Wird bei zunehmender Pickup-Höhe das Verhältnis von Höhen zu Bässen größer oder kleiner?
Sollte es nicht heißen: "
Wird mit zunehmendem Pickup-Abstand das Verhältnis von Höhen zu Bässen größer oder kleiner?"
Solche physikalischen Problemstellungen werden nicht durch Abstimmung entschieden (weil, wo kämen wir denn da hin...).
Die Antwort auf die Frage, man kann es sich schon denken, steht im Zollner (Kapitel 5), aber dennoch in Kurzform :
Mit kleiner werdendem Abstand zwischen Saite und Polepiece wird
- das magnetische Fenster schon allein eben deshalb kleiner --> weniger "Aperturdämpfung" --> mehr Höhen.
- der magnetisch weitgehend gesättigte Teil (links und rechts des Polepieces) der Saite größer und damit das Fenster zusätzlich noch kleiner, punktförmiger, in dem Schwingung aufgenommen wird --> mehr Höhen (das gleiche passiert mit einem stärkeren Magneten).
- bei Humbuckern wird auch das Kammfilter-Pattern in der Frequenz nach oben geschoben, d.h. auch dadurch v.a. unterhalb des ersten Minimums mehr Höhen.
- die aufgenommene Schwingung stärker verzerrt, weil die Auslenkung der Saite schon in die Größenordnung des Abstandes geht und Übertragungsfunktion nicht linear ist --> gefühlt eher mehr Bässe/Mitten, "peakigerer" Attack
==> Im Schnitt kann man davon ausgehen, dass mit kleinerem Abstand zw. Saite und Polepiece die Brillianzen ggü. den Mitten und Bässen objektiv lauter werden, bei starkem Anschlag aber auch tiefere Frequenzanteile überproportional lauter werden.
Da lautere PUs bei gleichem typischen Spiel den Amp mehr an-/verzerren lassen und zudem unser Hörempfinden bzgl der Frequenzbalance extrem lautstärkeabhängig ist, wird der Eindruck noch zusätzlich unterstützt ohne das ein objektive Änderung des Verhältnisses aufgetreten sein muss.
Subjektives Fazit: Je kleiner der Abstand desto mehr Höhen
und Bässe bringt der PU, aber im Zweifel mehr Höhen.
