Pickup-Modeling

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Michael Burman
Michael Burman
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Seit dem Erscheinen des Line6 POD kenne ich Amp-Modeling. Genauer gesagt Amp->Box->Mic-Modeling.
Aktuell benutze ich einen POD X3 und kann durch die Wahl des Amp-Modells den Klang des angeschlossenen Instruments beeinflussen.

Nun gibt es aber verschiedene Pickup-Arten wie J, P, H usw. Innerhalb jeder Pickup-Art können sich die konkreten Pickups zwar noch weiter unterscheiden, und trotzdem gibt es gemeinsame bzw. "typische" klangliche Unterschiede zwischen J (J-J), P (P/J), H (H-H) usw. Aus einem P kann man wahrscheinlich schlecht einen J-J Sound machen, weil vermutlich zu viele höhere Frequenzen fehlen würden. Wenn man aber z.B. breitbandige und zudem rauscharme Humbucker nimmt, sollte man daraus doch auch P und J Sound modellieren können? Gibt's das vielleicht sogar bereits? Wäre doch doof Bässe mit allen Pickup-Bestückungen anzuschaffen, wenn man es auch einfach mit einem Bass modellieren könnte?

Von Line6 gab es mal den Variax Bass, wird aber wohl nicht mehr angeboten? Keine Ahnung, wie gut es dort funktioniert hat. Mir wäre es aber lieber einen beliebigen Bass mit einer universellen Pickup-Konstellation zu nehmen, und mit einem externen Modeller alles andere dann nachstellen zu können. Dann auch gerne verschiedene Charakteristiken innerhalb jeder Pickup-Art.
 
Eigenschaft
 
Hi,

reines (und vollständiges) Pickups-Modelling wäre mir jetzt nicht bekannt. Am nächsten dran wäre aber wohl Music Man mit dem Game Changer, denke ich. Dazu gibt's auch Reviews hier im Forum. Finde ich persönlich eine spannende Sache, wäre aber für mich auch zu viel Angebot (ich mag's da einfach).

Gruß
Golo
 
Danke für diesen Hinweis. Das, was ich mir vorstelle, müsste aber eigentlich auch viel einfacher funktionieren: Man nehme z.B. so eine Pickup-Bestückung wie bei diesem Music Man, allerdings ohne komplexe Verschaltungen. Das geht dann ganz normal per Gitarrenkabel zu einem Kästchen, das mittels einer Filterbank oder Ähnliches den Frequenzgang so verbiegt, dass es eben nach einem P, J-J usw. klingt. Sind ja alles eh nur verschiedene Frequenzspektren. Ich möchte deswegen nicht zu einem bestimmten Bass-Modell gezwungen sein.
 
Ok,

vielleicht verstehe ich Dich falsch, aber was Du beschreibst ist doch eigentlich nur ein EQ, oder nicht? Wenn man's komfortabel halten will, nimmt man einen programmierbaren, legt sich entsprechende Presets fest und fertig... Aber wahrscheinlich meinst Du das nicht.

Gruß
Golo
 
auf EQ Basis kannst du das getrost knicken - die Sache ist deutlich komplexer:

da wäre zunächst die PU Spule, die leicht chaotisch gewickelt ist
es gibt unterschiedliche Magnetkerne (AlNiCo Stäbe, Keramik Barren, Barren + Eisen Polepieces...)
dann Material und Form der Saite, Kernausführung und Spannung
Saitenabstand bzw Position im Magnetfeld (die Auswirkungungen sind hinsichtlich Lautstärke und Frequenzgang nichtlinear)
Position des PU relativ (bzw im Abstand) zur Brücke
bei gesplitteten PUs das Übersprechen im Aussenbereich der Spule
bei mehreren PUs der Phasenversatz des 'Wellenmusters' an verschiedenen Saitenpositionen
spezifische Dämpfung durch die Elektronik

cheers, Tom
 
Naja, ich meinte mit ähnlichen Methoden wie auch Amp-Modeling gemacht wird. Das ist kein EQ mit wenigen Bändern, sondern schon eine umfassendere Umrechnung. Faltung oder was weiß ich. Der Abstand zwischen Box und Mic wird nochmal mit Delays gemacht. Abstand zwischen Pickup und Saite kann man direkt am realen Bass einstellen. Wenn es sein muss, kann der Parameter aber nochmal in der Simulation angeboten werden. Wie Pickup-Modeling konkret gemacht werden soll, kann ich nicht beschreiben, weil ich mich auf dem Gebiet nicht wirklich auskenne, aber ich denke nach einem ähnlichen Prinzip wie Amp-, Speaker-, Mic- Emulationen funktionieren, könnte auch eine Pickup-Emulationen funktionieren. Klar gibt es verschiedene Spulen, Magneten usw. Genau so sind aber auch Verstärker, Mics usw. unterschiedlich aufgebaut, die mit Modellern emuliert werden.
 
auf EQ Basis kannst du das getrost knicken - die Sache ist deutlich komplexer:
...schon klar, deswegen auch der Hinweis auf den Game Changer oben...

Google spuckt dazu noch etwas von der Firma Antares aus, allerdings mal wieder nur für Gitarren. Und ob das anständig funktioniert...kein Plan.
Allerdings hast Du das wahrscheinlich schon selbst gefunden...

Gruß
Golo
 
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nein, habe ich nicht... aber mehrere Precision Bässe für jeweils einen Sound ;)
und auch andere... daher weiss ich, dass sich der Unterschied nicht mal eben in Software realisieren lässt

wirklich überzeugende Verstärker-Emulationen sind mir auch erst seit etwa 2 Jahren bekannt...
EQs mit Spulenfilter zu simulieren erfordert richtig Rechenleistung - ein PU wäre komplexer

cheers, Tom
 
Aber dieses Antares-Ding geht schon ziemlich exakt in die Richtung wie von mir oben beschrieben. Nur hätte ich das gerne als Hardware mit minimalster Latenz und für E-Bass*. Also z.B. in einen künftigen POD von Line6 integriert. :hat:

* Am besten natürlich für E-Gitarre UND E-Bass in einem Gerät wie z.B. im POD X3. Nur die User-Preset-Umschaltung ist im POD X3 sehr doof gelöst. Keine Bänke, sondern von 1 bis 128 kurbeln. Da sollte es bitte mehrere Bänke auch für User-Presets geben und schnellere Umschaltung z.B. in 4er Gruppen wie es beim ersten POD war. Von 1A gleich auf 2B usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte vor Jahren einen Roland V-Bass. Mit dem konnte ich verschiedene Pickupbestückungen simulieren. J-Bass, Music Man, P-Bass, Rickenbacker, usw. Bauform, Holz und viele andere Gimmicks.
Nicht mehr erhältlich und mit den damaligen Ampsimulationen auch nicht mehr zeitgemäss.
 
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Also das Variax Zeugs ist einfach unglaublich. Ich mein, die Gitte ist in EADGHC und aus dem Kabel klingts ne Quart darunter. Dann noch kurz ne 12-saitige, ein Banjo und zurück zum Rocksolo mit Gibson. Beeindruckend.
 
Fender (in Kooperation mit Roland/BOSS) hatte mit der Stratocaster G-5 VG was Ähnliches am Start. Da kamen neben (natürlich) Stratsounds auch eine gute Tele, Banjo, div. Akustikgitarren, etwas extrem Les-Paul-Ähnliches und eine PU-Eigenkreation raus, die allesamt sehr gut klangen. Im Bandkontext problemlos einsetzbar. Leider scheinen sie das Teil aus dem Programm genommen zu haben. Und ob es sowas mal für den Bass gibt, dürfte fraglich sein. Aber gehen tut es.

Gruß,
Jo
 
Ah ja... Ich erinnere mich an die Geschichte mit Guitar-to-MIDI und Bass-to-MIDI. Da gab es von Roland die Tonabnehmer zum Nachrüsten (Fender hat bei einigen Gitarren-Modellen gleich ab Werk integriert), und es gab von AXON, später von Terratec übernommen, Audio-to-MIDI-Konverter mit kürzeren Latenzen als in den Modulen von Roland. Auch Modeller von Roland/Boss rein auf Audio-Basis, die ich bisher ausprobiert habe, hatten immer eine merkliche Latenz. Vielleicht sind die neuesten da besser... Mein Line6 POD 1 mit Firmware 2.0 hat z.B. auch eine merkliche Latenz bei Einsatz von Amp-Modellen. Allein in der Tube-Preamp-Einstellung gibt's keine Latenz. Der POD X3 ist in dieser Hinsicht viel besser, aber soviel mir bekannt ist, leider kein Pickup-Modeling.
 

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