp habe, angetestet. Von der Bespielbarkeit (Super Wizard HP Prestige Ahorn-/ Walnuss- Hals), Verarbeitungsqualität sowie dem Tremolosystem (ZR 2 mit ZPS3) dieser in Japan gefertigten Ibanez der Prestige-Serie bin ich begeistert. Der Preis von mindestens 1455 € ist jedoch kein Schnäppchen. Vor diesem Hintergrund schreckte mich von einem Spontankauf insbesondere die Störgeräusche beim Single Coil, dem Mittel-Pickup (ST2) sowie der Clean-Klang des Hals-Pickups (HGD1) ab. Ich empfand, dass die umwickelten Saiten beim Hals-Pickup (E, A, D) clean dumpf, fast schon muffig, klang. Angesichts eines Neuinstruments mit unbespielten Saiten eher ungewöhnlich. Verzerrt war der Sound dagegen mitenbetont und singend wie es sich für einen Hals-Humbucker gehört.

Hat jemand die gleiche Erfahrung gemacht bzw. schon erfolgreich die Pickups bei dieser Gitarre ausgetauscht? Falls ja, welche Pickups wären dann ratsam (ich spiele und höre bevorzugt Hardrock der 80er)?
Die von Ibanez in dieser Gitarre verbauten Pickups sind wohl relativ neu, so dass es noch nicht viele Infos dazu gibt. Oder hat jemand von Euch einen hilfreichen Link zu den Pickups (HGD1 Hals-Pickup, ST2 Middle-Pickup und HGD2 Steg-Pickup)?

Der Klang des HGD2 Steg-Pickups gefiel mir übrigens sowohl clean als auch verzerrt sehr gut.

Gruß
Dieter
 
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Hi,

eine Gitarre zu dem Preis sollte einen mMn eigentlich rundum überzeugen. Ist der Rest allerdings so beeindruckend, dass man sich sagt, "die muss ich haben", dann kann man natürlich über PU-Tausch nachdenken.

Zu allererst würde ich ein paar Euro investieren und auf die Gitarre die von Dir bevorzugten Saiten aufziehen bzw. aufziehen lassen. Bei ernsthaftem Interesse sollte das der Laden doch wohl mitmachen. Du weißt schließlich nicht, ob die Saiten nicht schon unter dem Transport gelitten haben oder vielleicht ein schlechter Satz erwischt wurde. Und ob die Gitarre wirklich so unbespielt war? Da muss nur einmal einer nach dem Besuch beim gelben M seine Fettfinger drauf abgewischt haben... Auffällig ist jedenfalls, dass es nur die umwickelten Saiten sind, und bei denen macht sich sowas viel eher bemerkbar. Wenn die Diskantsaiten gut klingen, dürfte es eher nicht am HalsPU liegen.

Sollte sich letzteres dagegen bestätigen, kommen für den Hals schon einige Typen in Frage, zB ein Duncan Pearly Gates Bridge. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man den zum Matschen bringen kann, weil er sehr drahtige, offene Höhen hat und von Haus aus eher schlanke Bässe. Eine Zeitlang hatte ich ihn in meiner Paula am Hals und selbst in der konnte man damit HiGain-Rhythmus spielen. Er klingt halt auch sehr organisch und rund, trotz der starken Höhen. Noch klarer, mit einer deutlichen Singlecoil-Tendenz im Klang, ist der Dimarzio Bluesbucker. Bei dem wird der Ton hauptsächlich nur von einer der Spulen abgenommen, was das Magnetfeld und den Klang fokussiert. Für Malmsteen-Blubber-Arpeggien sehr geeignet, trotz des Namens auch für härtere Sachen. Mehr Output hätte dann ein Duncan Distortion Neck, ein Dimarzio LiquFire oder der Dimarzio Super 2. Der letztgenannte ist praktisch die Halsversion zum Dimarzio Super Distortion, ein PU mit vielen Höhen, sehr viel Output und klaren, straffen Bässen.

Eine Alternative wäre es noch, den HalsPU für Cleansounds mit einem Coilsplit zu versehen, damit Du ihn auch solo als Einzelspuler benutzen kannst.

Was den MittelPU betrifft, so musst Du bei einem echten SC mit dem Brummen leben, das aber in den Zwischenpositionen weitgehend verschwinden sollte, da dabei die HB gesplittet und mit der jeweils passenden RW/RP-Spule zugeschaltet werden. Willst Du den MittlPU hauptsächlich alleine und verzerrt spielen, musst Du wohl oder übel einen brummfreien StratPU einbauen. Ich würde dafür den Dimarzio Area 61 (sehr nahe an der Strat, aber etas heißer) wählen oder den Virtual Vintage Blues (heißer, mittiger, sehr durchsetzungsfähig und auch verzerrt sehr lecker). In dem Fall bekommst Du brummfreie Zwischenpositionen aber nur, wenn Du auch den MittelPU in den Zwischenpsoitionen splittest und die richtige Spule zum Kombinieren auswählst - evenutell noch die Phase vertauschen, damits passt - oder auf das Splitting der Humbucker verzichtest.

Ob Du in eine neue Gitarre allerdings erst nochmal mindestens 150 Euro ohne Einbau investieren willst, bevor alles passt, musst Du selber wissen.

Gruß, bagotrix
 
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Hallo bagotrix,

erst einmal ein ganz herzliches Dankeschön für Deine informative und ausführliche Reaktion.

Dein Hinweis auf die Saiten vergegenwärtigte mir, dass auf der Ibanez ein Satz D´Addario 009-042 war, während ich meine Gitarren (American Deluxe Strat HSS sowie Music Man Silhouette) Ernie Ball 009-046 spiele. Das dürfte schon etwas beim Klang ausmachen. Also sollte ich in der Tat erst einmal die Saiten wechseln.

Da die Gitarre aus dem Lager kam und mir der Verkäufer die dann im Testraum in die Hand drückte, könnte es schon sein, dass die Gitarre schon mal getestet wurde und die Saiten deshalb auch nicht mehr "frisch" waren.

Darüber hinaus hatte ich am Verstärker (Hughes & Kettner Switchblade) vermutlich vergessen die geänderten Einstellungen (mehr Höhen und Presence) abzuspeichern, so dass sich das auch negativ auf den Klang auswirkte.

Die Pickups muss ich also wahrscheinlich nicht austauschen. Wenn doch, habe ich Dank Deiner Infos schon mal erste Anhaltspunkte bzgl. Alternativen und auf was ich achten müsste.

Gruß zurück
Dieter
 

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