Pickup nachrüsten für Yamaha CG122MC Konzertgitarre

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Johnsen2023
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1. Welches A-Instrument soll einen Pickup erhalten? Yamaha CG122MC Konzertgitarre 4/4
2. Wieviel Geld steht zur Verfügung? 200,-€
3. Werden gewisse Stile (Fingerpicking, Strumming mit Plek etc.) bevorzugt? Nein

4. Welche baulichen Veränderungen an der Gitarre wären für Dich akzeptabel, welche nicht?
a. Gurtpin durch Kabelbuchse ersetzen (i.d.R. etwas aufbohren nötig) Ja
b. Piezoeinlage unter dem Steg einsetzen (Steg etwas abschleifen, ganz dünnes Loch durch Decke bohren) Ja
c. Magnetischer Pickup im Schallloch (Optik?) Nein
d. Pickups auf der Decke Ja
e. Pickups im Korpus Ja
f. Ganzes Preamp-System in der Zarge (i.d.R. nicht nötig) Nein
5. Soll der Pickup aktiv sein (Batterie) oder wäre auch ein externer Preamp eine Option? Aktiv

6. Für welchen Anwendungszweck ist der Pickup gedacht? Livespiel
a. Nur Recording ---> STOPP: Kondensatormikro kaufen!
b. Solomusiker oder Duo Solo
c. kleine Band ohne Percussion nein
d. Band mit gemäßigter Percussion (kein Drumset) nein
e. Rockband mit Drumset oder lauter Percussion (z.B. Salsa etc.) nein
f. sehr laute Rockband nein
7. Wie soll das Instrument Live oder im Proberaum verstärkt werden? Akustik Amp
a. direkt in PA oder Aktivmonitor nein
b. A-Verstärker Ja

Hallo miteinander,

gesucht und für interessant befunden habe ich diesen Pickup
Mir gefällt der aktive Preamp Endpin und das batteriefreie Kondensatorsystem.
Vielleicht kann jemand dazu berichten oder einen Pickup empfehlen. Würde mich über euer Feedback freuen und werde in jedem Fall berichten. Danke!
 
Hey,
der Pickup selbst ist sicherlich ziemlich hochwertig, es gibt nur so einiges zu beachten - was auch damit zusammenhängt, dass ne Konzertgitarre nochmal n gutes Stück spezieller zu handhaben ist was die optimale Kombi mit Pickups angeht als ne Steelstring (Western).
Warum? Erst mal hast du viel weniger Saitenspannung/Saitenzug bei ner Klassik und zweitens ne andere Stegkonstruktion.
Deine Saiten werden hinten durch diesen "Balken" gefädelt und laufen dann - auch je nachdem wie die von dir dort eingefädelt wurden - mit unterschiedlichem Druck über die weiße Stegeinlage. Hier ist schon mal die erste evt. Falle versteckt: ein solcher Stegeinlagenpickup nimmt Schwingungen hauptsächlich als Druck von oben auf. Am wenigsten Druck auf der Stegeinlage hat meist die (nicht umwickelte) G-Saite. Akustisch wirkt sich das bei guter Deckenkonstruktion recht wenig bis gar nicht aus - auf den Pickup hat sie weniger Druck und kommt deswegen oft nur recht leise rüber. Prinzipiell kann es dir gut passieren, dass die Saiten so sehr unterschiedlich laut sind.
Außerdem ist der Pickup recht hoch - es kann gut sein, dass deine Stegeinlage nicht mehr genug Führung im Steg hat weil sie zu weit oben im Schlitz sitzt und dann abknickt.

Passend für Klassikgitarren ist demnach ein Stegeinlagenpickup der möglichst viel mikrofonische Wandlung hat (wodurch die Saitenlautstärke untereinander ausgeglichener ist) und der möglichst dünn und in sich fest ist um die Stabilität der der Stegeinlage und gleichmäßige Klangübertragung in die Decke zu gewährleisten.

Meiner Erfahrung nach ist der Fishman Matrix mechanisch gut geeignet. Das bedeutet, er verändert durch seine geringe Höhe und der festen Bauart die Gitarre akustisch und mechanisch recht wenig und sorgt durch wenig punktuelle Empfindlichkeit und gewisse Mikrofonie für ne recht ausgewogene Saitenlautstärke.

Klanglich selbst ist er allerdings eher trocken und etwas dünn in ner Klassik...was aber mit ner guten Klangregelung dahinter schon in den Griff zu bekommen ist.

Was mir auch immer auffiel, ist dass Fishman Pickups die Schläge bei Flamencotechniken gut abkönnen - viele Systeme (oder besser gesagt deren Preamps) steigen da aus und regeln sich ab/produzieren Drob Outs.
Habe in so manche Flamenco/Klassik das frühere Fishman "Blender System" eingebaut (die Stegeinlage des Natural plus Mikrofon)...das Klang dann richtig gut und konnte selbst wild perkussives "Getrommel" ohne zu mucken ab.

Gruß,
Bernie
 
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Das System sieht auf den 1. Blick nicht schlecht aus, wenn du es einbauen willst.

Ohne Eingriff möglich wäre auch
AKG C 411 PP

Der klingt recht natürlich und wird mit so einer Art Knetmasse am Besten in der Nähe des Stegs (oder auf dem Stegfortsatz neben den Saiten) befestigt.
Der braucht Phantomspeisung.
Ich erwähne den, weil du durchblicken lässt, dass bei dir keine hohe Bühnenlautstärke angesagt ist.
 
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Hallo Bernie,
vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort.
Ich hab mir heute mal doch mal was getraut: ich hab einfach Herrn Cuntz angerufen und mit ihm gesprochen. Vorab: absolut kompetent und sehr sehr nett, selbst zu einem Anfänger wie mir. Ich hatte ihm gesagt, dass ich seine Gitarren im Netz gesehen habe und er die vorwiegend mit Schatten Design HFN ausrüstet. Ich hatte nämlich einfach mal recherchiert, mit welchen TA hochwertige Gitarren ausgerüstet werden. Das bestätigte er weil er dieses System bevorzugt. Für meinen Fall empfahl er mir den passiven HFN. Relativ leicht zu verbauen, top Klang, robust und funktioniert direkt in einen Akustik Amp. Den hab ich dann auch spontan bei ihm gekauft. (y)
 
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Für meinen Fall empfahl er mir den passiven HFN.
Genau diesen Pickup habe ich vor nicht all zu langer Zeit in eine Yamaha CG182SF eingebaut, das ist im Grunde das Flamenco-Modell der Firma.
Bei mir ist es so, dass ich passive Pickups eher bevorzuge, da ich gerne den Baggs-Para DI als externen Premap verwende und Zargen-Uhren sowieso nicht leiden kann.
Ich bin mit dem Schatten HFN sehr zufrieden.

Relativ leicht zu verbauen,
Wenn du einen Stufenbohrer hast, funktioniert das mit dem Loch für die Klinke ohne Ausrisse.
Hinten in der Mitte, wo die beiden Zargenhälten zusammenkommen, ist innen ein Holzblock, in dem die Buchse gut zu verschrauben ist und fest sitzt.
Du kannst dir das anschauen, in dem du mit dem Smartphone in den Korpus reinfotografierst, wenn die Saiten runter sind.
Mach auch ein Foto von der Region unter dem Steg und fühle dann, wo der Pickup sitzen muss.

Du bekommst die am Pickup verkabelte Buchse am einfachsten von innen durch das Loch, wenn du vorher ein Klinkenkabel mit dünnem Stecker von hinten in den Korpus führst; durch das Schalloch wieder raus und dann an die Buchse zum durchziehen.

pickup.jpg
 
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Genauso wurde es mir erklärt. Es ist auch nur noch eine Sorte Klebeband dabei, man muss also nicht mehr überlegen, welches man nehmen soll. Schön, dass auch Anfänger von alten Hasen so unterstützt werden. 👌🏻

@GEH
Weißt du grad die Größe des benutzten Stufenbohrers? Den besorg ich mir dann noch und kann gleich loslegen, wenn der TA da ist.
 
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Weißt du grad die Größe des benutzten Stufenbohrers?
Du brauchst ein Loch mit etwa 12mm Durchmesser (31/64")
Steht auch auf der Anleitung bei Schatten auf der Homepage, du musst nur die zöllischen Maße umrechnen. :gruebel:
Schatten empfiehlt Bohren in 3 Stufen, also 3 normale Bohrer.
Ich hab ein Führungsloch mit einem dünnen Bohrer hochtourig mit dem Drehmel gemacht, der ging rein wie Butter.
Danach ging das leicht mit dem Stufenbohrer.

Es ist auch nur noch eine Sorte Klebeband dabei
Wie du auf dem Bild siehst, habe ich auch das Klebeband verwendet, ich wollte es nicht in 4 Teile stückeln (ich weiß nicht mehr, ob das irgendwo so empfohlen wurde), nur in der Mitte wegen der Leiste musste ich was rausschneiden.
Bei mir sitzt der Pickup genau unter dem Steg, bin ganz stolz, dass ich das so hinbekommen habe. :tongue:
Ich hab eine schmale Hand und bin gut in den Korpus gekommen, das vereinfacht die Sache etwas.
 
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...Wie du auf dem Bild siehst, habe ich auch das Klebeband verwendet, ich wollte es nicht in 4 Teile stückeln (ich weiß nicht mehr, ob das irgendwo so empfohlen wurde), nur in der Mitte wegen der Leiste musste ich was rausschneiden...
In 4 Teilen wäre auch falsch gewesen. Schatten schreibt, dass der Streifen nicht durchgehend sondern in 2 Teilen, genau wie auf deinem Foto, platziert werden soll, alles richtig gemacht.
 
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Der Schatten Pickup ist natürlich ne willkommene Alternative, da er die Gitarre weder baulich verändert, noch vom gleichmäßigen Saitendruck auf die Stegeinlage abhängig ist um zu übertragen.

So`n Pickup ist stark davon abhängig wie die Gitarre genau an der Stelle schwingt wo er dran muss. Da hier keine "Besonderheiten" zu erwarten sind (gibt`s bei einigen Gitarren, besonders Westerns schon) sollte die Übertragung gut bis exzellent sein.
Klassikgitarren haben meist recht dünne Decken und keine großen stabilisierenden Auffütterungen unter dem Steg, die den Klang mit so nem Pickup indirekter oder verfärbt machen.
Also: prinzipiell gute Wahl für nicht zu laute Umgebungen/Ensembles!

Gruß,
Bernie
 

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