[Pickup] Barfuss Strato-Tone Neck PU für Telecaster

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Gast174516
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[REVIEW] BARFUSS STRATOTONE

strat_tone.jpg


Der Stratotone von David Barfuss ist ein klassischer vintage-type Neckpickup für die Telecaster, dem der Meister sozusagen ein paar Strat-Gene eingepflanzt hat:

"The Strato-Tone neck pickup handwound by David Barfuss is a T-Style neckpickup wound to S- Style pickup specs. Fullsounding with stratty clear tone. Much more dynamic and spankier sounding than ordinarry stock T-Style neckpickups.Wound with 42 AWG magnetwire to a DC resistance of 6,2 K-ohms on alnico v magnets."

Die Neckpickups der Tele sind schon immer eher stiefmütterlich betrachtet worden, oft klingen die Tonabnehmer eher dünn, wenig artikuliert und noch dazu mulmig. Der kleine Pickup steht somit in einem Missverhältnis zum Bridgepickup, so dass viele Neckpickups ihre Daseinsberechtigung lediglich für die Mittelposition haben. Klar, dass viele Telenerds ein eher ambivalentes Verhältnis zur Halsposition auf ihrer Tele haben. David hat den Neckpickup deutlich angepasst, wobei seine Wahl auf 42 AWG statt dem üblichen 43 AWG gefallen ist. Der dickere Draht generiert mehr Transparenz, mehr knochige Bässe und mehr Höhen ggü. dem ursprünglichen Material.

Im Ergebnis steht ein Pickup, der seinesgleichen sucht: der Pickup klingt voll, dennoch artikuliert und transparent mit deutlichen, aber seidigen Höhen und einem klaren Twang auf den Basssaiten, der schon eher nach Bridgepickup klingt! Mit seinen 6,2 kOhm ist der Pickup typisch low- oder underwound, was ihm zusätzliche Glockigkeit verleiht. In meiner Thinline klingt der Pickup zudem wunderbar holzig und mit dieser leichten Rauheit beim Anschlag, erinnert tasächlich fast an einen P-90. Einfach traumhaft!

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Selbstverständlich ist der Tonabnehmer hervorragend verarbeitet und agiert auf höchstem Boutique-Niveau. Verschlossen ist der dünn gewachste Pickup mit einer Neusilberkappe, in meinem Falle raw, also unpoliert.

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Wer den charakterschwachen Halstonabnehmer seiner Telecaster tauschen will sollte unbedingt den Stratotone testen. Ein ganz fantastischer Pickup mit vintage-Ton vom Allerfeinsten!

Neckpickup
Neusilberkappe
42 AWG
6,2 kOhm
AlniCo V
95,00€

VERARBEITUNG: ++++
KLANG: ++++
PREIS: ++++
 
Eigenschaft
 
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Hi,

schönes Review - knapp, aber auf den Punkt, sodass man sich eine gute Vorstellung machen kann. Dafür erstmal :keks:.
Interessant finde ich aber, dass Du ihn mit einem P-90 vergleichst. Der Name deutet ja eigentlich eher auf die Fender-Schwester hin. Wie macht er sich da denn im Vergleich?

Hier steckt wohl allerdings noch ein Missverständnis drin:

David hat den Neckpickup deutlich angepasst, wobei seine Wahl auf 42 AWG statt dem üblichen 43 AWG gefallen ist. Der dünnere Draht generiert mehr Transparenz, mehr knochige Bässe und mehr Höhen ggü. dem ursprünglichen Material.

Richtig ist, dass der AWG 42 mehr Höhen produziert, wenn er auf einen ähnlichen Output (nicht Widerstand!) hin gewickelt wird. Allerdings ist AWG 42 der dickere Draht, und AWG 43 der dünnere. Das widerspricht etwas der Intuition, aber die Bezeichnung ist kein Maß wie mm oder Zoll. Es kommt vielmehr daher, dass man den Rohdraht immer wieder durch schrittweise kleinere Löcher zieht, wodurch er immer dünner wird. Zumindest ursprünglich bedeutete das also, dass der AWG 43 einmal mehr gezogen wurde als der AWG 42.

Fender hat ursprünglich alle PUs mit AWG 42 gewickelt, außer eben dem Tele Neck, weil mit dem Standard-Draht auf die kleine Spule nicht so viele Wicklungen gingen. Viel mehr Widerstand als 6,2 KOhm kann man dabei gar nicht erreichen. Deshalb wurde damals der AWG 43 genommen, mit dem man deutlich mehr Wicklungen auf die Spule bekam. Der Output wächst aber nicht in gleichem Maß, und man bekommt halt auch den weicheren Ton, den man von Tele NeckSCs kennt. Barfuss ist da wohl ziemlich an die Grenze gegangen und hat sicher auch sehr eng gewickelt, was mit den alten Maschinen nicht ganz so gut ging. Dass er so gut klingt und im Output nicht zu schwächeln scheint, zeigt mal wieder, dass David sein Geschäft echt versteht.

Gruß, bagotrix
 
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Hi,

schönes Review - knapp, aber auf den Punkt, sodass man sich eine gute Vorstellung machen kann. Dafür erstmal :keks:.
Interessant finde ich aber, dass Du ihn mit einem P-90 vergleichst. Der Name deutet ja eigentlich eher auf die Fender-Schwester hin. Wie macht er sich da denn im Vergleich?

Hier steckt wohl allerdings noch ein Missverständnis drin:



Richtig ist, dass der AWG 42 mehr Höhen produziert, wenn er auf einen ähnlichen Output (nicht Widerstand!) hin gewickelt wird. Allerdings ist AWG 42 der dickere Draht, und AWG 43 der dünnere. Das widerspricht etwas der Intuition, aber die Bezeichnung ist kein Maß wie mm oder Zoll. Es kommt vielmehr daher, dass man den Rohdraht immer wieder durch schrittweise kleinere Löcher zieht, wodurch er immer dünner wird. Zumindest ursprünglich bedeutete das also, dass der AWG 43 einmal mehr gezogen wurde als der AWG 42.

Fender hat ursprünglich alle PUs mit AWG 42 gewickelt, außer eben dem Tele Neck, weil mit dem Standard-Draht auf die kleine Spule nicht so viele Wicklungen gingen. Viel mehr Widerstand als 6,2 KOhm kann man dabei gar nicht erreichen. Deshalb wurde damals der AWG 43 genommen, mit dem man deutlich mehr Wicklungen auf die Spule bekam. Der Output wächst aber nicht in gleichem Maß, und man bekommt halt auch den weicheren Ton, den man von Tele NeckSCs kennt. Barfuss ist da wohl ziemlich an die Grenze gegangen und hat sicher auch sehr eng gewickelt, was mit den alten Maschinen nicht ganz so gut ging. Dass er so gut klingt und im Output nicht zu schwächeln scheint, zeigt mal wieder, dass David sein Geschäft echt versteht.

Gruß, bagotrix

Vollkommen richtig, es sollte auch dicker heißen, sorry! Und ja, das klingt irgendwie im Vergleich mit einem „normalen“ Telehalspickup schon stratig, in meiner Thinline (die natürlich durch ihren gechamberten Body einen gewissen Anteil an der Klangfarbe hat) würde ich aber den Ton tatsächlich eher einem sehr alten P90 oder einem Franz zuordnen. Zum dahinschmelzen;-)
 
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Danke sehr :)
 
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Wenn man sich die Preise der deutschen Mitbewerber so anschaut kann ich mir nur verwundert die Augen reiben...ich könnte auch noch ein Review zu dem „Keef“-Bridgepickup nachschieben, ebenfalls grandios. Hab ich in Kombi in meiner Thinline:

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David liefert richtig ab mit seinen Pickups!
 
Ja schieb mal nach !! :)
 
Ja schieb mal nach !! :)


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Ja, der Keef...klingt superb warm und lieblich für einen Bridgepickup, mir ist allerdings erst jüngst aufgefallen, dass der Pickup gestaggerte Magnete hat, eigentlich sollten die flach sein. Bevor ich ne Review schreibe werde ich David mal fragen. Ich bin nie sicher, ob der mir besser gefällt als der Blackguard in meiner Esquire. Hatte da vorher einen Klein Broadcaster drin, der klang im Vergleich wie ein Pickup aus China. Hängt auch sehr von der Gitarre ab, an der Thinline würde ich nichts ändern, die ist perfekt. Ich kann mir für die Tellys tatsächlich nichts Besseres vorstellen als Davids Pickups!
Dennoch würde ich liebend gerne mal einen Ron Ellis im Vergleich hören, aber die 800€ waren mir too much für ein gebrauchtes Pärchen ;)
 
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